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Domlagerwechsel Golf 3

VW Golf 3 (1H)

Hi zusammen,
ich würde gerne am Golf3 die Domlager wechseln. Haben aufgebockt ordentlich Radialspiel.
Geht das ohne Dämpferausbau?
Oder krieg ich sie nicht weit genug nach unten?

LG, Peter

52 Antworten

Zitat:

@rpalmer schrieb am 18. März 2022 um 09:51:54 Uhr:


Die vorderen habe ich nun von Hutchinson geordert, eine der wenigen Firmen die noch selber herstellen, statt irgendwo zuzukaufen und umzuverpacken. Die Originalausführung ist bereits entfallen und die waren in ihren letzten Jahren von der Qualität nicht vergleichbar mit der Werksausrüstung.

Heute habe ich die Lager getauscht, allerdings nur "halb": Das Kugellager blieb, da es einwandfrei war. Der Gummiklotz wurde getauscht, da mir Meyle Lager einfach zu hart waren, mittlerweile ein erhöhtes Spiel aufweisen.

Wie immer mit frischen: Es poltert nicht beim Überfahren von Unebenheiten, der Abstand Anschlagteller - Dom sank von knapp 13 mm auf 5 mm ab (Gute Halbierung). Fraglich wie lange das von Erfolg sein wird, die meisten Teile sind mittlerweile nur noch billiger Schrott.

Ich habe mir neue Federbeine vorne bestellt (alte Version vor 09/1994) und stelle fest, dass die nicht symmetrisch aufgebaut sind, z.B. immer auf der rechten Seite des unteren Federtellers diese Öse haben. Wenn ich die jetzt installiere, dann würde die Öse auf einer Seite nach vorne zeigen und auf der anderen Seite nach hinten. Ist dies so normal?

20220406

Diese Öse ist ohne jede Funktion/Verwendung, kannste ignorieren.

Zitat:

@wolfgangpauss schrieb am 8. April 2022 um 09:01:30 Uhr:


ist die nicht für den Kabelhalter des ABS vorgesehen? Ist aber bei den älteren Modellen ohne Bedeutung.

Nicht die Öse am Federteller.

Der Halter fürs ABS-Kabel ist weiter unten, wo die Bohrungen für die beiden Schrauben Dämpfer/Radlagergehäuse sind. Beim Mark 20, beim Mark 04 wird der Kabelhalter auf die Schraube Dämpfer/Radlagergehäuse gesteckt.

Hab bei mir jetzt auch die vorderen Federbeine komplett getauscht, weil er auf einer Seite etwas hing. Die Domlager waren auch stark durchgedrückt in den Domen. In Nachhinein war die Ursache eine gealterte Feder, die etwas schwächer war, aber nicht gebrochen.

Zum Spannen der Federn benötigt man einen Federspanner, den man besser mit ein paar Lagen Klebeband an den Kontaktstellen abklebt, damit man die Gummierung der Federn nicht beschädigt. Für die Gewindehülsen (nur vor 08/94) braucht man eine spezielle Nuss mit zwei Zapfen.

Die alten Stoßdämpfer hatten oben Inbus 6mm, die neuen 7mm. Zum öffnen habe ich oben einen Schlagschrauber genommen, ansonsten braucht man eine 24mm Spezialnuss mit Außenantrieb.
Die Schrauben unten waren enorm eingerostet. Man benötigt entweder zwei lange Hebel 18mm oder einen Schlagschrauber. Mein Schlagi mit 12V Zig.anzünder hat hier die Arbeit übernommen (das Teil hat mehr Leistung als man denkt), wobei man zum Gegenhalten einen abgeschrägten Ringschlüssel auf der Bremsscheibe absetzt. Auf jeden Fall sollte man neue Schrauben und Muttern verbauen.

Ein Übertragen der alten Markierung ist fast unmöglich, da die Aufnahme der neuen Federbeine etwa anders geformt ist, also nach Augenmaß den Sturz / Bremsscheibe senkrecht einstellen. Bisher zieht und flattert die Lenkung nicht, aber man muss die Geometrie demnächst in einer Werkstatt einstellen lassen.

20220319
20220319
20220406
+4

Die Verschraubung am Achsschenkel freut sich über Fett. Vermeidet das Festrosten und man wird in Zukunft keinen Schlagschrauber brauchen. Ich habe an meinem Wagen seit Jahrzehnten mir angewöhnt, fast alle Verschraubungen mit Anti-Seize oder Fett zu behandeln. Es ist nie wieder etwas festgerostet, abgerissen oder erforderte schweres Gerät + Zeitverlust. Auch im Fahrwerksbereich, wo das ganze (Salz)Wasser + Dreck für teils schwere Rostauswüchse sorgt.

Bevor mir nun die tolle Belehrung kommt: "Aber das Drehmoment!". Vernachlässigbar. Wir reden hier von ~ 10-15 % Änderung der resultierenden Kräfte. So rostige Gewinde verfälschen ebenso, dann aber in die "andere Tichtung". Die üblichen Knacke-Drehmomentschlüssel haben eine größere Toleranz als der Unterschied durch etwas Anti-Seize auf dem Gewinde. Und ja, ich leite dies gern mit Formeln her, der Mist (Verschraubungen auslegen + FEM) war lange Zeit eine meiner bezahlten Tätigkeiten.

Im übrigen hätte Dir auch ein wirkungsvoller Übertrag die Vermessung nicht erspart: Neue Bauteile, die nicht so "verschlissen/gesunken" sind, dazu etwas andere Geometrien und schon passts nicht mehr. Überhaupt: So eine Achsgeometrie verändert sich über die Fahrtzeit durch die zig wirkenden Kräfte.
Da sind die 60 € für ne Vermessung gut investiertes Geld in Fahrkomfort und -sicherheit, sowie geringen Reifenverschleiss. Mach am besten die Spurstange gängig, das erleichtert dem Monteur die Arbeit und dann nutzt er die Zeit eher für ne saubere Einstellung als für rostige Verschraubungen.

Wenn man Rost verringern will, dann besser leichtgängigen Schraubenkleber nutzen, denn der schützt auch vor Rost und verhindert zudem ein ungewolltes locker drehen. Von außen kann man etwas Rostschutzfarbe ran machen.

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