Erfahrungsbericht: C20NE Umbau

Opel Combo B

Moin,

Da ich doch immer wieder gefragt werde, wie das genau mit meinem Umbau ablief, möchte ich hier mal einen Erfahrungsbericht meines Umbaus auf 2.0 8V [Motorcode C20NE] für alle zur Verfügung stellen.

Angefangen hat alles mit einem wirtschaftlich unrentablen Schaden an meinem 1.0 12V [X10XE]. Die Überlegung war, entweder den alten Motor für viel Geld reparieren zu lassen und hinterher wieder 55PS zu haben oder direkt ein paar Scheine draufzulegen und einen leistungsstärkeren Motor einzupflanzen. Da Geld nicht im Übermaß vorhanden war (und ist) musste es trotzdem möglichst günstig werden.
Allein von den Beschaffungskosten her ist der C20NE einfach die beste Wahl, da der reine Motor bereits ab ca. 150-180 Euro zu bekommen ist.

Ich hab mich also bei ein paar Umbaufirmen schlau gemacht (z.B. WDS, Hipo, DSOP und Speed Performance) und fühlte mich bei SP am freundlichsten und besten beraten – trotz der 350km Strecke (einfach). Der Inhaber der Firma hat immer unverzüglich auf eMails geantwortet und bis abends um halb neun Details mit mir besprochen.

Schlussendlich bekam ich dann also ein Angebot für den X18XE (wurde letztlich nichts draus – ist eine andere Geschichte) und C20NE Umbau per eMail zugesandt. Die Angebote bei SP beinhalten grundsätzlich alle erdenklichen Umbaukosten, sprich: Beschaffung aller Teile, „kleine“ Überholung des Motors, Schläuche/Schellen/Flüssigkeiten, Einbauteile, Einbau selbst und Tüv Abnahme.
Ich brachte dann also nach Terminabsprache meinen kleinen Corsa weit, weit weg zu SP und fuhr mit einem Freund wieder nach Hause. Bedingt durch diverse Probleme mit dem X18XE kam es zu Verzögerungen, der eigentliche Einbau des C20NE hat allerdings nur 5 Tage gedauert, dann noch (problemlos) über den Tüv und fertig war die kleine Rennsemmel.

Angekommen bei SP wurde ich schon grinsend empfangen und zur Probefahrt eingeladen. Zuerst fuhr „der Chef“ mich ein bissle durch die Gegend und erklärte mir Details zum Umbau. Dann kam der große Moment – Fahrerwechsel. Erst ein bisschen an das neue Verhalten gewöhnen und dann (noch recht vorsichtig) zurück gefahren. Richtig zur Sache ging’s dann erst auf der Heimfahrt.

Also den Restbetrag bezahlt, rein ins Auto und ab nach Hause.
Die erste Fahrt mit so einer heftigen Umgewöhnung (immerhin hat sich die PS Zahl mehr als verdoppelt) ist einfach nur krass. Der Motor nimmt das Gas sofort und ohne Verzögerungen an. Bedingt durch das früh anliegende Drehmoment (170Nm ab 2.600upm) reisst er ziemlich schnell an der Vorderachse und prescht nach vorn. Rechnerisch ist der C20NE im Corsa mit F16CR Getriebe in knapp über 8 Sekunden auf 100km/h. Also ab auf die Autobahn, das Gaspedal durchgetreten und „gib ihm“. Auch hier wieder die Umstellung vom alten Motor, der neue 2l macht einfach da weiter, wo der andere aufgehört hat – und das deutlich flotter. Ziemlich schnell war ich auf 180km/h und hatte langsam Respekt vor dem Auto. Später hab ich’s drauf angelegt und Spitze 190km/h drauf bekommen. Da der Motor vorher in einem Vectra A Automatik seinen Dienst getan hatte und angeblich nie sonderlich zügig bewegt wurde, hab ich’s dann aber auch bald wieder etwas langsamer angehen lassen.
Mittlerweile fährt er anstandslos 210km/h auf dem Tacho, dann ist finito – und er auch fast im Begrenzer.

Insgesamt bin ich mit dem Umbau sehr zufrieden. Bei SP hat man sich größte Mühe gegeben, auf alle meine Wünsche einzugehen und mir auf Nachfrage gerne immer den Status des Umbaus durchgegeben. Die Qualität der Teile ist bislang gegeben, lediglich ein Kühlerschlauch samt Thermostat wurde mit der Zeit undicht – aber da kann SP nichts dazu.

Der Verbrauch hat sich von anfangs 10l auf 8,5l reduziert, simultan mit dem immer runderen Motorlauf und höherer Vmax – wahrscheinlich musste der Motor erst mal freigefahren werden. Der Ölverbrauch war mit mineralischem Öl zwischenzeitlich sogar bei 0,4l auf 1000km, jetzt mit teilsynthetischem Öl allerdings auf gut 0,1l / 1000km runter.

Der Umbau hat mich letzten Endes exakt 3.000 Euro gekostet, darin enthalten ist allerdings auch noch die D3 Umrüstung für den Motor und eine neue Edelstahl Gruppe A Anlage von Jetex/Fortex.

Ob der Umbau sich jetzt für jeden lohnt, ist eine andere Frage. Man muss sich vorher halt immer die Frage stellen, ob man den Corsa noch so lange fahren will, dass es sich einigermaßen lohnt. Zudem sollte er schon noch in einem guten Zustand sein. Vor allem aber muss man sich darüber im Klaren sein, dass fast jede Werkstatt sich erst mal nicht ran traut, sollte mal etwas defekt sein. Für mich hat sich die Geschichte gelohnt und ich würde sie auch durchaus weiterempfehlen, auch wenn es der „kleinste“ 2l Umbau für den Corsa ist. Untermotorisiert ist man danach auf keinen Fall, und es gibt schon deutlich weniger andere Autos, die schneller sind als man selbst. 🙂

Grüße,

qp

76 Antworten

geh nicht zu sp, das ist wie russisch roulette..
 
entweder glück mitm motor oder pech mitm motor...
 
und wenn du selbst nicht schrauben kannst (wie schon gesagt), lass es ganz sein

Danke.
 
Ich werds mir nochmal gründlich überlegen.

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