Erfahrungsbericht M3
Hallo, ich stell das mal hier rein, vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen:
BMW M3 - ein Erfahrungsbericht:
Weiß! Weiß sollte er werden. Nicht dieses biedere Rot, mit dem BMW seine Pressefahrzeuge so gern schmückte. Doch starten wir am Anfang: Wie viele Beziehungen heutzutage hat auch diese virtuell begonnen. Die ersten Pressefotos des neuen M3 Coupés mit der internen Bezeichnung E92 auf der BMW-Homepage, sowie mein kindliches Staunen über das Können der bajuwarischen Soundingenieure beim wiederholten Betrachten der Promotion-Videos, Youtube sei Dank, waren Stein des Anstoßes für einige grundlegende Überlegungen. Ein paar Wochen später wagte ich dann den Gang zum Vertragshändler meines Vertrauens. Mehrere lange Gespräche später waren die Weichen für mein Blind Date gestellt. Blind Date deshalb, weil ich ein Auto bestellte, das ich vorher nie gefahren bin, nein, das ich bisher noch nicht einmal in natura gesehen hatte, denn es dauerte fast noch ein halbes Jahr bis zur offiziellen Markteinführung.
Mindestens ebenso lange sollte es bis zur prognostizierten Auslieferung dauern. Die Wettervorhersage fürs nächste Jahr wäre genauer, als BMWs vage Aussage zum eventuellen Liefertermin. Dafür durfte ich aber gegen Ende der Wartezeit meinen Verkäufer wöchentlich zum Bestellstatus löchern, denn Fertigungsfortschritt, sowie Auslieferungszeitpunkt an den Spediteur und die Ankunft beim Händler konnte er genau am Computer nachvollziehen. Knapp sechs Monate später war der M3 offiziell auf dem Markt und ich bekam die erlösende Nachricht: er ist da! Die Werksabholung war zu dem Zeitpunkt für den M3 noch nicht möglich, mir war es egal, ich hätte ihn auch lächelnd auf einer Müllhalde in Empfang genommen.
Und dann sah ich ihn zum ersten Mal live: sein weißer Lack täuscht Unschuldigkeit nur vor. Das schwarze Carbondach (optional und ohne Aufpreis gibt es ein elektrisches Glasschiebedach) scheint da schon eher den Charakter dieses Boliden wiederzuspiegeln. Ein Blick in seine grimmig dreinblickenden Bi-Xenonaugen und die muskulös ausgestellten Radhäuser lassen die letzten Zweifel verfliegen. Hier steht ein ernsthafter Sportwagen! Die kurzen, einweisenden Worte des Verkäufers kommen mir so verdammt lang vor. „Navigation und i-Drive?“ Bekannt aus der Großserie. „Keine Nebelscheinwerfer, wegen des erhöhten Kühlluftbedarfs!“ Aha, also kein halbstarkes Nutzen der Zusatzbeleuchtung bei besten Sichtverhältnissen im abendlichen Innenstadtverkehr! Dafür entschädigt BMW mit einem schönen Tagfahrlicht und wenn es dämmert schalten sich die Hauptscheinwerfer bei Bedarf auch automatisch zu. Die fest zupackenden Sitze erinnern mich daran, dass ich mir aus sportlicher Sicht eine Scheibe von meinem Neuerwerb abschneiden sollte, denn auf die elektrische Lehnenverbreiterung habe ich verzichtet. Dann doch lieber ein paar Kilo runter. Dieser Wagen passt sich nicht dir an, du hast dich dem Wagen anzupassen. Interessant wird es beim so genannten M-Drive (Aufpreis 520 €). Spontanere Gasannahme durch optimierte Drosselklappenstellung, sportlichere Kennung der elektronischen Dämpfer (EDC), sofern bestellt (ich bin beim Serienfahrwerk geblieben) und die Anpassung des DSC (die Stabilitätskontrolle bei BMW) gehören dazu. Denn das DSC, welches sonst so sorgsam jegliche Ausbruchsversuche des Fahrwerks verhindert, lässt im Modus „DSC Sport“ Schlupf und leichte Driftwinkel zu und kann für den Rennstreckeneinsatz auch ganz deaktiviert werden.
