Diesel, wer braucht ihn, wer fährt ihn - Studie von Bosch ;)
Ich bin ja kein Freund von Diesel, außer da wo er "hingehört" in schwer arbeitende Maschinen, die dadurch ja auch eine komplett andere Drehmoment charakteristik haben wie ein PKW.
Scheint als würde der Rest der Welt das mitunter auch so sehen.
Zitat:
Luft nach oben für den Diesel
06.08.2013 -
Zwei Drittel der weltweiten Neuzulassungen von Diesel-Pkw entfallen auf Europa. Wachstumspotenzial für den Diesel gibt es vor allem noch in den USA und China. Auch in Indien ist eine Steigerung im Segment möglich. Welche Chancen haben Dieselfahrzeuge künftig auf dem Weltmarkt?Kein anderer Verbrennungsmotor wird so vielfältig eingesetzt wie der Dieselmotor, liest man im Buch Dieselmotor-Management, herausgegeben von Professor Dr.-Ing. Konrad Reif. Dies sei vor allem auf seinen hohen Wirkungsgrad und der damit verbundenen Wirtschaftlichkeit zurückzuführen. "Der Diesel bleibt ein notwendiger Antrieb, um die CO2-Flottenziele zu erreichen“, bekannte Ulrich Weiß, Audi, im vergangenen Herbst in seinem Vortrag auf der MTZ-Fachtagung "Ladungswechsel im Verbrennungsmotor". Aufgrund der geschärften Emissionsvorschriften würden die Motoren zwar immer komplexer und damit teurer, dennoch gehe Audi auch künftig von weiteren Steigerungen des Dieselanteils bei den Pkw-Antrieben aus.
Die Zahl der Kunden, die auf einen möglichst effizienten Kraftstoffverbrauch achten, nimmt weltweit zu. Neben der Verbesserung des Wirkungsgrads von Ottomotoren hat das auch zur Optimierung des Verbrennungsprozesses bei Dieselmotoren geführt. Mit einer verbesserten Brennraumform, zweistufiger Turboaufladung und verminderter mechanischer Reibung konnte zum Beispiel Mazda den Wirkungsgrad seines Dieselmotors Skyactiv-D erhöhen. Das Besondere an dem Mazda-Verbrennungsmotor ist sein Verdichtungsverhältnis von 14:1. Mit seinem niedrigen Verdichtungsverhältnis und der hohen Aufladung kann der Skyactiv-D-Motor die NOx-Bildung verringern, ohne zur Rußbildung zu neigen.
Doch welche Chancen hat der Diesel nun auf dem Weltmarkt? Antworten darauf gibt der Zulieferer Bosch in dessen gerade erschienenen Studie zur weltweiten Verbreitung von Diesel-Fahrzeugen.
Der Diesel ist ein europäisches Phänomen
Europa ist der traditionelle Dieselmarkt. Hohe Dieselmarktanteile und dementsprechend moderate Wachstumschancen kennzeichnen diesen Markt, erläutern die Experten von Bosch. Im Jahr 2012 sei jedes zweite neu zugelassene Dieselfahrzeug (Pkw, Nutzfahrzeuge) der Welt in Europa registriert worden. Betrachtet man nur Pkw, entfielen sogar zwei Drittel der weltweiten Neuzulassungen auf Europa. Gerade im stark wachsenden Segment der SUVs greifen Autokäufer fast ausschließlich zum Selbstzünder. Der Marktanteil von Diesel-Motoren im Segment Large/SUV lag im Jahr 2012 bei etwa 80 Prozent, gibt Bosch an.USA: Diesel auf dem Vormarsch
In den USA liegt der Dieselanteil bei Pkw-Neuzulassungen heute bei etwa einem Prozent. In Zukunft werde dieser Anteil durch das stark zunehmende Angebot an Dieselmodellen jedoch deutlich ansteigen, prognostiziert Bosch. Der Zulieferer hält einen Diesel-Marktanteil von 10 Prozent bei Light Vehicles bis zum Jahr 2018 für realistisch. Die neue Abgasgesetzgebung, die zukünftig eine verbrauchsorientierte Besteuerung vorsieht, verbessere die Chancen des Diesels. Gleichzeitig wuchs der US-Markt 2012 um 13,3 Prozent (Light Vehicles). Bosch rechne damit, dass es bis 2017 rund 60 Diesel-Pkw-Modelle in Nordamerika geben wird. Schwere Nutzfahrzeuge fahren dort fast ausschließlich mit Diesel.Wachstumschancen in China
