Erfahrungsbericht, Dieselpartikelfilter ersetzen, reinigen, ect.
Hallo,
für alle die ihren 2.0TDI in Regionen um 200tkm bewegen dürfte dieses Thema interessieren.
In diesem Fall geht es um den 2.0TDI 125kw Quattro meines Bruders. Dieser hat eine Laufleistung von gut 250tkm. Das Fahrzeug zeigte keine Fehlermeldungen oder sonstiges an, lief einwandfrei.
Aufgefallen ist jedoch der erhöhte Verbrauch und die nachlassende Motorleistung. Mit VCDS und OBD Dyno hatte das Auto eine ermittelte Leistung von 170PS. Diese Messung dient uns als Vergleich zu der späteren Leistungsmessung mit dem neuen Filter.
Der Grenzwert des DPF liegt bei 0.175l Ölaschevolumen für den 2.0TDI, dieser lag inzwischen bei 0,19l. Hinzu kam der hohe Differenzdruck im DPF der bei Vollgas bis auf 300mBar anstieg. Ganz klar, der Filter ist voll. Der Gegendruck den der Filter erzeugt ist einfach zu groß, dies geht auf Leistung und Verbrauch.
Frohen Mutes haben wir uns an den Ausbau des DPF gemacht. Dazu haben wir uns bei ERWIN die Audi Reparaturanleitung gekauft. Dieser gestaltet sich jedoch erheblich schwieriger als gedacht. Ich will das nicht im Detail ausführen, nur als Beispiel: Verschraubung DPF zu Abgasvorrohr völlig vergammelt, Druckleitungen und Sensoren am DPF total fest(nur mit Brenner und gut zureden losbekommen), Getriebe absenken um an den Stecker für den Abgastemperatursensor zu kommen, alles einfach viel zu eng und, und, und.
Erst am zweiten Nachmittag Geschraube und Gefluche war das Teil dann endlich draußen.
Nun gibt es 3 Möglichkeiten:
1. Bei Audi einen neuen DPF für 1200E kaufen
2. DPF zur Reinigung einschicken, kostet ca 400E
3. Gebrauchten DPF aus der Bucht
Wir haben uns für 3. entschieden und einen DPF aus einem Unfallfahrzeug mit lediglich 5tkm Laufleistung mit sämtlichen Sensoren für 430E gekauft.
Der Einbau war dann zu Glück wesentlich einfacher, sodass wir nach 4h den Filter eingebaut hatten und eine erste Probefahrt machen konnten.
Was ist uns bisher aufgefallen:
Das Fahrzeug hängt besser am Gas. Erneute Messungen mit OBD Dyno bei gleichen Bedingungen und Strecke ergaben nun 177 PS, also ca 7PS mehr als vor dem Wechsel. Drehmoment ist um ca. 20Nm gestiegen.
Nach ersten Messungen ist der Verbrauch um ca. 0,8-1l zurückgegangen.(hier fehlen noch langfristige Verbrauchswerte). Schön zu sehen ist jetzt auch wie niedrig der Differenzdruck liegt, selbst bei starken Beschleunigen steigt dieser kaum über 0,1Bar.
Interessanterweise ist auch ein Anfahrruckeln verschwunden, was wir bisher auf ein defektes ZMS geschoben haben. Der Zusammenhang ist uns noch nicht ganz klar. Zwar hat das ZMS immer noch einen weg, jedoch fährt der A4 nun wesentlich besser an.
Bei der Aktion habe ich noch das AGR Ventil gereinigt, dies zeigte jedoch erfreulich wenig Ablagerungen.
Den alten DPF geben wir bei einem DPF Reinigungsunternehmen in Zahlung, die geben für das Teil 120E und legen sich den gereinigt aufs Lager.
Fazit:
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Früher oder später wäre eh das Lämpchen angegangen und das Teil hätte ausgetauscht werden müssen. Ab einem Ölaschevolumen von 0,17l kann man über einen Austausch/Reinigung nachdenken. Der Grenzwert den Audi angibt scheint realistisch. Im übrigen liegt dieser beim 3.0TDI wesentlich höher, nämlich bei ca. 0,5l Ölaschevolumen. Ich bin mit meinem 3.0 bei 200tkm und habe 0,24l Ölasche ausgelesen. Hier ist ein Wechsel also erst bei deutlich höheren Laufleistungen nötig.
Den DPF selber aus- und einzubauen empfehle ich nur dem vorgeschrittenen Schrauber, dies ist wirklich keine Freude.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
für alle die ihren 2.0TDI in Regionen um 200tkm bewegen dürfte dieses Thema interessieren.
In diesem Fall geht es um den 2.0TDI 125kw Quattro meines Bruders. Dieser hat eine Laufleistung von gut 250tkm. Das Fahrzeug zeigte keine Fehlermeldungen oder sonstiges an, lief einwandfrei.
Aufgefallen ist jedoch der erhöhte Verbrauch und die nachlassende Motorleistung. Mit VCDS und OBD Dyno hatte das Auto eine ermittelte Leistung von 170PS. Diese Messung dient uns als Vergleich zu der späteren Leistungsmessung mit dem neuen Filter.
