Einbau Nachrüstradio und Lautsprecher/Verstärker im S60/S80/V70
Ich will hier meine Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Einbau einer kompletten Anlage im S60 (S80/V70 sind ja zum großen Teil gleich) zusammenfassen. Hier soll vor allem auf die spezifischen Gegebenheiten von Volvo eingegangen werden, allgemeine Tipps findet man ja schon zur Genüge. Nach mehreren Zwischenschritten bin ich bei folgendem System gelandet:
Radio: Pioneer DEH-80PRS
Frontsystem: Pioneer TS-E170Ci (vollaktiv)
Subwoofer: Volvo-Lautsprecher (20 cm, High Performance) in der Hutablage
Verstärker Frontsystem: Volvo PA-200
Verstärker Subwoofer: Hifonics Zeus Z200
Man kann sich ja davon den Teil herauspicken, den man selber umsetzen will.
Sicherheitshinweise
Bevor man irgendwas an der Elektrik macht, immer die Batterie abklemmen!
Wenn man es nicht macht, hat man Fehler durch temporär fehlende Geräte am CAN-Bus, was dann einen Werkstatt-Besuch zum Löschen der Fehler nötig macht. Besonders ein nicht angeschlossenes Klimabedienteil führt zum "SRS/Airbag-Wartung dringend"-Fehler. Man kann natürlich auch was kaputt machen, wenn man z.B. einen Kurzschluss verursacht.
Batterie abklemmen- Den Zündschlüssel in Stellung 0 drehen.
- Bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe: Den Zündschlüssel abziehen.
- Hinweis! Mindestens fünf Minuten warten, bevor die Steckverbinder getrennt werden oder andere elektrische Ausrüstung entfernt wird.
- Die Minusleitung der Batterie abklemmen.
- Den Zündschlüssel in Stellung II drehen.
- Die Minusleitung der Batterie wieder anschließen
Original-Radio
Man kann auch das Original-Radio behalten und für den Anschluss von MP3-Player, Smartphone, Bluetooth-Freisprecheinrichtung usw. einen Adapter verbauen, der sich als CD-Wechsler ausgibt und dadurch auch über das Radio bzw. die Lenkradfernbedienung gesteuert werden kann. Ich hatte einen Adapter von Grom verbaut, der bietet viele Anschlussmöglichkeiten und kann noch um Bluetooth erweitert werden. Man kann auch in Deutschland bestellen, z.B. bei http://www.maxxcount.de/ oder http://umno-tech.com. Das iPod- bzw. Aux-In-Kabel bei Bedarf gleich mit bestellen, das ist nicht im Standard-Lieferumfang dabei. Der Grom kann auch mit eingebautem RTI benutzt werden, was aber wohl hauptsächlich am passenden Kabel liegt.
Dann gibt es noch IMIV (teurer) oder auch recht preiswerte Adapter. Einfach mal bei Ebay nach "Volvo USB Aux" suchen.
Das Original-Radio hat einen eingebauten EQ mit vier (vorn) bzw. drei (hinten) Bändern, mit dem man den Klang noch etwas feinabstimmen kann. Wie man diesen aufruft, findet man im angehängten PDF.
Wer unbedingt das Originalradio behalten will, auf umfangreiche Möglichkeiten den Klang zu beeinflussen aber nicht verzichten will, kann auch einen Standalone-DSP verbauen. Ein MiniDSP wäre eine relativ preiswerte Möglichkeit (ca. 140 EUR inkl. Plugin, miniDC Isolator, Versand und Steuer), hat aber nur 4 Kanäle. Der Audison bit Ten (ab 240 EUR) hat 5 Kanäle, reicht also für 2-Wege vollaktiv + Subwoofer oder vorn+hinten+Subwoofer. Ein PC ist für die Einstellung aber in beiden Fällen erforderlich.
Der Ausbau des Radios ist hier mit beschrieben: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002.
Nachrüst-Radio
Ein Nachrüst-Radio bietet natürlich mehr Funktionen als das Original-Radio, gerade wenn man wie ich eines mit einem DSP für Aktivweichen, Laufzeitkorrektur und EQ will. Dafür muss man auch Einschränkungen in Kauf nehmen, d.h. die Original-Lenkradfernbedienung geht nicht mehr, bei den meisten Radios hat man keine geschwindigkeitsabhängige Lautstärke und die Beleuchtung ist meist nur in einer Stufe dimmbar. Und das RTI funktioniert ohne Volvo-Radio nicht mehr! Zumindest die Lenkradfernbedienung kann man aber bei Pioneer über ein recht teures Interface (CA-R-VO.001) nachrüsten. Clarion verkauft eine ans Lenkrad schnallbare Fernbedienung (RCB147). Eine normale IR-Fernbedienung ist bei höherwertigen Radios in der Regel dabei.
Dafür gibt es dann Radios mit USB- und Aux-Anschlüssen, Bluetooth usw. Eine Doppel-DIN-Radio mit Navi ist natürlich auch eine Option, wenn kein RTI eingebaut ist oder dieses kaputt ist. Wer Wert auf guten Klang legt, ist aber bei dein 1-DIN-Geräten besser und preiswerter aufgehoben.
Das alte Radio sollte abgemeldet werden. Dann ist es auch in einem anderen Fahrzeug problemlos anzumelden und man hat keine Fehler wegen dem fehlenden Gerät. Die Software (Teile-Nr. 9499067) muss in der Volvo-Werkstatt aufgespielt werden und kostet <20 EUR + Arbeitszeit. Ich habe insgesamt 58 EUR für Radio und Navi abmelden bezahlt. Wenn man vor hat, das Radio beim Verkauf wieder einzubauen, kann man sich die Abmeldung und erneute Anmeldung aber auch sparen. Mehr Infos zum An- und Abmelden: http://www.motor-talk.de/forum/radiowechsel-t4417378.html.
Ich habe noch das Navi ausgebaut, hier gilt für das Steuergerät das gleiche zur Abmeldung. Den Navi-Monitor habe ich auch ausgebaut, der hängt aber nicht am CAN-Bus und muss bzw. kann auch gar nicht abgemeldet werden. Ein anderes Lautsprechergitter (ohne Öffnung) für das Armaturenbrett braucht man dann noch, ich habe ein gebrauchtes für 19 EUR bei Ebay erstanden.
Ich habe mich für das Pioneer DEH-80PRS entschieden. Das ist zwar vergleichsweise teuer (320 EUR), hat aber gleich einen guten DSP integriert, der für ein vollaktives Frontsystem geeignet ist. Weiterhin gibt es eine Einmessfunktion (Messmikrofon im Lieferumfang) und als besonderes Extra hat es eine geschwindigkeitsabhängige Lautstärkeregelung, die in 5 Stufen einstellbar ist, sich am Fahrgeräusch orientiert und sehr gut funktioniert.
Andere Alternativen wären das Clarion CZ702E (ca. 200 EUR, DAB für 150 EUR nachrüstbar) sowie das Kenwood KDC-BT92SD (ca. 160 EUR). Beide Radios haben einen DSP mit Aktivweiche (Kenwood nicht für vollaktives Frontsystem), Laufzeitkorrektur und brauchbarem EQ sowie Bluetooth, USB und Aux-In, allerdings keine Einmessfunktion und keine geschwindigkeitsabhängige Lautstärkeregelung.
Ein Nachrüstradio ohne DSP ist IMHO nicht wirklich sinnvoll, da kann man auch gleich beim Original-Radio bleiben. Gerade mit Laufzeitkorrektur und EQ kann man klanglich noch einiges herausholen.
Wie kommt das Radio jetzt in den Elch?
Einbaublende
Für den Einbau eines anderen Radios wird eine passende Blende benötigt. Es gibt viele Blenden auf dem Zubehörmarkt, die aber vom Material her nicht gut passen dürften. Zum Glück bietet Volvo da auch was an. Die Teilenummer ist 8622876 (grau) bzw. 8698763 (charcoal). Der Preis lag bei meiner Werkstatt bei 45 EUR. Man bekommt dafür eine perfekt passende Blende mit einer Öffnung für Doppel-DIN (muss dafür evtl. leicht nachbearbeitet werden). Wenn man ein normales Radio verbaut, wird das ebenfalls beiliegende Ablagefach für den dann freien Schacht verwendet. Leider passt die Blende nur für S60 -2004, V70 2000-2004 und V70 XC 2001-2004. Für den S80 sollte sie gehen. Für neuere Modelle (ab MJ2005) scheint es direkt von Volvo nichts zu geben. Mit dem Facelift wurde scheinbar auch die Mittelkonsole leicht geändert. Das auch beachten, wenn man eine Blende aus dem Zubehör kauft. Wenn da steht für S60 2000-2009 ist was faul.
Die Anleitung für den Einbau der Original-Blende liegt bei bzw. kann man sie sich hier anschauen: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002. Mein Tipp wäre, sich für die zwei Schrauben, die das Klimabedienteil von oben halten, einen passenden abgewinkelten Torx-Schlüssel zu besorgen oder Schrauben mit Innensechskant zu verwenden wenn ein passender Inbusschlüssel schon vorhanden ist.
Elektrischer Anschluss
Für den elektrischen Anschluss werden natürlich Adapter (normalerweise auf ISO) benötigt. Die bekommt man problemlos zu kaufen. Zu beachten ist hier nur, dass der Antennenverstärker weiterhin Strom benötigt. D.h. Pin 5 vom ISO-Stecker sollte an Pin A9 des Volvo-Steckers angeschlossen sein.
Steckerbelegung ISO: http://de.wikipedia.org/wiki/ISO_10487
Steckerbelegung Volvo: sh. angehängtes Bild (Steckerbelegung AUM)
Falls ein Volvo-Verstärker verbaut ist, wird ein Adapter von Cinch auf DIN 6-polig benötigt. Die Belegung ist auch im angehängten Bild zu finden. Wichtig ist hier auch, das Pin 6 (Control signal amplifier) an den Schaltausgang (ISO-Stecker Pin 5) des Radios angeschlossen wird. Die Adapter dürfte es auch fertig geben, hier natürlich prüfen, ob sie auch korrekt belegt sind.
Für das Dimmen der Radio-Beleuchtung ist der einfachste Weg, ein Kabel vom Sicherungskasten (der links am Armaturenbrett) abzuzweigen. Mit diesem Adapter geht das gut, einfach anstelle der Sicherung vom Standlicht einstecken (bei mir 30 und 31). Die zusätzliche Leitung ist auch extra abgesichert, hier reicht eine 1A-Sicherung vollkommen aus. Man muss nur etwas vom Plaste des Sicherungskasten entfernen, da der Adapter etwas zu groß ist.
Verstärker
Hier hat man zwei Möglichkeiten, den Original-Volvo-Verstärker oder einen Nachrüstverstärker.
Original-Verstärker
Den Original-Verstärker gibt es in zwei Varianten, PA-200 (4x50W) bzw. PA-300 (4x75W). Der Verstärker wird unter dem Beifahrersitz montiert und nimmt so natürlich keinen Platz weg. Wenn man sich einen gebrauchten Verstärker besorgt, unbedingt darauf achten, dass der Kabelsatz zwischen Radio und Verstärker dabei ist. Den kann man zwar auch nachkaufen (Teilenummer 9452266, komplett mit Strom), er kostet aber ca. 50 EUR. Einzig das Stromkabel ist normalerweise schon verlegt.
