Entscheidungshilfe: 9-3 1.9TiD oder 1.8t Biopower?

Saab 9-3 YS3F

Hallo Ihr Lieben,

mein 9-5 Aero geht nach Leasingende in wenigen Tagen zurück zum Händler - nun suche ich Ersatz.

Nach einer Probefahrt mit einem Audi A4 Avant (Quattro, Diesel, Super Sitze, grausig lauter und zäher TDI Motor, Zündschlüssel an falscher Position) meine ich, dass der 9-3 Kombi für die nächsten 3 Jahre ein würdiger Nachfolger werden soll.

9-3 1.9 TiD (150 PS)
Die Kosten für Steuer, Versicherung, Kundendienst und voraussichtliche Dieselkosten (7 L/100km bei 15000km p.a.) belaufen sich in 3 Jahren auf 14.500 Euro.

9-3 1.8t BioPower (175 PS)
Die Kosten für Steuer, Versicherung, Kundendienst und voraussichtliche Benzinkosten (9 L/100km bei 15000km p.a.) belaufen sich in 3 Jahren auf 18.300 Euro (Super) bzw auf 17.000 Euro (reiner E85 Betrieb bei 30% Mehrverbrauch ggü. Super).
Ich habe eine E85 Tanke in der Nähe - 1Liter kostet 99 Cent.

Die Leasingkonditionen sind bei beiden Fahrzeugen nahezu identisch.
Es ergibt sich also ein deutlicher finanzieller Vorteil zugunsten des Diesel (welcher momentan mein Favorit ist).

Mein Fahrprofil besteht zu ca. 70% aus Strecken in zwischen 10 und 15km (Landstraße, Stadt) und zu 30% aus mindestens 40km bis 400km langen Strecken (AB, Landstraße).

Meine Fragen
Ist das für den Diesel ungeeignet oder gar gefährlich (Partikelfilter setzt sich zu, Verbrauchsnachteil Diesel, da viel Kurzstrecke?)
Gibt es andere wichtige Aspekte, die ich bei meiner Wahl berücksichtigen sollte?

Ich Danke Euch für anregende Antworten.

PS: Egal welcher von beiden - es wird noch ein Hirsch - Update eingespielt (Diesel: 175PS, 1.8 Biopower: 195PS) 😁

Gruß,
Entscheidungs - Keule

22 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von tilo68


...hast du auch mal bei der selben kilometerlaufleistung von dem jeweiligen Typen den gleichen benziner verglichen, wenn neine dann mach dies mal und schreib uns wie es dann mit dem kostenfaktor des diesels bei 15000km/jahr im vergleich zum benziner
...

tilo68,

Im Vergleich habe ich A4 und 9-3 Diesel / Benziner berücksichtigt - ist in den Tabellen ersichtlich

Toyota Avensis Benziner haben keinen Turobomotor im Programm und interessieren mich derzeit nicht.

Deshalb auch kein Vergleich.

Zitat:

wenn Du so nüchtern an die Sache rangehst, dürften auch Aspekte wie Werkstattnähe und - Qualität eine Rolle spielen. Und den Saab Schrauber gibt´s ja nicht an jeder Ecke. Wie zufrieden bist Du bisher?

Werkstatt 1 ist ca. 10km entfernt, eine weitere ca. 30km.

Mit beiden bin ich bestens zufrieden! (Mit den Menschen und mit den durchgeführten Arbeiten)

Heute bin ich den neuen Renault Laguna mit der 2.0 dci Maschine gefahren.
150 PS / 340 NM - Super Motor (!), kräftig und Leise, gute Straßenlage , riesen Kofferraum, tolle Kiste - aber auf Grund der hohen Inspektionskosten landet er nicht im Spitzenfeld (Inspektion Benziner/Diesel: 20.000/30.000km, mindesten 1x pro Jahr)

Wer Fragen hat - fragen.
Wer Anmerkungen hat - anmerken. 😁

Ich melde mich, wenns Neues gibt - kann allerdings einige Wochen dauern...

Zitat:

Original geschrieben von keule69


Mein Fahrprofil besteht zu ca. 70% aus Strecken in zwischen 10 und 15km (Landstraße, Stadt) und zu 30% aus mindestens 40km bis 400km langen Strecken (AB, Landstraße).

