E-Auto und "Letztbesitzer"...

Hallo,
vorweg, ich will hier, auch wenn ich der Technik etwas skeptisch gegenüber stehe, kein Elektro Bashing betreiben, sondern eine Frage erörtern, die mich schon eine ganze Weile umtreibt.

Wir fahren, im allgemeinen, immer nur Auto der Kategorie Portokasse. Soll heißen unter 2000€. Meine Frau, seit 2016, einen 2003er Scenic 1, 1700€ mit 100tKm und ich seit letztem Jahr ein Megane 1 Cabrio, für 900€. Reparaturen werden in Eigenregie erledigt, die Wagen haben sich in der Beziehung aber eh als ehr genügsam erwiesen. Zuvor bin ich 8 Jahre einen 530d von 2001 gefahren, nebenbei haben wir noch einen Volvo 740 für unser Hobby, Oldtimercamping.

Nun wird sich die Sache mit den Verbrennern, auf absehbare Zeit, alleine durch die Spritpreise erledigen. Zumindest was den Alltagsbetrieb angeht. Bei so hobbymäßig bewegten Fahrzeugen sehe ich da schon ehr noch eine Nische.

Nun frage ich mich, wie das dann bei uns aussehen wird, das man durchaus ein wenige Jahre altes E-Auto kaufen kann, da habe ich keine Bedenken. Aber was wenn der Wagen 20 Jahre alt ist, vier oder mehr Vorbesitzer hat und jahrelang nicht in einer ordentlichen Werkstatt war? Bei einem Verbrenner ist das Risiko, mit etwas Ahnung, kalkulierbar. Mir ist zumindest noch kein Motor hoch gegangen, ein echter Reinfall war nur ein mit 6000€ ehr teurer Citroen C5 V6, den ich mal hatte und der nur kostspieligen Ärger machte (Hydropneumatik, Automatikgetriebe, Kopfdichtung, Elektronik). Bei einem E-Auto mit diesen Parametern hätte ich da echte Bauchschmerzen, nicht nur wegen eventueller (technischer) Totalschäden, auch die dann vermutlich nur noch geringe Reichweite und die gnadenlos veraltete Technik (wird man die dann überhaupt noch öffentlich laden können?) werden ein Problem. Ganz zu Schweigen von der überbordenden Elektronik, die ja bei dem Alter auch bei heutigen Altautos gerne mal spinnt, sowas will ich mir da echt nicht vorstellen. Und selber reparieren dürfte auch ehr flach fallen.

Wie sieht das die Community? E Auto nach ca. 10 Jahren in die Presse oder gibt es da noch Hoffnung für Leute die auch für kleines Geld mobil bleiben wollen? Ich gehe ja nun einer durchschnittlich bezahlen Arbeit nach, habe aber eine schwer behinderte Frau, Kind und Haus. Mal eben 30k€+ für ein Auto hinlegen ist nicht (mehr) drin. Zumal wir viel mit Anhänger unterwegs sind, da sollte es schon etwas aus dem Bereich Mittelklasse sein. Ein Auto ist für uns Fortbewegungsmittel und kein Spielzeug oder Statussymbol.

LG, Marc

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@Karlsson79

Wie viel hat denn Renault über die 9 Jahre per Miete am Akku verdient?

Würde mich mal für die Gesamtkosten interessieren.

Ich habe mir damals eine Zoe mal über 10 Jahre gerechnet und die war am Ende teurer als mein BMW i3 wegen der Akkumiete.

Weiß nicht, was der Vorbesitzer gezahlt hat. Bei mir waren.... meine 59€ im Monat.
Ich hab für den Wagen nach 2,25 Jahren halt nur den halben Preis bezahlt und dachte ich hehalte ihn vielleicht 3 Jahre.
Wurden dann doch 6,5.
Ich mag die Miete auch gar nicht, aber der Zoe war 2015 für mich das interessanteste Gesamtpaket.
Kosten müsste ich mal rechnen. Hab aber alle Ausgaben erfasst, schreibe grundsätzlich alles auf.

59€ im Monat über 9 Jahre sind schonmal 6.300€ plus die 1.300€ sind 7.600€. Für 26kWh. Ob da wirklich die Bank gewonnen hat? Kommt mir jetzt nicht sonderlich viel vor, da wird der Akku in 2016 nicht sonderlich viel weniger gekostet haben im Einkauf 😉

Wenn man nach Statista geht dürften die reinen Einkaufskosten in 2015 bei ca. 275€/kWh und damit bei 7.150€ gelegen haben.

Edit: Bei mehr Kilometern waren es entsprechend ein paar € mehr, bis hin zu 80€ im Monat. Am Ende bleibt da trotzdem nicht viel übrig 🙂

Preisliste Zoe, Datenstand 13.11.2018, gültig ab 02.01.2019: Z.E. Flex-Tarif für eine ZE40 bei < 7500 km p.a.monatlich. € 69, bis max. 17500 km gestaffelt für € 109. Tarif Relax für bis 22500 km €119. Die Preisliste gültig ab 01.01.2015 sah ähnlich aus, mit weiteren Staffelungen je nach vereinbarter Laufzeit und damals noch 22er Akku.

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Zitat:

@Karlsson79 schrieb am 17. April 2023 um 07:13:49 Uhr:


Jepp, denke die verschenken auch irgendwann lieber, um nicht tauschen zu müssen.
Ich hätte den auch nicht gekauft. Wobei er mittlerweile schon günstiger weggekommen ist als mit der Miete und es gibt wohl auch immer mal Angebote von jüngeren Gebrauchtakkus aus defekten Fahrzeugen.
Auch den größeren 41er. Meiner war noch der alte 22er.

