Drehmoment Felgen

Hallo zusammen

Habe heute zwei neue Reifen auf meinem Wohnwagen montieren lassen.

Der Monteur sagte noch, er hat mit 140 Drehmoment angezogen.
Nach 15 km Zuhause habe ich mal geschaut, auf Stahlfelge soll aber nur mit 90 angezogen werden.

Ist 90 nicht tatsächlich etwas wenig.
Laut Google ist das richtig, aber das ist ja fast anziehen mit der Hand 😉

Was sind da eure Erfahrungswerte?

49 Antworten

Mit der Hand anziehen tut man z.B. den Ölfilter mit 15 Nm.

Manchmal hilft ein Blick ins geheime Buch, und notfalls eine Anfrage beim Hersteller.

Achja , sorry.

Laut Anleitung sind es bei Stahlfelgen 90, daher oben die Aussage mit 90.

Habe nun die Schrauben etwas gelockert und selbst auf 90 angezogen.

Ist ein komisches Gefühl, da ich früher von allen Autos mindestens 120 kannte

Vermutlich Stahlfelgen mit Kugelbund und Alufelgen mit Kegelbund.

Die Alufelgen bei meinem ehem. Alfa 145 wurden mit 98 Nm und die bei meinem alten BMW E46 werden mit 100 Nm lt. Betriebsanleitung angezogen.

Das war aber tatsächlich etwas wenig für deren Kegelbundschrauben.

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Hab an meinen Autos bisher alle mit 100 Nm angezogen, ob Alu oder Stahl. Hat sich bis heute noch keine Mutter gelöst.

Naja, heute sind bei PKW mit Alufelgen eher 120 Nm üblich.

Aber das kann und sollte man ja leicht in den Betriebsanleitungen nachlesen.

90nm erscheint mir auch was wenig. Das mag bei werksneuem, rostfreiem Material ausreichend sein. Wenn du sagst "Google sagt", hoffe ich nicht du meinst diese KI-antworten von Google. Die sind nicht sehr zuverlässig, weil die KI nicht gegenchecken kann und keinen Kontext versteht.

Ich nehme bei Stahlfelgen immer ca 110nm. Gewindegänge, Felgen und Radnabe mit der Drahtbürste entrosten und bitte nicht die Schrauben mit irgendeinem Sprühöl einsprühen, das ruiniert das Anzugsmoment. Du müsstest geschmierte Schrauben mit weniger nm anziehen, aber keiner weiss um wie viel. Also lassen.

Wichtig und gern vernachlässigt: nachziehen. Das ist wichtiger als der exakte Wert an nm.

Bei einem gut montierten Rad wird sich beim nachziehen nichts mehr bewegen.

Ich hab schon ein paar Mal Autos gesehen, die bei der Fahrt ein Rad verloren haben. Tatsache erst letzten Freitag auf der Autobahn.

Zitat:
@ztr schrieb am 2. Juli 2025 um 21:27:22 Uhr:
Mit der Hand anziehen tut man z.B. den Ölfilter mit 15 Nm.

aber dazu fasst man wohl kaum direkt an einer Schraube mit SW 17 oder 19mm an, sondern am Gehäuse des Filters.

Danke Bamako.

Das hilft!

Die erste Info der 90NM erhielt ich aus der Bedienungsanleitung von Dethleffs, das habe ich bei Google gegengeprüft und ja, die KI Info brachte mich auf diverse Internetseiten wo auch über 90 gesprochen wird.

Und danke, die Idee die Drehmomentschlüssel ins Auto zu legen hatte ich auch. Ich ziehe immer beim Auto nochmals nach und mache das diesmal auch beim Wohnwagen so.

Mache ich nachher bei der ersten Rast 😀

Zitat:
@ammoniaca schrieb am 3. Juli 2025 um 00:19:25 Uhr:
Hab an meinen Autos bisher alle mit 100 Nm angezogen, ob Alu oder Stahl. Hat sich bis heute noch keine Mutter gelöst.

die Betonung liegt auf "bisher" und "bis heute noch [keine Mutter gelöst]"... 😅 Nein Spaß beiseite - musste nur etwas schmunzeln.