Bisher war das alles nur graue Theorie, doch nun ist die Einweisung beendet und es wird Zeit für die erste Bekanntschaft der jungfräulichen Reifen mit dem kalten Novemberasphalt. Beim Anlassen im Verkaufsraum ersterben urplötzlich alle Gespräche, die nette Dame am Serviceschalter lässt genervt den Hörer sinken. Mit kurzem Aufröhren meldet sich der Vierliter-Achtzylinder zu Wort, um gleich darauf in einen relativ unspektakulären Leerlauf zu verfallen. Nun kommt die Sekunde der Wahrheit: wird sich die Kupplung rennsportmäßig zickig verhalten und mich unter den Augen von Beleg- und Kundschaft möglicherweise zum Deppen abstempeln? Weit gefehlt, in Verbindung mit dem bei kaltem Motor leicht erhöhten Standgas rollt der M3 willig in die Freiheit. Gut, dass eine Tankstelle gleich um die Ecke ist, ein warnender Gong und eine niedrige Restkilometeranzeige des Bordcomputers holen mich vorerst in die Realität zurück. Die 420 Pferdchen unter der Haube mit mächtigem Powerdome verlangen nach Futter, in diesem Fall nach dem für Supersportler obligatorischen SuperPlus. Nachdem ich hastig den Tankwart mit zitternder Hand bezahlt habe, kann ich mich nun wieder voll und ganz meinem neuen Gefährt widmen. Der variable Bereich des Drehzahlmessers lässt bei dem noch kalten Motor ca. 6000 Kurbelwellenumdrehungen pro Minute zu. Doch schon nach wenigen Kilometern verschiebt sich der Bereich bis jenseits von 8000 Umdrehungen/min, dorthin wo bei 8200 U/min der Motor seine Höchstleitung erreicht. Ich vertraue da allerdings lieber auf das Ölthermometer (wo sonst bei BMW die Momentanverbrauchsanzeige sitzt), welches bis knapp unter die 100 Gradmarke steigt und dort bei ruhiger Fahrweise verweilt. Ruhige Fahrweise ist sowieso der Leitsatz, zumindest während der ersten 2000 km. Ein kleiner Aufkleber im linken oberen Teil der Windschutzscheibe ermahnt den allzu eifrigen Piloten in drei Sprachen zu bedachtem Umgang mit dem rechten Fuß. Dass mir das recht schwer fiel, kann kaum überraschen und ich möchte den geneigten Leser nicht mit schmerzlichen 2000 Kilometern, in denen ich größte Selbstdisziplin aufbringen musste, langweilen.
Machen wir also einen Sprung zum obligatorischen 2000-km-Einfahrservice, der heute wohl nur noch bei M-Fahrzeugen üblich ist. Hier werden das Motoröl und gegebenenfalls auch noch andere Flüssigkeiten gewechselt und dieser Service schlug mit weit über 400 € zu Buche. Doch gleichzeitig war für mich nun die Zeit der Entsagungen beendet. Es wurde höchste Eisenbahn, dass Lenkrad, welches nebenbei bemerkt den Umfang eines Supermodeloberschenkels hat, fest in beide Hände zu nehmen und die Kraft von 420 PS und 400 Nm Drehmoment (übrigens exakt das Drehmoment eine 335i) von der Leine zu lassen.
So verhalten der M3 im Stand auch klingen mag, bei entfesseltem Gasfuß erleben die Gehörgänge eine Klangbegegnung der dritten Art. Ab 2000 Touren präsent, brüllt das Triebwerk ab 4000 Umdrehungen so zornig seine Kraft in die Welt, dass einem entweder Angst und Bange wird oder man einfach nicht mehr aufhören möchte, das Gaspedal niederzudrücken. Nächster Gang, eingelegt an einem Schaltgetriebe, dass den Fahrer alle SMG’s und DSG’s dieser Welt vergessen lässt. Jeder Gang sitzt, jede Anschlussdrehzahl passt. Beim Runterschalten wird man plötzlich zum Rennfahrer und gibt kontrollierte Zwischengasstöße ab. Man verfällt direkt in juvenile Verhaltensweisen, lässt den Wagen in Ortschaften weit unter die Geschwindigkeitsbegrenzung ausrollen, nur um dann wieder unter Last dieses herrliche Röhren zu hören und leichte, mechanische Vibrationen durch den Körper fließen zu lassen. Der Ortsausgang ist der Startbefehl für den dritten Gang, auch wenn man zuvor im sechsten bei Tempo 50 ruckelfrei durch den Ort rollen konnte. Gasbefehle werden so spontan befolgt, dass man glaubt, Motor und Gehirn wären in Echtzeit miteinander verbunden. Linker und rechter Fuß müssen nun nach langer, weichgespülter Automatikabstinenz endlich wieder zusammen arbeiten. Das ist authentisches Fahren fernab von Launchcontrol und anderen technischen Spielereien auf der Jagd nach Zehntelsekunden oder dem perfekten Start an der Ampel. Wie so oft bei BMW fordert die Servounterstützung auch hier eine gewisse Initiative des Fahrers, eine Aktivlenkung gibt es für den M3 nicht. Mit der Exaktheit eines Gehirnchirurgen durchschneidet, ach was, filettiert man kurviges Geläuf. Alltägliche Fahrstrecken werden plötzlich neu überdacht, auf der Suche nach einer möglichst kurvenreichen Strecke gerne auch Umwege in Kauf genommen. Dies ist kein Fahrzeug für die Autobahn, schnell geradeaus fahren kann man auch im modernen Diesel. Das Fahrwerk trägt einen großen Teil dazu bei. Schwer zu glauben, dass sich immerhin knapp 1,7 Tonnen so spielend auch um engste Radien zirkeln lassen. Das elektronische Fahrwerk bin ich bisher nicht gefahren und ich denke, dass muss ich auch eigentlich gar nicht mehr. Was die Ingenieure hier geleistet haben, stellt den Motor fast in den Schatten. Die Michelinpneus krallen sich selbst bei niedrigen Temperaturen in den Asphalt. Sollte dem Leser doch mal ein ausbrechender M3 begegnen, so ist der Fahrer ein Schelm, der den Grenzbereich mit voller Absicht ausloten wollte. Wie es die Autozeitschriften gerne formulieren: der Grenzbereich befindet sich weit jenseits straßenverkehrsordnungskonformer Maßstäbe. Dennoch bietet das Fahrwerk trotz der optionalen 19-Zoll-Besohlung ein erstaunliches Maß an Restkomfort. Nur auf schnell gefahrenen Autobahnetappen mit unregelmäßiger Asphalttopografie kommt manch einem die Erinnerung an das erste eigene Auto mit Tieferlegung in den Sinn.
