Drehmomentschlüssel "überdreht"

Hallo Zusammen,

ich fahre morgen eine längere Strecke (ca. 700km) und wollte heute nochmal alles fit machen. Also Luft in Reifen und vorsichtshalber die Schrauben an den Rädern nachziehen.

Jetzt habe ich bei einigen Schrauben Mist gebaut denke ich... Ich habe meinen Drehmomentschlüssel auf 120nm gestellt und angezogen. Bei einigen habe ich jedoch darüber hinaus noch gedreht. Dabei hat sich die Schrauben merklich gedreht (vllt. 1/8 - 1/4 Umdrehung).

Ich bin mir jetzt nicht sicher ob ich jetzt ggf. etwas kaputt gemacht haben könnte. Im Internet liest man ja von reißenden Alufelgen oder abfliegenden Rädern. Ist es möglich, mit einem Drehmomentschlüssel den man nach dem knacken noch eine vierte Umdrehung gedreht hat solche Schäden anzurichten?

Oder haben die Hersteller einen großzügigen Idiotenpuffer drin?

Muss ich morgen mit einem mulmigen Gefühl los fahren oder ist das was ich gemacht habe halb so schlimm?

Danke und viele Grüße

Beste Antwort im Thema

Hallo,

Zitat:

@cdikn schrieb am 26. Dezember 2019 um 12:09:21 Uhr:


... Ich mach das tatsächlich nie sondern eigentlich nur wenn ich weiß, dass ich eine längere Strecke fahre.

diese Logik habe ich noch nie verstanden, und werde ich auch wohl nie... Wo genau ist der Unterschied, ob ein Problem bei einer geplanten Reise von 2000km nach 5 km auftaucht, oder bei einer geplanten Reise von 10km nach 5km auftaucht? Das gleiche Argument höre ich auch ab und zu wegen Kindersitz: Ich fahre ja nur 3 km....

Mfg
Hermann

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Wenn der 2te Kanck nicht mal die Schraube war bzw. das Gewinde beim rausbrechen? Dazu den test ab wann sich was bewegt um überhaupt mal ne Idee vom Anzugsmoment zu bekommen.

Wer es nicht schafft, eine Schraube anzuziehen und das sogar noch mit Drehmomentschlüssel, der sollte die Finger von Autos lassen.

Aber dieser Thread ist eh für die Katz, da der der Threadersteller ja null Rückmeldung gibt und wahrscheinlich unterm Weihnachtsbaum sitzt und mit seinem Fantasieauto spielt.

Ich brauche keinen Drehmomentschlüssel. Ich drehe Schrauben immer solange fest, bis sie wieder leicht gehen. Dann eine halbe Umdrehung zurück - fertig. Habe immer das richtige Drehmoment. 😁

...machst das so aus dem Muskel oder mit Verlängerung? :-D grüßend, tata3

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Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 25. Dezember 2019 um 10:40:56 Uhr:


Ich brauche keinen Drehmomentschlüssel. Ich drehe Schrauben immer solange fest, bis sie wieder leicht gehen. Dann eine halbe Umdrehung zurück - fertig. Habe immer das richtige Drehmoment. 😁

Da hast du, hoffentlich wissentlich, das Problem genannt. Bei einem Weiterdrehen, nach den „Klicken“, um 90 Winkelgrad hast du unter Umständen das Streckmoment der Schraube, den Sitz des Aluflansches sowie das Gewinde unreparabel zerstört. Ein erneutes Lösen und Wiederanziehen macht die Sache nicht besser.

In der Realität ist jedoch oft der ( wie hieß der gleich) „ Deppenfaktor“ einkalkuliert. Sonst würden nnnn Prozent der Räder von den Fahrzeugen abfliegen. Im Fall der Radschrauben gibt es hier keinerlei konstruktive Klimmzüge. Sch... egal wieviel Schrauben im Umfang befestigt werden, der Platz ist da. Da gibt es kritischere Verschraubungen.
Aber die grundsätzliche Frage ist:“warum habe ich einen Drehmomentschlüssel und weiß nach der sinnlosen Verwendung ( vor der Urlaubsfahrt), dass ich ihn falsch verwendet habe.“

Gruß

Man kann wohl von Ironie ausgehen ....

Zitat:

@wpp07 schrieb am 25. Dez. 2019 um 11:23:32 Uhr:


Da hast du, hoffentlich wissentlich, das Problem genannt.

Wissentlich? Ich? Nicht doch!

Mal ehrlich: hier geht es um Radbolzen. Erstens kann die Verschraubung schon gut was vertragen, zig Reifenhändler knallen die Dinger mit dem SS fest in Drehmoment Bereiche, die jenseits von Gut und Böse sind. Außerdem gibt hier wohl eher die Felge den Geist auf, bevor das Gewinde die Grätsche macht.
Andere Verschraubungen sind da natürlich wesentlich sensibler. Zylinderköpfe, Lagerböcke oder Zündkerzen kann man nicht derartig strapazieren, das fliegt einem um die Ohren.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 25. Dez. 2019 um 10:40:56 Uhr:


ch brauche keinen Drehmomentschlüssel. Ich drehe Schrauben immer solange fest, bis sie wieder leicht gehen. Dann eine halbe Umdrehung zurück - fertig. Habe immer das richtige Drehmoment. ??