Der Grenzwert des DPF liegt bei 0.175l Ölaschevolumen für den 2.0TDI, dieser lag inzwischen bei 0,19l. Hinzu kam der hohe Differenzdruck im DPF der bei Vollgas bis auf 300mBar anstieg. Ganz klar, der Filter ist voll. Der Gegendruck den der Filter erzeugt ist einfach zu groß, dies geht auf Leistung und Verbrauch.
Frohen Mutes haben wir uns an den Ausbau des DPF gemacht. Dazu haben wir uns bei ERWIN die Audi Reparaturanleitung gekauft. Dieser gestaltet sich jedoch erheblich schwieriger als gedacht. Ich will das nicht im Detail ausführen, nur als Beispiel: Verschraubung DPF zu Abgasvorrohr völlig vergammelt, Druckleitungen und Sensoren am DPF total fest(nur mit Brenner und gut zureden losbekommen), Getriebe absenken um an den Stecker für den Abgastemperatursensor zu kommen, alles einfach viel zu eng und, und, und.
Erst am zweiten Nachmittag Geschraube und Gefluche war das Teil dann endlich draußen.
Nun gibt es 3 Möglichkeiten:
1. Bei Audi einen neuen DPF für 1200E kaufen
2. DPF zur Reinigung einschicken, kostet ca 400E
3. Gebrauchten DPF aus der Bucht
Wir haben uns für 3. entschieden und einen DPF aus einem Unfallfahrzeug mit lediglich 5tkm Laufleistung mit sämtlichen Sensoren für 430E gekauft.
Der Einbau war dann zu Glück wesentlich einfacher, sodass wir nach 4h den Filter eingebaut hatten und eine erste Probefahrt machen konnten.
Was ist uns bisher aufgefallen:
Das Fahrzeug hängt besser am Gas. Erneute Messungen mit OBD Dyno bei gleichen Bedingungen und Strecke ergaben nun 177 PS, also ca 7PS mehr als vor dem Wechsel. Drehmoment ist um ca. 20Nm gestiegen.
Nach ersten Messungen ist der Verbrauch um ca. 0,8-1l zurückgegangen.(hier fehlen noch langfristige Verbrauchswerte). Schön zu sehen ist jetzt auch wie niedrig der Differenzdruck liegt, selbst bei starken Beschleunigen steigt dieser kaum über 0,1Bar.
Interessanterweise ist auch ein Anfahrruckeln verschwunden, was wir bisher auf ein defektes ZMS geschoben haben. Der Zusammenhang ist uns noch nicht ganz klar. Zwar hat das ZMS immer noch einen weg, jedoch fährt der A4 nun wesentlich besser an.
Bei der Aktion habe ich noch das AGR Ventil gereinigt, dies zeigte jedoch erfreulich wenig Ablagerungen.
Den alten DPF geben wir bei einem DPF Reinigungsunternehmen in Zahlung, die geben für das Teil 120E und legen sich den gereinigt aufs Lager.
Fazit:
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Früher oder später wäre eh das Lämpchen angegangen und das Teil hätte ausgetauscht werden müssen. Ab einem Ölaschevolumen von 0,17l kann man über einen Austausch/Reinigung nachdenken. Der Grenzwert den Audi angibt scheint realistisch. Im übrigen liegt dieser beim 3.0TDI wesentlich höher, nämlich bei ca. 0,5l Ölaschevolumen. Ich bin mit meinem 3.0 bei 200tkm und habe 0,24l Ölasche ausgelesen. Hier ist ein Wechsel also erst bei deutlich höheren Laufleistungen nötig.
Den DPF selber aus- und einzubauen empfehle ich nur dem vorgeschrittenen Schrauber, dies ist wirklich keine Freude.
180 Antworten
Hatte beim A4 B7 mit ca 50.000km einen AGR-Schaden. Der Motor ging damals in Notlauf, sonst keine weiteren Auffälligkeiten. Wurde getauscht (Garantie) und seitdem gabs keine Probleme.
So, nun habe ich mein Wägelchen wieder. Es wurde der DPF getauscht, das AGR-Ventil und der Differenzdrucksensor geprüft und daraufhin auch der AGR-Kühler getauscht. Dieser war anscheinend "zugebacken" und dürfte kaum/keine Kühlleistung mehr erbracht haben und damit die Abgase mit voller Temperatur wieder zugeführt haben.
Nachdem mir der Motor nun schon ein paar Wochen immer zugeschnürter vorkam und die letzten 1000km wirklich schon müde war, war die Fahrt von der Werkstatt nach Hause ein wahrer Genuss. Der Motor kam mir sehr befreit (für einen 4-Zylinder) vor und entwickelte bereits bei sehr niedrigen Drehzahlen schön Leistung.
Was mich nun etwas wundert, ist die Tatsache, dass das Auto keinerlei Fehlermeldungen von sich gab trotz diverser Probleme (DPF 10% über Maximum-Füllstand, AGR-Kühler kaum/nicht funktionierend weil zu). Und das letzte Service ist erst 5000km her, aber auch da wurden zwar kleine Fehlermeldungen besprochen, aber nichts, was mit dem AGR oder DPF zu tun gehabt hätte.