Das schwarze Dach im Kontrast zur alpinweißen Restkarosserie gleicht einer Holzhammermetaphorik, dieser Wagen ist zwiespältig: auf der einen Seite Bremsenergierückgewinnung und Schaltanzeige für wirtschaftliches Fahren, auf der anderen Seite ein Spritkonsum, der sich bei annähernd artgerechter Fortbewegung nicht unter 15 Liter/100 km bitten lässt, einerseits der Sportwagen, der es unerschrocken mit Porsche (Querbeschleunigung) und AMG (Längsbeschleunigung) aufnimmt, andererseits ein alltagstaugliches Coupé, dass ohne zu murren auch die samstägliche Fahrt zum Supermarkt mitmacht, für den einen vielleicht zu kompromisslos, für den anderen möglicherweise nicht kompromisslos genug.
Nach knapp 6 Monaten und über 6000 km kann ich folgendes resümieren:
Der M3 ist nicht nur Fahrmaschine, er lässt auch gemütliches Fahren im hohen Gang zu, mit der Gewissheit, dass man könnte, wenn man wollte. Doch wehe, wenn er einmal von der Leine gelassen wurde, dann muss man aufpassen, dass das Auto nicht dem Fahrer die Fahrweise diktiert.
Der M3 ist ein sympathischer Sportler. Bösen Blicken der gern und oft zitierten deutschen Neidgesellschaft fühle ich mich so gut wie nie ausgesetzt. Im Gegenteil, auf Parkplätzen und Tankstellen kommen die Leute teilweise auf mich zu und stellen interessierte Fragen zum Auto oder lächeln einfach freundlich.
Der M3 ist ein fahraktives Auto. Weiter oben habe ich geschrieben, dass dies noch authentisches Fahren sei. Puristen werden da möglicherweise empört aufgeschrieen haben und auf noch fahraktivere Fahrzeuge mit unter einer Tonne Lebendgewicht und ohne jegliche Fahrassistenzsysteme hinweisen. Aber ich bleibe bei meiner Meinung: das althergebrachte Schaltgetriebe und die Möglichkeit, zumindest Traktions- und Stabilitätskontrolle vollständig ausschalten zu können, sind in der heutigen Zeit eine nicht mehr alltägliche Stellungnahme zu fahrerischem Können und Eigenverantwortlichkeit.
Der M3 ist in erster Linie ein BMW. Sieht man von der Tatsache ab, dass von der Kraftstoffpumpe kurz vor dem Einfahrservice eine Störmeldung kam und der Wagen ins Notprogramm wechselte, glänzt er trotzdem mit ausgezeichneter Verarbeitung und Solidität, wie es von einem Premiumprodukt erwartet wird. Ein Manko ist zweifelsfrei der zu klein geratene Tank. Reichweiten um die 400 km sind kaum realisierbar. Ein wenig dreist ist auch die Aufpreispolitik von BMW, Ablagen- und Lichtpaket gegen, zugegebenermaßen vergleichsweise geringe, aber dennoch gegen Aufpreise anzubieten. Trotzdem hat dieses Auto kaum Ecken und Kanten, und könnte fast als ein wenig leidenschafts- oder gar charakterlos fehlinterpretiert werden. Glücklicherweise verlieren solche Gedanken nach den ersten Fahrmetern ihre Bedeutung.
Und zu guter Letzt:
Der M3 ist ein Auto, das mich jedes Mal aufs Neue tief beeindruckt, wenn ich es bewege. Dieser Wagen bereitet verdammt viel Spaß und bedeutet abseits von Klima- und CO2- Diskussionen ein persönliches Stück Freiheit und Individualität.
Beste Antwort im Thema
Hallo, ich stell das mal hier rein, vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen:
BMW M3 - ein Erfahrungsbericht:
Weiß! Weiß sollte er werden. Nicht dieses biedere Rot, mit dem BMW seine Pressefahrzeuge so gern schmückte. Doch starten wir am Anfang: Wie viele Beziehungen heutzutage hat auch diese virtuell begonnen. Die ersten Pressefotos des neuen M3 Coupés mit der internen Bezeichnung E92 auf der BMW-Homepage, sowie mein kindliches Staunen über das Können der bajuwarischen Soundingenieure beim wiederholten Betrachten der Promotion-Videos, Youtube sei Dank, waren Stein des Anstoßes für einige grundlegende Überlegungen. Ein paar Wochen später wagte ich dann den Gang zum Vertragshändler meines Vertrauens. Mehrere lange Gespräche später waren die Weichen für mein Blind Date gestellt. Blind Date deshalb, weil ich ein Auto bestellte, das ich vorher nie gefahren bin, nein, das ich bisher noch nicht einmal in natura gesehen hatte, denn es dauerte fast noch ein halbes Jahr bis zur offiziellen Markteinführung.
