E 430 oder 420 als Gebrauchtwagen?
Hallo Leute!
Will mir nun einen gebrauchten E 430 (W210) zulegen. Oder bin ich mit nem 420er besser bedient? Ich wäre euch dankbar, wenn Ihr mich bei meiner Kaufentscheidung etwas unterstützen könntet. Klar, kaufen kann (oder muß) ich ihn mir schon selbst. Aber was habe ich bei dem Auto zu beachten? Ich denke an einen Wagen ab '97. Kombi oder Limo, bin ich mir noch nicht ganz sicher. Welchen Kilometerstand sollte das Fahrzeug nicht überschritten haben? Was kann ich für so einen Wagen noch ausgeben, damit's ein "Schnäppchen" wird? Bin soweit, zu sagen, dass es ein Avantgarde sein muß. Bitte nicht auf autobudget oder scout verweisen. Möchte hier einfach die Meinung von den Experten "an der Front" wissen;-)
Grüße
nova2003
71 Antworten
@Higgi
Tja, wenn's Dir dabei lediglich um den Verbrauch gegangen ist, würd ich sagen ja. Meine Eltern verbrauchen mit ihrem C 280T V6 nicht wirklich weniger Sprit.
Allerdings muss ich schon sagen, dass ich ein vorausschauender und defensiver Fahrer bin und weil ich in der Schweiz wohne es auf der Autobahn maximal bei Tacho 130 bewenden lasse.
Aber bis 160 Km/h (in deutschen Landen) steigt der Verbrauch nicht merklich an, da selbst dieses Tempo mit einem minimum an Gaspedalstellung erreicht werden kann mit dem 420 er.
Gruss
vom Gigl
Hi,
wenn ich auch einmal meinen Senf dazu geben darf:
Habe 2 x den 420 er V 8 im Bestand, 1 x E 420 W 124 mit 255tkm, 1 x E 420 T W 210 mit 285tKm, beide bewusst als "Langzeitautos" gerade wegen der Motorisierung gekauft.
Beide sind gewissenhaft nach MB-Vorgaben gewartet, allerdings nicht von MB, sondern von mir selbst..... Statt des Scheckheftes gibts bei mir eine penible Dokumentation der Wartungsarbeiten; es kommen nur Original-MB-Ersatz-und Verschleißteile zum Einsatz (schade, nach 500tkm interessiert das im fernen Rußland keinen mehr!).
Angst vor hohen Laufleistungen habe ich nicht.
Verbräuche: E 420 W 124 um 12,5 ltr. wegen 4-gang Automatik; E 420 T W 210 um 11 ltr. wegen 5-Gang Automatik wohl 1 ltr. weniger. Die Motoren erledigen ihre Arbeit "bei leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl" und niedriger Literleistung; wohl ein Grund für die Langlebigkeit.
Schwachpunkte des W 210 ansich sind hinreichend diskutiert worden. Meine Reparaturen halten sich in Grenzen:
- Gleitschiene zwischen den Nockenwellenrädern;
Plastik versprödet; kann zu Steuerkettenriß führen, wenn die Teile zwischen die Nockenwellenräder und Kette kommen (siehe Beiträge weiter unten, da steht meine Meinung dazu drin). Austausch ist mit 60 € Materialkosten erledigt. Die berühmte Steuerkette und den Spanner habe ich nur auf Verdacht getauscht; nach 250 tkm o,5% Längung.
- Ölbrücken zu den Auslaßhydrostösseln; sie werfen ihre Blindstopfen ab, und der Hydrostössel klackert. 8 € pro Stück.
- ggf. Katalysatoren, die innerlich zerbröseln und beim Gasgeben scheppern.
- undichte Membrandruckregler: lassen Sprit in den Ansaugkanal ab, Motor überfettet, ASU nur grenzwertig bestanden; Austausch: 80 €.
- Automatikgetriebe; entgegen der Werksangabe (Lebensdauerfüllung) gibt es alle 100tkm einen Ölwechsel bei mir Funktioniert einwandfrei.
Ansonsten halte ich den Motor für unzerstörbar und traue ihm noch einmal die gleiche Laufleistung zu.
Fazit: wer selbst schrauben kann, hält auch die Wartungskosten im Rahmen. Einen zuverlässigeren Motor als den V8 M 119 gab/gibt es bei MB wohl nicht.
Wer seine Tips für den E 430 veröffentlichen möchte, immer her damit!
Grüße MurxMax
Das die guten V6 und V8 diese hohen Kilometerleistungen abspulen will ich garnicht in Frage stellen. Es geht mir vorrangig um das Fahrzeug selbst.
