Erfahrungsbericht S60
Hallo,
ich hatte gestern die Gelegenheit, den neuen S60 probezufahren (Test-Fahr-Aktion von Volvo und AMS in Bonn). Sehr edel und nett gemachtes Event: Zuerst gab's eine Demo / Selbst-Ausprobieren des Fußgängerschutz-Brems-Systems, dann ging es mit verschiedenen Motorisierungen durch die Umgebung. Zwischendurch ein sehr feines Mittagessen 🙂
Insgesamt bin ich jeweils ca. 1h lang mit vier verschiedenen Motorisierungen (D3, D3 Automatik, D5, 2.0T, immer Summum-Variante) über AB, Landstraße und Stadtverkehr unterwegs gewesen und möchte meine Eindrücke schildern. Mein Hintergrund: Ich fahre seit gut 4 Jahren einen V50 1.6D Kinetic, seit 2 Jahren öfters auch den C30 1.6 der OHL. Am V50/C30 schätze ich das edle, zeitlose Design innen und außen, die tollen Sitze und das Sicherheitsniveau. Mein Fahrstil ist eher vorausschauend defensiv und entspannt, aber nicht schleichend. D.h ich fahre auf der AB meistens 120 mit Tempomat, auf längeren Strecken auch mal 140-160. Ein T5-Fahrer, für den "schnell" erst bei 200 beginnt, dürfte also andere Einschätzungen zur Motorisierung haben.
Für mich sind Limousinen eigentlich uninteressant (ich brauche Dachreling und Laderaum eines Kombis) - daher war der S60-Test für mich eigentlich ein V60-Test, der ja bis zur B-Säule ähnlich ausfallen dürfte. Ich werde also zu Kofferraum (klein), Kopffreiheit hinten (gering) und Sicht nach hinten (quasi Null) nicht viel sagen, weil das jedem klar sein dürfte, der eine Limousine will.
Der V60 ist für mich ein potentieller Nachfolger des V50 (neben XC60, nochmal V50 oder V70), also vergleiche ich den S60 mit diesen dreien, die ich schon als Werkstattersatzwagen kennengelernt habe.
Mein erster Eindruck des Autos: Insgesamt wirkt es live "netter" und weniger aggressiv-sportlich als auf Fotos. Ich finde das positiv. Mit der Nasenbär-Front kann ich mich nicht wirklich anfreunden, von hinten und seitlich sieht der S60 aber sehr stimmig aus. Die Optik des Wagens kaschiert ganz gut, dass der S60 ein ziemlich großer Brocken ist.
Nach dem Einsteigen fiel mir vor allem eines auf: Hier ist viel Platz, sodass ich mich mit 1,93m wohl fühle. Die Innenraumbreite des Wagens ist deutlich größer als im V50, der Fahrersitz lässt sich ähnlich weit zurückschieben wie im V70 III (weiter als im V50). Die Sitze sind keine klassischen Sportsitze, aber deutlich stärker konturiert als im V70. Während man im V70 *auf* dem Sessel trohnt, im V50 auch *auf* dem kleineren Sitz sitzt, sitzt man im S60 mehr *im* Sitz. Die Sitzposition ist dabei etwas tiefer, die Beine flacher nach vorne als bei V70 und V50. Die Sitze des S60 sind deutlich größer als im V50, vor allem die Länge der Sitzfläche ist größer.
Den Sitzkomfort und die Sitze empfand ich prinzipiell als sehr gut, mit drei kleinen Abstrichen:
- das Leder ist rutschig (ich bin aber auch kein großer Leder-Fan). Leider gab es keine Stoffsitze in den Testwagen.
- wenn ich den Sitz für meine Größe nach hinten schiebe, liegt mein linker Ellenbogen auf Höhe der B-Säule. Die Ellenbogen-Ablage in der Tür ist ca. 15 cm weiter vorne. Das Problem hatte ich in V70, V50 und XC60 nicht. Ursache ist mE, dass man relativ tief im Auto sitzt und daher große Personen ihre Beine durch Längsverschieben des Sitzes verstauen müssen. Dann habe ich links neben mir die B-Säule, rechts neben mir die Mittelkonsole, die ungewohnt hoch ist. Stelle ich den Sitz höher, stoße ich beim Bremsen an die Sonnenblende.