Mindestens ebenso lange sollte es bis zur prognostizierten Auslieferung dauern. Die Wettervorhersage fürs nächste Jahr wäre genauer, als BMWs vage Aussage zum eventuellen Liefertermin. Dafür durfte ich aber gegen Ende der Wartezeit meinen Verkäufer wöchentlich zum Bestellstatus löchern, denn Fertigungsfortschritt, sowie Auslieferungszeitpunkt an den Spediteur und die Ankunft beim Händler konnte er genau am Computer nachvollziehen. Knapp sechs Monate später war der M3 offiziell auf dem Markt und ich bekam die erlösende Nachricht: er ist da! Die Werksabholung war zu dem Zeitpunkt für den M3 noch nicht möglich, mir war es egal, ich hätte ihn auch lächelnd auf einer Müllhalde in Empfang genommen.
Und dann sah ich ihn zum ersten Mal live: sein weißer Lack täuscht Unschuldigkeit nur vor. Das schwarze Carbondach (optional und ohne Aufpreis gibt es ein elektrisches Glasschiebedach) scheint da schon eher den Charakter dieses Boliden wiederzuspiegeln. Ein Blick in seine grimmig dreinblickenden Bi-Xenonaugen und die muskulös ausgestellten Radhäuser lassen die letzten Zweifel verfliegen. Hier steht ein ernsthafter Sportwagen! Die kurzen, einweisenden Worte des Verkäufers kommen mir so verdammt lang vor. „Navigation und i-Drive?“ Bekannt aus der Großserie. „Keine Nebelscheinwerfer, wegen des erhöhten Kühlluftbedarfs!“ Aha, also kein halbstarkes Nutzen der Zusatzbeleuchtung bei besten Sichtverhältnissen im abendlichen Innenstadtverkehr! Dafür entschädigt BMW mit einem schönen Tagfahrlicht und wenn es dämmert schalten sich die Hauptscheinwerfer bei Bedarf auch automatisch zu. Die fest zupackenden Sitze erinnern mich daran, dass ich mir aus sportlicher Sicht eine Scheibe von meinem Neuerwerb abschneiden sollte, denn auf die elektrische Lehnenverbreiterung habe ich verzichtet. Dann doch lieber ein paar Kilo runter. Dieser Wagen passt sich nicht dir an, du hast dich dem Wagen anzupassen. Interessant wird es beim so genannten M-Drive (Aufpreis 520 €). Spontanere Gasannahme durch optimierte Drosselklappenstellung, sportlichere Kennung der elektronischen Dämpfer (EDC), sofern bestellt (ich bin beim Serienfahrwerk geblieben) und die Anpassung des DSC (die Stabilitätskontrolle bei BMW) gehören dazu. Denn das DSC, welches sonst so sorgsam jegliche Ausbruchsversuche des Fahrwerks verhindert, lässt im Modus „DSC Sport“ Schlupf und leichte Driftwinkel zu und kann für den Rennstreckeneinsatz auch ganz deaktiviert werden.
Bisher war das alles nur graue Theorie, doch nun ist die Einweisung beendet und es wird Zeit für die erste Bekanntschaft der jungfräulichen Reifen mit dem kalten Novemberasphalt. Beim Anlassen im Verkaufsraum ersterben urplötzlich alle Gespräche, die nette Dame am Serviceschalter lässt genervt den Hörer sinken. Mit kurzem Aufröhren meldet sich der Vierliter-Achtzylinder zu Wort, um gleich darauf in einen relativ unspektakulären Leerlauf zu verfallen. Nun kommt die Sekunde der Wahrheit: wird sich die Kupplung rennsportmäßig zickig verhalten und mich unter den Augen von Beleg- und Kundschaft möglicherweise zum Deppen abstempeln? Weit gefehlt, in Verbindung mit dem bei kaltem Motor leicht erhöhten Standgas rollt der M3 willig in die Freiheit. Gut, dass eine Tankstelle gleich um die Ecke ist, ein warnender Gong und eine niedrige Restkilometeranzeige des Bordcomputers holen mich vorerst in die Realität zurück. Die 420 Pferdchen unter der Haube mit mächtigem Powerdome verlangen nach Futter, in diesem Fall nach dem für Supersportler obligatorischen SuperPlus. Nachdem ich hastig den Tankwart mit zitternder Hand bezahlt habe, kann ich mich nun wieder voll und ganz meinem neuen Gefährt widmen. Der variable Bereich des Drehzahlmessers lässt bei dem noch kalten Motor ca. 6000 Kurbelwellenumdrehungen pro Minute zu. Doch schon nach wenigen Kilometern verschiebt sich der Bereich bis jenseits von 8000 Umdrehungen/min, dorthin wo bei 8200 U/min der Motor seine Höchstleitung erreicht. Ich vertraue da allerdings lieber auf das Ölthermometer (wo sonst bei BMW die Momentanverbrauchsanzeige sitzt), welches bis knapp unter die 100 Gradmarke steigt und dort bei ruhiger Fahrweise verweilt. Ruhige Fahrweise ist sowieso der Leitsatz, zumindest während der ersten 2000 km. Ein kleiner Aufkleber im linken oberen Teil der Windschutzscheibe ermahnt den allzu eifrigen Piloten in drei Sprachen zu bedachtem Umgang mit dem rechten Fuß. Dass mir das recht schwer fiel, kann kaum überraschen und ich möchte den geneigten Leser nicht mit schmerzlichen 2000 Kilometern, in denen ich größte Selbstdisziplin aufbringen musste, langweilen.
