Erfahrungen mit eigenen Ordnungswidrigkeitenanzeigen?

Hallo werte Community,

ich spiele mit dem Gedanken, nun selbst hin und wieder einige Ordnungswidrigkeitenanzeigen zu stellen. Kurz zur Lage: Ich wohne in einem Wohngebiet in Berlin, die Parkplatzsituation ist selbstverständlich nicht besonders gut. In den letzten Jahren haben die "Mir-ist-alles-egal-Parker" aber stetig zugenommen. Regelmäßig parken Autos auf den für Fußgänger markierten Fußgängerüberwegen, auf den Überwegen der Fußgängerampeln, komplett in den Kurven oder teils sogar auf dem Gehweg oder auf den Grünflächen. Es ist nicht so, dass es keine Parkmöglichkeiten gäbe - es gibt sie, dafür muss man aber ggf. ein bis zwei Minuten länger laufen.
Ich habe mehrfach das Ordnungsamt informiert. Ein PKW stand über drei Tage hinweg komplett auf dem Fußgängerüberweg der Fußgängerampel, so dass die Fußgänger auf den Fahrradstreifen ausweichen musste. Ich habe allein für diesen Sachverhalt mehrfach das Ordnungsamt gesprochen. Es hieß stets: "Wir kümmern uns drum". Nun, niemand hat sich gekümmert. Das Auto hatte kein Knöllchen und stand bis zuletzt dort. Für Eltern mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer war die Situation unerträglich. Beim nächsten Mal würde ich wohl die 110 wählen. Fraglich ist natürlich, ob die Polizei eher handeln würde...

Ähnliche Sachverhalte wiederholen sich immer häufiger. Mir steht dieses asoziale Verhalten bis zur Hutschnur, um es mal so zu sagen. Hin und wieder spreche ich die Falschparker, sofern ich es denn zufällig gerade sehe, auch direkt an. Ich habe noch keine einzige positive Erfahrung damit gemacht. Egal ob ich es freundlich oder unfreundlich mache, es gibt ausschließlich dumme Sprüche oder auch gar keine Reaktion darauf. Es ist den Leuten einfach egal!

Diese Ordnungswidrigkeitenanzeigen werden die Welt nicht heile machen, aber sollten sie Erfolg haben, überlegt der ein oder andere vielleicht doch beim nächsten Mal, ob er wieder so parkt.

Hat mit solchen Anzeigen schon irgendwer Erfahrungen sammeln können? Werden die tatsächlich bearbeitet?

Und ggf., wie seht ihr das Thema? Sinnvoll oder völlig unnötig?

Danke und viele Grüße

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Geisslein schrieb am 1. September 2019 um 10:32:00 Uhr:



Zitat:

@Goify schrieb am 1. September 2019 um 08:42:07 Uhr:



Ich habe gestern die Feuerwehr gerufen, weil einer im Wald Feuer gemacht hat um Äste zu verbrennen (wohlgemerkt hat es seit längerer Zeit nicht geregnet). Feuer war dann aus. Das ist einfacher, als mit dem Feuerteufel zu diskutieren und er hätte das ja schon immer so gemacht,...

Ja und, wo ist jetzt das Problem ?!
Die Person hat das Feuer ja beaufsichtigt und wenn es angemeldet war ist doch alles in bester Ordnung.
Die Wahrscheinlichkeit lag sicher höher, daß Du eine Anzeige bekommen hättest, wegen Missbrauch einer Notrufnummer.

Nein, die Feuerwehr wird in diesem Fall dankbar sein das ein eventueller Waldbrand verhindert wurde.
Zivilcourage nennt man das.
Auch die dann folgende Anzeige der Feuerwehr ist um ein Vielfaches wirkungsvoller als eine Anzeige von privat.

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Zitat:

@Geisslein schrieb am 4. September 2019 um 11:20:33 Uhr:



Zitat:

@10takel schrieb am 4. September 2019 um 00:04:18 Uhr:



Dazu muss ich sagen, dass die 110 in diesem Fall, zumindest in Berlin, der richtige Weg ist. Die einzelnen Dienststellen nehmen sich dem nicht an. Die Alarmierung erfolgt ausschließlich zentral über die 110. Kann die Hemmungen verstehen, ist aber der offizielle Weg.

Die 110 ist sicher nicht dafür vorgesehen wegen Falschparkern und anderen belanglosen Dingen missbraucht zu werden.
Von daher würde Ich es auch sehr begrüßen, daß der Mißbrauch dieser Notrufnummer eine Anzeige mit ordentlicher Strafe zur Folge hat.

Ganz toll deine Gedanken, leider liegst du "ganz sicher" damit falsch. In meinem Beispiel lag eine konkrete Gefährdung vor, weshalb die 110 absolut richtig gewesen wäre.

Siehe:
Ergibt sich aus einem Sachverhalt die Notwendigkeit, dass durch die Polizei oder das Ordnungsamt sofort reagiert werden muss (z. B. weil ein Fahrzeug im Rahmen der Gefahrenabwehr abzuschleppen ist), kontaktieren Sie bitte die Polizei (in dringenden Fällen über den Notruf 110) oder das zuständige Ordnungsamt des Bezirks.

https://www.berlin.de/.../

Aber schön, dass einige ihr Unwissen immer als Fakt darstellen müssen.

Zitat:

@10takel schrieb am 4. September 2019 um 11:28:02 Uhr:


Ganz toll deine Gedanken, leider liegst du "ganz sicher" damit falsch. In meinem Beispiel lag eine konkrete Gefährdung vor, weshalb die 110 absolut richtig gewesen wäre.

