DSG manuell schalten für Überholmanöver schlecht?

Hallo. Ich möchte einen Seat Leon kaufen. Bin am überlegen ob es Automatik sein soll. Habe daher einige Probefahrten gemacht. Ich möchte 150 Ps haben und ein sportliches Fahren soll möglich sein. Ich habe bei Automatik das Gefühl das es beim Überholvorgang langsam ist. Warum: Wenn ich eine Lücke in der Überholspur sehe gebe ich Gas. Das Automatik Getriebe schaltet runter und der Wagen beschleunigt. Das runterschalten des Getriebes dauert aber einen Moment. Daher habe ich während der Probefahrt folgendes gemacht: kurz vor der Lücke schalte ich mit den Schaltwippen Manuel runter und kann dann sofort mit voller Beschleunigung den Überholvorgang starten. Der Wagen hatte zwei Modi: D für Automatik und S für Manuell. Ich habe beim Fahren aber gemerkt das ich für das Betätigen der Schaltwippen nicht auf S Umstellen muss. Meine Frage nun: kann ich auf diese Weise mit einem Automatikgetriebe fahren oder ist das schädlich fürs Getriebe? Seht ihr das auch so das diese Fahrweise besser beschleunigt als die Nutzung der reinen Automatik oder mache ich etwas falsch? Danke Lg.

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Zitat:

@Zephyroth schrieb am 1. November 2021 um 19:52:07 Uhr:


dass die Wandlerautomatik die ersten automatischen Getriebe waren.

Und genau da fängt der Fehler, bzw das Falschdenken schon immer an....

Der Wandler hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Gatriebe danach zu tun! Er ist die Kupplung und somit ein eigenständiges Bauteil.

Nimmst zB die Bundeswehr LKW Typ 451 aus den 80ern, die hatten ein normales Schaltgetriebe, und davor einen Wandler - zur Drehmomentsteigerung im Gelände.

Das ist nämlich das Nächste- die Unterscheidung zw Drehmomentwandler und einfacher hydrodynamischer (Föttinger) Kupplung ohne Verstärkung - mit dem die ersten Automaten verbunden waren.

Nur gab es keine andere Kupplung, als den Drehmomentwandler, um damals das Automatikgetriebe zu realisieren. Und weil der Wandler je nach Motordrehzahl und Last variable stufenlose Übersetzungen ermöglicht, passte es ganz gut, dass die ersten Automatikgetriebe nur 3 echte Gänge hatten. So ganz unabhängig sind Wandler und Automatik zumindest damals also nicht gewesen. Heute gibt es auch Automatikgetriebe mit Planetenradsätzen und nassen Kupplungen, die keinen Wandler mehr haben, sondern nur noch eine große nasse Kupplung (bei MB z.B.). Die anderen haben zwar einen Wandler zum Anfahren aber der wird dann recht schnell mit der WÜK überbrückt, weil diese Wandler auch Verluste haben.

@carsten_bochum: wird ein B8 mit 2.0 TSI/190 PS, der müsste die nasse Ausführung haben
@volvoluder:bei meinem B7 /TSI 2.0/210 PS/Handschalter hat sich die Kupplung nach 80000 km verabschiedet, Federbruch, Belag wäre noch in Ordnung gewesen
@blackspin: Also wenn ich im Stand die Bremse trete, trennt die Kupplung vollständig!? Die einzigen Automatikautos, die ich ab und zu gefahren bin, waren BMW, und die haben, soviel ich weiß, einen Wandler, was ja wieder ganz was anderes ist.

Jedenfalls besten Dank an alle.

Wenn du die Bremse angemessen drückst, dann trennt die Kupplung vom DSG vollständig. Je nach Applikation kann es passieren, dass die Kupplungen zu schleifen beginnen, wenn du die Bremse nur antippst. So hab' ich's zumindest bei meinem Ford beobachten können.

