E-Autos und Laternenparker
Derzeit gibt es in Deutschland rund 42 Mio. Wohnungen. Die Autos dieser Bewohner stehen nicht selten auf der Strasse oder auf Stellplätzen. Will man ein E-Auto anschaffen, so stellt sich die Frage, wie man das Aufladen der Akkus sicherstellt. Auch ist es vermutlich ein Unterschied, ob ein E-Auto immer auf der Strasse oder eher häufig in der Garage steht.
Dazu habe ich ein paar Fragen:
- Welche Erfahrungen als Laternenparker mit einem E-Auto habt ihr?
- Welche Ideen gibt es für Laternenparker (real in der Gegenwart und zukünftig)?
- Gibt es E-Autos, die besonders geeignet oder auch ungeeignet sind (Stichwort Ladezeiten oder Kapazitäten)?
- Wie schädlich ist es für die Akkus, im Sommer und Winter extremeren Temperaturen ausgesetzt zu sein?
- Wie schädlich ist es für Akkus, überwiegend schnell (30-60 Min.) geladen zu werden?
- Ist es richtig, dass E-Autos oft so eine Art Standheizung haben?
- Wie sieht es bei euren Arbeitgebern mit Lademöglichkeiten aus?
Nicht zuletzt durch diverse Diskussionen hier im Forum befasse ich mich mehr mit dem E-Auto an sich und speziell auch mit Möglichkeiten und Einschränkungen je nach persönlicher Situation.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
vor der Beantwortung der Fragen kurz mein Hintergrund zu dem Thema:
Seit September fahre ich ein Tesla Model 3 Long Range AWD. Zu Hause und beim Arbeitgeber (zu dem ich ohnehin per Rad oder öffentlich fahre) habe ich keine Lademöglichkeit. Beruflich fahre ich mehrmals pro Woche Strecken zwischen 40 und 300km (einfach). An den Zielorten kann ich z.T. laden (11kW), aber auch nicht überall. Bei gemäßigten Temperaturen liegt die tatsächliche Reichweite bei „normaler“ Fahrweise (AB 130km/h) bis zu 500km - bei den aktuellen Temperaturen (5 - 10Grad) bei knapp 450. Wobei man kaum von 100 auf 0% fährt...
Zitat:
- Welche Erfahrungen als Laternenparker mit einem E-Auto habt ihr?
- Welche Ideen gibt es für Laternenparker (real in der Gegenwart und zukünftig)?
- Gibt es E-Autos, die besonders geeignet oder auch ungeeignet sind (Stichwort Ladezeiten oder Kapazitäten)?
- Wie schädlich ist es für die Akkus, im Sommer und Winter extremeren Temperaturen ausgesetzt zu sein?
- Wie schädlich ist es für Akkus, überwiegend schnell (30-60 Min.) geladen zu werden?
- Ist es richtig, dass E-Autos oft so eine Art Standheizung haben?
- Wie sieht es bei euren Arbeitgebern mit Lademöglichkeiten aus?
Zu 1: Das E-Auto funktioniert bisher vollkommen problemlos - reinsetzen und losfahren. Ladestopps (10-30min) nutze ich für E-Mail, Telefon-/Videokonferenzen - bisher hat der Akku den geplanten Ladestand erreicht, bevor die Arbeit erledigt war. (Meine nächste öffentliche Ladesäule in 400m Entfernung habe ich noch nie genutzt)
Zu 2: wenn die geplanten öffentlichen Ladesäulen (im Straßenraum, bei Geschäften, Behörden, Freizeiteinrichtungen etc.) in dem avisierten Umfang und Zeitraum realisiert werden, ist das vollkommen ausreichend
Zu 3: Bei meinem Fahrprofil ist z.Zt. das Model 3 LR die beste Wahl (Reichweite, Ladegeschwindigkeit, Superchargernetz zusätzlich zu übrigen Schnellladern an den Autobahnen). Im kommenden Jahr wäre auch der Polestar 2 eine Alternative. Bei anderen Fahrprofilen kann auch ein Fahrzeug mit geringerer Reichweite und langsamerer Ladegeschwindigkeit vollkommen ausreichend sein.
Zu 4&5: wie schon geschrieben: das regelt das Batteriemanagementsystem. DC laden stresst den Akku wohl mehr - aber auch das regelt das BMS. Und ob sich dies tatsächlich merklich auf die Kapazität, Ladegeschwindigkeit und Lebensdauer des Akkus auswirkt, wird Die Zeit zeigen.
Zu 6: Ja, der Wagen kann vortemperiert werden - ohne dreckige und stinkende Standheizung! 🙂
Zu 7: s.o. - es ist aber die Installation von mehreren Ladepunkten geplant.
Also zusammengefasst:auch für Laternenparker ist ein E-Auto heute bereits ohne Komforteinbußen nutzbar. Es erfordert je nach individuellem Fahrprofil ggf. lediglich etwas mehr Planung bei längeren Fahrten. Dafür kann z.B. „abetterrouteplanner“ hilfreich sein.
Grüße, suedwikinger
EDIT
180 Antworten
Zitat:
@Brunolp12 schrieb am 25. November 2019 um 20:45:21 Uhr:
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 25. November 2019 um 19:42:20 Uhr:
(...)