Machen wir also einen Sprung zum obligatorischen 2000-km-Einfahrservice, der heute wohl nur noch bei M-Fahrzeugen üblich ist. Hier werden das Motoröl und gegebenenfalls auch noch andere Flüssigkeiten gewechselt und dieser Service schlug mit weit über 400 € zu Buche. Doch gleichzeitig war für mich nun die Zeit der Entsagungen beendet. Es wurde höchste Eisenbahn, dass Lenkrad, welches nebenbei bemerkt den Umfang eines Supermodeloberschenkels hat, fest in beide Hände zu nehmen und die Kraft von 420 PS und 400 Nm Drehmoment (übrigens exakt das Drehmoment eine 335i) von der Leine zu lassen.
So verhalten der M3 im Stand auch klingen mag, bei entfesseltem Gasfuß erleben die Gehörgänge eine Klangbegegnung der dritten Art. Ab 2000 Touren präsent, brüllt das Triebwerk ab 4000 Umdrehungen so zornig seine Kraft in die Welt, dass einem entweder Angst und Bange wird oder man einfach nicht mehr aufhören möchte, das Gaspedal niederzudrücken. Nächster Gang, eingelegt an einem Schaltgetriebe, dass den Fahrer alle SMG’s und DSG’s dieser Welt vergessen lässt. Jeder Gang sitzt, jede Anschlussdrehzahl passt. Beim Runterschalten wird man plötzlich zum Rennfahrer und gibt kontrollierte Zwischengasstöße ab. Man verfällt direkt in juvenile Verhaltensweisen, lässt den Wagen in Ortschaften weit unter die Geschwindigkeitsbegrenzung ausrollen, nur um dann wieder unter Last dieses herrliche Röhren zu hören und leichte, mechanische Vibrationen durch den Körper fließen zu lassen. Der Ortsausgang ist der Startbefehl für den dritten Gang, auch wenn man zuvor im sechsten bei Tempo 50 ruckelfrei durch den Ort rollen konnte. Gasbefehle werden so spontan befolgt, dass man glaubt, Motor und Gehirn wären in Echtzeit miteinander verbunden. Linker und rechter Fuß müssen nun nach langer, weichgespülter Automatikabstinenz endlich wieder zusammen arbeiten. Das ist authentisches Fahren fernab von Launchcontrol und anderen technischen Spielereien auf der Jagd nach Zehntelsekunden oder dem perfekten Start an der Ampel. Wie so oft bei BMW fordert die Servounterstützung auch hier eine gewisse Initiative des Fahrers, eine Aktivlenkung gibt es für den M3 nicht. Mit der Exaktheit eines Gehirnchirurgen durchschneidet, ach was, filettiert man kurviges Geläuf. Alltägliche Fahrstrecken werden plötzlich neu überdacht, auf der Suche nach einer möglichst kurvenreichen Strecke gerne auch Umwege in Kauf genommen. Dies ist kein Fahrzeug für die Autobahn, schnell geradeaus fahren kann man auch im modernen Diesel. Das Fahrwerk trägt einen großen Teil dazu bei. Schwer zu glauben, dass sich immerhin knapp 1,7 Tonnen so spielend auch um engste Radien zirkeln lassen. Das elektronische Fahrwerk bin ich bisher nicht gefahren und ich denke, dass muss ich auch eigentlich gar nicht mehr. Was die Ingenieure hier geleistet haben, stellt den Motor fast in den Schatten. Die Michelinpneus krallen sich selbst bei niedrigen Temperaturen in den Asphalt. Sollte dem Leser doch mal ein ausbrechender M3 begegnen, so ist der Fahrer ein Schelm, der den Grenzbereich mit voller Absicht ausloten wollte. Wie es die Autozeitschriften gerne formulieren: der Grenzbereich befindet sich weit jenseits straßenverkehrsordnungskonformer Maßstäbe. Dennoch bietet das Fahrwerk trotz der optionalen 19-Zoll-Besohlung ein erstaunliches Maß an Restkomfort. Nur auf schnell gefahrenen Autobahnetappen mit unregelmäßiger Asphalttopografie kommt manch einem die Erinnerung an das erste eigene Auto mit Tieferlegung in den Sinn.