Grüße,
Zeph

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Zitat:

@Zephyroth schrieb am 2. November 2021 um 10:11:29 Uhr:


Wenn du die Bremse angemessen drückst, dann trennt die Kupplung vom DSG vollständig. Je nach Applikation kann es passieren, dass die Kupplungen zu schleifen beginnen, wenn du die Bremse nur antippst. So hab' ich's zumindest bei meinem Ford beobachten können.

Grüße,
Zeph

Um das "Kriechen" eines Wandlerautomaten zu simulieren? Finde ich total überflüssig und materialmordend. Schließlich wird da im Stand kein Öl umschaufeln in Wärme gewandelt, sondern direkt Abrieb in Wärme und Staub. Keine so sehr raffinierte Methode.

Yup. Genauso ist es. Deswegen würde ich die Finger von einem DSG lassen, wenn's ums regelmäßige Rangieren eines Hängers geht (gut, ich würde überhaupt die Finger von DSG's lassen, nach meinen Erfahrungen mit Ford). Rein vom Tun her, konnte ich zwischen einem Wandler und meinem DKG im Ford keinen großen Unterschied ausmachen (also keinen der größer ist, als es nicht auch mit reiner Applikation möglich wäre).

Als Kunde ist ja der Unterschied auch kaum zu merken, weil sich die unterschiedlichen Techniken in ihrer Erfahrbarkeit beim Fahrer sehr angenähert haben. Früher merkte man die Unterschiede gewaltig. Die Automatik hatte nur drei Gänge und einen sehr weichen Wandler, der für ein ständig hohes Drehzahlniveau beim Beschleunigen sorgte. Beim Handschalter musste man rühren und mit strammer Wade kuppeln. Und beides mit Feingefühl und Geschick, was Aufmerksamkeit erforderte.
Heute sind beide Getriebe sehr ähnlich im Feeling. Allerdings haben sie sich auch bei Gangzahl, Gewicht und Wartungsaufwand sehr angenähert. Ich sehe keinen echten Vorteil mehr für DSGs ggü. den modernen Automaten, die ja schon bis zu 10 Gänge haben (Irrsinn).

Zitat:

@LuckyChuck schrieb am 2. November 2021 um 09:56:11 Uhr:


@carsten_bochum: wird ein B8 mit 2.0 TSI/190 PS, der müsste die nasse Ausführung haben.

Dass der B8 ein DSG hat, war mir nicht bekannt.
Zu dem Zeitpunkt sollten die nass gewesen sein. Trockene DSG kamen erst später.

Zitat:

@Ricki_Maserati schrieb am 2. November 2021 um 14:06:55 Uhr:


Ich sehe keinen echten Vorteil mehr für DSGs ggü. den modernen Automaten, die ja schon bis zu 10 Gänge haben (Irrsinn).

Zwei Vorteile des DSG's: Es baut nicht so lange wie ein Wandler (sprich super für Quereinbau) und es ist offenbar etwas billiger. Eine Wandlerautomatik ist durch die hintereinander geschalteten Planetensätze und Kupplungen eher sehr lange.

Bei über 6 Gängen würde ich auf ein CVT setzen, wobei die rein mechanisch arbeitenden immer irgendwo drehmomentbegrenzt sind. Und sowas Geniales wie das e-CVT im Toyota HSD zu verbauen, trauen sich die Europäer nicht. Und nein, dieses Ding ist nicht irgendwo leistungsbegrenzt, die HSD's gib's bis 450PS (Systemleistung).

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 2. November 2021 um 13:59:40 Uhr:


(gut, ich würde überhaupt die Finger von DSG's lassen, nach meinen Erfahrungen mit Ford).

Hätte ich nach meinen Erfahrungen mit Ford ebenfalls gesagt und habe mich dann trotzdem getraut, einen Sharan mit DSG (6-Gang -> nasse Kupplung!) zu nehmen. Und wurde extrem angenehm überrascht. Der Unterschied zum ZF 8-Gang-Automaten meines BMWs war fast vernachlässigbar.