Eine Einbauanleitung gibt es auch wieder: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002.
In diesem Thread findet man auch noch Infos (u.a. Fotos vom Innenleben): http://www.motor-talk.de/.../...erker-pa-200-nachruesten-t3648541.html.
Eine Bezugsquelle wäre (da ist meiner auch her): http://www.parts4swedes.nl/nl/category/volvo-versterkers/. Da ist auch das Kabel dabei, was die meisten Verkäufer eben nicht beilegen. Mache schrauben sogar die Befestigungswinkel ab, was einem natürlich beim Nachrüsten herzlich wenig nützt.
Der Verstärker ist nur 4-Ohm-Stabil, d.h. beim Kauf von Lautsprechern auf deren Impedanz achten. Es gibt nämlich auch Lautsprecher mit 2 Ohm, Standard ist aber 4 Ohm. Auch der Parallel-Betrieb der hinteren Lautsprecher (Tür und Hutablage) am PA-200/300 geht nur mit 8 Ohm-Lautsprechern! Wenn man dort jeweils 4 Ohm-Lautsprecher einbaut, braucht man eine 2 Ohm-stabile Endstufe. Oder entscheidet sich für eins von beidem, was klanglich auch besser ist.
Nachrüst-Verstärker
Verstärker bekommt man gebraucht recht preiswert, ich habe z.B. für den Subwoofer-Verstärker (Hifonics Zeus Z200) 32 EUR bezahlt. Einen kleinen Verstärker bekommt man auch unter dem Beifahrersitz unter und kann das dort schon liegende Stromkabel benutzen, wenn der Verstärker max. 30A benötigt. Als Anhaltspunkt kann man die Sicherung des Verstärkers nehmen, die höchstens 30A haben darf. Einzig einen Adapter für den Anschluss der Endstufenausgänge an die Originalverkabelung muss man sich noch basteln. Dafür kann man fertige Adapter zweckentfremden, die für den Anschluss eines Volvo-Radios an ISO-Anschlüsse gedacht sind. Die haben dann weibliche Volvo-Steckverbinder, die man abschneiden kann und dann dort die Lautsprecherkabel vom Verstärker anschließt. Die Belegung ist auch im angehängten Bild zu finden.
In den Kofferraum kann der Verstärker natürlich auch. Ich habe die Endstufe an die Lehne der Rücksitzbank geschraubt. Hier reicht es, vorzubohren und dann den Verstärker mit Metallschneidschrauben zu befestigen. Hinten links hinter der Klappe oder unter bzw. auf dem Kofferraumboden wäre auch denkbar.
Kabel anschließen/verlegen
Durch die hinten eingebaute Batterie ist das Verlegen des Stromkabels kein Problem. Massepunkte sind hinten neben der Batterie oder unter dem Rücksitz. Zum Querschnitt usw. kann man hier nachschauen: http://www.hifi-forum.de/index.php?.... Und die Sicherung nicht vergessen! Rechts neben der Batterie ist auch ein Sicherungskasten mit Metallstreifensicherungen. Bei mir sind da zwar Plätze frei, aber die Gewindebolzen zum Befestigungen der Sicherung fehlen. Man kann hier also mal nachschauen, ob noch ein freier Platz mit Gewindebolzen vorhanden ist. Dann kann man den gleich verwenden und sich einen extra Sicherungshalter sparen.
Es muss natürlich zumindest ein Cinchkabel (mit Einschaltsignal) nach hinten verlegt werden. Man kann das bzw. die Kabel - wie in der Einbauanleitung zum Originalverstärker beschrieben - von der Mittelkonsole zum Beifahrersitz verlegen und dann dort neben dem vorhandenen Kabelkanal weiter nach hinten. Der Ausbau von der beiden Schweller-Verkleidungen, Rücksitzbank (nur Sitzfläche) sowie Beifahrersitz reichen hier, um problemlos nach hinten zu kommen. Man kann sich hier auch nach der Einbauanleitung zum RTI richten: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002.
Lautsprecher
Grundsätzlich sollte man sich überlegen, wo man überhaupt Lautsprecher verbaut bzw. betreibt. Empfohlen wird ein gutes Frontsystem und dazu ein Subwoofer. Lautsprecher hinten zu betreiben ist normalerweise nicht nötig bzw. verschlechtert es den Klang eher. Das ist natürlich auch wieder Geschmackssache bzw. von den Gegebenheiten abhängig. Wer oft hinten Passagiere mitfahren hat, wird auf Hecklautsprecher eher nicht verzichten wollen.
Original-Lautsprecher
Serienmäßig sind mind. 4 Lautsprecher in den Türen verbaut. Bis 2002 waren in den vorderen Türen generell Hochtöner verbaut, danach nur in Verbindung mit High Performance- oder Premium-Soundsystem. Der V70 hat noch in der D-Säule Hochtöner, aber wahrscheinlich sind die auch nicht generell eingebaut. Man kann auch versuchen, die Lautsprecher aus dem High Performance- oder Premium-System gebraucht zu bekommen. Gute 2-Wege-Systeme gibt es aber schon ab 100 EUR, man sollte hier also nicht zu viel Geld ausgeben. Leider haben die Gebrauchtteilehändler IMHO recht überzogene Preisvorstellungen. Gerade die Premium-Lautsprecher dürften aber nicht schlecht sein, wenn man die günstig bekommt, kann man ruhig zuschlagen. Hier aber darauf achten, dass man in den Vordertüren die richtige Türverkleidung hat. Die Premium-Lautsprecher für die vorderen Türen sind ein 3-Wege-System, die passen nur, wenn die Türverkleidung insgesamt 3 Lautsprecher-Öffnungen (2 unten, 1 für den Hochtöner) hat. Auch die High-Performance-Lautsprecher machen einen durchaus brauchbaren Eindruck.
Man sollte aber vermeiden, die hinteren Lautsprecher in der Tür und der Hutablage parallel laufen zu lassen, wenn man eine Laufzeitkorrektur benutzen will. Wenn, dann nur eines von beidem als Hecklautsprecher nutzen.
Nachrüst-Lautsprecher
In die Türen passen vorn und hinten Lautsprecher mit 16,5 cm Durchmesser, in die Heckablage des S60 passen welche mit 20 cm Durchmesser, man hat hier also eine große Auswahl. Man kann die Einbauadapter der Originallautsprecher weiterverwenden, muss also keine Adapter extra kaufen. Die Originalteile sind auch stabiler. Es empfiehlt sich, zuerst das Frontsystem auszuwechseln bzw. hier die besseren Lautsprecher zu verbauen. Ein 2-Wege-System (kein Koax!) ist hier Pflicht, schadet aber natürlich auch in den hinteren Türen nicht. Bei den Hochtönern vorne hat man mehrere Möglichkeiten. Wer auf Originaloptik Wert legt, kann die Originalöffnungen verwenden, dann sollte man ein System mit kleinen Hochtönern auswählen. Die Hochtöner des German Maestro EV 6508 passen z.B. Klanglich wäre das Spiegeldreieck oder die A-Säule aber besser. Bei vollaktivem Betrieb ist die A-Säule am einfachsten, man muss dann kein weiteres Kabel in die Tür legen.
Wichtig ist auch eine Dämmung der Türen bzw. der Heckablage mit Alubutyl und Dämm-Matten. Dazu und zum Einbau der Lautsprecher in die Tür verweise ich auf folgenden Thread: http://www.motor-talk.de/.../...recher-im-s60-aufruesten-t4384743.html. Dort sind auch Bilder von einer fertig gedämmten Tür zu sehen.
Beim Subwoofer hat man mehrere Optionen. Ich habe mich dazu entschieden, die 20er Lautsprecher in der Hutablage als reine Subwoofer zu nutzen. Genug Membranfläche für normale Pegel haben sie ja. Alternativ kann man einen Subwoofer vor die Skisack-Öffnung oder in die Reserveradmulde einbauen. Am einfachsten ist aber sicher ein fertiger Gehäuse-Subwoofer, die es auch mit eingebautem Verstärker gibt. Die kann man auch beim Händler vor Ort problemlos im eigenen Auto Probe hören. Beim V70 sollte man natürlich keine Lautsprecher in die Heckablage einbauen, das ist bei einem Unfall zu gefährlich. In der stabilen (Metall-)Hutablage das S60/S80 ist das kein Problem und ja auch so von Volvo vorgesehen.
Man kann durchaus die Original-Lautsprecher-Kabel weiterverwenden, wo es sinnvoll ist. Die haben 1,5 mm² und reichen IMHO vollkommen aus. Wenn man wie bei mir die 20er in der Hutablage an einen extra Verstärker (im Kofferraum) anschließt, muss man die Lautsprecher natürlich auch neu verkabeln. Wer will, kann natürlich überall neues Kabel verlegen. Für die Steckverbinder in der Tür müsste es die Crimp-Kontakte auch einzeln geben.
Ich habe es bei mir so gelöst, dass vorne ein 2-Wege-System Pioneer TS-E170Ci vollaktiv betrieben wird. Die Tieftöner hängen an den Front-Kanälen der PA-200 und sind komplett über die Originalverkabelung angeschlossen. Die Hochtöner (an A-Säule montiert) hängen an den Rear-Kanälen der PA-200. Das Ausgangssignal habe ich am Kabelbaum, der vom Verstärker kommt vor dem Steckverbinder, der mit dem Fahrzeugkabelbaum verbunden wird, abgegriffen. D.h. das Kabel dort durchtrennt und die neuen Lautsprecherkabel, die zum Hochtöner gehen, angeschlossen. Empfehlenswert für Verbindungen, die später auch mal getrennt werden müssen (z.B. Hochtöner in A-Säulenverkleidung oder Spiegeldreieck) sind Steckverbinder. Z.B. bei Conrad gibt es da genügend Varianten zur Auswahl, z.B. Mini-Universal-MATE-N-LOK oder WINSTA Mini bzw. Midi. Den Katalog gibt es hier: http://pdf.conrad.biz/.../3_BtoB1_ElektromechanischeBauelemente.zip. Keine Angst, das kann man auch als Privater bestellen, obwohl Business draufsteht.
In der Heckablage sind bei mir die Original-Lautsprecher (High Performance) verbaut und arbeiten als reine Subwoofer. Hier kann man natürlich auch richtige Subwoofer verwenden, man sollte aber darauf achten, dass sie für den Free-Air-Betrieb ausgelegt sind. Ein sehr preiswerter Vertreter wäre hier der Monacor SP-202C, der 20 EUR/Stück kostet.
Einbauanleitungen
Hier findet man alle Infos, wie man die Türverkleidungen bzw. die Hutablage beim S60 abbekommt:
Lautsprecher vordere Tür: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002 bzw. http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002
Hohtöner vordere Tür: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002
Lautsprecher hintere Tür: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002
Lautsprecher Hutablage: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002
Einmessen/Feinabstimmung
Den letzten Feinschliff erhält die Anlage durch genaues Abstimmen, hier kommt man ohne Messequipment aber nicht weit. Natürlich sollte das Radio auch entsprechende Einstellmöglichkeiten haben, d.h. einen parametrischen Equalizer bzw. einen grafischen Equalizer mit möglichst vielen Bändern. Auch die Frequenzweichen und die Laufzeitkorrektur (wenn vorhanden) müssen ordentlich eingestellt werden.