- der Beifahrersitz ist nicht in der Sitzflächenneigung verstellbar (es sei denn, er ist elektrisch). Durch die Flache Sitzposition empfand ich das mit meinen langen Beinen als sehr unkomfortabel.
Insgesamt entspricht das Raumgefühl im Innenraum stark dem S60 I / V70 II, mit dem Unterschied, dass man etwas tiefer und mehr im Sitz drin sitzt.
Die Qualitätsanmutung des Innenraums ist sehr gut. Alles fühlt sich hochwertig an. Die Einlagen Graphit Shimmer sehen live nicht ganz so glänzend aus wie auf den Fotos, sondern dezenter, sehr gut zum Wagen passend. Die Mittelkonsole ist deutlich breiter als im V50 - was aber an den Beinen / Knien nicht stört, da genug Platz ist. Die Lüftungsdüse in der Mitte wirkt live ganz normal und stört überhaupt nicht (das wurde hier ja mal diskutiert). Insgesamt wirkt der Innenraum jedoch deutlich "unruhiger" als die von V70 und V50. Mir persönlich gefallen die vielen geschwungenen Linien überall nicht so gut - ich schätze das dezent-ruhige, fast minimalistische Flair im V50/C30 und auch im V70 deutlich mehr.
Das Bedienkonzept der Elektronik (Navi, Klima, Radio etc.) ist etwas anders dadurch, dass jetzt alles in einem Schirm integriert ist. Aber im Prinzip geht alles flott von der Hand - über den rechten Teil des Lenkrads oder den rechten oberen Drehknopf an der Mittelkonsole. Allzu lange habe ich mit dem Navi nicht herumgespielt, aber es sah gut aus. Insgesamt ist die Volvo-typische Steuerung geblieben, nur eben stärker integriert.
Jetzt zum Fahren / den Motoren:
Vom Fahrwerk her ist der S60 ähnlich wie der V50: Straff, aber trotzdem komfortabel. Das Auto liegt insgesamt etwas satter auf der Straße und steckt kleine Rillen leichter Weg als der V50, fühlt sich aber nicht viel schwerer an. V70/S80 fahren sich da deutlich "schwerer", der C30 hingegen ist deutlich straffer und holpriger als der S60. Die Unterschiede zwischen den 3 4C-Stufen (hatte eines der Autos) fand ich eher schwach ausgeprägt - insgesamt tut's das Standardfahrwerk. Insgesamt ist das Fahrwerk mit der größte Pluspunkt für mich gewesen.
Die Motoren: Ausreichen tun alle. Der D3 Automatik wirkt etwas träge und rührt lange im Wandler. Der D3 Schalter war mein Favorit: Gefühlte 20 PS stärker als die Automatik, leichtgängige Schaltung, passendes Getriebe, völlig ausreichende Leistung. Der D5 hatte noch etwas Punch mehr - aber nichts, das mir den Aufpreis wert wäre. Wer gerne >180 fährt, sieht das natürlich anders. D3 und D5 waren gut gedämmt, hatten das typische 5-Zylinder-Grollen beim Beschleunigen, aber sind sonst sehr leise. Den D3 empfand ich vom Klang her als ruhiger und tiefer, den D5 etwas lauter und heiserer. Der 2.0T war zu meinem Erstaunen nicht so viel leiser als die Diesel. Leistung und Powershift funktionierten problemlos, beim Beschleunigen allerdings dreht er hoch und wird dann eher kreischend im Ton. Die Tonlage unseres 1.6 Benziners finde ich da irgendwie angenehmer. Das ist jetzt eher subjektiv - insgesamt ist der 2.0T ein problemlos und einfach zu fahrender Motor, aber die richtige Begeisterung wollte bei mir nicht überspringen.
Der ACC funktioniert erstaunlich gut, sowohl bei Stop&Go (mit Automatik) als auch beim Schalter auf der AB. Eigentlich bin ich eher ein Skeptiker in dieser Richtung ("zu viel Automatisierung?"😉, aber das sehr entspannte Fahren mit dem ACC hat mich schon überzeugt.
Mein Fazit:
Fahrwerk und Motor (als D3 Schalter) haben mich voll überzeugt, ebenso die Bedienung und das ACC. Die Sitze empfand ich als sehr gut, die Sitzposition im Auto allerdings als suboptimal. Das gesamte Design (innen & außen) ist ok, spricht mich aber nicht mehr so sehr an wie das von V50 / C30 / XC60. Für mich ist daher der V60 als Nachfolger für den V50 eher unwahrscheinlicher geworden - zumal der preisliche Abstand zwischen V60 und XC60/V70 relativ gering ist.