Meine Fragen
Ist das für den Diesel ungeeignet oder gar gefährlich (Partikelfilter setzt sich zu, Verbrauchsnachteil Diesel, da viel Kurzstrecke?)
Gibt es andere wichtige Aspekte, die ich bei meiner Wahl berücksichtigen sollte?

Servus Keule,

ich arbeite für ein Unternehmen, was unter anderem Partikelfilter herstellt. Z.B. der im 1,9er Diesel im Saab/Opel/Fiat oder im neuen Laguna und viele andere Hersteller sind von uns.

Wenn ich Dein angegebenes Fahrprofil als Basis nehme, kann ich Dir nur eine Empfehlung geben: FINGER WEG VOM DIESEL (egal welcher Hersteller).

Der aktuelle Stand der Partikelfiltertechnik, wie sie momentan verbaut, hat massive Probleme im Kurzstreckenbetrieb. Es reicht schon eine halbe Tankfüllung im Kurzstreckenbetrieb den DPF zuzusetzen, wenn der Filter vorher nicht vollständig regneriert wurde, den der DPF braucht zur Regeneration über eine bestimmte Zeit ein enstsprechendes Drehzahlniveau.
Die meisten Hersteller haben mittlerweile in die Betriebsanleitung ein genaue Anleitung geschrieben, wie man seinen Partikelfilter "pflegen" soll (Stichwort Regenerationsfahrten bei Kurzstreckenbetrieb!!!!) Offiziell ist ein zugesetzter DPF kein Mangel. Mittlerweile beginnen vereinzelte Werkstätten für das "freibrennen" des DPF Geld verlangen.

Der A4 Avant ist zur Zeit ein echtes Schnäppchen. Ein Freund von mir hat sich jetzt einen gekauft. Er wurde mit günstigen Paketen (die man bei anderen Herstellern voll bezahlen muss) und Rabatten überhäuft, da er ja im Juni diesen Jahres ausläuft.

Hoffe gehelft zu haben

hansenwernersen

Zur Kaufentscheidung bzl. 9.3 TiD empfehle ich meinen Thread weiter unten.
Saab und Diesel = das passt nicht, sorry !

Gruß Gerd

siehe
9.3 TiD Bj. 2005 mein schlechtester Saab

Zitat:

Original geschrieben von hansenwernersen


(snip)

ich arbeite für ein Unternehmen, was unter anderem Partikelfilter herstellt.

(snip)

Der aktuelle Stand der Partikelfiltertechnik, wie sie momentan verbaut, hat massive Probleme im Kurzstreckenbetrieb.

moin hansenwernersen,

kannst du 'kurzstreckenbetrieb' ein wenig spezifizieren bitte: so 30km? oder mehr?

danke und lg
medo

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Man kann es nicht direkt an einer festen Kilometer- oder Fahrminutenzahl festmachen. Ausserdem muss man unterscheiden zwischen dem alten Peugeot FAP-System, wo regelmässig Additiv (zur Senkung der zur Regeneration notwendigen Abgastemperatur) nachgefüllt werden muss, welches die Regeneration auch im Kurzstreckenbetrieb unterstützt, allerdings um einiges mehr an Asche resten erzeugt und die Filter im Rahmen bestimmter Inspektionsintervalle ausgebaut und gespült werden müssen. Die "modernen" DPF's wie sie auch im Saab verbaut sind basieren auf der passiven katalytischen Regeneration mit Hilfe eines Abgastemperatur erhöhenden Oxydationskatalysators und gelten als wartungsfrei (=müssen nicht gespült werden)

Der DPF muss erst einmal auf die für eine passive Regeneration notwendige Betriebstemperatur gebracht werden. Dies erfolgt je nach Fahrzeug, Fahrer und Aussentemperatur zwischen 8 - 15 min normale Landstrasse. Im Stadtverkehr (oder sonstiger Stop and Go) kann es Dir passieren, das der DPF erst gar nicht diese Temperatur erreicht. Wenn die Temperatur erreicht ist, beginnt die passive Regeneration des DPF. Je nach Beladungsgrad des DPF/Fahrzeug dauert dieser Regenerationsprozess bis zur vollständigen Regeneration bis zu 20 min. Im Autobahnbetrieb hat man normalweise eine permanente Regeneration des DPF.