Ein Radio mit Einmessfunktion wie das Pioneer DEH-80PRS bringt schon alles mit. Das Ergebnis der automatischen Messung soll zwar nicht optimal sein, besser als gar nicht oder nur nach Gehör einzustellen, wird ist aber allemal sein.
Um den Frequenzgang dann zu ermitteln, kann man als Software z.B. Praxis oder Room EQ Wizard verwenden. Messmikrofone gibt es auch schon relativ preiswert:
http://lasip.hifi-selbstbau.de/index.php?... (39 EUR)
http://www.thomann.de/de/superlux_ecm999.htm (39 EUR)
http://www.thomann.de/de/behringer_ecm_8000.htm (48 EUR)
http://www.minidsp.com/products/acoustic-measurement/umik-1 ($75)
http://www.audio-system.de/mikro_as.php (70 EUR komplett mit Mikrofon-Vorverstärker und CD)
Für den Room EQ Wizard reicht auch ein Pegelmesser mit Line-Ausgang, das ist dann aber nur im Bassbereich genau.
Man braucht natürlich auch einen Rechner, der sich in die Nähe des Auto bringen lässt, also normalerweise ein Notebook. Wer eine Garage o.ä. hat, kann natürlich auch einen normalen PC dort aufbauen. Eine extra Soundkarte ist u.U. auch zu empfehlen, gerade Notebooks haben nur oft nur untaugliche Eingänge. Die Behringer U-Control UCA202 bzw. UCA222 für 25 EUR kommt in Frage, wenn das Mikro Line-Pegel liefert. Ansonsten kann man z.B. den t.bone MicPlug USB nehmen, der liefert auch gleich die Phantomspannung für Mikros wie das Superlux ECM999 oder Behringer ECM8000. Generell sollte man eher im Musiker-Bereich schauen, z.B. bei Thomann. Bei einem USB-Mikro wie dem UMIK-1 (das auch direkt von Room EQ Wizard unterstützt wird) kann man sich eine extra Soundkarte sparen, der Ausgang ist ja i.d.R. gut genug. Das Signal des Messprogramms kann man über den AUX-In des Radios einspeisen oder man nimmt für Praxis eine CD mit Rosa Rauschen.
Alternativen
Man kann meine Zusammenstellung natürlich auch abwandeln.
Vollaktiv, aber nur ein 4-Kanal-Verstärker
Wer nur mit dem Volvo-Verstärker bzw. einem anderen 4-Kanal-Verstärker auskommen will, kann die Hochtöner auch direkt am Radio betreiben. Das spart die zusätzliche Endstufe und man muss weniger Kabel verlegen. Vorausgesetzt, der PA-200/300 ist schon verbaut, muss man nur die neuen Tieftöner in die Tür vorne einbauen und an die Original-Verkabelung anschließen und die Hochtöner ans Radio anschließen. Die hinteren Lautsprecher werden dann als Subwoofer betrieben und können an der Original-Verkabelung bleiben. Die Lautsprecher in den hinteren Türen werden einfach abgeklemmt.
Vordere + Hintere Lautsprecher + Subwoofer
Hier bietet sich ebenfalls ein Volvo-Verstärker an, der die Lautsprecher in den vorderen und hinteren Türen betreibt. Hier müssen dann - wenn nicht die originalen Lautsprecher verwendet werden - neue Lautsprecher eingebaut und an die Originalverkabelung angeschlossen werden. Die Lautsprecher in der Hutablage laufen dann als Subwoofer und müssen neu mit der zusätzlichen Endstufe, die idealerweise im Kofferraum sitzt, verkabelt werden. Oder man verwendet alternativ einen anderen Subwoofer und ignoriert die Lautsprecher in der Hutablage ganz oder nimmt diese an Stelle der Türlautsprecher als hintere Lautsprecher. Die Türlautsprecher wären aber schon zu bevorzugen, dann kommt für die Fondpassagiere die Musik auch von vorn. Für den Fahrer sind die hinteren Lautsprecher ja eher nicht nötig.
Ein paar Bilder folgen noch 😉
Beste Antwort im Thema
Ich will hier meine Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Einbau einer kompletten Anlage im S60 (S80/V70 sind ja zum großen Teil gleich) zusammenfassen. Hier soll vor allem auf die spezifischen Gegebenheiten von Volvo eingegangen werden, allgemeine Tipps findet man ja schon zur Genüge. Nach mehreren Zwischenschritten bin ich bei folgendem System gelandet:
Radio: Pioneer DEH-80PRS
Frontsystem: Pioneer TS-E170Ci (vollaktiv)
Subwoofer: Volvo-Lautsprecher (20 cm, High Performance) in der Hutablage
Verstärker Frontsystem: Volvo PA-200
Verstärker Subwoofer: Hifonics Zeus Z200
Man kann sich ja davon den Teil herauspicken, den man selber umsetzen will.
Sicherheitshinweise
Bevor man irgendwas an der Elektrik macht, immer die Batterie abklemmen!
Wenn man es nicht macht, hat man Fehler durch temporär fehlende Geräte am CAN-Bus, was dann einen Werkstatt-Besuch zum Löschen der Fehler nötig macht. Besonders ein nicht angeschlossenes Klimabedienteil führt zum "SRS/Airbag-Wartung dringend"-Fehler. Man kann natürlich auch was kaputt machen, wenn man z.B. einen Kurzschluss verursacht.
Batterie abklemmen- Den Zündschlüssel in Stellung 0 drehen.
- Bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe: Den Zündschlüssel abziehen.
- Hinweis! Mindestens fünf Minuten warten, bevor die Steckverbinder getrennt werden oder andere elektrische Ausrüstung entfernt wird.
- Die Minusleitung der Batterie abklemmen.
- Den Zündschlüssel in Stellung II drehen.
- Die Minusleitung der Batterie wieder anschließen
Original-Radio
Man kann auch das Original-Radio behalten und für den Anschluss von MP3-Player, Smartphone, Bluetooth-Freisprecheinrichtung usw. einen Adapter verbauen, der sich als CD-Wechsler ausgibt und dadurch auch über das Radio bzw. die Lenkradfernbedienung gesteuert werden kann. Ich hatte einen Adapter von Grom verbaut, der bietet viele Anschlussmöglichkeiten und kann noch um Bluetooth erweitert werden. Man kann auch in Deutschland bestellen, z.B. bei http://www.maxxcount.de/ oder http://umno-tech.com. Das iPod- bzw. Aux-In-Kabel bei Bedarf gleich mit bestellen, das ist nicht im Standard-Lieferumfang dabei. Der Grom kann auch mit eingebautem RTI benutzt werden, was aber wohl hauptsächlich am passenden Kabel liegt.
Dann gibt es noch IMIV (teurer) oder auch recht preiswerte Adapter. Einfach mal bei Ebay nach "Volvo USB Aux" suchen.
Das Original-Radio hat einen eingebauten EQ mit vier (vorn) bzw. drei (hinten) Bändern, mit dem man den Klang noch etwas feinabstimmen kann. Wie man diesen aufruft, findet man im angehängten PDF.
Wer unbedingt das Originalradio behalten will, auf umfangreiche Möglichkeiten den Klang zu beeinflussen aber nicht verzichten will, kann auch einen Standalone-DSP verbauen. Ein MiniDSP wäre eine relativ preiswerte Möglichkeit (ca. 140 EUR inkl. Plugin, miniDC Isolator, Versand und Steuer), hat aber nur 4 Kanäle. Der Audison bit Ten (ab 240 EUR) hat 5 Kanäle, reicht also für 2-Wege vollaktiv + Subwoofer oder vorn+hinten+Subwoofer. Ein PC ist für die Einstellung aber in beiden Fällen erforderlich.
Der Ausbau des Radios ist hier mit beschrieben: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002.
Nachrüst-Radio
Ein Nachrüst-Radio bietet natürlich mehr Funktionen als das Original-Radio, gerade wenn man wie ich eines mit einem DSP für Aktivweichen, Laufzeitkorrektur und EQ will. Dafür muss man auch Einschränkungen in Kauf nehmen, d.h. die Original-Lenkradfernbedienung geht nicht mehr, bei den meisten Radios hat man keine geschwindigkeitsabhängige Lautstärke und die Beleuchtung ist meist nur in einer Stufe dimmbar. Und das RTI funktioniert ohne Volvo-Radio nicht mehr! Zumindest die Lenkradfernbedienung kann man aber bei Pioneer über ein recht teures Interface (CA-R-VO.001) nachrüsten. Clarion verkauft eine ans Lenkrad schnallbare Fernbedienung (RCB147). Eine normale IR-Fernbedienung ist bei höherwertigen Radios in der Regel dabei.
Dafür gibt es dann Radios mit USB- und Aux-Anschlüssen, Bluetooth usw. Eine Doppel-DIN-Radio mit Navi ist natürlich auch eine Option, wenn kein RTI eingebaut ist oder dieses kaputt ist. Wer Wert auf guten Klang legt, ist aber bei dein 1-DIN-Geräten besser und preiswerter aufgehoben.
Das alte Radio sollte abgemeldet werden. Dann ist es auch in einem anderen Fahrzeug problemlos anzumelden und man hat keine Fehler wegen dem fehlenden Gerät. Die Software (Teile-Nr. 9499067) muss in der Volvo-Werkstatt aufgespielt werden und kostet <20 EUR + Arbeitszeit. Ich habe insgesamt 58 EUR für Radio und Navi abmelden bezahlt. Wenn man vor hat, das Radio beim Verkauf wieder einzubauen, kann man sich die Abmeldung und erneute Anmeldung aber auch sparen. Mehr Infos zum An- und Abmelden: http://www.motor-talk.de/forum/radiowechsel-t4417378.html.
Ich habe noch das Navi ausgebaut, hier gilt für das Steuergerät das gleiche zur Abmeldung. Den Navi-Monitor habe ich auch ausgebaut, der hängt aber nicht am CAN-Bus und muss bzw. kann auch gar nicht abgemeldet werden. Ein anderes Lautsprechergitter (ohne Öffnung) für das Armaturenbrett braucht man dann noch, ich habe ein gebrauchtes für 19 EUR bei Ebay erstanden.
Ich habe mich für das Pioneer DEH-80PRS entschieden. Das ist zwar vergleichsweise teuer (320 EUR), hat aber gleich einen guten DSP integriert, der für ein vollaktives Frontsystem geeignet ist. Weiterhin gibt es eine Einmessfunktion (Messmikrofon im Lieferumfang) und als besonderes Extra hat es eine geschwindigkeitsabhängige Lautstärkeregelung, die in 5 Stufen einstellbar ist, sich am Fahrgeräusch orientiert und sehr gut funktioniert.