Fotos folgen. 🙂
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ich hatte gestern die Gelegenheit, den neuen S60 probezufahren (Test-Fahr-Aktion von Volvo und AMS in Bonn). Sehr edel und nett gemachtes Event: Zuerst gab's eine Demo / Selbst-Ausprobieren des Fußgängerschutz-Brems-Systems, dann ging es mit verschiedenen Motorisierungen durch die Umgebung. Zwischendurch ein sehr feines Mittagessen 🙂
Insgesamt bin ich jeweils ca. 1h lang mit vier verschiedenen Motorisierungen (D3, D3 Automatik, D5, 2.0T, immer Summum-Variante) über AB, Landstraße und Stadtverkehr unterwegs gewesen und möchte meine Eindrücke schildern. Mein Hintergrund: Ich fahre seit gut 4 Jahren einen V50 1.6D Kinetic, seit 2 Jahren öfters auch den C30 1.6 der OHL. Am V50/C30 schätze ich das edle, zeitlose Design innen und außen, die tollen Sitze und das Sicherheitsniveau. Mein Fahrstil ist eher vorausschauend defensiv und entspannt, aber nicht schleichend. D.h ich fahre auf der AB meistens 120 mit Tempomat, auf längeren Strecken auch mal 140-160. Ein T5-Fahrer, für den "schnell" erst bei 200 beginnt, dürfte also andere Einschätzungen zur Motorisierung haben.
Für mich sind Limousinen eigentlich uninteressant (ich brauche Dachreling und Laderaum eines Kombis) - daher war der S60-Test für mich eigentlich ein V60-Test, der ja bis zur B-Säule ähnlich ausfallen dürfte. Ich werde also zu Kofferraum (klein), Kopffreiheit hinten (gering) und Sicht nach hinten (quasi Null) nicht viel sagen, weil das jedem klar sein dürfte, der eine Limousine will.
Der V60 ist für mich ein potentieller Nachfolger des V50 (neben XC60, nochmal V50 oder V70), also vergleiche ich den S60 mit diesen dreien, die ich schon als Werkstattersatzwagen kennengelernt habe.
Mein erster Eindruck des Autos: Insgesamt wirkt es live "netter" und weniger aggressiv-sportlich als auf Fotos. Ich finde das positiv. Mit der Nasenbär-Front kann ich mich nicht wirklich anfreunden, von hinten und seitlich sieht der S60 aber sehr stimmig aus. Die Optik des Wagens kaschiert ganz gut, dass der S60 ein ziemlich großer Brocken ist.
Nach dem Einsteigen fiel mir vor allem eines auf: Hier ist viel Platz, sodass ich mich mit 1,93m wohl fühle. Die Innenraumbreite des Wagens ist deutlich größer als im V50, der Fahrersitz lässt sich ähnlich weit zurückschieben wie im V70 III (weiter als im V50). Die Sitze sind keine klassischen Sportsitze, aber deutlich stärker konturiert als im V70. Während man im V70 *auf* dem Sessel trohnt, im V50 auch *auf* dem kleineren Sitz sitzt, sitzt man im S60 mehr *im* Sitz. Die Sitzposition ist dabei etwas tiefer, die Beine flacher nach vorne als bei V70 und V50. Die Sitze des S60 sind deutlich größer als im V50, vor allem die Länge der Sitzfläche ist größer.
Den Sitzkomfort und die Sitze empfand ich prinzipiell als sehr gut, mit drei kleinen Abstrichen:
- das Leder ist rutschig (ich bin aber auch kein großer Leder-Fan). Leider gab es keine Stoffsitze in den Testwagen.
- wenn ich den Sitz für meine Größe nach hinten schiebe, liegt mein linker Ellenbogen auf Höhe der B-Säule. Die Ellenbogen-Ablage in der Tür ist ca. 15 cm weiter vorne. Das Problem hatte ich in V70, V50 und XC60 nicht. Ursache ist mE, dass man relativ tief im Auto sitzt und daher große Personen ihre Beine durch Längsverschieben des Sitzes verstauen müssen. Dann habe ich links neben mir die B-Säule, rechts neben mir die Mittelkonsole, die ungewohnt hoch ist. Stelle ich den Sitz höher, stoße ich beim Bremsen an die Sonnenblende.