Das schwarze Dach im Kontrast zur alpinweißen Restkarosserie gleicht einer Holzhammermetaphorik, dieser Wagen ist zwiespältig: auf der einen Seite Bremsenergierückgewinnung und Schaltanzeige für wirtschaftliches Fahren, auf der anderen Seite ein Spritkonsum, der sich bei annähernd artgerechter Fortbewegung nicht unter 15 Liter/100 km bitten lässt, einerseits der Sportwagen, der es unerschrocken mit Porsche (Querbeschleunigung) und AMG (Längsbeschleunigung) aufnimmt, andererseits ein alltagstaugliches Coupé, dass ohne zu murren auch die samstägliche Fahrt zum Supermarkt mitmacht, für den einen vielleicht zu kompromisslos, für den anderen möglicherweise nicht kompromisslos genug.
Nach knapp 6 Monaten und über 6000 km kann ich folgendes resümieren:
Der M3 ist nicht nur Fahrmaschine, er lässt auch gemütliches Fahren im hohen Gang zu, mit der Gewissheit, dass man könnte, wenn man wollte. Doch wehe, wenn er einmal von der Leine gelassen wurde, dann muss man aufpassen, dass das Auto nicht dem Fahrer die Fahrweise diktiert.
Der M3 ist ein sympathischer Sportler. Bösen Blicken der gern und oft zitierten deutschen Neidgesellschaft fühle ich mich so gut wie nie ausgesetzt. Im Gegenteil, auf Parkplätzen und Tankstellen kommen die Leute teilweise auf mich zu und stellen interessierte Fragen zum Auto oder lächeln einfach freundlich.
Der M3 ist ein fahraktives Auto. Weiter oben habe ich geschrieben, dass dies noch authentisches Fahren sei. Puristen werden da möglicherweise empört aufgeschrieen haben und auf noch fahraktivere Fahrzeuge mit unter einer Tonne Lebendgewicht und ohne jegliche Fahrassistenzsysteme hinweisen. Aber ich bleibe bei meiner Meinung: das althergebrachte Schaltgetriebe und die Möglichkeit, zumindest Traktions- und Stabilitätskontrolle vollständig ausschalten zu können, sind in der heutigen Zeit eine nicht mehr alltägliche Stellungnahme zu fahrerischem Können und Eigenverantwortlichkeit.
Der M3 ist in erster Linie ein BMW. Sieht man von der Tatsache ab, dass von der Kraftstoffpumpe kurz vor dem Einfahrservice eine Störmeldung kam und der Wagen ins Notprogramm wechselte, glänzt er trotzdem mit ausgezeichneter Verarbeitung und Solidität, wie es von einem Premiumprodukt erwartet wird. Ein Manko ist zweifelsfrei der zu klein geratene Tank. Reichweiten um die 400 km sind kaum realisierbar. Ein wenig dreist ist auch die Aufpreispolitik von BMW, Ablagen- und Lichtpaket gegen, zugegebenermaßen vergleichsweise geringe, aber dennoch gegen Aufpreise anzubieten. Trotzdem hat dieses Auto kaum Ecken und Kanten, und könnte fast als ein wenig leidenschafts- oder gar charakterlos fehlinterpretiert werden. Glücklicherweise verlieren solche Gedanken nach den ersten Fahrmetern ihre Bedeutung.
Und zu guter Letzt:
Der M3 ist ein Auto, das mich jedes Mal aufs Neue tief beeindruckt, wenn ich es bewege. Dieser Wagen bereitet verdammt viel Spaß und bedeutet abseits von Klima- und CO2- Diskussionen ein persönliches Stück Freiheit und Individualität.
71 Antworten
Tolles Auto! Aber man schafft nicht mehr als 400km ??.... das würd mich bei Langstreckenfahrten auf der Autobahn nerven, denn bei Autobahntempo nimmt er wohl doch mehr und wird wohl scho nach 300km "Hunger" haben....
WOBEI, wer sich das Auto leisten kann, der kann sich auch das Tanken leisten. Mit so einem Auto tankt man auch gern, der Blicke wegen ;-)
Mich begeistert nur immer, dass man den 911er mit 10-12l bewegen kann.
Wünsch dir weiterhin viel Spaß!
Zitat:
Original geschrieben von nimbus_leon
Tolles Auto! Aber man schafft nicht mehr als 400km ??.... das würd mich bei Langstreckenfahrten auf der Autobahn nerven, denn bei Autobahntempo nimmt er wohl doch mehr und wird wohl scho nach 300km "Hunger" haben....WOBEI, wer sich das Auto leisten kann, der kann sich auch das Tanken leisten. Mit so einem Auto tankt man auch gern, der Blicke wegen ;-)
Mich begeistert nur immer, dass man den 911er mit 10-12l bewegen kann.Wünsch dir weiterhin viel Spaß!
Leider ist da auch der enorme Zeitverlust durch das Tanken..
@ Feldtins: es ist wirklich schade, dass es im Raum Pyrmont/Lügde nicht einmal mehr eine BMW-Werkstatt gibt, hier ist ein richtiges Händler-Vakuum entstanden. Das Diedrichs inzwischen ganz dicht gemacht hat, habe ich noch gar nicht mitgekriegt.