Andere Alternativen wären das Clarion CZ702E (ca. 200 EUR, DAB für 150 EUR nachrüstbar) sowie das Kenwood KDC-BT92SD (ca. 160 EUR). Beide Radios haben einen DSP mit Aktivweiche (Kenwood nicht für vollaktives Frontsystem), Laufzeitkorrektur und brauchbarem EQ sowie Bluetooth, USB und Aux-In, allerdings keine Einmessfunktion und keine geschwindigkeitsabhängige Lautstärkeregelung.
Ein Nachrüstradio ohne DSP ist IMHO nicht wirklich sinnvoll, da kann man auch gleich beim Original-Radio bleiben. Gerade mit Laufzeitkorrektur und EQ kann man klanglich noch einiges herausholen.
Wie kommt das Radio jetzt in den Elch?
Einbaublende
Für den Einbau eines anderen Radios wird eine passende Blende benötigt. Es gibt viele Blenden auf dem Zubehörmarkt, die aber vom Material her nicht gut passen dürften. Zum Glück bietet Volvo da auch was an. Die Teilenummer ist 8622876 (grau) bzw. 8698763 (charcoal). Der Preis lag bei meiner Werkstatt bei 45 EUR. Man bekommt dafür eine perfekt passende Blende mit einer Öffnung für Doppel-DIN (muss dafür evtl. leicht nachbearbeitet werden). Wenn man ein normales Radio verbaut, wird das ebenfalls beiliegende Ablagefach für den dann freien Schacht verwendet. Leider passt die Blende nur für S60 -2004, V70 2000-2004 und V70 XC 2001-2004. Für den S80 sollte sie gehen. Für neuere Modelle (ab MJ2005) scheint es direkt von Volvo nichts zu geben. Mit dem Facelift wurde scheinbar auch die Mittelkonsole leicht geändert. Das auch beachten, wenn man eine Blende aus dem Zubehör kauft. Wenn da steht für S60 2000-2009 ist was faul.
Die Anleitung für den Einbau der Original-Blende liegt bei bzw. kann man sie sich hier anschauen: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002. Mein Tipp wäre, sich für die zwei Schrauben, die das Klimabedienteil von oben halten, einen passenden abgewinkelten Torx-Schlüssel zu besorgen oder Schrauben mit Innensechskant zu verwenden wenn ein passender Inbusschlüssel schon vorhanden ist.
Elektrischer Anschluss
Für den elektrischen Anschluss werden natürlich Adapter (normalerweise auf ISO) benötigt. Die bekommt man problemlos zu kaufen. Zu beachten ist hier nur, dass der Antennenverstärker weiterhin Strom benötigt. D.h. Pin 5 vom ISO-Stecker sollte an Pin A9 des Volvo-Steckers angeschlossen sein.
Steckerbelegung ISO: http://de.wikipedia.org/wiki/ISO_10487
Steckerbelegung Volvo: sh. angehängtes Bild (Steckerbelegung AUM)
Falls ein Volvo-Verstärker verbaut ist, wird ein Adapter von Cinch auf DIN 6-polig benötigt. Die Belegung ist auch im angehängten Bild zu finden. Wichtig ist hier auch, das Pin 6 (Control signal amplifier) an den Schaltausgang (ISO-Stecker Pin 5) des Radios angeschlossen wird. Die Adapter dürfte es auch fertig geben, hier natürlich prüfen, ob sie auch korrekt belegt sind.
Für das Dimmen der Radio-Beleuchtung ist der einfachste Weg, ein Kabel vom Sicherungskasten (der links am Armaturenbrett) abzuzweigen. Mit diesem Adapter geht das gut, einfach anstelle der Sicherung vom Standlicht einstecken (bei mir 30 und 31). Die zusätzliche Leitung ist auch extra abgesichert, hier reicht eine 1A-Sicherung vollkommen aus. Man muss nur etwas vom Plaste des Sicherungskasten entfernen, da der Adapter etwas zu groß ist.
Verstärker
Hier hat man zwei Möglichkeiten, den Original-Volvo-Verstärker oder einen Nachrüstverstärker.
Original-Verstärker
Den Original-Verstärker gibt es in zwei Varianten, PA-200 (4x50W) bzw. PA-300 (4x75W). Der Verstärker wird unter dem Beifahrersitz montiert und nimmt so natürlich keinen Platz weg. Wenn man sich einen gebrauchten Verstärker besorgt, unbedingt darauf achten, dass der Kabelsatz zwischen Radio und Verstärker dabei ist. Den kann man zwar auch nachkaufen (Teilenummer 9452266, komplett mit Strom), er kostet aber ca. 50 EUR. Einzig das Stromkabel ist normalerweise schon verlegt.
Eine Einbauanleitung gibt es auch wieder: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002.
In diesem Thread findet man auch noch Infos (u.a. Fotos vom Innenleben): http://www.motor-talk.de/.../...erker-pa-200-nachruesten-t3648541.html.
Eine Bezugsquelle wäre (da ist meiner auch her): http://www.parts4swedes.nl/nl/category/volvo-versterkers/. Da ist auch das Kabel dabei, was die meisten Verkäufer eben nicht beilegen. Mache schrauben sogar die Befestigungswinkel ab, was einem natürlich beim Nachrüsten herzlich wenig nützt.
Der Verstärker ist nur 4-Ohm-Stabil, d.h. beim Kauf von Lautsprechern auf deren Impedanz achten. Es gibt nämlich auch Lautsprecher mit 2 Ohm, Standard ist aber 4 Ohm. Auch der Parallel-Betrieb der hinteren Lautsprecher (Tür und Hutablage) am PA-200/300 geht nur mit 8 Ohm-Lautsprechern! Wenn man dort jeweils 4 Ohm-Lautsprecher einbaut, braucht man eine 2 Ohm-stabile Endstufe. Oder entscheidet sich für eins von beidem, was klanglich auch besser ist.
Nachrüst-Verstärker
Verstärker bekommt man gebraucht recht preiswert, ich habe z.B. für den Subwoofer-Verstärker (Hifonics Zeus Z200) 32 EUR bezahlt. Einen kleinen Verstärker bekommt man auch unter dem Beifahrersitz unter und kann das dort schon liegende Stromkabel benutzen, wenn der Verstärker max. 30A benötigt. Als Anhaltspunkt kann man die Sicherung des Verstärkers nehmen, die höchstens 30A haben darf. Einzig einen Adapter für den Anschluss der Endstufenausgänge an die Originalverkabelung muss man sich noch basteln. Dafür kann man fertige Adapter zweckentfremden, die für den Anschluss eines Volvo-Radios an ISO-Anschlüsse gedacht sind. Die haben dann weibliche Volvo-Steckverbinder, die man abschneiden kann und dann dort die Lautsprecherkabel vom Verstärker anschließt. Die Belegung ist auch im angehängten Bild zu finden.
In den Kofferraum kann der Verstärker natürlich auch. Ich habe die Endstufe an die Lehne der Rücksitzbank geschraubt. Hier reicht es, vorzubohren und dann den Verstärker mit Metallschneidschrauben zu befestigen. Hinten links hinter der Klappe oder unter bzw. auf dem Kofferraumboden wäre auch denkbar.
Kabel anschließen/verlegen
Durch die hinten eingebaute Batterie ist das Verlegen des Stromkabels kein Problem. Massepunkte sind hinten neben der Batterie oder unter dem Rücksitz. Zum Querschnitt usw. kann man hier nachschauen: http://www.hifi-forum.de/index.php?.... Und die Sicherung nicht vergessen! Rechts neben der Batterie ist auch ein Sicherungskasten mit Metallstreifensicherungen. Bei mir sind da zwar Plätze frei, aber die Gewindebolzen zum Befestigungen der Sicherung fehlen. Man kann hier also mal nachschauen, ob noch ein freier Platz mit Gewindebolzen vorhanden ist. Dann kann man den gleich verwenden und sich einen extra Sicherungshalter sparen.
Es muss natürlich zumindest ein Cinchkabel (mit Einschaltsignal) nach hinten verlegt werden. Man kann das bzw. die Kabel - wie in der Einbauanleitung zum Originalverstärker beschrieben - von der Mittelkonsole zum Beifahrersitz verlegen und dann dort neben dem vorhandenen Kabelkanal weiter nach hinten. Der Ausbau von der beiden Schweller-Verkleidungen, Rücksitzbank (nur Sitzfläche) sowie Beifahrersitz reichen hier, um problemlos nach hinten zu kommen. Man kann sich hier auch nach der Einbauanleitung zum RTI richten: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002.
Lautsprecher
Grundsätzlich sollte man sich überlegen, wo man überhaupt Lautsprecher verbaut bzw. betreibt. Empfohlen wird ein gutes Frontsystem und dazu ein Subwoofer. Lautsprecher hinten zu betreiben ist normalerweise nicht nötig bzw. verschlechtert es den Klang eher. Das ist natürlich auch wieder Geschmackssache bzw. von den Gegebenheiten abhängig. Wer oft hinten Passagiere mitfahren hat, wird auf Hecklautsprecher eher nicht verzichten wollen.
Original-Lautsprecher
Serienmäßig sind mind. 4 Lautsprecher in den Türen verbaut. Bis 2002 waren in den vorderen Türen generell Hochtöner verbaut, danach nur in Verbindung mit High Performance- oder Premium-Soundsystem. Der V70 hat noch in der D-Säule Hochtöner, aber wahrscheinlich sind die auch nicht generell eingebaut. Man kann auch versuchen, die Lautsprecher aus dem High Performance- oder Premium-System gebraucht zu bekommen. Gute 2-Wege-Systeme gibt es aber schon ab 100 EUR, man sollte hier also nicht zu viel Geld ausgeben. Leider haben die Gebrauchtteilehändler IMHO recht überzogene Preisvorstellungen. Gerade die Premium-Lautsprecher dürften aber nicht schlecht sein, wenn man die günstig bekommt, kann man ruhig zuschlagen. Hier aber darauf achten, dass man in den Vordertüren die richtige Türverkleidung hat. Die Premium-Lautsprecher für die vorderen Türen sind ein 3-Wege-System, die passen nur, wenn die Türverkleidung insgesamt 3 Lautsprecher-Öffnungen (2 unten, 1 für den Hochtöner) hat. Auch die High-Performance-Lautsprecher machen einen durchaus brauchbaren Eindruck.
Man sollte aber vermeiden, die hinteren Lautsprecher in der Tür und der Hutablage parallel laufen zu lassen, wenn man eine Laufzeitkorrektur benutzen will. Wenn, dann nur eines von beidem als Hecklautsprecher nutzen.
Nachrüst-Lautsprecher
In die Türen passen vorn und hinten Lautsprecher mit 16,5 cm Durchmesser, in die Heckablage des S60 passen welche mit 20 cm Durchmesser, man hat hier also eine große Auswahl. Man kann die Einbauadapter der Originallautsprecher weiterverwenden, muss also keine Adapter extra kaufen. Die Originalteile sind auch stabiler. Es empfiehlt sich, zuerst das Frontsystem auszuwechseln bzw. hier die besseren Lautsprecher zu verbauen. Ein 2-Wege-System (kein Koax!) ist hier Pflicht, schadet aber natürlich auch in den hinteren Türen nicht. Bei den Hochtönern vorne hat man mehrere Möglichkeiten. Wer auf Originaloptik Wert legt, kann die Originalöffnungen verwenden, dann sollte man ein System mit kleinen Hochtönern auswählen. Die Hochtöner des German Maestro EV 6508 passen z.B. Klanglich wäre das Spiegeldreieck oder die A-Säule aber besser. Bei vollaktivem Betrieb ist die A-Säule am einfachsten, man muss dann kein weiteres Kabel in die Tür legen.