Wäre das jetzt so weiter gegangen, bis meine Injektoren mangels Kühlung verreckt wären, oder der Motor aufgrund zu hohem Aschevolumen im DPF in den Notlauf geht, weil er seine Abluft nicht wegkriegt?
Dein Verbrauch war ja schon vor dem Wechsel des DPF sehr niedrig. Ich denke mal da hat sich nicht viel getan?
Weil ich schon etwas Sorge um den Motor hatte, bin ich schon seeehr verhalten gefahren um nicht zufällig irgendetwas zu überlasten.
Mittlerweile habe ich wieder Spaß am Überholen, und der Verbrauch ist trotzdem 0,2 l/100km in jede Fahrtrichtung (täglich die selben 37km pro Richtung in die Arbeit bei sehr gleichmässigen Verkehrsverhältnissen) gesunken.
Generell fühlt sich das ganze Auto anders an. Ich hatte fast schon vergessen, dass auch der kleine Motor Spaß machen kann 🙂
Ähnliche Themen
Zitat:
@FM_Basti schrieb am 26. Februar 2015 um 07:21:23 Uhr:
Weil ich schon etwas Sorge um den Motor hatte, bin ich schon seeehr verhalten gefahren um nicht zufällig irgendetwas zu überlasten.
Mittlerweile habe ich wieder Spaß am Überholen, und der Verbrauch ist trotzdem 0,2 l/100km in jede Fahrtrichtung (täglich die selben 37km pro Richtung in die Arbeit bei sehr gleichmässigen Verkehrsverhältnissen) gesunken.Generell fühlt sich das ganze Auto anders an. Ich hatte fast schon vergessen, dass auch der kleine Motor Spaß machen kann 🙂
Du hattest doch Monzol beigemischt ( das sollte doch auch den Partikelfilter reinigen ?)
hat also nix gebracht ?
Der Partikelfilter kann durch nichts gereinigt werden, da die abgelagerte Asche nun mal bereits anorganisch ist und daher nicht mehr verbrannt werden kann.
Die Verbrennung kann mit Monzol bei bereits verkokten Injektoren zwar wieder etwas sauberer werden, aber generell hat Diesel nun mal nach der Verbrennung einen gewissen Ascheanteil, und damit wird der DPF zwangsläufig irgendwann voll werden.
Nach einer Viertelmillion Kilometer ist beim 4-Zylinder nun mal Schluss, egal was man tut.
Monzol hat aber mit dem DPF auch nur am Rande zu tun, es soll eigentlich nur die dieselgeschmierten Teile (Injektoren, HD-Pumpe) etwas besser als reiner Diesel schmieren. Damit kommt man nicht um den Austausch des DPF herum, wenn seine Zeit gekommen ist.
Aber mal ehrlich, nach 250.000 km sind die Kosten für den Ausbau, die Reinigung und den neuen Einbau eines DPF auch kein großes Drama.
Hallo,
da meiner jetzt auch bei 0,15 Aschegehalt ist.
Möchte gerne wissen wie lange man ca. für den Ausbau und Einbau gebraucht wird bei meinem 2.0tdi avant quattro wenn man es selber macht.
Bin ein Schrauber und schraube schon 25 Jahren an Autos und Traktoren.
Möchte meinen Dpf auch gerne reinigen lassen da meiner auch schon fast voll ist (0,15).
weiß jemand wie man den Filter dann mit Vcds zurücksetzen kann oder ist das nicht nötig??
Hab endlich den (passenden) DPF vor mir liegen, sobald die Leuchte angeht (Wert im Moment 0,16), wird getauscht. Es gibt einen Anbieter in der billigen Bucht, der verkauft Neuteile um einen guten Preis.
Werde dann eine Anleitung reinstellen. 😉
Gruß cleMo
Hallo Clemo, ist das ein originaler Filter oder Zubehör? Schick mir bitte mal eine PN mit dem Händler aus der Bucht. Meiner ist auch bald fällig, deshalb muss ich mich langsam umschauen.
Danke und Lg
Zitat:
@FredFuchs schrieb am 28. Oktober 2015 um 19:57:31 Uhr:
Hallo Clemo, ist das ein originaler Filter oder Zubehör? Schick mir bitte mal eine PN mit dem Händler aus der Bucht. Meiner ist auch bald fällig, deshalb muss ich mich langsam umschauen.Danke und Lg
Hi,
das ist der Original-Filter. Der Händler musste auch erst im Werk nachfragen...trotz Angabe der richtigen TN.
Werde mich noch per PN bei dir melden. 😉
Gruß cleMo
Zitat:
@quattroralf schrieb am 29. Oktober 2015 um 20:40:52 Uhr:
Hallo cleMo,wäre super wenn Du Rückmeldung geben würdest.
Gruß Ralf
Hallo Ralf,
hast eine PN...bitte um Geduld.
Gruß cleMo