Siehe:
Ergibt sich aus einem Sachverhalt die Notwendigkeit, dass durch die Polizei oder das Ordnungsamt sofort reagiert werden muss (z. B. weil ein Fahrzeug im Rahmen der Gefahrenabwehr abzuschleppen ist), kontaktieren Sie bitte die Polizei (in dringenden Fällen über den Notruf 110) oder das zuständige Ordnungsamt des Bezirks.

https://www.berlin.de/.../

Aber schön, dass einige ihr Unwissen immer als Fakt darstellen müssen.

Bei den von Dir aufgelisteten Parkverstößen im Eröffnungspost würde Ich jetzt mal nicht von "konkreter Gefährdung" sprechen.
Da bedarf es weit mehr als nur das Parken auf einem Gehweg, in einer Kurve oder auf bzw. teilweise im Fußgängerüberweg.
Die Dringlichkeit ist hier jedenfalls nicht gegeben, daß die 110 dazu mißbraucht werden sollte, zumal da ja auch klar und deutlich steht "zur Gefahrenabwehr"

Bei sehr vielen Leuten werden halt solche Hinweise meist weitreichend gedeutet und deshalb kommt es leider immer öfter vor, daß wenn man tatsächlich mal die 110 braucht, diese wegen solcher Lapalien besetzt ist.

in der Regel sollten solche Anzeigen direkt ans Ordnungsamt gehen. Diese unterhalten Bereitschaftsnummern.

Wenn Fußgänger und ggf. Rollstuhlfahrer auf den Fahrradstreifen und die Straße ausweichen müssen, dann liegt definitiv eine Gefährdung vor.

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eine abstrakte Gefährdung reicht nicht. Es müssten schon konkret Gefahrensituationen auftreten, um ein Eingreifen der Polizei zu rechtfertigen.

Zitat:

@Kai R. schrieb am 4. September 2019 um 12:02:28 Uhr:


in der Regel sollten solche Anzeigen direkt ans Ordnungsamt gehen. Diese unterhalten Bereitschaftsnummern.

Die ich, wie im Eingangspost erwähnt, ohne Erfolg kontaktiert habe.

Zitat:

@10takel schrieb am 4. September 2019 um 12:02:30 Uhr:


Wenn Fußgänger und ggf. Rollstuhlfahrer auf den Fahrradstreifen und die Straße ausweichen müssen, dann liegt definitiv eine Gefährdung vor.

Das ist sicher eine Gefährdung - im weiten Sinne.
Aber keine 110 würdige.

Da gehen ja Meinungen Meilenweit auseinander.

Es scheint, wie es auch in anderen Freds zu lesen ist langsam aber sicher zu einer Art Sport zu werden, wegen jeden Furz den Notruf zu wählen. Und wenn es Beobachtungen auf der Gegenseite einer Autobahn ist... ...und man selbst vllt in eine Art Schockstarre verfällt...

Alleine der Name der NOTrufnummer sagt es normal schon.
Ich denke, ein wegen eines falsch parkenden Autos auf die Straße ausweichender Fussgänger stellt keine NOT-Situation dar. Sicher ist sowas eine Anzeige wert - darüber gibt's nichts zu reden.

Gruß Jörg.

Ein Parkrempler ist auch kein NOTfall. Dennoch ist die 110 zu wählen. Wenn es so vorgegeben ist, dann ist es so. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.

Wieso ist die 110 zu wählen? Wenn ich einen Parkrempler habe, habe ich genügend Zeit mir die Nummer der zuständigen Dienststelle rauszusuchen.

Wie schon einmal erwähnt, ich kann nur für Berlin sprechen. Und hier IST die 110 zu wählen, da die Dienststellen keinen Wagen rausschicken. Das wird alles zentral über die 110 gesteuert.

(...) oder man hat sie bereits gespeichert, sofern es der Wohnort ist.
Die 110 wählen, muss nicht sein!

Nööö, ich wähle lieber die zuständige Wache (leicht zu finden) als die Notrufnummer zu blockieren.

Anzeigen sollten nur Amtsträger ausstellen dürfen. Denunziantentum ist das Letzte.

Richtig! Denunziantentum scheint es vornehmlich nur in Deutschland zu geben. Hier zeigt jeder, jeden an und ist auch noch stolz darüber.

Zitat:

@hjluecke schrieb am 4. September 2019 um 13:21:10 Uhr:


Richtig! Denunziantentum scheint es vornehmlich nur in Deutschland zu geben. Hier zeigt jeder, jeden an und ist auch noch stolz darüber.

..wenn einem das aber auch noch jeden Tag vorgeführt wird, mit Daily-Soaps wie "Verklag mich doch..." "Auf Streife" und wie dieser ganze Mist da heißt. Allein die Typen darin sind teilweise schon Hammerhart, und die Einsätze erst...

Da kann ich manche verstehen.
Nachbar läuft unrasiert, und sein fetter Wanzt nur durch ein Unterhemd bekleidet durch den Garten, und MEIN Kind könnte sowas sehen, Notruf, Anzeigen, Vierteilen und Teeren und Federn... 🙄

Kein Wunder, das in DE alle am Rad drehen...

Gruß Jörg.

PS.: sorry für die harten Worte.
Das war aber eig. noch fein ausgedrückt...

Bei den Kommentaren hier wundere ich mich immer weniger über die Situation auf unseren Straßen. Völlig verrückt. Ich sollte mir wohl auch eine Egoisten-Mentalität aneignen. Dann bin ich wenigstens normal.

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