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E85 vs. Superplus - Ein Leistungsvergleich

Hallo zusammen,

meine Testreihe E85 vs. Superplus habe ich heute abgeschlossen, mit einigen Ergebnissen, die vielleicht nicht für jeden Ethanoliker representativ sind, mit Sicherheit aber sind sie ganz interessant.

Mein Auto ist ein Vectra B-CC mit X20XEV von 1998, angegeben mit 100kW. Die erste Messung im Serienzustand betrug 103kW, im Anschluss daran habe ich den Motor auseinandergebaut und einen bearbeiteten Zylinderkopf montiert. Nockenwellen und Einspritzanlage sind nach wie vor Serie. Nach der Abstimmung via Benzindruck kamen 112kW bei Lambda 0.8 heraus mit Superplus im Tank. Kurz danach habe ich angefangen, ihn auf E85 zu fahren. So viel zur Vorgeschichte.

Über unseren Finn bekam ich C20LET-Einspritzventile (rund 300ccm/min), die ich mit E85 auf Seriendruck fahre, das Manometer zeigt mit org. Benzindruckregler 3,2bar an. Heraus kam mit E85 pur eine Leistung von 104kW und mit eingeschaltetem Kaltlaufwiderstand 107kW bei Lambdawerten von 0.71 und 0.68.

Nachdem der Tank ziemlich leer war (Reichweite laut BC 12km), habe ich mit Superplus aufgefüllt, die originalen ESV (203ccm/min) eingesetzt, und auf der Rolle den Motor via Benzindruck auf meinen vorherigen Ethanol-Vollast-Lambdawert von 0.71 abgestimmt. Die Leistungsmessung ergab 110kW ohne den Kaltlaufwiderstand.

Was bedeutet, das der Mythos "Leistungssteigerung durch E85" (zumindest in meinem Fall) widerlegt ist. 3kW sind 3kW, und ich fuhr in allen Fällen das Serienkennfeld, die orginalen Nockenwellen und meinen bearbeiteten Zylinderkopf.

Was ebenso interessant ist, das die Klopfregelung auf Superplus beim Beschleunigen im 4. Gang die Zündung immer um rund 7-9° verstellt hat, auf E85 jedoch wurden stets 0° Verstellung angezeigt, was wohl aus der Oktanzahl resultiert.

Zwischen den Messungen bin ich mit der jeweiligen Konfiguration Sprit/Hardwaresetup immer etwa eine Woche gefahren, um sicher zu gehen das die fuel trims sich angepasst haben. Der Leistungsprüfstand war immer derselbe, die Bereifung auch, um eventuelle Toleranzen zu eliminieren.

So, Feuer Frei zur Diskussion 🙂 Anregungen, was ich evtl bei dem Vergleich falsch gemacht haben könnte, sind natürlich gern gesehen.

Liebe Grüße, der Psychris

Beste Antwort im Thema

du darfst sauger nicht mit aufgeladenen in einen topf werfen😉

hats du eine abgastemperatursonde? also 1,1 wäre mir selbst bei einem sauger im wahrsten sinne des wortes zu heiß auf die dauer, ist zumindest grenzwertig.
also wenn du ihn damit einmal hamburg-stuttgart prügelst auf bab im sommer würde ich für nichts garantieren😁

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In Brasilien gibt es genau den gleichen Sprit auch wie bei uns hier. Nur das de Tankstellen die Normen nicht so eng sehen. Da wird gerne mal mehr Wasser in den Sprit hinzugegeben. ( Merkt ja keiner 😁 ) 
Der Sprit dort ist auch für deren Verhältnisse sehr teuer und lange nicht so klopffest ( meistens nicht mal 90 Oktan ) wie unserer hier und dann vom Verhältnss genauso teuer wie unseres. 
Ethanolmischungen gibts dort in allen Mischungsverhältnissen. Tanken tun das wohl hauptsächlich die Klein und Mittelklassefahrzeuge und auch nur weil der Sprit eben deutlich biliger ist.  