- der Beifahrersitz ist nicht in der Sitzflächenneigung verstellbar (es sei denn, er ist elektrisch). Durch die Flache Sitzposition empfand ich das mit meinen langen Beinen als sehr unkomfortabel.
Insgesamt entspricht das Raumgefühl im Innenraum stark dem S60 I / V70 II, mit dem Unterschied, dass man etwas tiefer und mehr im Sitz drin sitzt.
Die Qualitätsanmutung des Innenraums ist sehr gut. Alles fühlt sich hochwertig an. Die Einlagen Graphit Shimmer sehen live nicht ganz so glänzend aus wie auf den Fotos, sondern dezenter, sehr gut zum Wagen passend. Die Mittelkonsole ist deutlich breiter als im V50 - was aber an den Beinen / Knien nicht stört, da genug Platz ist. Die Lüftungsdüse in der Mitte wirkt live ganz normal und stört überhaupt nicht (das wurde hier ja mal diskutiert). Insgesamt wirkt der Innenraum jedoch deutlich "unruhiger" als die von V70 und V50. Mir persönlich gefallen die vielen geschwungenen Linien überall nicht so gut - ich schätze das dezent-ruhige, fast minimalistische Flair im V50/C30 und auch im V70 deutlich mehr.
Das Bedienkonzept der Elektronik (Navi, Klima, Radio etc.) ist etwas anders dadurch, dass jetzt alles in einem Schirm integriert ist. Aber im Prinzip geht alles flott von der Hand - über den rechten Teil des Lenkrads oder den rechten oberen Drehknopf an der Mittelkonsole. Allzu lange habe ich mit dem Navi nicht herumgespielt, aber es sah gut aus. Insgesamt ist die Volvo-typische Steuerung geblieben, nur eben stärker integriert.
Jetzt zum Fahren / den Motoren:
Vom Fahrwerk her ist der S60 ähnlich wie der V50: Straff, aber trotzdem komfortabel. Das Auto liegt insgesamt etwas satter auf der Straße und steckt kleine Rillen leichter Weg als der V50, fühlt sich aber nicht viel schwerer an. V70/S80 fahren sich da deutlich "schwerer", der C30 hingegen ist deutlich straffer und holpriger als der S60. Die Unterschiede zwischen den 3 4C-Stufen (hatte eines der Autos) fand ich eher schwach ausgeprägt - insgesamt tut's das Standardfahrwerk. Insgesamt ist das Fahrwerk mit der größte Pluspunkt für mich gewesen.
Die Motoren: Ausreichen tun alle. Der D3 Automatik wirkt etwas träge und rührt lange im Wandler. Der D3 Schalter war mein Favorit: Gefühlte 20 PS stärker als die Automatik, leichtgängige Schaltung, passendes Getriebe, völlig ausreichende Leistung. Der D5 hatte noch etwas Punch mehr - aber nichts, das mir den Aufpreis wert wäre. Wer gerne >180 fährt, sieht das natürlich anders. D3 und D5 waren gut gedämmt, hatten das typische 5-Zylinder-Grollen beim Beschleunigen, aber sind sonst sehr leise. Den D3 empfand ich vom Klang her als ruhiger und tiefer, den D5 etwas lauter und heiserer. Der 2.0T war zu meinem Erstaunen nicht so viel leiser als die Diesel. Leistung und Powershift funktionierten problemlos, beim Beschleunigen allerdings dreht er hoch und wird dann eher kreischend im Ton. Die Tonlage unseres 1.6 Benziners finde ich da irgendwie angenehmer. Das ist jetzt eher subjektiv - insgesamt ist der 2.0T ein problemlos und einfach zu fahrender Motor, aber die richtige Begeisterung wollte bei mir nicht überspringen.
Der ACC funktioniert erstaunlich gut, sowohl bei Stop&Go (mit Automatik) als auch beim Schalter auf der AB. Eigentlich bin ich eher ein Skeptiker in dieser Richtung ("zu viel Automatisierung?"😉, aber das sehr entspannte Fahren mit dem ACC hat mich schon überzeugt.