Wichtig ist auch eine Dämmung der Türen bzw. der Heckablage mit Alubutyl und Dämm-Matten. Dazu und zum Einbau der Lautsprecher in die Tür verweise ich auf folgenden Thread: http://www.motor-talk.de/.../...recher-im-s60-aufruesten-t4384743.html. Dort sind auch Bilder von einer fertig gedämmten Tür zu sehen.
Beim Subwoofer hat man mehrere Optionen. Ich habe mich dazu entschieden, die 20er Lautsprecher in der Hutablage als reine Subwoofer zu nutzen. Genug Membranfläche für normale Pegel haben sie ja. Alternativ kann man einen Subwoofer vor die Skisack-Öffnung oder in die Reserveradmulde einbauen. Am einfachsten ist aber sicher ein fertiger Gehäuse-Subwoofer, die es auch mit eingebautem Verstärker gibt. Die kann man auch beim Händler vor Ort problemlos im eigenen Auto Probe hören. Beim V70 sollte man natürlich keine Lautsprecher in die Heckablage einbauen, das ist bei einem Unfall zu gefährlich. In der stabilen (Metall-)Hutablage das S60/S80 ist das kein Problem und ja auch so von Volvo vorgesehen.
Man kann durchaus die Original-Lautsprecher-Kabel weiterverwenden, wo es sinnvoll ist. Die haben 1,5 mm² und reichen IMHO vollkommen aus. Wenn man wie bei mir die 20er in der Hutablage an einen extra Verstärker (im Kofferraum) anschließt, muss man die Lautsprecher natürlich auch neu verkabeln. Wer will, kann natürlich überall neues Kabel verlegen. Für die Steckverbinder in der Tür müsste es die Crimp-Kontakte auch einzeln geben.
Ich habe es bei mir so gelöst, dass vorne ein 2-Wege-System Pioneer TS-E170Ci vollaktiv betrieben wird. Die Tieftöner hängen an den Front-Kanälen der PA-200 und sind komplett über die Originalverkabelung angeschlossen. Die Hochtöner (an A-Säule montiert) hängen an den Rear-Kanälen der PA-200. Das Ausgangssignal habe ich am Kabelbaum, der vom Verstärker kommt vor dem Steckverbinder, der mit dem Fahrzeugkabelbaum verbunden wird, abgegriffen. D.h. das Kabel dort durchtrennt und die neuen Lautsprecherkabel, die zum Hochtöner gehen, angeschlossen. Empfehlenswert für Verbindungen, die später auch mal getrennt werden müssen (z.B. Hochtöner in A-Säulenverkleidung oder Spiegeldreieck) sind Steckverbinder. Z.B. bei Conrad gibt es da genügend Varianten zur Auswahl, z.B. Mini-Universal-MATE-N-LOK oder WINSTA Mini bzw. Midi. Den Katalog gibt es hier: http://pdf.conrad.biz/.../3_BtoB1_ElektromechanischeBauelemente.zip. Keine Angst, das kann man auch als Privater bestellen, obwohl Business draufsteht.
In der Heckablage sind bei mir die Original-Lautsprecher (High Performance) verbaut und arbeiten als reine Subwoofer. Hier kann man natürlich auch richtige Subwoofer verwenden, man sollte aber darauf achten, dass sie für den Free-Air-Betrieb ausgelegt sind. Ein sehr preiswerter Vertreter wäre hier der Monacor SP-202C, der 20 EUR/Stück kostet.
Einbauanleitungen
Hier findet man alle Infos, wie man die Türverkleidungen bzw. die Hutablage beim S60 abbekommt:
Lautsprecher vordere Tür: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002 bzw. http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002
Hohtöner vordere Tür: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002
Lautsprecher hintere Tür: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002
Lautsprecher Hutablage: http://accessories.volvocars.com/.../S60_(-09)_2002
Einmessen/Feinabstimmung
Den letzten Feinschliff erhält die Anlage durch genaues Abstimmen, hier kommt man ohne Messequipment aber nicht weit. Natürlich sollte das Radio auch entsprechende Einstellmöglichkeiten haben, d.h. einen parametrischen Equalizer bzw. einen grafischen Equalizer mit möglichst vielen Bändern. Auch die Frequenzweichen und die Laufzeitkorrektur (wenn vorhanden) müssen ordentlich eingestellt werden.
Ein Radio mit Einmessfunktion wie das Pioneer DEH-80PRS bringt schon alles mit. Das Ergebnis der automatischen Messung soll zwar nicht optimal sein, besser als gar nicht oder nur nach Gehör einzustellen, wird ist aber allemal sein.
Um den Frequenzgang dann zu ermitteln, kann man als Software z.B. Praxis oder Room EQ Wizard verwenden. Messmikrofone gibt es auch schon relativ preiswert:
http://lasip.hifi-selbstbau.de/index.php?... (39 EUR)
http://www.thomann.de/de/superlux_ecm999.htm (39 EUR)
http://www.thomann.de/de/behringer_ecm_8000.htm (48 EUR)
http://www.minidsp.com/products/acoustic-measurement/umik-1 ($75)
http://www.audio-system.de/mikro_as.php (70 EUR komplett mit Mikrofon-Vorverstärker und CD)
Für den Room EQ Wizard reicht auch ein Pegelmesser mit Line-Ausgang, das ist dann aber nur im Bassbereich genau.
Man braucht natürlich auch einen Rechner, der sich in die Nähe des Auto bringen lässt, also normalerweise ein Notebook. Wer eine Garage o.ä. hat, kann natürlich auch einen normalen PC dort aufbauen. Eine extra Soundkarte ist u.U. auch zu empfehlen, gerade Notebooks haben nur oft nur untaugliche Eingänge. Die Behringer U-Control UCA202 bzw. UCA222 für 25 EUR kommt in Frage, wenn das Mikro Line-Pegel liefert. Ansonsten kann man z.B. den t.bone MicPlug USB nehmen, der liefert auch gleich die Phantomspannung für Mikros wie das Superlux ECM999 oder Behringer ECM8000. Generell sollte man eher im Musiker-Bereich schauen, z.B. bei Thomann. Bei einem USB-Mikro wie dem UMIK-1 (das auch direkt von Room EQ Wizard unterstützt wird) kann man sich eine extra Soundkarte sparen, der Ausgang ist ja i.d.R. gut genug. Das Signal des Messprogramms kann man über den AUX-In des Radios einspeisen oder man nimmt für Praxis eine CD mit Rosa Rauschen.
Alternativen
Man kann meine Zusammenstellung natürlich auch abwandeln.
Vollaktiv, aber nur ein 4-Kanal-Verstärker
Wer nur mit dem Volvo-Verstärker bzw. einem anderen 4-Kanal-Verstärker auskommen will, kann die Hochtöner auch direkt am Radio betreiben. Das spart die zusätzliche Endstufe und man muss weniger Kabel verlegen. Vorausgesetzt, der PA-200/300 ist schon verbaut, muss man nur die neuen Tieftöner in die Tür vorne einbauen und an die Original-Verkabelung anschließen und die Hochtöner ans Radio anschließen. Die hinteren Lautsprecher werden dann als Subwoofer betrieben und können an der Original-Verkabelung bleiben. Die Lautsprecher in den hinteren Türen werden einfach abgeklemmt.
Vordere + Hintere Lautsprecher + Subwoofer
Hier bietet sich ebenfalls ein Volvo-Verstärker an, der die Lautsprecher in den vorderen und hinteren Türen betreibt. Hier müssen dann - wenn nicht die originalen Lautsprecher verwendet werden - neue Lautsprecher eingebaut und an die Originalverkabelung angeschlossen werden. Die Lautsprecher in der Hutablage laufen dann als Subwoofer und müssen neu mit der zusätzlichen Endstufe, die idealerweise im Kofferraum sitzt, verkabelt werden. Oder man verwendet alternativ einen anderen Subwoofer und ignoriert die Lautsprecher in der Hutablage ganz oder nimmt diese an Stelle der Türlautsprecher als hintere Lautsprecher. Die Türlautsprecher wären aber schon zu bevorzugen, dann kommt für die Fondpassagiere die Musik auch von vorn. Für den Fahrer sind die hinteren Lautsprecher ja eher nicht nötig.
Ein paar Bilder folgen noch 😉
175 Antworten
Hallo hoffentlich kann jemand helfen. Wir haben das hu650 mit dem PA-200 verbaut. Nu kommen von da ja die zei Stecker die auf ISO umgewandelt werden sollten das antennenkabel und so ein runder Stecker mit 6pins? Was ist das? Wie kann ich das einfach umwandeln das ich es an eine nachrüstradio anschließen kann und wenn es einen Adapter gibt wo kommen die Chinchilla dann ins Radio rein? Software ist klar aber was ich damit machen muss kein Plan
Nur zur Info: Das HU läuft über den CAN Bus des Volvo und verarbeitet unter anderem die Signale der PDC. Falls die bei dir eingebaut ist, funktioniert sie dann nicht mehr. Und wenn du wert auf die Lenkradfernbedienung legst, brauchst du ein entsprechendes Radio, das sich darüber auch steuern lässt.
Zu deinen Fragen:
1) das originale Radio hat einen doppelten Antenneneingang, der jeweils zwischen der Seiten- und der Heckantenne je nach Empfangsqualität wechselt (sog. Diversity). Die üblichen DIN-Adapter nutzen aber nur eine der beiden Antennen, damit kann sich die Empfangsleistung deutlich verschlechtern.
2) Der 6Pin-Anschluss ist ein MELBUS-Kabel, über das das HU mit den CAN Bus-Signalen versorgt wird.
Mal BTW: warum wirfst du das Radio raus, ist es defekt? Oder fehlt dir nur eine Aux- oder Bluetooth- Anbindung?
Hallo, ja es ist defekt. Und neu kostet das HU ja 400€ und hat weder Bluetooth noch sonstiges. Deswegen such ich eine Möglichkeit alles zu behalten nur die Software plus Radio tauschen. PDC hat er nicht und die Lenkradbedienung ist mir nicht wichtig. Aber dieses Melbus Kabel da kommt ja der Audio Ton raus ohne das kommt bei mir kein Ton. Daher wollte ich wissen ob es eine Möglichkeit gibt alles zu behalten nur wie gesagt Radio Software tauschen?
Da ich jetzt einen "neuen" Volvo habe steht wieder das Thema Umrüstung der Musikanlage an. Da das Auto PDC und ein funktionierendes RTI mit relativ aktuellen Karten hat, will ich diesmal das Originalradio drin lassen. Der erste Versuch war ein Grom USB3 mit Bluetooth-Modul. Ging zwar, sogar Titel, Album bzw. Interpret werden beim Streamen über Bluetooth angezeigt, wenn man die SAT-Firmware installiert. War aber klanglich dann wieder nicht so toll. Hat halt kein aptX und man hatte wieder das spürbare Umschalten auf eine schlechtere Datenrate gemerkt. Das hatte ich auch bei meinem Pioneer DEH-80PRS, mit einem aptX-fähigen Bluetooth-Empfänger (Advance Acoustic WTX 500, über AUX angeschlossen) war es dann deutlich besser. Und mit 200 EUR ist das Grom auch nicht gerade preiswert.