Aktuell repräsentiert China nur ein Prozent des weltweiten Diesel-Pkw-Marktes. Mit der seit 1. Juli 2013 in Kraft getretenen Emissionsgesetzgebung China 4 müssen Nutzfahrzeuge nun bessere Emissionswerte liefern. Dass eröffne Wachstumschancen, sagt Bosch. Fortschrittliche Dieseltechnik wie Common-Rail-Systeme könnten in Zukunft auch stärker auf dem chinesischen Markt nachgefragt werden. Mit einem Fahrzeugbestand von etwa 37 Pkw pro 1000 Einwohner (Stand 2012) gäbe es bei einer stabil wachsenden Wirtschaft zukünftig hohes Potenzial. Zum Vergleich: In der EU kommen auf 1000 Einwohner im Schnitt etwa 500 Fahrzeuge.Indien: Handel und Three-Wheeler stärken den Diesel
Nach Europa war Indien im Jahr 2012 mit 15 Prozent weltweitem Anteil der zweitgrößte Markt für Diesel-Pkw, nach Angaben von Bosch. Aktuell würden Dieselfahrzeuge mehr als die Hälfte aller neu zugelassenen Pkw ausmachen. Allerdings besaßen zu Beginn des Jahres 2012 lediglich 16 von jeweils 1000 Indern ein Auto. Doch die zunehmende Urbanisierung bringe den Ausbau von Infrastruktur sowie eine erhöhte Fahrzeugnachfrage mit sich. Durch den erhöhten Binnen-Transport werde die Bedeutung des Diesels steigen. In Indien werden auch weltweit am meisten "Three Wheeler" für Transportaufgaben und Traktoren gefertigt.Brasilien: Kein Diesel im Pkw
In Brasilien sind der Verkauf und die Verwendung von Diesel-Pkw verboten. Stattdessen sind Ethanol- und FlexFuel-Fahrzeuge weit verbreitet, die reines Ethanol beziehungsweise Ethanol und Benzin tanken können (FlexFuel), erläutert Bosch. Grundsätzlich sind Fahrzeuge durch Einfuhrbestimmungen und Besteuerung sehr teuer, sodass nur etwa 200 Fahrzeuge pro 1000 Einwohner registriert seien. Bei Nutzfahrzeugen ist der Diesel deutlich stärker verbreitet – etwa 40 Prozent bei leichten, nahezu 100 Prozent bei schweren Nutzfahrzeugen.Eher verhalten: Diesel in Japan
Der japanische Pkw-Markt weist in den letzten Jahren zwar steigende Neuzulassungen für Dieselfahrzeuge auf, insgesamt liegt der Dieselanteil bei Pkw jedoch noch unterhalb von einem Prozent, gibt Bosch an. Noch 2009 war die Mercedes E-Klasse hier die einzige Diesel-Limousine am Markt. Heute gäbe es schon mehr als ein Dutzend Modelle unterschiedlicher Hersteller. Pkw-Fahrer sind in Japan hauptsächlich im Stadtverkehr unterwegs, auch interessieren sie sich stark für alternative Technologien wie Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Bei leichten Nutzfahrzeugen liege der Dieselanteil bei etwa zehn Prozent, fast alle schweren Vehikel haben Dieselantriebe.
Beste Antwort im Thema
fakt ist und bleibt, richtige autos werden von benzinern angetrieben. in den oberen klassen wird der dieselanteil immer geringer, im spitzensegment gibt es gar keine diesel. oder hat schon mal jemand einen rolls-royce, bentley, aston martin, lamborghini oder ferrari mit diesel gesehen? bei wettbewerbsfahrzeugen, egal ob formel 1 oder dragster, wird ebenfalls auf den ottomotor gesetzt. das alles ist kein zufall.
85 Antworten
Ich war auch immer gegen Dieselmotoren in PKW`s, habe mir aber ein
gebrauchtes SUV vor kurzem gekauft und da ist mir der VW 5L V10 Turbodiesel sofort aufgefallen. Feiner Alumotor mit Stirnrädern und Ausgleichswelle 750 Nm bei 2000 U/min.
Klasse laufruhiger und durchzugstarker Motor und mit Automatikgetriebe ein fantastischer Cruiser.