Werkstätten brummen die Radmuttern sehr häufig etwas ambitioniert an. Das Problem bei 140nm ist dabei weniger, dass die Schraube abreißen könnte, sondern eher, dass du sie (wenn sie etwas angammelt) dann extrem schwer wieder heraus bekommst.

Ich persönlich ziehe Radschrauben etwas über dem vorgegebenen Drehmoment an und dann ca. eine 1/8 - Umdrehung nach (leicht über den Knack des Drehmomentschlüssels hinaus als Kontrolle). Nach einer Überlandfahrt knacke ich alle Schrauben noch mal nach (fürs Gewissen).

Wenn der Hersteller 90nm angibt, würde ich mit ca. 100-110nm anziehen und wie beschrieben etwas nachziehen. dann hast ca. 120nm.

Handhabe das seit jeher so und mir ist bisher auch noch keine Radschraube abgeflogen. 😉

Wenn überhaupt, dann 10 Nm mehr als vorgeschrieben, aber nicht mehr.

Die Anlageflächen der Radbolzen bzw. Radmuttern und die entsprechenden Flächen an den Felgen, sowie die Gewinde gründlich zu säubern, wird leider oft versäumt.

Gilt übrigens auch für die Anlageflächen von Felge und Radnabe.

Der Versuch, mangelhafte Reinigung durch erhöhte Drehmomente zu kompensieren, ist keine gute Lösung.

ich weiß jetzt nicht so recht, weswegen man an den Drehmomentangaben der Fa. Detleffs zweifeln sollte....quasi in allen Wohnwagen-Bedienungsanleitungen zwischen 2011 und 2024 steht 90Nm bei Stahlfelgen und 110Nm (teilweise 120Nm) bei Alufelgen.

Eine Werkstatt, die aus Intuition (oder hat sie entsprechende Unterlagen, die so weit von den Werksangaben abweichen?) die Schrauben anstatt mit 90Nm mit 140Nm fest zieht, handelt m.E. nicht fachgerecht und solche Werkstätten sind m.E. leider nicht selten.

Man merkt es manchmal dann, wenn man beim Pkw beim nächsten eigenen, turnunsmäßigen Radwechsel echte Schwierigkeiten hat, eine Schraube zu lösen....einige "Spezialisten" ziehen die Schrauben nämlich bereits per Schlagschrauber mit mehr als dem vorgeschriebenen Drehmoment an und knacken dann mit dem Drehmomentschlüssel, ohne dass sich noch etwas drehen könnte..., alle Schrauben durch...

In den Bedienungsanleitungen der Wohnmobile von Detleffs, die ansonsten sehr ähnlich aufgebaut sind, stehen dagegen sehr differenzierte Drehmomentangaben zu bestimmten Radgrößen/Ausführungen.

Offensichtlich scheint man das Thema im Blick zu haben....,

Ich kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, dass man diesbezüglich über 10 Jahre hinweg lediglich bei der Angabe der Drehmomentwerte für Wohnwagen einen fachlichen Blackout hatte.....

Warum soll man die Schrauben grundsätzlich mit mehr Drehmoment anziehen?

Sind besondere Insiderkenntnisse bezüglich der Bremstrommel, der Felge und der Schraubenart vorhanden, die das technisch notwendig erscheinen lassen oder ist das doch eher eine "gefühlsmässige" Annahme, da ja fester auch immer "sicherer" ist?

Wenn alle Anlageflächen bei der Montage sauber und nahezu rostfrei sind, man mit 90Nm fest zieht und man, wie ebenfalls vorgeschrieben, nach ca 50km noch einmal per Drehmomentschlüssel bis zum Knacken nach zieht, ist alles ok.