Eine andere Idee war dann doch wieder das Pioneer-Radio einzubauen und wenigstens die PDC über entsprechende Adapter zu erhalten. RTI wäre dann natürlich weggefallen.
Dann bin ich auf DSP-Endstufen gestoßen. Es gibt z.B. die Mac Audio Reference 2.1 mit 6-Kanal-DSP und 2-Kanal-Verstärker, kostet aktuell nur 200 EUR. Oder von Hifonics gibt es die Thor TRX-Serie (ab 300 EUR), die alle einen 8-Kanal-DSP und je nach Modell 4, 5 oder 6 Verstärkerkanäle haben. Die DSPs sind die gleichen, Hifonics hat aber eine aktuellere Software mit parametrischem EQ. Eingänge sind jeweils fürs Autoradio (4 bzw. 6 Kanäle), ein optischer Digitaleingang und bei Mac Audio eine eher nutzloser Hochpegeleingang oder bei Hifonics ein deutlich sinnvollerer AUX-Eingang vorhanden. Eine Kabel-Fernbedienung mit Lautstärke (für Subwoofer extra einstellbar), Eingangsumschaltung und Auswahl eines Presets (5 bei Mac Audio, 10 bei Hifonics) haben alle Verstärker. Eingestellt wird der DSP über einen PC, es sind Frequenzweichen mit 6-48 dB/Oktave, Laufzeitkorrektur und für jeden Kanal ein 31-Band-EQ bzw. 11-Bänder beim Subwoofer einstellbarer Güte vorhanden.
Durch die zusätzlichen Eingänge und die Fernbedienung hat man jetzt die Möglichkeit, zusätzliche Quellen anzuschließen, die komplett vom Originalradio getrennt sind, d.h. es kann auch keine Veränderung am Ton-Signal stattfinden. Trotzdem kann man das Originalradio noch ganz normal nutzen. Als zusätzliche Quelle kann man z.B. einen Bluetooth- oder WLAN-Empfänger nutzen, die es auch mit Digitalausgang gibt. Bluetooth dann bevorzugt mit aptX, was aber nicht jedes Smartphone unterstützt. Auf der aptX-Homepage kann man ja mal schauen. Wobei die auch nicht vollständig ist. Oder Smartphone/MP3-Player direkt über den Kopfhörerausgang anschließen. Eine USB-Soundkarte mit Digitalausgang wäre auch möglich. Bluetooth dürfte aber die einfachste Lösung sein. Ich werde auch erst mal den Advance Acoustic WTX 500 weiter nutzen, weitere Experimente sind dann ja immer noch möglich.
Ich habe mich jetzt für folgendes Setup entschieden:
- Hifonics Thor TRX6006DSP (6-Kanal-Verstärker)
- Frontsystem: Pioneer TS-E170Ci (vollaktiv)
- Subwoofer: Volvo-Lautsprecher (20 cm, High Performance) in der Hutablage
- Smartphone über Bluetooth (Advance Acoustic WTX 500, aptX)
Subwoofer wird dann evtl. noch geändert, vielleicht probiere ich doch mal andere 20er aus, die Originallautsprecher können ja einfach von den Montageringen abgeschraubt werden und man kann die Ringe dann wiederverwenden. Oder doch eine Kiste in den Kofferraum, ist ja eh meist leer.
Um PDC und RTI auch dann zu hören wenn man gerade nicht das Originalradio nutzt, lasse ich einfach die Lautsprecher in den hinteren Türen am Radio angeschlossen. Damit hat man schon mal die PDC. Das Navi gibt den Ton vorne rechts aus, hier werde ich einfach den vorderen rechten LS-Ausgang vom Radio an den Center-Lautsprecher beim RTI-Bildschirm anschliessen. Alternativ würde auch der hintere rechte Lautsprecher gehen, die PDC nutzt den hinteren linken LS. Da muss man aber noch einen Schalter vorsehen, sonst hört man bei Nutzung des Originalradios den Ton auch immer mit über den Center, was man bei Musik ja eher nicht will.
Den Original-Volvo-Verstärker habe ich zwar aus dem alten Auto ausgebaut, brauche ich jetzt aber nicht mehr. Man könnte ihn nutzen, wenn man zusätzliche Endstufenkanäle benötigt. Zuerst hatte ich auch die Mac Audio gefunden, da hätte ich den PA-200 weiter nutzen müssen.
Eingebaut wird die Endstufe diesmal in die Reserveradmulde, dort hat man sehr kurze Wege zur Batterie. Es kommt ein Brett rein, das mit Filz bezogen wird, auf dem man alles befestigen kann. Ein Fach für Werkzeug, Wagenheber oder Reifenpannenset werde ich einfach durch ein senkrechtes Brett abteilen, das gleich als Abstützung für die Kofferraumunterlage dient. Zur Dämmung werde ich diesmal Armaflex verwenden.
Ein-/Ausschalten ist noch ein Thema. Man könnte die Remoteleitung vom Radio verwenden. Da das bei aber die meiste Zeit eh aus wäre, werde ich mich hinten am REM irgendwo mit dranklemmen, wo bei Zundschlüsselstellung I und II Spannung anliegt. Über ein Relais wird dann eine kleine Sicherungsbox mit mehreren Anschlüssen (https://www.amazon.de/.../ref=oh_aui_detailpage_o00_s00?...) mit 12V versorgt. Dort kann man dann die Remoteleitung vom Verstärker und weitere Verbraucher wie den Bluetooth-Empfänger anschließen. 6 Sicherungen werde ich zwar nie brauchen, das Teil hat aber schöne Anschlüsse für Plus und Minus.
Bilder folgen noch, wenn ich beim Einbau bzw. fertig bin.
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Anbei mal ein Bild der Bedienteile. Die Mac Audio habe ich auch da, da dummerweise schon bestellt bevor ich die bessere Hifonics gefunden habe. Beide Bedienteile haben Metallfronten und machen einen recht wertigen Eindruck. Das von Hifonics scheint auch noch beleuchtet zu sein. Beide Endstufen sind schon ganz schöne Klopper. Die Mac Audio ist noch etwas schlanker, hat ja aber auch nur 2 Verstärker-Kanäle.
Einbauen werde ich das Bedienteil in das vordere Fach im Mitteltunnel. Da ist es gut zugänglich, gleichzeitig aber versteckt. Es sieht ja doch anders aus als die anderen Schalter usw. im Auto. Einen Schalter zum Ein- und Ausschalten könnte man da auch gleich noch unterbringen.
Unter das Klimabedienteil wäre auch eine Option, da müsste man aber erst mal nachmessen, ob die Tiefe ausreicht. Oder neben das Radio, wenn man dort ein Fach hat. Dort geht es aber nur hochkant.
Nachtrag: Ich habe doch mal den Verstärker testweise an ein 12V-Netzteil angeschlossen. Der Drehregler an der Fernbedienung ist weiß beleuchtet. Die Software läuft problemlos unter Windows 10. Sie skaliert aber nicht. Auf meinem 12"-Tablet mit 2160x1440 ist alles winzig klein. Auf dem 14"-Notebook mit 1440x900 ist es deutlich besser.
P.S. Ist die Forensoftware Sche***. Vorschau ansehen, auf eines der Bilder klicken und alles ist weg...
Die Endstufe ist drin und der Großteil der Verkabelung. Die Reserverad-Mulde habe ich auch gleich mit Armaflex ausgekleidet. Ich habe den Innenraum komplett geleert, d.h. alle Sitze und Verkleidungen ausgebaut. Auch die Teppiche können dann einfach herausgenommen werden. Ich habe die Gelegenheit gleich genutzt, alles zu reinigen (SONAX XTREME AutoInnenReiniger geht ganz gut). Vor dem Ausbau der Vordersitze unbedingt die Batterie abklemmen! Heute habe ich bei Ikea noch passende Boxen für den Freiraum gefunden. Sie heißen SKUBB. Eine schmale und eine kleine quadratische Box passen genau rein, Werkzeug und Wagenheber sollten dort hoffentlich reinpassen.
Um die Mittelkonsole auch später einfach ausbauen zu können, habe ich Steckverbinder hinten an der Mittelkonsole vorgesehen. Das Fernbedienungskabel ist ja ein Netzwerkkabel, hier habe ich eine RJ45-Buchse (https://www.amazon.de/.../ref=oh_aui_detailpage_o08_s00?...) verwendet, die Verbindung zum Verstärker kann dann mit einem normalen Netzwerk-Patchkabel erfolgen.
Im hinteren Fach der Mittelkonsole war sowieso ein recht großes Loch vom Telefonhörer, den ich ausgebaut habe. Dort hat genau ein Schalter reingepasst, mit dem man die Anlage ein- bzw. ausschalten kann. Das eigentliche Einschaltsignal wollte ich vom REM abnehmen, das hat aber nicht funktioniert. In Vida stand zwar, dass beim gewählten Anschluss bei Zündung I und II Spannung anliegt, das war aber nicht der Fall. Da ich durch den Schalter in der Mittelkonsole sowieso ein Kabel dorthin legen musste, habe ich dann gleich die 12V-Buchse in der Mittelkonsole genommen, die ist bei Zündung I und II aktiv.
Ich habe das USB-Kabel zur Programmierung fest verlegt, es kommt mit ausreichender Restlänge im Handschuhfach heraus. Dort liegt ebenfalls schon ein optisches Kabel, falls ich später mal was damit machen will. Eine per USB direkt ans Smartphone angeschlossene USB-Soundkarte ist immer noch eine verlockende Idee. Im Moment nutze ich Bluetooth über den AUX-In, der Empfänger liegt erst mal neben der Endstufe. Da muss ich noch testen, ob die Abschirmung im Kofferraum nicht zu stark ist, wenn alles wieder eingebaut ist.
Die Kabel habe ich zum Großteil entlang den vorhandenen Kabelbäumen verlegt bzw. die teilweise vorhandenen Kabelkanäle genutzt. Lautsprecher- und NF-Kabel habe ich bei Thomann bestellt, die Kabel sind robust und preiswert:
https://www.thomann.de/de/the_sssnake_ssk_215_bk.htm
https://www.thomann.de/de/cordial_cmk_222_sw.htm
Jetzt müssen noch die Türlautsprecher ausgetauscht und die Türen gedämmt werden. Die Lautsprecher in der Heckablage fehlen auch noch. Da überlege ich noch, ob ich nicht mal die Monacor SP-202C ausprobiere, die passen auch genau in die originalen Lautsprecherringe. Die Original-Lautsprecher kann man durch Lösen von 4 Schrauben einfach von den Montageringen trennen.
Zum Einmessen habe ich mir ein Behringer ECM8000 gekauft und ein dazu passendes Audiointerface mit Phantomspeisung (Behringer U-Phoria UMC202HD). Kam beides zusammen 60 EUR.