Hier ein nettes Demo
Gruß Hal
Zitat:
ohne verguenstigungen sieht der diesel gegen den benziner kein land. das gilt nicht nur bei wettbewerbsveranstaltungen sondern auch auf der strasse. nur dort, wo der diesel massive steuerverguestigungen erhaelt, kann er sich behaupten. ueberall sonst wird sich niemand freiwillig einen diesel zumuten.
Das kommt drauf an, was man für Ansprüche an den Motor stellt und wie viel man fährt. Für einen Drehzahl-Allergiker wie mich, würde sich ein Diesel auch ohne "Vergünstigung" vermutlich relativ schnell rechnen. Ein Benziner, der einem 2-Liter Diesel im Bereich bis 2.500/min mindestens ebenbürtig ist, ist soooo billig auch nicht im Unterhalt.
cu ulf
Hallo
Das wird / ist eh wieder eine sinnlose Diskussion. Hier werden letztendlich "Ideologien" / Vorlieben vertreten. Fakt ist : wenn man z.B. 40.000 KM im Jahr fährt und auch noch adäquate Fahrleistungen haben will kommt man nicht an nem Diesel vorbei. Auch weil unser Staat / die Industrie gar nicht will das wir z.B. mit LPG oder NGT fahren - dann wär ja weniger in der Kasse 😮
Gruß und einen guten Start in die Woche
GM hatte ja Ende der siebziger - Mitte der achtziger Jahre auch diverse V6 und V8 Diesel-Aggregate im Angebot, zumeist im Oldsmobile Delta 88 und 98. Davon fuhren sogar zeitweise einige in Hamburg als Taxis 🙂.
Grundsätzlich wurden diese Wagen in Nordamerika gar nicht schlecht angenommen, es gab dann jedoch (zu) viele technische Probleme. Hauptursache sei gewesen, daß man Benzinmotoren eher zum Diesel umgebaut als einen Motor von Grund auf neu entwickelt habe.
Diesel fanden sich zu der Zeit auch bei Buick, Chevrolet und Pontiac. 1985 sogar im Cadillac Fleetwood !
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Zitat:
Original geschrieben von Sascha_R
Ich möchte, egal ob es sich rechnet oder nicht, nie wieder einen Benziner haben. Ich habe angefangen, hohe Drehzahlen zu hassen. Ich möchte einfach keine 5000 rpm@160km/h mehr haben. Es nervt. Es dröhnt und wenn ich noch mal ne Schippe drauflegen will, muss ich runterschalten.
Ich glaube Du fährst den falschen Benziner 😁
Mein Camaro dreht sehr niedrig 2500 U/min ~ 140kmh, runterschalten ist ein Fremdwort beim überholen.
Im Endeffekt ist das ne Glaubensfrage aber ich will keinen Diesel haben, alleine schon wegen dem Sound. Wenn sparsam dann einen Hybrid. Bin den Yaris als Hybrid gefahren und der Eimer machte schon Spaß auf seine art weil da sehr viel vom Fahrer abhängt und sein können und wollen zu sparen. Gleiches gilt übrigens für den Camaro allerdings in einer anderen Dimension aber ein Druchschnittsverbrauch von 9,5l bei 3,8l Hubraum und 200PS finde ich nicht viel für einen Motor der fast 20Jahre alt ist.
Jepp, dachte ich mir auch als ich das gelesen habe. Mein Mustang ebenfalls ca. 2500@140. 🙂
Ich könnte es ja jetzt auf die Spitze treiben und sagen wer will schon so Diesel Drehorgel fahren! 77er Caprice, Nennleistung 170PS @ 3800U/min. 😁
@ Ruhrpott Shark & Hellhound
Über dieses Thema lässt sich so herrlich streiten.😁 Fakt ist aber, dass eure beiden V8 genauso wie mein Diesel Langhuber sind, die mit wenig Drehzahl auskommen.
Mich nerven - wahrscheinlich genauso wie euch - die drehmomentschwachen 1,4 bis 1,8L Nähmaschinen mit einer Nennleistung von was weiß ich 140-160PS@ >5000U/min. Das ist echt unentspanntes Fahren.
Ein großer V8 Benziner ist eh über alle Zweifel erhaben. ;
Zitat:
Ich könnte es ja jetzt auf die Spitze treiben und sagen wer will schon so Diesel Drehorgel fahren! 77er Caprice, Nennleistung 170PS @ 3800U/min.