Es geht nicht um Funktion/Komfort. Der ist echt ok. Mein Problem mit dem DKG war, dass es bei 100.000km angefangen hat herumzuspinnen und Kosten von 2600€ verursacht hat.

Grüße,
Zeph

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 2. November 2021 um 14:40:51 Uhr:


Es geht nicht um Funktion/Komfort. Der ist echt ok. Mein Problem mit dem DKG war, dass es bei 100.000km angefangen hat herumzuspinnen und Kosten von 2600€ verursacht hat.

Grüße,
Zeph

Das passiert Dir mit einem modernen Automatikgetriebe aber genau so. Und die Kosten sind dann durchaus auch noch etwas höher. Die dann fällige Generalüberholung kostet gerne 3.500,-€.

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 2. November 2021 um 14:16:16 Uhr:



Zitat:

@Ricki_Maserati schrieb am 2. November 2021 um 14:06:55 Uhr:


Ich sehe keinen echten Vorteil mehr für DSGs ggü. den modernen Automaten, die ja schon bis zu 10 Gänge haben (Irrsinn).

Zwei Vorteile des DSG's: Es baut nicht so lange wie ein Wandler (sprich super für Quereinbau) und es ist offenbar etwas billiger. Eine Wandlerautomatik ist durch die hintereinander geschalteten Planetensätze und Kupplungen eher sehr lange.

Da vergleichst Du aber offenbar die Wandlerautomatik für Längseinbau mit dem DSG für Quereinbau. In der Quereinbauvariante sind beide etwa gleich lang:

https://de.wikipedia.org/.../Doppelkupplungsgetriebe?...

https://www.zf.com/products/de/cars/products_29299.html

Zitat:

@Ricki_Maserati schrieb am 2. November 2021 um 15:57:06 Uhr:


Das passiert Dir mit einem modernen Automatikgetriebe aber genau so. Und die Kosten sind dann durchaus auch noch etwas höher. Die dann fällige Generalüberholung kostet gerne 3.500,-€.

Yup. Auch wenn dort ein Fehler unwahrscheinlicher ist (durch den Wandler weniger Verschleiss, keine Klauen die rumgeschaltet werden müssen), ist das der Grund warum ich inzwischen weder Wandler- noch Doppelkupplungsautomatiken fahre. Die bisherigen Wandlerautomatiken bei mir waren die alten, robusten 4-Gang-Wandler und die hielten, wenn man regelmäßig das Getriebeöl gewechselt hat.

Zitat:

@Ricki_Maserati schrieb am 2. November 2021 um 16:00:13 Uhr:


Da vergleichst Du aber offenbar die Wandlerautomatik für Längseinbau mit dem DSG für Quereinbau. In der Quereinbauvariante sind beide etwa gleich lang:

Ich sag' nicht das es nicht geht, aber wie ZF selbst sagt, sie mussten die einzelnen Stufen intelligent verschachteln. Dieser Schritt entfällt bei üblichen Wandlerautomatiken, da ordnet man die Dinger einfach hintereinander an. Deswegen sind wir wieder beim Punkt DSG billiger als Wandlerautomatik.

Grüße,
Zeph

Zitat:

@Carsten-Bochum schrieb am 2. November 2021 um 14:13:41 Uhr:



Zitat:

@LuckyChuck schrieb am 2. November 2021 um 09:56:11 Uhr:


@carsten_bochum: wird ein B8 mit 2.0 TSI/190 PS, der müsste die nasse Ausführung haben.

Dass der B8 ein DSG hat, war mir nicht bekannt.
Zu dem Zeitpunkt sollten die nass gewesen sein. Trockene DSG kamen erst später.

Wird wohl der aktuelle Passat B8 sein. 😉

https://de.wikipedia.org/wiki/VW_Passat_B8

VG myinfo

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