Mein Fazit:
Fahrwerk und Motor (als D3 Schalter) haben mich voll überzeugt, ebenso die Bedienung und das ACC. Die Sitze empfand ich als sehr gut, die Sitzposition im Auto allerdings als suboptimal. Das gesamte Design (innen & außen) ist ok, spricht mich aber nicht mehr so sehr an wie das von V50 / C30 / XC60. Für mich ist daher der V60 als Nachfolger für den V50 eher unwahrscheinlicher geworden - zumal der preisliche Abstand zwischen V60 und XC60/V70 relativ gering ist.
Fotos folgen. 🙂
26 Antworten
Wer spontan am Sonntag in Kempten das gleiche erleben möchte, meldet sich per PN bei mir! Ich habe noch den ein oder anderen Platz zu vergeben!
beste Grüße aus München
Matthias Billmann
Hallo,
häng mal meinen Bericht mit dran:
Am Freitag hatte ich das Vergnügen einen halben Tag den neuen S60 sehr ausgiebig zu testen.
Volvo hatte nach Kempten geladen und es standen ca. 15 neue S60 für 6 Testfahrer zur Verfügung.
Zuerst gab es eine Präsentation danach konnte ich den S60 2 Stunden im reellen Verkehr, und später noch auf der Testtsrecke testen.
Eindruck:
Optik außen:
Wie immer Geschmackssache. Unverwechselbares stimmiges Design, vorne sehr bullig, das Heck ist mir ein wenig zu "stummelig". Leider stehen selbst 17Zollräder sehr dürftig in den Radhäusern. Der Abstand zwischen Rad und Kotflügel hinten ist zu groß (sieht ein wenig "aufgebockt" aus). Hässlich sind, wie bei allen Volvos, die großen Plastikabdeckungen im Kühlergrill für das Radar.
Optik / Qualität innen:
Toll!!!!
Selbst die auf den Bildern hässlich aussehende Lüftungsdüse des Beifahrers sieht nicht so schlimm aus.
Ich war wirlich positiv überreascht wie hochwertig der S60 im Innenraum verabreitet ist. Sämlichte Materialien sehen hochwertig aus, viele Teile die nach Alu aussehen sind es auch (Ausnahme Lenkrad-lakiertes Plastik und sonst ein paar kleine Teile) - was z.B. bei Audi und BMW nicht mehr so ist.
Der Echtlederanteil ist sehr hoch (Armauflage in den Türen usw).
Gerade im Vergleich zu Audi und BMW (fahren im Familienbetrieb welche -A4,A3, 525XD, X6) ist der Volvo S60 absolut auf Augenhöhe und teilweise sogar hochwertiger.
Einzig die unverkleidete scharfkantige Kofferraumoberseite sollte Volvo noch verbessern.
Die Bedienung ist Volvotypisch - super einfach - da kann sich so mancher Autohersteller eine Scheibe abschneiden.
Vermissen werde ich einen versenkbarer Bildschirm und die Navibedienung hinter dem Lenkrad!
Platzangebot / Wohlfühlfaktor:
Das Platzangebot ist besser als es die Optik vermuten lässt. Vorne ist Platz genug, hinten klassenüblich. Wenn ich (184cm) als Fahrer und der Mitfahrer direkt dahinter sitzt (auch 180cm) kann er ohne Kniekontakt mit dem Vordersitz bequem sitzen. Der Kofferraum ist sehr klein.
Die Vordersitze sind äussert bequem und bieten ENDLICH auch mal ausreichend Seitenhalt.
Die Mittelarmlehne dürfte ein wenig länger sein!
Audio und Klimaanlage sind sowieso über jeden Zweifel erhaben. Das Innengeräusch ist extrem niedrig. Die Fahrgeräusche sind sehr gut entkoppelt.
Fahren:
Motor:
Ich fuhr hauptsächlich den neuen 2,0T (204PS), sowie den D5 (205PS).
Der 2,0T ist für einen 4-Zylinder bis ca. 4000 u/min sehr leise, darüber etwas lauter aber nicht unangenehm.
Er zieht sehr kräftig schon bei niedrigen Drehzahlen heraus und lässt sich sehr schaltfaul fahren. Hohe Drehzahlen braucht er nicht und sind auch nicht sein Ding. Der Spritverbrauch ist schwer einzuschätzen, aber vom Gefühl (und BC) her nicht ausserordentlich sparsam. Insgesamt ein richtig guter Motor, trotzdem werde ich den 2,5T vermissen.
Der D5 ist erwartungsgemäß etwas rauher, hört sich aber 100 Mal besser an als ein noch so leiser 4-Zylinderdiesel.