Mein Diesel:
147 kW / 200 PS bei 3.500 U/min
Drehmoment:420 Nm bei 1.750-3.000 U/min
Was heißt hier Drehorgel?😁
bei der Sache mit Langhuber sicher?
tendieren bei bei den SBCs und Konsorten nicht Werte eher zu einem Quadrathuber?
Ich hab die Kolben- und Pleuelmaße jetzt kein bisschen im Kopf, aber ich dachte das sich die Werte nicht sonderlich unterscheiden.
Zitat:
Original geschrieben von falloutboy
bei der Sache mit Langhuber sicher?
Selbst wenn es keine ausgewiesenen Languber sein sollten, kann man doch fast durch den gegebenen Hubraum davon ausgehen, dass der Hubweg durchaus länger ist, als bei den kleineren Turbomotörchen.
Ich hab mir mal für meinen Motor die Werte schnell gezogen: Bohrung x Hub 85,0 x 96,0 mm Ergibt
K=s/d 85/96=0,89
damit bin ich tatsächlich nah am Quadrathuber.
Möglicherweise gibt Wikipedia hier Auskunft:
Klick!
MfG
DirkB
Zitat:
Original geschrieben von DirkB
Möglicherweise gibt Wikipedia hier Auskunft:
Klick!MfG
DirkB
Demnach ist der der Chevy Small Block bei BxH 98x76mm mit einem Hubfaktor von 1,25 definitiv ein Langhuber. (Beispiel für den 283cui Motor), die Verhältniswerte sind aber bei den Motoren alle identisch Bohrung > Hub)
ahh ok, dann lag ich ja doch falsch.
Dann wars wohl en anderer motor den ich grad mit 80 zu fast 80 im Kopf hatte.
Cool danke für die schnelle Info 🙂
EDIT:
ehhh halt, Bohrung größer als Hub, dann wären das ja Kurzhuber
Asche auf mein Haupt! Ich habe die Werte verdreht... 😰
Ich komme beim 2,2 tdci jetzt auf einen Wert von 1,13 - Quadrathuber
und beim Chevy Smallblock auf (283cui) auf 0.774 - Kurzhuber
Ich bitte vielmals um Entschuldigung.
Ich sag nur Ford F250 getunt auf 2700nm und 1600hp Gewicht ca. 2500kg braucht 10.6 Sekunden auf der 1/4 Meile. Hätte ein Benziner 2700 NM hätte er auch ca. 2400-2600 PS und würde die Zeit deutlich nochmals senken. Fazit: Da Diesel keine Drehzahlen mag muss früh geschaltet werden, so das seine Radzugkraft schnell einbricht, ca 2x so schnell wie beim Benziner. Dieselfans sind ja begeistert von der Zugkraft und der Beschleundigung nur anscheinen kappiere die nicht das sie nach 1-2 Sekunden Gasgeben und 20kmh mehr auf dem Tacho schon wieder am schalten sind... Nichts gegen Diesel aber für eine Beschleunigung wie am Gummiband gezogen, brauchst viel Hubbraum und PS und vorallem kein Diesel.
Zitat:
Original geschrieben von Sascha_R
Über dieses Thema lässt sich so herrlich streiten.😁 Fakt ist aber, dass eure beiden V8 genauso wie mein Diesel Langhuber sind, die mit wenig Drehzahl auskommen.
Der 07er Mustang ist ein Quadrathuber B90mm x H89mm, der 77er Chevy sogar, wie viele US V8, ein Kurzhuber B101,60mm x H88,39mm. Langhuber sind äußerst selten und kommen m.W.n. beim SBC garnicht vor.
Zitat:
Original geschrieben von Sascha_R
Mein Diesel:Zitat:
Ich könnte es ja jetzt auf die Spitze treiben und sagen wer will schon so Diesel Drehorgel fahren! 77er Caprice, Nennleistung 170PS @ 3800U/min.
147 kW / 200 PS bei 3.500 U/min
Drehmoment:420 Nm bei 1.750-3.000 U/minWas heißt hier Drehorgel?😁
Das war auch eher schwerzhaft gemeint. 🙂
Aber aufgeladene Motoren mit Saugern zu vergleichen bringt nichts, sonst muß ich meinen Mustang in den Ring werfen, min. 80% des max. Drehmoments (460-600Nm) über eine Reichweite von 4000U/min. das schafft kein Turbo Diesel. 😁