Einflusss eines KAT bei ungeregeltem Benzinmotor?
Mal eine theoretische frage.
Nehmen wir einen klassischen alten Benzinmotor, entweder aus einem Auto der 80er oder einem Motorrad bis anfang ca. 2000 die ohne Abgasreinigung und mit Lambda von ca. 0.92-0.97 arbeiten.
Das Gemisch ist leicht fett wie es damals halb üblich war.
Wenn man jetzt in den Auspuff einen ungeregelten Nachrüstkat einbaut, welchen Effekt hat das auf die Abgaszusammensetzung?
Wenn nämlich im Abgas noch Restsauerstoff vorhanden ist oder Stickoxide müsste sich doch nocht etwas ändern?
Beste Antwort im Thema
Also ich atme lieber eine größere Menge weitestgehen ungiftige Abgase ein als ein geringere Menge giftigen Rotz.
33 Antworten
Kommt auf die Gemischzusammensetzung an. Auf Platin als Aktivkomponente absorbiert vornehmlich Sauerstoff im Wettbewerb mit Stickoxiden. Welche aber im leicht fetten kaum gebildet werden. Dieser Restsauerstoff wird mit vornehmlich Kohlenmonoxid und Wasserstoff als Spaltgase verbrannt, das wars. Je besser die Gemischbildung desto weniger Sauerstoff ist übrig und desto weniger hat der Kat zu tun.
Bei modernen Kats ist zudem noch Ceroxid als Sauerstoffspeicher vorhanden. Dieser absorbiert im Schubbetrieb während der Schubabschaltung überschüssigen Sauerstoff und gibt diesen in den ersten paar Sekunden des Lastbetriebs wieder ab. Quantitativ ist der Effekt zu vernachlässigen, es sei denn du fährst extremen Stop & Go.
Leider keine Wirkung ohne zusätzliche Luftpumpe. Wäre das anders hätte ich meinen CO-Werfer schon entsprechend entschärft (Einstellwert: 7.5% CO !).
Gruß SRAM
Kann doch etwas bringen , weil z.B bei einem Vergaser auf einem 4 Zyl. die Gemischverteilung stark unterschiedlich sein kann. Beispiel : BMW 2002 mit 40PDSI an verschiedenen Kennfeldpunkten 0,5 bis 9% CO / Zylinder . Ein mehr an Leistung und weniger Verbrauch brachte eine Änderung des Gemischaustritts , allerdings nie in Serie gegangen .
Gruß : Rostklopfer
Ich habe genau das gemacht. 50 Kubik - Roller - Viertakter mit motornahem Metallkat versehen. CO ist jetzt sehr gute 0.1 % im Leerlauf und der Abgasgeruch wurde deutlich reduziert bzw. fast eliminiert, was auch der Hauptgrund für die Sache war. Einen Einfluss auf Leistung oder sonstige Eigenschaften konnte ich nicht feststellen.
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Zitat:
Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb
Ich habe genau das gemacht. 50 Kubik - Roller - Viertakter mit motornahem Metallkat versehen. CO ist jetzt sehr gute 0.1 % im Leerlauf und der Abgasgeruch wurde deutlich reduziert bzw. fast eliminiert, was auch der Hauptgrund für die Sache war. Einen Einfluss auf Leistung oder sonstige Eigenschaften konnte ich nicht feststellen.
Die Frage ist halt wie das Lambda schon vorher eingestellt war.
Sicher nicht wie früher auf 0,9 oder so.
Interessant wäre es bei einem Fahrzeug ohne Kat das CO und den Restsauerstoff/NOx zu messen.
Denn solange noch NOx oder O da sind müsste man das CO etwas reduzieren können, zumindest in der Theorie.
Fettes Gemisch UND Kat scheinen keine so gute Idee zu sein:
http://www.wurmkat.de/presse/oldtimer/markt/abgastest/abgastest.htm
Zitat:
Original geschrieben von SRAM
Leider keine Wirkung ohne zusätzliche Luftpumpe. Wäre das anders hätte ich meinen CO-Werfer schon entsprechend entschärft (Einstellwert: 7.5% CO !).Gruß SRAM
Die weiß nicht wie es bei europäischen Autos war, aber US Fahrzeuge hatten früher oft diese Sekundärluftpumpen verbaut, umgangsprachlich "Smog Pump" genannt.
Zitat:
Original geschrieben von Schuttwegraeumer
Fettes Gemisch UND Kat scheinen keine so gute Idee zu sein:
Schlechter kann das Abgas durch den Kat nicht werden, auch wenn das Gemisch überfettet ist. Der Test erinnert mich an einen ebenfalls etwas älteren Test des SWR, in welchem Saubermänner von Schmutzfinken bei höherer Motorlast separiert wurden. Am dreckigsten waren tendenziell ausgerechnet die hubraumkleinen, leistungsschwachen Kleinwagen, während große Limousinen mit 6 und 8 - zylindrigen Motoren selbst bei höherer Last vorbildlich sauber blieben. Leider gibt´s den Link nicht mehr (da hat wohl jemand Geld fließen lassen), er war höchst interessant und zeigte deutlich auf, welche Fahrzeuge wirklich umweltfreundlich sind, paradoxerweise waren das nämlich genau die, von denen man es am wenigsten vermuten würde.
Zitat:
Original geschrieben von Hellhound1979
Die weiß nicht wie es bei europäischen Autos war, aber US Fahrzeuge hatten früher oft diese Sekundärluftpumpen verbaut, umgangsprachlich "Smog Pump" genannt.
Kann ich Dir sagen. 😉
MGB und Volvo hatten Luftpumpen drinne mindestens ab 74 und waren Bleifrei.
Opel Ascona hatte keine, allerdings war der 4 Jahre aelter, also 1970 (hatte auch keinen KAT) Alle waren Vergaser
Gruss, Pete
Altes chin. Splichwolt sagt: Was nicht nützt, kann nur schaden. 😁
Der Kat im Auspuff reduziert den Gesamtwirkungsgrad des Antriebs, wodurch am Ende mehr Abgase produziert werden. Begünstigt noch durch die Ablagerung unverbrannten Kohlenstoffs im Kat - durch den Sauerstoffmangel. Die Katwirkung wird dann auch schnell Null.
Also ich atme lieber eine größere Menge weitestgehen ungiftige Abgase ein als ein geringere Menge giftigen Rotz.
Glaub ich dir gern - nur ändert ein inaktiver Kat nichts an der "Giftigkeit" der Abgase.
Zitat:
Original geschrieben von Kung Fu
Glaub ich dir gern - nur ändert ein inaktiver Kat nichts an der "Giftigkeit" der Abgase.
Wann ist er inaktiv bzw. nur eingeschränkt aktiv? Beim Kaltstart und bei Volllast. Das war´s. Bei allen anderen Fahrmanövern erreichen gute Abgasreinigungsanlagen eine Konvertierungsrate bis zu sensationellen 99 %, teilweise sogar mehr. In manchen Gebieten kann man ein modernes Auto mit Ottomotor daher sozusagen als Luftreiniger bezeichnen. 😁