Er zieht nach einer inzwischen sehr kleinen Anfahrschwäche sehr kräfitg los und steht bis 4.000 u/min sehr gut im Futter - der S60 ist damit sehr gut motorisiert.
Getriebe:
Das neue Doppelkupplungsgetriebe ist wirklich sehr gut und besser als das von mir im Golf getestete Gegenstück von VW.
Es lässt sich wie eine herkömmliche Automatik fahren, wobei es sich viel direkter anfühlt als ein Automatikgertriebe das sehr viel Kraft im Wandler lässt.
Selbst für mich als Automatikkritiker eine absolute Empfehlung.
Das Automatikgetriebe des D5 ist weit besser als sein Ruf, aber fällt gegen das DKG deutlich ab.
Fahrwerk:
Kommen wir zum absoluten Sahnestück des neuen S60.
Die Werbung hat nicht zu viel versprochen. Wo sich unsere BMWs und Audis ihre Agilität mit einem überharten Fahrwerk erkaufen schafft der S60 einen sehr sehr guten Kompromiss zwischen Dynamik und Komfort. Selbst fiese Schachtdeckel werden sauber gefedert und absorbiert.
Der Frontantrieb ist kaum zu spüren. Die Traktion ist selbst bei Nässe sehr gut und die erreichbaren Kurvengeschwindigkeiten sind jenseits von dem was die Straßenverkehrsordnung zulässt.
Das ESP regelt sehr fein und spät, da der S60 kaum aus der Ruhe zu bringen ist. Er schiebt sehr sehr spät leicht über die Vorderräder.
Eine glatte 1!!!
Elektronik:
Alle Testwagen waren mit Elektronik vollgestopft....und wider erwarten funktionierte alles auch in der Prxis total zuverlässig und einfach.
Faszinierend wie gut der Abstandsradar in der Praxis funktioniert - viel besser als im gefahrenen 7er BMW vor einem Jahr...BLIS, Fußgängerkamera usw...alles funktionierte verblüffent gut!!!
Fazit:
Der S60 ist für mich eine positive Überraschung. Selten wurde ich fahrerisch aber auch qualitativ von einem neuen Fahrzeug so überzeugt.
Er ist absolut auf Augenhöhe von BMW 3er und Audi A4 (Mercedes C fällt meiner Meinung ein wenig ab) - mal sehen was daraus die deutsche Presse wieder macht?!
Da der S60 vor allem von hinten nicht so mein Ding ist warte ich auf den schönen V60.
Gruß
Daniel
Hallo Zusammen
weiss einer mehr wie es Getriebemässig weiter gehen soll? Konkret habe ich folgendes "Problem": Ich bevorzuge starke Motorisierung. Da dann möglichst mit AWD (darum heute auch R 😁 ) Aber ich kann mit der Schwabbeltronic überhaupt nichts anfangen (--> mehr Verbrauch bei schlechteren Fahrleistungen und Fremdbestimmung vom Getriebe).
Den S60 gibts mit AWD (T6 oder D5) aber nur mit Automatik. Kommt da noch ein Handschalter? Oder Doppelkupplungsgetriebe?
Nächstes Jahr soll ja der neue R vorgestellt werden. Hoffe mal dass zumindest da wieder ein passendes Getriebe verbaut ist.
Gruss
Hobbes
Zitat:
Original geschrieben von Hobbes
Hallo Zusammenweiss einer mehr wie es Getriebemässig weiter gehen soll? Konkret habe ich folgendes "Problem": Ich bevorzuge starke Motorisierung. Da dann möglichst mit AWD (darum heute auch R 😁 ) Aber ich kann mit der Schwabbeltronic überhaupt nichts anfangen (--> mehr Verbrauch bei schlechteren Fahrleistungen und Fremdbestimmung vom Getriebe).
Gruss
Hobbes
Vielleicht kann ja einer der Moderatoren eine "Petition" pro Handschalter bei AWD eröffnen.
Wenn genügend Unterschriften zusammen sind, in einer feierlichen Zeremonie an die neuen Volvo-Besitzer übergeben.
Ich trage mich sofort für D5 AWD mit HS ein.
Frank
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Zitat:
Original geschrieben von Hobbes
Hallo Zusammenweiss einer mehr wie es Getriebemässig weiter gehen soll? Konkret habe ich folgendes "Problem": Ich bevorzuge starke Motorisierung. Da dann möglichst mit AWD (darum heute auch R 😁 ) Aber ich kann mit der Schwabbeltronic überhaupt nichts anfangen (--> mehr Verbrauch bei schlechteren Fahrleistungen und Fremdbestimmung vom Getriebe).