Bei diesen hohen Kilometerleistungen bleibt es einfach nicht aus, daß man einen schleichenden Verschleiß überhaupt nicht merkt, was auch völlig normal ist, wenn man jeden Tag sein Hintern im gleichen Sitz plumpsen lasst.
Ich möchte z.B. nicht wissen wie viele noch mit den ersten Stoßdämpfern umhergurken. 😁
und überhaupt nicht merken das sie schon verschlissen sind.
Man könnte sicherlich viele Dinge aufzählen. Es würde aber zu weit führen.
Der Verschleiß außen und innen ist defenitiv sichtbar.
Und dazu gehören auch ganz banale Dinge wie abgegriffenes Lenkrad,abgewetzter Schaltknopf, abgerubbelte Beschriftungen der Bedienungselemente, durchgesessene Sitze,massenhaft Steinschläge, zerkratze Türgriffmulden u.s.w.
Sicherlich gibt es Ausnahmen. Sie stellen aber nicht den Regelfall.
Eine gute Pflege kann allerbestens den fortschreitenden Verschleiß herrauszögern aber nie aufhalten.
Und selbst die hochgepriesenen "Pflege" legt jeder für sich noch anders aus.
Für einige reicht ja schon eine monatliche Wäsche als Pflege aus.😁
Für mich persönlich kommt so ein Fahrzeug nie in Frage.
Das Risiko auf evtl. anstehende große Reparaturkosten wäre mir viel zu hoch.
Aber gottseidank sind Geschmäcker und Vorstellungen an ein Auto verschieden. Und das ist auch gut so.
gruss oppa
@ oppa
Mit den Geschmäckern hast du Recht. Jeder hat unterschiedliche Meinungen, was dieses Thema angeht und jemandem definitiv zu sagen, was er tun soll ist auch falsch. Man muss selbst entscheiden, ob man ein neueres Auto kauft mit höherem Anschaffungspreis oder einen günstigeren mit niedrigerem Preis und mehr gefahrenen Kilometern....
Bei den aktuellen Gebrauchtwagenpreisen des W 210 (insbesondere vor MOPF) kann man sich auch zu einem "Kleinwagenpreis" zwei W210 zu Hause hinstellen einen zum fahren und den anderen als Ersatzteillager. Aus diesem Grund finde ich solche Diskussionen wie hier angesprochen fast überflüssig.
Den Wertverlust hat der 210er so gut wie hinter sich. 😉
Gruß Bert
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Hallo Bert80
Naja, sich 2 alte Fahrzeuge zu kaufen um für Reparaturen gewappnet zu sein dürfte ja nun auch nicht zeitgemäß sein. 🙂
Meine Gedanken bezüglich sehr hoher Laufleistungen sind keineswegs nur auf den W210 bezogen.
Kleines Beispiel mal am Rande.....
Wenn man sich bei Ebay mal umschaut, findet man z.B. Östereicher die nur Fahrzeuge mit sehr hohen Laufleistungen anbieten. Will sie im Ösiland keiner mehr haben??
Ein Fahrzeug was ca. ein halbes Jahr Schnee und Matsch mit all seinen negativen Einflüssen ausgesetzt ist, würde für mich nicht in Frage kommen.
gruss oppa
Ich kann mich da dem Opi nur anschließen! Das die Motoren was aushalten ist ja klar! Das einer so en hohe Laufleistug schafft ist ja auch keine Seltenheit! Aber ein Auto besteht ja noch aus mehr als nur Motor!
Und den Verschließ den Opi aufgezählt hat, das ist ja auch der eigentlich am offensichtlichsten. Haben die Autos 200tkm gelaufen, so sind beim Stoff die Bezüge schon durch, bei einem Auto mit der halben Fahrleistung kann sowas sicher auch mal vorkommen, aber ich wesentlich unwahrscheinlicher! Und das sind dann auch immer die kleinen Verschleißdinge die auch ärgerlich sind, aber eben als "normaler" Verschleiß anzusehen sind! Eben sozusagen als "Zahn der Kilometer"! Ein Auto was 200tkm auf dem Buckel hat, kann nicht mehr so aussehen oder sein, wie ein Auto mit 80tkm! Es sei denn du nimmst ne neue Windschutzscheibe, Motorhaube etc. aber was kost das dann? 😁
@ oppa
Da muss ich dir schon wieder Recht geben 😉
Eine abgerittene Kiste mit deutlichen zu erkennenden Mängeln würde ich auch nicht mehr kaufen heute. Und ein "versalzenes" österreichisches Auto käme für mich auch nicht in Frage....