Ich habe mir jetzt doch ein neues Frontsystem gegönnt und zwar:
- Tief-/Mitteltöner: Hertz Mille MP 165P.3 PRO
- Hochtöner: Hertz Mille MP 25.3 PRO
Ich habe die Lautsprecher einzeln gekauft, eine passive Frequenzweiche brauche ich ja nicht. Es gibt auch ein komplettes Set mit Weiche (MPK 165P.3 PRO).
Es gibt noch einen anderen Tief-/Mitteltöner, den MP165.3 PRO, der im Bassbereich tiefer runtergeht und für Anlagen ohne Subwoofer gedacht ist. Der MP165P.3 ist dagegen eher ein Kickbass, hat einen stärkeren Antrieb, verträgt mehr Leistung und hat mehr Hub.
Wer etwas weniger ausgeben will, kann sich bei Hertz auch mal die ET 26.5 (Hochtöner) und EV 165.5/EV 165L.5/EV F165.5 (Tief-/Mitteltöner) anschauen. Da gibt es auch wieder verschiedene Versionen des Tief-/Mitteltöners, der EV 165L.5 ist die Version mit mehr Tiefbass, der EV 165.5 dann als Kickbass und der EV F165.5 ist für Einbauorte mit geringer Einbautiefe geeignet. Gibt es auch wieder als Komplettset mit Weiche.
Ich habe jetzt angefangen, die Türen zu dämmen. Diesmal mache ich es besser als beim letzten Auto, wo ich das Außenblech gar nicht gedämmt hatte. Die verwendeten Materialien sind:
- Alubutyl (https://www.amazon.de/gp/product/B01BKKZ1AM): Ist recht preiswert für die Menge, es sind auch kleinere Packungen mit 1,7m² verfügbar. Schwarz sieht auch besser als das übliche Silber aus, wobei man das ja hinterher nicht mehr sieht ;-)
- Armaflex 6mm: Gibt es auch in anderen Stärken, es gibt halbe und ganze Rollen zu kaufen. Ich habe es dünner genommen und klebe es bei Bedarf einfach doppelt.
- Armaflex Klebeband 3mm für Kanten oder Übergänge
Um das äußere Blech zu dämmen, baut man am besten alles ab, was im Weg ist:
- Lautsprecher
- Abdeckung bzw. Kabeldurchführung oberhalb des Lautsprechers
- Kabelbaum: Ist mit Kabelbindern an der Tür befestigt, den Steckverbinder in der Türdurchführung kann man auch entfernen. Dazu den Stecker lösen und die beiden Muttern entfernen.
- Schutzfolie im hinteren Teil der Tür: Geht leichter, wenn man die Verklebung warm macht. Ersatz ist recht teuer (~50 EUR), also vorsichtig sein, wenn Sie wiederverwenden will.
- Bowdenzug für Türverriegelung
- SIPS-Block: Ist mit 3 Schrauben befestigt. Man muss etwas probieren, bis man ihn so gedreht hat, dass er sich entnehmen lässt.
Jetzt sollte man die zu beklebenden Flächen noch reinigen und entfetten, z.B. mit Bremsenreiniger. Ich habe eine Lage Alubutyl und darauf eine Lage Armaflex verwendet. Auf den Bildern sieht man gar nicht so viel, es ist ja nur das Armaflex zu sehen. Auf dem 3. Bild sieht man mal beide Materialien.
Das innere Blech ist auch schon halb fertig, Bilder folgen noch. Die serienmäßig verbaute Schutzfolie habe ich nicht wieder verwendet sondern mehrere Schichten Alubutyl verklebt um eine stabile Abdeckung zu erhalten, die nicht mitschwingen kann. Nachteil ist dann natürlich, dass man bei einem Defekt an Türverriegelung oder Fensterheber die Öffnung freischneiden und hinterher neu verkleben muss. Wobei man auch bei Beibehaltung der originalen Abdeckung zumindest etwas draufkleben sollte und dann die gleichen Probleme hat. Innen habe ich eine passend ausgeschnittene Folie dagegen geklebt. Nicht zur Abdichtung, das Alubutyl ist ja an sich schon wasserfest und dicht, sondern um die Butylschicht abzudecken, dass dort nicht sämtlicher Dreck kleben bleibt. Die Schutzfolie ist nach innen gewölbt, in der Türverkleidung befindet sich an dieser Stelle ein Styroporblock. Den kann man entfernen und hat dann genug Platz. Wer Bedenken hat, den vermutlich zum Seitenaufprallschutz gehörenden Styroporblock zu entfernen, kann ja auch nur das Stück abschneiden, dass zu viel ist.
Hier mal noch Bilder von der Tür, die komplett mit Alubutyl gedämmt ist. Ich habe jetzt pro Tür (inkl. Türverkleidung) 3 Matten benötigt, d.h. von den 9 Matten sind noch 3 übrig. Die werde ich für die Heckablage verwenden und die hinteren Türen verwenden. Die hinteren Türen dann aber eher als allgemeine Geräuschdämmung.
Man kann den Montagering für die Lautsprecher auch noch komplett mit Alubutyl einkleben, dann ist es noch stabiler. Werde ich wohl auch noch machen, wenn ich weiß, dass die neuen Tieftöner passen. Die Lautsprecher kann ich bei mir ja einzeln ausbauen, ich hatte den Montagering mit einem Stahlring versehen, der entsprechende Gewinde hat (sh. Bild). Raus muss der Lautsprecher ja normalerweise nicht, für alle Arbeiten an Fenster, Fensterheber oder Schloss braucht man diese Öffnung nicht.
Armaflex mache ich noch rein. Man muss aufpassen, da an manchen Stellen nicht viel Luft zwischen Tür und Türverkleidung ist. Vor allem im Bereich der Türtaschen passt nicht viel mehr als 2x Alubutyl (1x am Türblech, 1x an der Türtasche) und es ist eine große Fläche, d.h. das Dämmmaterial lässt sich nicht so leicht zusammendrücken.
Hallo rille,
super Geschichte, gut beschrieben, schön bebildert, Hut ab!
Mich würde interessieren was für "extra" Versicherungskosten der Spaß für dich kostet?
Liebe Grüße
Elchsocke
PS Und nein ich will hier nicht als "Spaßbremse" auftreten. Trotzdem sei mir vergönnt anzumerken das es bei Volvo die sogenannte "Volvo Connected World" gibt. Bluetooth, Freisprechen, alle Tasten am Lenkrad sind voll funktionsfähig, es gibt einen Anschluss für ALLE Handys/Smartphones über einen "AUX" Anschluss und für "angebissene Äpfel" gibt es auch einen Anschluss.
Extra versichert ist da nichts, ich hoffe ja auch mal, dass ein >10 Jahre alter Volvo nicht gerade das Lieblingsobjekt für Diebe ist. Letztendlich ist das Ganze ja gar nicht so teuer:
- Hifonics TRX6006DSP: 370 EUR
- Hochtöner: 70 EUR
- Tieftöner: 132 EUR
- Alubutyl: 42 EUR
- Armaflex (1 Rolle 6mm + Armaflex ACE-Tape 15m x 50mm x3mm): 100 EUR
- Kabel und Kleinteile: 100...150 EUR
Macht insgesamt ~850 EUR.
Fehlt noch etwas für die Audioübertragung, hier bin ich noch am Testen. Da ist man mit 50...100 EUR dabei.
Außer den Hochtönern in der A-Säule ist von der Anlage auch nichts zu sehen.
Die Zeit, die man reinsteckt, darf man aber nicht mit rechnen ;-)
Wenn ich eine Lösung wie das von dir erwähnte Teil hätte haben wollen, hätte ich auch ein Yatour, iMIV oder Grom nehmen können. Beim iMIV kann man sogar noch eine Rückfahrkamera anschließen und sieht dann das Bild im RTI-Monitor. Beim iMIV-Classic geht dann auch Video-Wiedergabe von Apple-Teilen bzw. über einen analogen Video-Eingang. Wobei ich darin im Gegensatz zur Rückfahrkamera wenig Sinn sehe.
Wollte ich aber nicht ;-) Jetzt umgehe ich das Original-Radio komplett, d.h. das kann auch nichts am Signal verbiegen. Und mit dem DSP kann man noch viel rausholen. Ich habe letztens mal kurz das Messmikrofon ausprobiert und zwei starke Absenkungen bzw. Spitzen mit dem EQ ausgeglichen, war gleich viel angenehmer anzuhören
P.S. Ich habe ja noch Originallautsprecher vorne über und will den Montagering aufheben. Die eigentlichen Lautsprecher sind über einen Bajonettverschluss mit dem Montagering verbunden, aber zusätzlich verklebt und dadurch im Ganzen sehr schwer raus zu bekommen. Ich habe dann einfach die Lautsprecher in ihre Einzelteile zerlegt (sh. Bild), dann geht es schnell. Die Lautsprecher sind eh Müll und nochmal billiger als die bei meinem ehemaligen S60 (2002) verbauten. Dafür sind die Montageringe stabiler als das, was man so im Zubehör bekommt. In die Hutablage passen übrigens Standard-Chassis mit 20cm problemlos rein, die Originallautsprecher sind dort mit 4 Schrauben (teilweise unter der Dichtung versteckt) am Montagering befestigt. Aber erst mal die Hutablage dämmen und schauen, wie die Performance-Line-Lautsprecher sich machen. Das sind noch die besseren, alten Modelle.
Um das Ganze erst mal abzuschließen, hier noch die letzten Bilder. Einmal die fertig gedämmten Türen und Türverkleidungen.
Dann noch die neuen Tieftöner. Zur Abdichtung der Lautsprecher zur Türverkleidung wird original ein Ring mit einer Gummilippe verwendet. Der lässt sich zwar leicht entfernen, er ist nur geklipst. Passt aber normalerweise nicht, wenn man andere Lautsprecher einbaut. Ich habe komprimiertes Dichtband für Fenster verwendet, das dehnt sich aus und schließt dann einwandfrei die Lücke, die ja auch nicht 100% eben und gleichmäßig ist.
Dann habe ich noch den Lautsprecher für die Navi-Ansagen in die vorhandene Öffnung vor dem Navi-Bildschirm eingebaut. Verbunden werden muss er mit dem Lautsprecher-Ausgang vorn links vom Originalradio. Bei mir war - im Gegensatz zum vorherigen Volvo - kein Lautsprecher eingebaut, es gab aber einen Passenden preiswert bei Ebay (https://www.ebay.de/itm/261210183584). Der Lautsprecher hat eine Größe von 13x7cm. Aber darauf achten, dass er magnetisch abgeschirmt ist um den Navi-Bildschirm nicht zu stören. Den Schalter zum Deaktivieren - falls man das Originalradio nutzen will - habe ich im Handschuhfach verbaut. Das Kabel ist entlang des Kabels für die Handschuhfachbeleuchtung verlegt. Dazwischen noch ein Steckverbinder um das Handschuhfach weiterhin problemlos ausbauen zu können.