Den S60 gibts mit AWD (T6 oder D5) aber nur mit Automatik. Kommt da noch ein Handschalter? Oder Doppelkupplungsgetriebe?
Nächstes Jahr soll ja der neue R vorgestellt werden. Hoffe mal dass zumindest da wieder ein passendes Getriebe verbaut ist.
Gruss
Hobbes
Hallo Hobbes
Mach dir keine sorgen wegen der GEARtronic🙂
Sie schaltet sehr gut, sehr früh, und der Wandler rührt sehr wenig rum.
Fremdbestimmung: habe ich nicht, ich schalte in die manuele Gasse und bestimme so die Gänge, ebenfalls ist die Motorbremse 1a zu gebrauchen.
freundliche grüsse aus Serbien
Brani
Da bin ich ja mal gespannt. Ich fahre zur Zeit noch C-Klasse Kombi mit Diesel und Automatik aber nächstes Jahr steht ein neues Auto an und nach allem, was ich bisher gelesen und gesehen habe, kommt der V60 in die engere Wahl. Wahrscheinlich wirds ein D5 aber bei 2.000 Euro Unterschied und dem feinen DKG könnte auch ein 2.0T in Frage kommen.
Ist das DKG eigentlich identisch mit den neuen Getrieben bei Ford (Mondeo, S-Max usw.)? Denen wird in den ersten Tests eine gewisse Hektik beim beschleunigen/runterschalten zugesagt.
Zitat:
Ist das DKG eigentlich identisch mit den neuen Getrieben bei Ford (Mondeo, S-Max usw.)? Denen wird in den ersten Tests eine gewisse Hektik beim beschleunigen/runterschalten zugesagt.
ich denke dass es das gleiche Getriebe ist, aber von Hektik keine Spur - wie schon oben geschrieben habe ich selten so eine gute Automatik/DKG gefahren.
Auf jeden Fall weit weniger hektisch als das 8-Gang von BMW in unserem X6 - dieses schaltet unnötigerweise (riesen Drehmoment des 35D) bei der kleinsten Gaspedalbewegung...aber da die deutsche Autopresse Volvo (bzw Ford) nicht so mag wie BMW heißt es bei BMW oder Audi - sportlich, dynamisch - und bei Volvo/Ford eben hektisch😉
Gruß Daniel
Zitat:
Original geschrieben von daniel bullinge
.aber da die deutsche Autopresse Volvo (bzw Ford) nicht so mag wie BMW heißt es bei BMW oder Audi - sportlich, dynamisch - und bei Volvo/Ford eben hektisch😉
Gruß Daniel
Mein DSG ist von hektisch aber weit entfernt. Unabhängig von der Pressemeinung.
Gruß
Stefan
(und das Schalten merke ich meist nur beim Blick aufs Dashboard)
Ich hatte heute morgen die Gelegenheit einen D3 Geartronic laenger zu fahren, kann alles bestaetigen, Motor und Getriebe passen bestens zusammen, die Automatik ist viel schneller als im V70/XC70, Fahrwerk ist eine Klasse für sich. Jetzt habe ich ein Reset vor dem Start gemacht, Verbrauch nach etwa 30 km Stadt/Landstrasse 7,1 L/100 km. Ware für mich persönlich keine Frage, 2.0T ist da keine Alternative. Wollte den Wagen sofort nehmen, ging aber leider nicht, wenn man in Ungarn jetz bestellt kommt das Auto im Dezember (!!!).
Zitat:
Mein DSG ist von hektisch aber weit entfernt.
hab ich auch eher auf das 8-Gang in unserem X6 bezogen. Das VW (Audi) DSG kenne ich nur vom Golf und da war auch mehr als ok.
Gruß Daniel
Zum Thema Getriebe im S60 T6:
In diesem Naughty-Promotion Video heißt es bei 2:06 : "A sixspeed dual clutch gearbox for lightning quick shifting"! Von einem DKG in Verbindung mit dem T6 war bis jetzt ja nichts offizielles zu hören. Also nur Gelaber? Oder ein Hinweis auf den neuen R? Was meint ihr?
Ich fang schonmal an von einem V60 R mit DKG zu träumen...