Ich mache meine halbjährlichen Radwechsel beim Pkw auch "nur" ohne jeglichen "Aufschlag" mit vorgeschriebenen Drehmmoment. Nach kurzer Strecke (rund 50km) habe ich es bisher noch nie gehabt, dass sich eine Schraube vor dem Knacken des Drehmomentschlüssels mehr als einen "Tick" gedreht hat.

Nach dem halben Jahr, beim nächsten Wechsel, sind bei der Demontage alle Schrauben gefühlt gleichmässig schwer zu lösen. Gelockert hat sich gar nichts und alles ist gut....

Selbst wenn eine Werkstatt sich die vorgeschrieben Drehmomente ansehen würden, wäre ich mir sehr sicher dass sie das Rad an einem mehrere Jahre alten Fahrzeug mit mehr als 90nm anziehen würden.

Das ist ja auch keine Raketenwissenschaft, das Anzugsmoment entnehmen die Hersteller auch nur Normtabellen und ergeben sich aus den Materialpaarungen, Gewindesteigung, Festigkeitsklassen...

Aber: alle diese Werte gelten für neue und rostfreie Gewinde. Der unweigerlich auftretende Rost erhöht die Reibung. Dadurch muss das Anzugsmoment erhöht werden!!

Viele Spezialisten sprühren die Radbolzen mit WD40 o.ä. ein, das ist eine Todsünde. Denn wo man bei erhöhter Reibung (Rost) das Anzugsmoment erhöhen muss, müsste man es hier verringern.

Sorry für die teilweise Wiederholung, aber ich wollte es präzisieren.

Zitat:
@Bamako schrieb am 3. Juli 2025 um 11:43:27 Uhr:
Selbst wenn eine Werkstatt sich die vorgeschrieben Drehmomente ansehen würden, wäre ich mir sehr sicher dass sie das Rad an einem mehrere Jahre alten Fahrzeug mit mehr als 90nm anziehen würden.

aber wohl kaum mit 140Nm....zudem sollte der Fz-Hersteller bereits eine Sicherheit wegen Anrostung o.ä. vorgesehen haben, denn Radschrauben sollen ja auch, nach einer Panne oder beim halbjährlichen WR/SR-Wechsel, festgezogen durch Laien gem. Bedienungsanleitung, durchaus ausreichend fest sitzen.

Allein daran, dass wohl in allen Bedienungsanleitungen zusätzlich gefordert wird, dass die Verschraubung nach 50-100km nachgezogen werden muss, ist zu erkennen, dass für diese Verschraubung, da man eben nicht von einem Neuzustand aller Teile ausgehen kann, andere Regeln gelten.

Wenn es wirklich sicherheitsrelevant wäre und das angegebene Drehmoment der Fz-Hersteller quasi nur beim Neu-Fz gilt (neue Schrauben, neue Nabe, neue Felge) müsste das in der Bedienungsanleitung (die ja für den Fahrer/Besitzer gedacht ist und eher nicht für die Mitarbeiter in der Fahrzeugproduktion...) vermerkt sein, denn der, oder auch die von ihm beauftragte Werkstatt wird eine Radmontage i.d.R. erst durchführen, wenn das Fz bereits etwas älter ist.

Für Radschrauben M12x1,25 sind 90Nm bei Pkw z.b. durchaus nicht ungewöhnlich.

Selbst bei M12 x 1,5 sind 110Nm durchaus normal.

Bei den aktuelleren, recht schweren E-Autos des VW-Konzerns (>ID.4) sind mit M14x1,5 Schrauben 120Nm vorgeschrieben, vom gleichen Konzern werden mit der gleichen Verschraubung beim Touareg oder Amarok dagegen schon 180Nm vorgeschrieben.

Von daher sollte man sich zumindest mal die Verschraubung der WoWa-Räder genauer ansehen, bevor man meint, mit Kanonen auf Spatzen schießen zu müssen, weil die Hersteller nicht dazu in der Lage sind, bei solch sicherheitsrelevanten Angaben, richtig zu handeln....

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