Das Wetter war zu schön um untätig zu sein. Ich habe mir noch ein Paket Alubutyl bestellt und den Innenraum komplett gedämmt. D.h. das komplette Bodenblech im Innenraum sowie Kofferraum und Heckklappe. Insgesamt habe ich jetzt zwei Pakete (insgesamt 6,8 m²) Alubutyl verarbeitet, von den 15 m² Armaflex ist auch ein großer Teil verbraucht. Man kann auch noch diverse Verkleidungen mit Armaflex bekleben, z.B. die C-Säulenverkleidung. Auch die Kofferraumverkleidungen habe ich damit beklebt. Die Hecklautsprecher in der Hutablage sind ja jetzt weggefallen. Um den Bass besser in den Innenraum gelangen zu lassen habe ich die Originalringe für die Lautsprecher drin gelassen und passend zugeschnittenen Akustikschaumstoff reingelegt. Das sollte die Bässe so gut wie gar nicht behindern, Geräusche mit höherer Frequenz aber dämpfen. Man will ja keine zusätzlichen Geräusche aus dem Kofferraum. Ich bin zeitweise ohne Rücksitze und mit nacktem Kofferraum gefahren, das ist wirklich sehr laut.
Für leichteres Arbeiten beim Dämmen des Innenraums sollte man die Kabelbäume aus den jeweiligen Befestigungen lösen. Dann noch die Kabel von den diversen Massepunkten entfernen und man kann die Kabelbäume gut aus dem Weg legen. Für das Befestigen der zusätzlichen Kabel habe ich mir jetzt Gewebeband (Tesa 51608) gekauft. Das steht nicht ab wie Kabelbinder und man erhält einen weichen Kabelbaum, der nicht so leicht Klappern kann. Man kann es auch unter die Klipse für die Kabelbinder kleben, dann können die nicht mehr klappern. Ich habe auch teilweise Filzreste verwendet um kritische Teile, die klappern könnten, zu unterfüttern.
Ein weiteres Paar Lautsprecherkabel habe ich auch gleich noch nach vorne gelegt, dort sind später noch Mitteltöner (Hertz Mille MP70.3) in der A-Säule geplant. Das wird aber noch dauern, passende Gehäuse herzustellen ist ja auch nicht ohne. Ich werde auch mal mit dem 3D-Drucker experimentieren um zumindest Montageringe (Rest mit Glasfaserspachtel) oder gleich komplette Kugelgehäuse anzufertigen. Die gäbe es auch fertig zu kaufen, allerdings recht teuer (https://www.ebay.de/.../273497417574). Der fehlende Endstufenkanal kann dann durch eine Class-D-Mono-Endstufe (z.B. Pioneer GM-D8601) für den Subwoofer ergänzt werden. Das ist vom Wirkungsgrad her eh viel besser und nimmt nicht viel Platz bei hoher Leistung weg. Der DSP reicht mit seinen 8 Kanälen perfekt für das aktive 3-Wegesystem plus Subwoofer aus.
Ein Subwoofer ist jetzt auch noch dazugekommen. Den ESX XE-300 gibt es aktuell für nur 88 EUR bei Ebay, vermutlich werden Restbestände verkauft. Für den Preis auf alle Fälle einen Blick wert. Wer noch weniger ausgeben will, kann sich den Clarion SB3020X (aktuell für 59 EUR) anschauen. Ich habe den Subwoofer noch mit einem ordentlichen Anschluss versehen (Speakon), keine Ahnung wie man bei einem Gehäusesubwoofer ein normales Terminal verwenden kann. Wenn man das Teil mal herausnimmt, weil man Platz braucht, besteht akute Kurzschlussgefahr. Speakon-Stecker/Buchse und das Kabel zur Endstufe bzw. im Subwoofer sind durchgehend 4-polig. Aktuell einfach parallel geschaltet, dann habe ich 2x5mm² Querschnitt. Falls ich mal ein anderes Chassis verbauen will, kann ich auch einen Doppelschwingspulensubwoofer getrennt bis zur Endstufe führen und dort entscheiden, wie ich ihn anschließe. Das ESX-Chassis ist ehr einfach aufgebaut und hat nur einfache Flachsteckanschlüsse, ich habe noch einen Klemmanschluss nachgerüstet. Die Klemme ist eine WAGO 862-0552. Erstmal bin ich zufrieden mit dem Subwoofer, er ganz gut. Bei Bedarf kann ich ja ein anderes Chassis einbauen. Das Gehäuse ist eine gute Basis, es ist stabil und für die Befestigung der Lautsprecher werden Einschlagmuttern verwendet. Man könnte auch noch die Bassreflexöffnungen verschließen, wenn man lieber ein geschlossenes Gehäuse haben will.
Eingemessen habe ich jetzt auch etwas ausgiebiger, das bringt schon nochmal spürbar was. Man sieht aber auch, dass im Mitteltonbereich deutliche Einbrüche im Frequenzgang vorhanden sind. Die Einbauplätze unten in der Tür sind halt nicht wirklich optimal bis 2 kHz geeignet. Mitteltöner in der A-Säule, die man ab ca. 250 Hz laufen lassen kann, wären da schon besser. Das würde auch die Bühne noch weiter nach oben heben.
Insgesamt bin ich jetzt doch schon sehr zufrieden. Ich würde auch sagen, spürbar besser als die Anlage im alten Auto, wobei ein Vergleich aus der Erinnerung ja sehr unsicher ist. Wie viel leiser das Auto durch die ganze Dämmaktion jetzt ist, ist auch wieder eine sehr unsichere Einschätzung. Was man aber recht gut sagen kann: Wir haben im Nachbarort in der Innenstadt dieses ganz grobe Kopfsteinpflaster. Da bin ich heute drüber gefahren und es war erstaunlich leise. Auch klappert oder scheppert bei höherer Lautstärke nichts.
Ich habe jetzt noch ein paar Änderungen vorgenommen:
- Mitteltöner (Hertz MP70.3) eingebaut
- Kugel-Gehäuse für Mittel- und Hochtöner
- Zusätzliche Endstufe für Subwoofer (SinusLive SL-A1000D)
- Verkabelung im Kofferraum komplett neu
Endstufe
Da die Hifonics mit ihren 6 Kanälen jetzt komplett fürs Frontsystem benötigt wird, wurde für den Subwoofer eine neue Endstufe benötigt. Die SinusLive SL-A1000D ist eine Class-D-Endstufe und damit sehr kompakt. Sie hat genug Leistung für den Subwoofer, lt. Test 362 W an 4 Ohm, 606 W an 2 Ohm oder 895 W an 1 Ohm. Dazu ist sie noch sehr preiswert (~100 EUR), was man ihr aber (auch innen) nicht ansieht.
Da die Endstufenstromversorgung sowieso neu gemacht werden musste und die bisherige eher nicht so optimal war, habe ich das komplett neu gemacht. Ich habe dafür Teile von
KnuKonzeptzverwendet:
- Batterieklemmen: Bassik (BK-BTN, BK-BTP) + Top Post Adapter (TPA-NEG + TPA-POS) (http://www.knukonceptz.com/mobile-audio/battery-terminals/)
- Verteiler- und Sicherungsblock: KonFUSED (http://www.knukonceptz.com/.../)
- Kabel: KCA Kable AWG 0 (ca. 50 mm²) zum Verteiler, AWG 4 (ca. 25 mm²) zu den Endstufen (http://www.knukonceptz.com/mobile-audio/power-wire/kca-kable/)
- Schraubterminals für den Anschluss an die Batterieklemme (http://www.knukonceptz.com/.../)
Die Teile musste ich zwar in den USA bestellen, eine gescheite Alternative für die Batterieklemmen habe ich aber nicht gefunden. Manchmal wird auf Amazon UK etwas angeboten. Ich wollte die Originalverkabelung nicht ändern, daher mussten Batterieklemmen her, die die Originalklemmen aufnehmen können. Das Schöne bei den Klemmen von KnuKonzeptz ist die Flexibilität. Man hat auf 4 Seiten ein Gewinde zur Verfügung und die Aufnahme für die Originalklemmen ist nicht fest und kann so an beliebiger Position eingeschraubt werden.
Der Verteilerblock ist auch sehr praktisch, da man ihn für verschiedene Zwecke verwenden kann. Ich nutze ihn als 2-fach-Sicherungshalter und 2-fach-Masseverteiler. Man könnte aber z.B. auch einen 3-fach-Sicherungsblock daraus machen. Die Kabel werden über Press-Fittings angeschlossen.
Das Kabel ist zwar nur ein CCA-Kabel, das lag aber eher am Gewicht. Mit dem Voll-Kupfer-Kabel wäre ich in die höhere Versandstufe gerutscht. Die Kabel sind aber sowieso sehr großzügig dimensioniert.
Verkabelung
Ich wollte auch die Platte mit den Endstufen einfacher ein- und ausbaubar gestalten, d.h. Schraubanschlüsse sollten möglichst nicht gelöst werden müssen. Ich habe deshalb kleine Platinen mit steckbaren Klemmen versehen. Dort werden die Lautsprecher sowie die 12V-Versorgung für Remote angesteckt. Ein kleines Netzteil ist auch noch vorhanden, falls man z.B. ein Gerät mit 5V versorgen will. Das Einzige, das man jetzt noch abschrauben muss um die Platte zu entnehmen, sind die Anschlüsse an den Batterieklemmen.
Lautsprecher
Die neuen Mitteltöner mussten ja irgendwie verbaut werden. Man hätte mit Glasfasermatten und -spachtel die A-Säulen entsprechend gestalten können, das ist aber auch eine Heidenarbeit, mal von der Sauerei abgesehen. Ob es dann optisch ansprechend gelingt, ist auch die Frage. Meine Idee war dann, mit einem 3D-Drucker passende Gehäuse zu erzeugen. Es gibt aber auch einen Anbieter, der Alu-Gehäuse für viele gängige Lautsprecher anbietet: https://www.pods-tweeters-midrange.com/shop. Die Gehäuse kosten 99 EUR für die Mitteltöner und 49 EUR für die Hochtöner. Nicht unbedingt preiswert aber für die Qualität der Teile angemessen.
Ich habe dann noch die A-Säulen mit Kunstleder bezogen, da sich der Stoff gelockert hatte. Man sollte dafür aber ordentlichen Kleber nehmen, der auch weichmacherbeständig ist. Ich habe Köraplast SF verwendet. Das Kunstleder habe ich bei Stoffkontor bestellt. Ich habe mir vorher kostenlose Muster schicken lassen, nur anhand des Bildes bekommt man nur einen schlechten Eindruck.
Mittel- und Hochtöner hätte man auch passiv abtrennen können, es gibt eine passende Weiche für diesen Zweck (MPCX 2 TM.3), die kostet aber auch ~50 EUR pro Stück. Dann sollte aber auch die Entfernung nicht groß abweichen, eine Laufzeitkorrektur geht dann ja nur für beide zusammen.
Fazit
Dass die Mitten jetzt nicht mehr aus dem Fußraum kommen, ist eine deutliche klangliche Verbesserung, die Bühne ist jetzt stabil auf Höhe des Armaturenbretts. Weiteres Geschwurbel spare ich mir 😉 Auch Abschirmungen durch Personen auf den Vordersitzen spielen jetzt keine große Rolle mehr.
Sehr, sehr geile Arbeit! Wow! 🙂
Mein Kompliment, das erfüllt allerhöchste Monk-Ansprüche! *DaumenExtraHoch*