Was ich die ganze Zeit sagen möchte:
Wenn man einen bestimmten finanziellen "gesunden" Rückhalt hat, kann man sich meiner Meinung auch einen gepflegten Langstrecken-BAB gefahrenen MB kaufen, der im Idealfall nur von einer Person gefahren wurde und penibel Scheckheft gepflegt ist. Vorausgesetzt natürlich der entsprechende Preisnachlass. Wenn ein Privatfahrer nicht mehr als 10.000-15.000 km per anno fährt, kann er auch noch lange Spaß mit so einem Wagen haben. Wie gesagt, dass muss jeder selbst entscheiden....
Ich für mich gesprochen muss jedesmal den Kopf schütteln, wenn ich mit Menschen sprechen, die sich neue E-Klassen kaufen und dafür das Toilettenpapier dreimal Falten 😉...Das macht dann auch keinen Spaß mehr...
Freundliche Grüße Bert
Wie gesagt, Opi und wahrscheinlich auch Chris kennen 200 tkm Mercedes nur vom hörensagen. Wir sprechen hier nicht von einem Opel, da würd ich dasselbe wie ihr sagen.
Mein Vater hatte mit seiner C-Klasse 280V6 Baujahr 98 zwischen 70 - 80 tkm dermassen Elektronikprobleme das er mein Ersatzgetriebe punkto Kosten locker toppen konnte. Sechs bis Zehnjährige Autos mit 200 tkm auf dem Buckel wurden wahrscheinlich wesentlich öfter langstrecke gefahren als diejenigen mit nur 60 - 80 tkm. Vieles ist sicher auch im Laufe der Zeit schon ersetzt worden (wenn regelmässig bei DC gewartet) und den mit den ersten Stossdämpfern find ich bei einem V8 mit 200 tkm schon lange nicht mehr oder der Wagen wurde nie bei DC gewartet.
So what ...
Gruss
vom Gigl
Ein weiteres kleines Beispiel....
Mein Chef fährt den W220 in Brillantsilberlackierung und grauer Lederausstattung. Ein wirklich beneidenswert schönes Auto. (subjektiv natürlich)
Das gute Stück hat auch knapp 200.000km runter.
Ein wirklich optisch schönes Auto. Aber ebend nur vom weitem. Die Türdichtungen sind z.B. auch passend in grau gehalten.
Aber durch die sehr hohe Laufleistung sind sie ebend zwangsläufig verdreckt. Kurzum, sie sehen häßlich aus. Das "edle" Aussehen ist defenitiv dahin.
Und bei allen Dingen die einem an seinem Wagen nicht gefallen, schaut amn doch auch hin. Oder??
Sicher gibt es viele die sich an solchen Dingen nicht stören. Das ist auch völlig okay.
Es ist wie beim essen. Das Auge "ißt" und "fährt" ebend auch mit.
Oder bin ich schon zu senil ?? *grinsel*
gruss oppa
@ Gigl
Danke, für die unterstützende Argumentation.
Mein 97er E320 mit 220 tkm hat jedenfalls noch keine für mich bemerkbaren deutlichen Abnutzungserscheinungen.
Der Wagen wird ausschließlich Langstrecke bewegt.
Gruß Bert
@Gigl
Elektronikprobleme im C280V6 ??
Scheint eher eine Ausnahme zu sein, denn von V6 Problemen hört man drüben im C-Klasse Forum so gut wie nix.
Zudem sind Elektronikprobleme bei weitem mehr im E-Klasse Forum zu finden. 😁
gruss oppa
Naja, ich sehs, Du stehst auf Neuwagen oder beinahe Neuwagenfeeling, stimmt das bringt ein 200 tkm Auto schon nicht mehr.
Aber jetzt mal bei aller Liebe
Hier seht ihr meinen ex 400 E mit damals 182 tkm
hier ein wenig vom Innenraum, man (Opi) beachte die Schmutzränder an den Türen 😁
und jetzt meinen derzeitigen 210 er (1 Vorbesitzer, mein Chef) mit heute 192 tkm auf der Uhr
Sehen so die Autos aus die ihr hier mit 200 tkm beschreiben wollt ?
Der W 124er sieht noch richtig gut aus und mit original 8-loch Felgen passt es meiner Meinung auch sehr gut. Schönes Auto...Es geht doch nichts über ein MB im Originalzustand, mal abgesehen von weißen Blinkleuchten vorne.
Gruß Bert