Und wenn die zuvor abreißen?

Mein Drehmomentschlüssel knackt 2x. 1x beim Erreichen des Drehmoments und 1x beim Loslassen. Also alles richtig gemacht ;-)

Danke für eure Antworten!

Ich habe jetzt erstmal nichts weiter an den Schrauben gemacht und bin wie geplant zu meiner Familie gefahren. Waren jetzt ca. 1400km und ich lebe noch 😁

Ich werde morgen kurz in die Werkstatt fahren und mir demnächst einen vernünftigen Drehmomentschlüssel kaufen.

An die Pöbler: Die Werkstätten kleben einem oft den Hinweis ins Auto man solle die Radschrauben nach ca. 30km nach Reifenwechsel anziehen. Ich mach das tatsächlich nie sondern eigentlich nur wenn ich weiß, dass ich eine längere Strecke fahre. Im übrigen sind genau solche Fehler die Lernprozesse, nach denen man es beim nächsten Mal richtig macht. Daher vor allem an Yoshi89: Es ist Weihnachten, sei nicht so frustriert und beiß nicht in Zitronen <3

Ich würde sicherheitshalber neue Radschrauben verwenden. Die paar Euros sind verschmerzbar.

Hier mal die Aussage eines ehemaligen Mercedes-Entwicklungsingenieurs zum Thema:

Zitat:

Wenn da noch die ersten Radschrauben drin sind, können die schon einige Male verschraubt worden sein.
Dabei kann schnell die Streckgrenze von Grobmotorikern überschritten worden sein. Das führt nach und nach zu einer Einschnürung der Schraube.
Beim letzten Anzug ist der eingeschnürte Querschnitt schon bei 110Nm so nahe an der Bruchgrenze, dass selbst ohne Bruch bei Sollmoment durch Betriebskräfte der Bruch auftritt...
Fazit:
Bei solchen Veteranen die Radschrauben beim Rädertausch äusserst kritisch befunden.
Wenn sich das jemand nicht zutraut, besser mal einen neuen Satz Schrauben verbauen.

Hallo,

Zitat:

@cdikn schrieb am 26. Dezember 2019 um 12:09:21 Uhr:


... Ich mach das tatsächlich nie sondern eigentlich nur wenn ich weiß, dass ich eine längere Strecke fahre.

diese Logik habe ich noch nie verstanden, und werde ich auch wohl nie... Wo genau ist der Unterschied, ob ein Problem bei einer geplanten Reise von 2000km nach 5 km auftaucht, oder bei einer geplanten Reise von 10km nach 5km auftaucht? Das gleiche Argument höre ich auch ab und zu wegen Kindersitz: Ich fahre ja nur 3 km....

Mfg
Hermann

Zitat:

@cdikn schrieb am 26. Dezember 2019 um 12:09:21 Uhr:


Im übrigen sind genau solche Fehler die Lernprozesse, nach denen man es beim nächsten Mal richtig macht. Daher vor allem an Yoshi89: Es ist Weihnachten, sei nicht so frustriert und beiß nicht in Zitronen <3

Du spielst hier nicht nur mit deinem eigenen, sondern vor allem auch mit den Menschenleben anderer.

Ja, klingt wieder stark übertrieben und Oberlehrerhaft. Aber so ist es im Grunde nunmal. Ich wiederhole mich gerne noch einmal: Wer nicht imstande ist, eine Schraube korrekt anzuziehen, hat jegliches Recht, an einem Auto herumzuschrauben, verwirkt.

Du hast mit deinem "ich gucke mal, wie weit ich so drehen kann" im Grunde ja genau das erzeugt, was du verhindern wolltest. Nämlich, dass du eventuell irgendwann in der Leitplanke landest.

Mir fällt da jetzt auch nicht mehr viel zu ein. Du hast scheiße gebaut und solltest das nicht schönreden. Shit happens. Aber steh dazu.

PS: Das hat auch nichts mit Lernprozessen zu tun. Man lernt nicht an sicherheitsrelevanten Teilen. Was ist denn das für eine verquere Logik ...

Meine vollste Zustimmung. Wenn die Karre im Straßenverkehr unsicher ist, gefährdet man auch andere damit.
Wenn man Spaß daran hat sein Leben zu riskieren, kann man von der Brücke springen, aber mein Kind soll sich doch bitte sicher im Straßenverkehr bewegen können.

Lerneffekt sollte da sein, aber Basics lernt man vor der Arbeit. Niemand würde Learning by Doing beim Airbag System anwenden oder bei den Bremsen. Das ist ein no go. Erst lernt man die Basics und dann schraubt man.

Ich frage mich, ob dein Beitrag genauso ausgesehen hätte, wenn du die Karre gegen einen Baum gesetzt hättest ?

Also im Endeffekt soll das ja nur heißen, lerne die Basics in der Theorie und gehe dann ans Auto. Oder lass es dir vorher erklären.

Und eins verstehe ich nicht, du kannst einen Dremo nicht benutzen, was hilft da ein "vernünftiger" ?

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