@ nimbus_leon: alleine wegen seiner eingeschränkten Reichweite ist der M3 schon nicht der optimale Autobahnbrenner. Denn einem kräftigen Diesel fährst Du auch auf der BAB nicht wirklich weit davon, spätestens bei der nächsten Kolonne taucht er wieder in Deinem Rückspiegel auf und allerspätestens bei Deinem ersten Tankstopp fährt er grinsend an Dir vorbei 🙂 Ich habe auf der Autobahn bisher noch keine Tankfüllung leer gefahren, aber bei ambitionierter Landstrassenfahrt lag meine tatsächlich erreichte Maximalreichweite bei etwa 430-440 km, Tendenz auf der Bahn stark fallend.
Was die möglichen Minimalverbräuche des 911ers angeht, gebe ich Dir vollkommen recht, der ist in Relation zu seiner Motorleistung unerreicht. Das ist mit dem M3 beim besten Willen nicht zu schaffen.
Der M3 stellt aus meiner Sicht ein überzeugendes Gesamtpaket dar, allerdings mit einigen Mängeln:
- nur 380 PS
- es gibt schon schnellere 1er (es würde mich ärgern, wenn ich im M3 sitze, mich cool fühle und plötzlich von einem 1er überholt werde 🙂)
- (sehr) schwache Bremse
Dennoch ist der M3 ein ausgewogenes Auto, welchem der Spagat zwischen Alltag und Spaß gut gelingt.
Ich finde, BMW (beziehungsweise die M GmbH) hätte sich leistungstechnisch mehr Mühe geben können, da wäre noch eine Menge drin gewesen. Denn richtiges "Rennfeeling" kommt nicht auf. Da helfen auch keine Schaltpaddles...
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Zitat:
Original geschrieben von k.h.-kuhn
Der M3 stellt aus meiner Sicht ein überzeugendes Gesamtpaket dar, allerdings mit einigen Mängeln:- nur 380 PS
- es gibt schon schnellere 1er (es würde mich ärgern, wenn ich im M3 sitze, mich cool fühle und plötzlich von einem 1er überholt werde 🙂)
- (sehr) schwache BremseDennoch ist der M3 ein ausgewogenes Auto, welchem der Spagat zwischen Alltag und Spaß gut gelingt.
Ich finde, BMW (beziehungsweise die M GmbH) hätte sich leistungstechnisch mehr Mühe geben können, da wäre noch eine Menge drin gewesen. Denn richtiges "Rennfeeling" kommt nicht auf. Da helfen auch keine Schaltpaddles...
380ps? ein kastrierter M3?
Zitat:
Original geschrieben von rookiekiller
380ps? ein kastrierter M3?Zitat:
Original geschrieben von k.h.-kuhn
Der M3 stellt aus meiner Sicht ein überzeugendes Gesamtpaket dar, allerdings mit einigen Mängeln:- nur 380 PS
- es gibt schon schnellere 1er (es würde mich ärgern, wenn ich im M3 sitze, mich cool fühle und plötzlich von einem 1er überholt werde 🙂)
- (sehr) schwache BremseDennoch ist der M3 ein ausgewogenes Auto, welchem der Spagat zwischen Alltag und Spaß gut gelingt.
Ich finde, BMW (beziehungsweise die M GmbH) hätte sich leistungstechnisch mehr Mühe geben können, da wäre noch eine Menge drin gewesen. Denn richtiges "Rennfeeling" kommt nicht auf. Da helfen auch keine Schaltpaddles...
Ja, so könnte man es formulieren 🙂. Das sollte aber kein Wunder sein.
Behalten Sie sich als Faustregel:
BMW Serienfahrzeuge haben etwa 5 Prozent mehr PS als angegeben; M Fahrzeuge bis zu 10 Prozent weniger.
PS: Nein, das ist keine Vermutung, ich habe es gemessen.
PPS: Nein, das ist kein Einzelfall, ich habe es an drei verschiedenen Fahrzeugen gemessen.
Zitat:
Original geschrieben von k.h.-kuhn
Ja, so könnte man es formulieren 🙂. Das sollte aber kein Wunder sein.Zitat:
Original geschrieben von rookiekiller
380ps? ein kastrierter M3?
Behalten Sie sich als Faustregel:
BMW Serienfahrzeuge haben etwa 5 Prozent mehr PS als angegeben; M Fahrzeuge bis zu 10 Prozent weniger.
PS: Nein, das ist keine Vermutung, ich habe es gemessen.
PPS: Nein, das ist kein Einzelfall, ich habe es an drei verschiedenen Fahrzeugen gemessen.
Von wieviel Prozent Verlustleistung gehst du dabei aus? Es gibt schon auch Messungen, wo die Fahrzeuge in etwa die angegebene Leistung haben.
Grüße, south
Zitat:
Von wieviel Prozent Verlustleistung gehst du dabei aus? Es gibt schon auch Messungen, wo die Fahrzeuge in etwa die angegebene Leistung haben.
BMW M3s haben in etwa 10% weniger Leistung als angegeben (aus 420 PS werden 380)
Hierbei ist zu beachten, dass Pressefahrzeuge 420 PS stark sind (also wie angegeben).