@Zylindertausch Daher sagte ich ja, mein Vergleich ist sicher nicht repräsentativ für alle Autos. Und das verändern von Einspritzmenge und ZZP kommt für mich einer Anpassung auf den Kraftstoff gleich, ähnlich wie bei mir mit meinem ESV-Tausch und der Druckanpassung, ich habe als Ausgangswert Lambda herangezogen, weil es mir am Sinnvollsten erschien. Ich denke, beide Messungen mit Lambda 0.9 zB hätten möglicherweise andere, sicher aber höhere Werte ergeben, streite ich nicht ab 🙂

Soweit ich weiß hat die XEV Düse ein anderes Spritzbild als die LET. Vielleicht ist das Gemisch also schlechter...

um sich die Sache mit der Verdampfungsentalphie anzuschauen müsste man mal die Ansaugluft vorwärmen und dabei die Leistung messen. Da sollte sich dann theoretisch eine Veränderung der Füllung ergeben.

Zitat:

Original geschrieben von mozartschwarz


Soweit ich weiß hat die XEV Düse ein anderes Spritzbild als die LET. Vielleicht ist das Gemisch also schlechter...

Davon kann man ausgehen. Wenn der Motor wo die Original drin sind ne andere Verdichtung hat sowie mit einem anderen Druck gefahren wird ( ich kenn mich bei Opel da aber nicht aus ) ergibt sich ein komplett anderes Spritzbild. Die Ventile werden ja auf den jeweiligen Motor abgestimmt. Meine großen EV's werden Original mit 3 Bar gefahren und meine verbauten mit 4 Bar. Würdest Du also in meinem Fall eine 3 Bar großes Ventil mit 4 Bar fahren veränderst Du das Spritzbild ganz gewaltig !! 

Bei Opel gibts wenig Unterschiede, aber bei den 2 Litern gibts mehrstrahl und einstrahl und 2 verschieden Winkel. Wei aber auch nicht ganz genau, wie, wo, was...

ich war nicht auf der rolle, aber laut gps etwa 10km/h mehr vmax sprechen eine deutliche sprache.

verändert wurden 430ccm e-ventile zu vorher 280.
walbro-benzinpumpe (die serien war mit dem getunten motor bei benzin schon an der kotzgrenze)
zyko 3/10 geplant

natürlich andere kennfelder.
für e85 wurde einspritzung, kaltstart/lauf, zündung etc. angepasst inkl. korrekturkennfelder.
und das ganze umschaltbar wenn ich in e85-freie zonen fahren muß😛

im teillast wird e85 magerer gefahren und mit für benzin unmöglichem zzp.

resultat deutliche mehrleistung (sprint von 100 auf 140 liegt immer zwischen 4-4,5 sec, da bin ich mit benzin nie unter 5 sec gekommen) und vergleichweise genügsam.
mit splus 12,5l, mit e85 jetzt irgendwo zwischen 14,5 und 15l.
wenn ich landstrasse langzuckel braucht er kaum mehr e85 als vorher benzin.

hat also neben dem spass noch ein deutliches sparpotential.

Zitat:

Original geschrieben von mozartschwarz


Bei Opel gibts wenig Unterschiede, aber bei den 2 Litern gibts mehrstrahl und einstrahl und 2 verschieden Winkel. Wei aber auch nicht ganz genau, wie, wo, was...

Ich hatte heute mal das Glück Hochgeschwindigkeitsaufnahmen von sogenannten HDEV 's ( Hochdruckeinspritzventile ) zu sehen. Da sieht man genau wie so ein Einspritzvorgang vonstatten geht. Jedes Einspritzventil wird auf den jeweiligen Brennraum abgestimmt. Ich will damit nur sagen, das so eine Einspritzanlage komplett auf den Motor abgestimmt wird. Jede Veränderung verändert das komplette Einspritzsbild der Düse. 