Die Motorelektronik überprüft ständig den Beladungsgrad des DPF (Differenzdruckanalyse). Erreicht nun der DPF einen kritischen Beladungsgrad versucht die Motorelektronik mit Hilfe zusätzlichem Kraftstoff die Abgastemperatur zu erhöhen (hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, wo der Kraftstoff hinzugefügt werden kann) und somit den DPF auf zur Regeration notwendigen Temperatur zubringen. Voraussetzung ist allerdings, das durch ein bestimmtes Drehzahlniveau die Abgas- und somit die DPF-Temperatur auf dem zu Regeneration notwendigen Level gehalten wird. Eine längere Ampelrotphase reicht um die Temperatur unter den notwendigen Level zu bringen.
Wenn jetzt auf Grund des Fahrprofils über einen längeren Zeitraum mehr Partikel abgelagert werden als durch die Regeneration abgebrannt werden, führt es irgendwann dazu, das der DPF voll ist und das Fahrzeug in den Limp-Home Modus versetzt wird.

Um Deine Frage zu beantworten. 30 km einfache Strecke als Landstrasse ohne grosse Stops sollte absolut ausreichend sein. Ist es nicht, liegt ein Defekt vor, meist wurde der Oxykat durch (aus welchen Gründen auch immer) unverbrannten Kraftstoff nachhaltig beschädigt und die zur Regeneration notwendige Abgastemperatur wird nicht mehr erreicht.

Zitat:

Original geschrieben von hansenwernersen



(snip)

Um Deine Frage zu beantworten. 30 km einfache Strecke als Landstrasse ohne grosse Stops sollte absolut ausreichend sein.

danke für deine ausführliche erklärung.

auf meinen neuen 93sc 1.9 tid kommen (hoffentlich bald :-) häufig nur 30km bab mit tempo 120 zu (nur alle paar wochen auch langstrecke). deine erste aussage zur kurzstrecke machte mir sorge, deine obige beruhigt mich. danke!

lg medo

@hansenwernersen,
Danke für Deine ausführliche Beschreibung der Partikelfilterproblematik.

Zitat:

Original geschrieben von WienerSchnitzl


mich würden deine Eindrücke interessieren zu den verschiedenen Autos die du getestet hast

Probefahrt mit BMW 520d Automatik absolviert. Von allen gefahrenen Autos ist dieses das mit Abstand das angenehmst Erlebniss gewesen. Sehr ruhiges Innengeräusch, hört sich an, als wenn ein leiser Benziner säuselt. Auch die Geräuschdämmung (Aussengeräusche) ist sehr ordentlich. Motor (4 Zylinder Diesel) und Automatik spielen sehr harmonisch zusammen.

2 Sachen, die nicht gefallen:
* Sportsitze sind mir an den Oberschenkeln zu eng konturiert, drücken das Blut ab
* Preis: Leasing kostet gegenüber den "Mitbewerbern" über 3000 Euro mehr in 3 Jahren.

PS: Bin kein BMW Fan - aber das Erlebniss war wirklich beeindruckend 😁

Zitat:

Original geschrieben von keule69


...
Bisher liefern sich der 9-3 Bio und der A4 2.0 TFSI e (Turbobenziner mit 170PS/280 NM) ein "Rennen" auf Augenhöhe.
Der A4 hat einen minimalen Kostenvorteil, der 9-3 lockt dagegen mit E85 - möglicherweise ein Vorteil in Zeiten steigender Spritpreise.

Ich sag Bescheid, wenn ich was ausgebrütet habe 😁

Hallo Freunde der schwedischen Turbokunst,

die Entscheidung ist fast gefallen: Mit 98%iger Wahrscheinlichkeit wird es einBioPower.

Allerdings kein 9-3, sondern ein 9-5 2.0t.
Da kann ich meinen "alten Krempel" weiterverwenden (Gepäckraumgitter, Kofferraummatte, Winterräder ...)
Und hirschen lässt er sich auch.

Gruß,
Bio-Keule (Röööhr)

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