Zitat:
Original geschrieben von k.h.-kuhn
Von wieviel Prozent Verlustleistung gehst du dabei aus? Es gibt schon auch Messungen, wo die Fahrzeuge in etwa die angegebene Leistung haben.BMW M3s haben in etwa 10% weniger Leistung als angegeben (aus 420 PS werden 380)
Hierbei ist zu beachten, dass Pressefahrzeuge 420 PS stark sind (also wie angegeben).
Mich würden halt die Werte für Radleistung und Verlustleistung interessieren. Hast du die (in etwa) vorliegen?
Grüße, south
Hier mal zwei Rototest-Ergebnisse, wo die Fahrzeuge die angegebene Leistung hatten:
http://www.rri.se/popup/performancegraphs.php?ChartsID=793
http://www.rri.se/popup/performancegraphs.php?ChartsID=768
Grüße, south
Zitat:
Original geschrieben von k.h.-kuhn
Ja, so könnte man es formulieren 🙂. Das sollte aber kein Wunder sein.Zitat:
Original geschrieben von rookiekiller
380ps? ein kastrierter M3?
Behalten Sie sich als Faustregel:
BMW Serienfahrzeuge haben etwa 5 Prozent mehr PS als angegeben; M Fahrzeuge bis zu 10 Prozent weniger.
PS: Nein, das ist keine Vermutung, ich habe es gemessen.
PPS: Nein, das ist kein Einzelfall, ich habe es an drei verschiedenen Fahrzeugen gemessen.
Dann ist der Abstand zum 335ier ja noch kleiner als erwartet, wenn man davon ausgeht das die (335i) in Schnitt zwischen 320 bzw. 330 PS haben, ob das den Mehrpreis rechtfertigt? Bekommt man schon für den Grundpreis des M3 ein ziemlich gut ausgestattetes E92/335i Coupe.
Zitat:
Dann ist der Abstand zum 335ier ja noch kleiner als erwartet, wenn man davon ausgeht das die (335i) in Schnitt zwischen 320 bzw. 330 PS haben, ob das den Mehrpreis rechtfertigt? Bekommt man schon für den Grundpreis des M3 ein ziemlich gut ausgestattetes E92/335i Coupe.
@zepter
Nun ja, ich will das M3-Konzept keinesfalls rechtfertigen, aber rein optisch hebt er sich schon gewaltig von den Standard 3er Coupés ab. Man erkennt zwar noch die Basis des M3; aber er hat so viel optisches Schnickschnack... das macht ihn wohl alles sehr teuer (Dazu noch der M Sticker auf dem Heckdeckel...).
Hmm... Streng genommen ist das ja Betrug, Sie zahlen für 420 PS und erhalten nur 380. Wenn man sich dann z.B den Hartge H1 ansieht, der kommt von den PS und dem Drehmoment verdammt nah an den M3 ran. Als M GmbH müsste man sich eigentlich schämen.
Zitat:
Mich würden halt die Werte für Radleistung und Verlustleistung interessieren. Hast du die (in etwa) vorliegen?
@southlight
Tut mir leid, die Sachen liegen nicht bei mir zu Hause. Ich denke am Montag könnte ich da rankommen.
in best motoring xx/08 fährt ein 135i mit 400ps davon, aber nur weil der m3 fahrer schlampig beschleunigt hat, am ende haben die nochmal wiederholt und siehe da, der m3 ist minimal schneller auf der 400m strecke als ein gemotzter 135i. aber auf der rennstrecke ist es wieder anders, da ist der m3 der könig, sogar schneller als c63 obwohl die beschleunigung auf der gerade deutlich langsamer als der c63 ist.
Zitat:
Original geschrieben von rookiekiller
in best motoring xx/08 fährt ein 135i mit 400ps davon, aber nur weil der m3 fahrer schlampig beschleunigt hat, am ende haben die nochmal wiederholt und siehe da, der m3 ist minimal schneller auf der 400m strecke als ein gemotzter 135i. aber auf der rennstrecke ist es wieder anders, da ist der m3 der könig, sogar schneller als c63 obwohl die beschleunigung auf der gerade deutlich langsamer als der c63 ist.
Aber 400 PS kommt mir für einen 135i viel vor. Nicht dass 400 PS unmöglich wären, aber der Hartge H1 mit 360 PS ist ein wahrer M3 Killer (Hartge arbeitet noch daran, bald knacken sie auch die 380 PS).
Ich will ja jetzt nicht Werbung für Hartge machen, aber den H1 würde ich jedem M3 vorziehen. Er hat geringfügig mehr Drehmoment, ist um einiges leichter, hat genauso viel PS (daraus folgt: weniger kg/PS) und obendrein ein überlegenes Fahrwerk.
Schauen Sie doch mal bei hartge.de rein. So ein 1er ist durchaus ein knuffiges, temperamentvolles Auto...
Zitat:
Original geschrieben von southlight
Von wieviel Prozent Verlustleistung gehst du dabei aus? Es gibt schon auch Messungen, wo die Fahrzeuge in etwa die angegebene Leistung haben.Grüße, south
So, ich habe jetzt meinen Kollegen angerufen (mit ihm zusammen habe ich auch die Tests durchgeführt), und er meint sich an etwa 20% Verlustleistung zu erinnern (könnte auch etwas mehr sein).