Ich war noch nie ein Freund des Mietmodells, hat nie wirklich finanziell Sinn für mich gemacht.
Aber: Der eigentlich einzige Grund sich dafür zu entscheiden war ja der, darauf zu spekulieren, dass der Akku nicht so prickelnd ist und der Tausch irgendwann ansteht. Für diesen Moment zahlt man quasi jeden Monat. Wenn man nun den Moment ausspart, wo das passiert, dann hat das Mietmodell natürlich überhaupt keine Chance und das machst du hier ein Stück weit.
Dazu muss man natürlich auch sagen, dass sich die Spielregeln deines Käufers mit dem Herauskaufen des Akkus geändert haben. Wenn Renault 100% zahlt, dann steht man sicher bei den vereinbarten 75% Akkukapazität bei denen auf dem Hof und will die neue Batterie. Wenn sie einem selbst gehört und man alles selbst zahlen muss, dürfte die Motivation etwas anders liegen. In so fern wird der Vergleich jetzt etwas schwieriger.

@Karlsson79

Du bist dann aber wohl nicht viel gefahren und konntest den günstigen Tarif nutzen?

Ich habe bei mir immer mit dem teuersten Tarif gerechnet, aktuell werden knapp 30.000km pro Jahr auf den i3 gefahren.

Da bist du dann eben bei knapp 100 Euro Miete im Monat auf so 8 bis 10 Jahre eben bei 10.000 Euro, die man dem Kaufpreis der Zoe aufschlagen musste.

Da war die Zoe über die Zeit gesehen nicht mehr weit weg vom i3.

Für die Letztbesitzer ist das natürlich interessant, wenn der vorherige Besitzer den Akku durch Mietzahlungen quasi "vorfinanziert" und man den Akku dann günstig rauskaufen kann.

Wobei natürlich die Frage wäre, ob man mit dem Rauskaufen nicht noch bis nach dem Austausch hätte warten sollen und was das ganze dann gekostet hätte.

So habe ich das bei meinem iPhone gehandhabt: Apple Care+ bis zum kostenlosen Austausch vor zwei Monaten, danach dann sofort gekündigt mit neuem Akku. Nach dem Tausch lohnt sich die Versicherung dann nicht mehr.

Zitat:

@Xentres schrieb am 17. April 2023 um 12:32:37 Uhr:


Du bist dann aber wohl nicht viel gefahren und konntest den günstigen Tarif nutzen?

Ich habe bei mir immer mit dem teuersten Tarif gerechnet, aktuell werden knapp 30.000km pro Jahr auf den i3 gefahren.

Naja, mit einer 22er Zoe muss man schon ein sehr treffgenaues Fahrprofil haben, um auf Kilometer zu kommen (z.B. 100km täglich zur Arbeit pendeln). Beim Spritmonitor habe ich spontan nicht ein Fahrzeug gefunden, welches dauerhaft so bewegt wurde, dass 30.000km p.a. bei rum gekommen sind.

Die allermeisten werden wohl nur Zweitfahrzeuge für Fahrten um den Kirchturm sein.

Anbei mal der SOH von meinem eAuto bei 32.000km und 25 Monate Alter laut dem neuen DEKRA Batterietest Dongle.

Leider ist genau mein eCorsa noch nicht in der Liste auswählbarer Fahrzeuge dabei, die sonst echt lang ist. Ich muss da vorerst Peugeot e208 oder Opel eMokka wählen, was ja aber die gleiche Plattform ist und vergleichbar sein sollte. Hab es 5x gemacht. Kalter Akku 40%, warmer Akku 80%, mal die anderen der gleichen Plattform probiert. Immer 100%.

Die Datenbasis des dynamischen Tests per Beschleunigungsfahrt konnte ich auch ermitteln. Es werden Neuwagen mit wenig km auf der Uhr mehrfach gemessen. Diese stellen dann die Referenz dar.

Meiner ist wohl, so denn plattformübergreifend vergleichbar, noch wie ein Neuwagen... Ladeverhalten 75% AC, 25% DC. Wenn der OBC nicht wochenlang ausfällt zumindest, hahaha

:-)

Zitat:

@Xentres schrieb am 17. April 2023 um 12:32:37 Uhr:


@Karlsson79

Du bist dann aber wohl nicht viel gefahren und konntest den günstigen Tarif nutzen?

Das waren anfangs vielleicht 14.000 km im Jahr und man musste damals 12.500 km mindestens zahlen.

Später war ich dann aber mehr bei 10000 KM im Jahr und mit der Pandemie ist es dann in sich zusammengesackt, da habe ich in manchen Monat nur 50 km zusammen bekommen. Außerdem sind wir in der Zeit auch Eltern geworden und von daher nicht mehr so viel unterwegs und die letzten Jahre eben auch viel Homeoffice.

Ich hatte immer die Hoffnung, dass ich irgendwann noch mal die schon bezahlten Kilometer fahren kann, habe dann aber irgendwann gemerkt, dass das nicht mehr hinhaut und wollte wenigstens für die Zukunft die Kilometer reduzieren. Da hat die Renault Bank dann auch 7500 km zugelassen.

Und bei der Anpassung waren die tatsächlich so nett und haben die Kilometer seit 2015 im Nachhinein reduziert und mir das so viel gezahlte Geld erstattet.

Mein einstie kostet damals 12500 € für einen Intens. Und der hatte immerhin einen Dreiphasenlader mit 43 kW. Bei der geringen DC Säulen Dichte 2015 hatte das noch richtig Wert.

Die Alternative wäre höchstens ein 3 Jahre alter Leaf gewesen für 5000 € mehr.

Aber kleinerer Akku, keine Dreiphasenladung und sehr gewöhnungsbedürftige Optik.

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