Noch anzumerken ist, das hier oft von Einspritzdüsen im Bezug auf Benzinmotor gesprochen wird. Diese gibts aber nur bei dem Diesel und nicht beim Benzinmotor. Da heissen die

IMMER

Einspritzventile. Der Unterschied ist, das bei den Einspritzventilen nur ein Ventil öffnet und schließt. Beim Diesel aber wird der Krafstoff zerstäubt und daher nennt man das Einspritzdüse.

Was für Unterschiede es zwischen den Ventilen gibt braucht man mir nur die Bosch Teile-Nr. geben und ich frage mal nach dem Datenblatt dazu. Darin steht dann eigentlich alles was man wissen muss !  
PN reicht... 

Daß bei Bosch eine Düse nur eine Düse ist, wenn Diesel durchgeht, hatten wir auch schonmal. 😁
Für den Rest der Welt kommt jeder Kraftstoff durch eine Düse in den Motor.

Als Kurzbezeichnung wird aber immer EV geschrieben....🙂
Ich habe es hier nur deshalb nochmal erwähnt, weil ich die Diskussion ja in unserer Forschung mit einem Kollegen hatte. Im normalen Sprachgebrauch gibt es auch beim Benzinmotor Düsen. Wenn man aber mit so jemand diskutert muss man darauf aufpassen, sonst bekommt man evtl die falsche Information. 😁

Korekterweise sind es Ventile, klar! Liegt aber nicht am zerstäuben sondern an dem vorgeschalteten Organ. Die Düse ist also nur ein Bestandteil des Einspritzventils. Das eigentliche Ventil ist der Düse vorgeschaltet und elektrisch angesteuert... Also eine Einspritzventildüse sozusagen...

Ich muss das nochmal irgenwann mir genauer erklären lassen. Leider ist dazu immer viel zu wenig Zeit übrig. 
Ich glaube das kann nur jemand erklären, der eben in der Gemischbildung arbeitet. Ich bin da einfach zu doof das richtig wiederzugeben... 😁

Reine Düsen gibts bei Benzinern auch, halt bei Vergaserfahrzeugen....😉 Vielleicht noch bei alten mechanischen Einspritzern? Keine Ahnung ob dei ähnlich arbeiten wie Saugdiesel...

Ne Düse ist ja letztlich nur eine extreme Verengung....

E85> V Bauer und Aral Ultikack.

Selbst unter Benzinkennfeldern, hat man eine Leistungszuwachs, Gesetz dem Fall die ESV passen.

Enthalpie schläg bei aufgeladenen Motoren erst richtig zu. Die Amis haben mal gemessen, bei einem V8 Kompressors, eine Abkühlung um 70°C. Dazu muss aber auch der Weg zum Einlassventil recht lang sein, das kommt den Zentralklecksern entgegen.

Viel wichtiger ist der Wirkungsgrad, weil der Temperaturunterschied vor der Kompression zu nach der Kompression ist gleich der Wirkungsgrad. Dadurch das man durch das Verdampfen der Umgebung entzieht steigt der Wirkungsgrad.

Dazu kommen, die schnellere Flammfront und das grössere Verbrennungsvolumen beides erhöhen den Mitteldruck.

Ich merke es recht deutlich, 8km/h Endgeschwindigkeit ist ja nicht eben wenig.

Ich weiß wo deine Mehrleistung verloren geht.
Bei Benzin brauchst du Bauteilschutz, daher Lambda 0,7

Mit E85 hast du eh schon mehr Benzin im Brennraum, die Durchmischung mit der Luft ist bei Lambda 0,7 einfach nicht gut.
Wenn du nochmal zeit und Lust hast, fahr ihn drauf und schraub den Druck runter bist du bei lambda 0,83 bist.
Und dann poste mal dein Ergebnis 🙂

Mein Sauger lief erst ab lambda 0,8 akzetabel und dann kontinuierlich besser bis ich bei lambda 0,88-0,9 angekommen bin.
Das würde ich alledings keinem jetzt so empfehlen, da man hier wirklich den Bauteilschutz eliminiert.
Mit Benzin würdest du theoretisch auch mit lambda 0,83 mehr Leistung machen, aber aufgrund der Klopfneigung klappt das nicht.

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