EQS SUV 580 mit Qualitätsproblemen (hochfrequenter Motorggeräusch etc)
Hallo zusammen,
Ich habe in Juni einen Mercedes EQS SUV 580 als Firmenleasingfahrzeug für ruhige, lange Fahrten geholt, da ich sehr lärmsensibel geworden bin. Bisher bin ich aber von Mercedes und dem Auto sehr enttäuscht worden. Das Auto hat nämlich folgende Probleme:
1. E-Motor Geräusch während der Fahrt
Es gibt ein hochtöniges Surren, das deutlich zu hören ist. Bei anderen gestesten EQS SUV Modellen hört man gar nichts oder nur ganz leise, aber nicht störend. Laut Mercedes haben wohl die Allradmodelle dieses Geräusch beim Fahren. Aber der hohe Ton bei meinem Fahrzeug ist einfach nicht tolerierbar.
Ich fahre einen Tesla MY als Zweitwagen und hatte zuvor einen Tesla M3. Auch kenne ich andere Elektrofahrzeuge. Keines der anderen Autos macht einen so störrenden, pfeifenden Ton.
2. Schleifendes Geräusch bei Rückwärtsfahrt
Bei niedriger Geschwindigkeit ist ein lautes kratzendes Schleifen beim Rückwärtsfahren zu vernehmen. Lt. Mercedes sei das "normal". Dies wurde dann aber "repariert" und nun quietscht das Auto stattdessen bei der Rückwärtsfahrt. Und zusätzlich klappert nun die Hinterachse auch nocht beim Fahren.
3. Elektronik - Routenplanung
Mit der Option "Ladestop einplanen" unter "Electric Intelligence" wird die Routeplanung willkürlich über Umwege geführt, die keinen Sinn machen.
4. Elektronik - Profilspeicherung
Die Einstellungen bei einem Benutzerprofil werden nicht permanent gespeichert, auch wenn eine Synchronisierung manuell durchgeführt wird. Einstellungen, wie z.B. Sprache oder Intelligente Gesten, ändern sich ohne dass aktiv umgestellt wurde.
Neben diesen Punkten waren noch andere Probleme, die man bei so einem Auto einfach nicht erwartet: Schmutziges Lenkgrad bei der Übergabe, kleine Lederschaden, Spaltmaßprobleme bei der Mittelkonsole etc..
Das Auto stand über 3 Woche in der Werkstatt und die Probleme konnten nicht behoben werden. Insbesondere zu Punkt 1 wurde gesagt, dass man noch auf das Ok vom Werk in Stuttgart warten muss bis man den Antrieb gegen einen "leiseren" tauschen könnte. Ich erwarte von Mercedes eine Lösung und bin auch schon langsam so weit, dass auch eine Rückabwicklung des Vertrags für mich in Frage kommt.
Hat jemand ähnliche Probleme bei dem EQS SUV erlebt? Ich habe Beiträge zum Punkt 2 gefunden, aber nicht zu Punkt 1.
VG
F.
19 Antworten
Zitat:
Danke für die Info. Ich kann mir nicht erklären, wie das möglich ist. Mercedes sollte alle Geräuschquellen im Auto kennen und in der Lage sein, alle zusätzlichen Geräusche zu beseitigen. Vielleicht ist es gar nicht der Motor, der das hohe Geräusch verursacht…? Denn dann müsste jeder einzelne Mercedes EQS das gleiche Geräusch machen. Mein Händler hat wegen des Geräusches in meinem Auto ein Ticket bei Mercedes eingereicht, mal sehen, was dabei herauskommt.
In meinem Fall wurde ein neuer Elektromotor desselben Herstellers (Siemens Valeo) und desselben Typs eingebaut. Falls es sich um einen Konstruktionsfehler handelt, wäre dieser also auch in dem neuen Motor vorhanden. Ich selbst habe vermutet, dass das Problem am Inverter liegt, der sich direkt auf dem Elektromotor befindet. Mercedes wird die Motoren in diesem Jahr durch eine Eigenentwicklung ersetzen.
Was dein Ticket betrifft: Es müssten bereits mehrere Tickets zu diesem Pfeifton im System erfasst sein. Mein Werkstattmeister hat sogar ein eigenes Video mit Tonaufnahme hochgeladen. Anfangs ging man davon aus, das Problem per Software-Update beheben zu können, aber eine konkrete Zeitangabe konnte man mir nicht machen.
Bei Fahrzeugen mit einem Listenpreis von weit über 150.000 Euro dürften solche Probleme eigentlich gar nicht erst auftreten. Google mal „9.000 Hertz“ und spiel das Geräusch ab. 13.000 Hertz ist ebenfalls schrecklich, aber viele Menschen über einem gewissen Alter hören das nicht mehr.
Viel Erfolg mit dem EQS!
In meinem Auto liegt der Ton bei etwa 3000 Hertz. Ich habe ein Video für meinen Händler vor Ort aufgenommen. Ich habe auch die Tonspur extrahiert und niedrige Frequenzen stummgeschaltet, um das Hintergrundbrummen zu beseitigen. 3000 Hertz sind viel angenehmer als 9000, aber immer noch sehr störend. Der EQS-Motor ist ansonsten im Vergleich zu jedem anderen Elektrofahrzeug, das ich gefahren bin, sehr gut isoliert.
Genau, der EQS ist hervorragend isoliert, aber auch 3000 Hertz sind bei hoher Lautstärke unerträglich. Es ist wirklich bemerkenswert, dass man in einem nahezu lautlosen Auto aussteigt und trotzdem Ohrenschmerzen hat. Bei meinem Fahrzeug war die 3000-Hertz-Frequenz ebenfalls messbar, aber sie wurde von einem 9000-Hertz-Ton überdeckt – ähnlich einem Marderschreck.
Vielen Dank für den Tipp mit der iPhone-App. Das ist sehr interessant! Man kann das Pfeifgeräusch bei knapp 3000 Hertz deutlich sehen. Ich habe die unbegrenzte Aufnahmemöglichkeit gekauft. Ich muss losfahren und mir besseres Material besorgen.
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Gut zu hören, dass es sich so schön visualisieren lässt! Und denk daran: Jetzt ist es noch kalt draußen, aber sobald die Temperaturen über 15–20 Grad steigen, werden die Pfeifgeräusche noch stärker hörbar! Hier ist der Screenshot meiner Messung aus dem Oktober. Viel Erfolg in der Werkstatt!