Würde man den Strom speichern, um über die PV ein durchgehendes Laden (Tag und Nacht) zu gewährleisten, sind es gerade mal 9kW, die aus der PV pro Stunde zur Verfügung stehen.
... was ideal wäre. Damit hätte man nach einer Stunde den Strom drin, den der durchschnittliche Berufspendler an einem Tag verfährt.
Aber nur für ein Auto, bei 500 Stellplätzen. 😎
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 25. November 2019 um 19:42:20 Uhr:
Zitat:
Hier ist ein Parkhaus mit ~500 Parkplätzen und einer PV auf dem Dach (die macht pro Jahr etwa 80.000kWh).
Die 80.000kWh hören sich erst mal viel an.
Rechnest du das auf einen Tag runter und nimmst davon ca. ein Drittel des Tages mit halbwegs guter Versorgung, kommst du im Schnitt auf rund 30kW Leistung.Würde man den Strom speichern, um über die PV ein durchgehendes Laden (Tag und Nacht) zu gewährleisten, sind es gerade mal 9kW, die aus der PV pro Stunde zur Verfügung stehen.
9 kW pro Stunde existiert nicht. Was genau meinst du damit.
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 25. November 2019 um 20:51:16 Uhr:
Zitat:
@Brunolp12 schrieb am 25. November 2019 um 20:45:21 Uhr:
... was ideal wäre. Damit hätte man nach einer Stunde den Strom drin, den der durchschnittliche Berufspendler an einem Tag verfährt.Aber nur für ein Auto, bei 500 Stellplätzen. 😎
Dann verstehe ich deine Rechnung nicht. 80 MWh reichen für eine runde halbe Mio Elektro Kilometer.
Zitat:
@Brunolp12 schrieb am 26. November 2019 um 07:52:48 Uhr:
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 25. November 2019 um 20:51:16 Uhr:
Aber nur für ein Auto, bei 500 Stellplätzen. 😎
Dann verstehe ich deine Rechnung nicht. 80 MWh reichen für eine runde halbe Mio Elektro Kilometer.
Geteilt durch 365 Tage (was natürlich nicht genau hinkommt) sind das 1370 km/Tag im Schnitt, durch 500 Autos macht das 2,7 km/Auto/Tag.
😉
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Erstaunlich, was innerhalb des Themas liegt. 80.000KW/h bei 24 oder 12 Stunden Sonnenschein, wie wird dies gerechnet? Falls dort nicht sieben Tage die Woche geparkt wird, wer trägt die Kosten an den Sonn- und Feiertagen? Hat dort jeder Parkplatz einen Anschluss?
Zitat:
@weltleser schrieb am 26. November 2019 um 12:59:17 Uhr:
Erstaunlich, was innerhalb des Themas liegt. 80.000KW/h bei 24 oder 12 Stunden Sonnenschein, wie wird dies gerechnet? Falls dort nicht sieben Tage die Woche geparkt wird, wer trägt die Kosten an den Sonn- und Feiertagen? Hat dort jeder Parkplatz einen Anschluss?
kW/h gibt es nicht.
Und 80 MWh sind der Ertrag über ein Jahr.
Logsciherweise ist es im Sommer mehr, als im Winter. also nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt.
Welche Kosten?
Es handelt sich doch wohl um einen theoretischen Wert. Für diesen wird man Annahmen getroffen haben. Da ich hier im Forum ein Wissen vermute, das über GIGAbyte Özdemir und Kobold Baerbock hinausgeht, hatte ich die Hoffnung auf eine bereichernde Antwort.
Zu den Kosten: Ist die Anlage nicht angeschlossen und speist ein, wenn keine Fahrzeuge geladen werden?
Zitat:
@weltleser schrieb am 26. November 2019 um 14:53:18 Uhr:
Zu den Kosten: Ist die Anlage nicht angeschlossen und speist ein, wenn keine Fahrzeuge geladen werden?
Wenn eingespeist wird, entstehen
Erträgeund keine Kosten.
Ja, es ist Quark, aber ohne praktikable Speichertechnologien kommt es gelegentlich zu negativen Strompreisen (nur leider nicht beim inländischen Endverbraucher), wenn mehr eingespeist als abgenommen wird.
In diesem Fall bestünde die technische Möglichkeit, den erzeugten Strom über einen stationären Akku zu puffern.
Zitat:
@Drahkke schrieb am 26. November 2019 um 15:24:26 Uhr:
In diesem Fall bestünde die technische Möglichkeit, den erzeugten Strom über einen stationären Akku zu puffern.
Der stationären Akku nennt sich "Elektroauto", da dieses in der westlichen Welt eh 95% am Tag nicht fährt, sondern parkt.
Da gibt's doch so ein Dorf in dem nur Autos parken dürfen, die diese bidirektionale Verbindung erlauben. Leider gibt's solche Autos nicht wirklich, also darf dort auch niemand parken
Da gab's bei extra 3 eine nette realsatire zu
Drohende Überlastung der Stromnetze
Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden...
Nett sind auch die Kommentare, die den Untergang des Abendlandes herankommen sehen😁
Stromnetzbetreiber aus mehreren EU-Ländern wollen ab 2021 den Ladestrom an privaten Ladestationen beschränken, damit es zu Spitzenzeiten nicht zur Überlastung der Verteilernetze kommt. Das könnte Deutschlands Elektro-Pläne bremsen.
https://www.focus.de/.../...roautos-rationiert-werden_id_11388030.html