Die Vorfahrt nehm ich mir ....

Ich kann in letzer Zeit immer mehr beobachten das Autofahrer ohne Rücksicht auf Verlusste die Spur vom Beschleunigungsstreifen auf die Autobahn wechseln.

Es wird anscheinend angenommen, dass der fließende Verkehr die Spur wechseln muss, um einen das Einfädeln zu ermöglichen. Dieser Spurwechsel ist aber von der StVO nicht vorgeschrieben, sondern jedem Autofahrer, unter Beachtung des rückwärtigen Verkehrs, selbst überlassen.

Derjenige, der auf die Autobahn auffahren möchte kann seine Geschwindigkeit durch Beschleunigen und Bremsen an den fließenden Verkehr anpassen und sich dann einfädeln. Ist ein Einfädeln nicht möglich, muss am Ende des Beschleunigungsstreifen angehalten werden und nicht mit aller Gewalt der Spurwechsel vollzogen werden.

Eure Meinung dazu?

106 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von probigmac


...
, wenn er nur zu faul ist, um die Spur zu wechseln, oder mich ausbremsen will, "verschaffe ich mir halt selbst Vorfahrt" und dann bremst er 😉

Das Erzwingen einer nicht vorhandenen Vorfahrt erlebt man im Straßenverkehr tagtäglich ... das ist weder nett noch richtig, gehört aber in zunehmender Weise zum Alltag.

Manch ein Vorfahrtgenommene guckt sich so was dann 100- oder 200- und manchmal auch 10000-mal an um letztendlich das so Erlernte auch endlich selber auszuüben … der Anpassung wegen ... auf das sich die Spirale des Gegeneinanders im Verkehr schön weiterdreht. 😉

Das asoziale Verhalten in dem Beispiel legt wohl weniger der an der Tag der auf die Autobahn auffährt, als vielmehr derjenige der bei freier linker Spur nicht auf diese ausweicht und somit das Auffahren ermöglicht...

Es spricht schließlich nix dagegen Platz zu machen, aber stattdessen wird lieber über den asozialen Rüpel geschimpft, der das Miteinander im Verkehr untergräbt. Das derjenige der keinen Platz macht ungefähr genausoviel zum Gegeneinander beiträgt wird da gern mal übersehen.

Es spricht auch nix dagegen, dass ich immer jedem Vorfahrtnehmer platz mache, sofern ich noch dazu in der Lage bin … nur der Umkehrschluss, „wenn ich jemanden die Vorfahrt nehme, MUSS der auch Platz machen“ trifft halt nicht zu.

Dennoch halten viele diesen Umkehrschluss für ein ungeschriebenes Gesetz … und fahren dementsprechend mit Scheuklappen durch die Gegend …nach dem Motto „ich gucke nicht, also sehe ich nix, also ist da auch nix … und wenn doch, hätte der ja schließlich bremsen/ausweichen/spurwechseln können/müssen “ 😉

Wenn er durch das schneiden bremsen musste - dann wird die linke Spur vielleicht nicht frei gewesen sein!?
In jedem Fall darf man nicht einfach die Vorfahrt nehmen. Gesetzlich also klar die Schuld beim Auffahrenden.
Moralisch gesehen wäre er auch der Unfallverursacher - unabhängig davon, ob der Andere unter Umständen hätte Platz machen können!

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Es geht schlicht und ergreifend darum:
Alle beklagen sich darüber das die Autofahrerei immer schlimmer wird, immer weniger Rücksicht genommen wird usw.
Aber wenns dann darum geht, das ein Autofahrer rechts bleibt, obwohl er nach links Platz machen könnte, wird applaudiert und der böse Drängler, der darüber verärgert ist, wird ausgebuht. So funktioniert das nicht...

Hier in Hannover gibts Auffahrten mit "Beschleunigungsstreifen" mit Längen von etwa 10m... Da bist du darauf angewiesen das jemand Platz macht. Wenn das niemand tut obwohl links alles frei ist, erwische ich mich auch desöfteren mal dabei das ich einfach drauffahre, der hinter mir wird schon bremsen, wer zersägt schon gerne sein Auto... Ist zwar nicht sehr rücksichtsvoll von mir, aber ich selbst erfahre ja auch keine Rücksicht...

WENN er aber sein Auto versägt, zahlst DU! Kannst du auf 10m (=0,5Sec) Beschleunigungsstreifen beurteilen, ob links frei ist?!
Wobei Beschleunigungsstreifen von der Länge wirklich die Härte sind. Sowas gibt es dauerhaft und ohne Standstreifen??

@oink,

da gebe ich dir recht,wenn man nach links Platz machen kann OHNE jemand schnelleres zu behindern sollte man dies tun,aber auch NUR DANN....für mich ein Akt der Fairness und des Mitdenkens jedoch ohne verbindlichen Anspruch darauf insofern verlasse ich mich nicht darauf bzw. vertraue lieber auf das Spurtvermögen meines Vehikels...😉

Grüße Andy

Zitat:

Original geschrieben von golf_v_tdi_66kw


Wenn er durch das schneiden bremsen musste - dann wird die linke Spur vielleicht nicht frei gewesen sein!?
In jedem Fall darf man nicht einfach die Vorfahrt nehmen. Gesetzlich also klar die Schuld beim Auffahrenden.
Moralisch gesehen wäre er auch der Unfallverursacher - unabhängig davon, ob der Andere unter Umständen hätte Platz machen können!

Also- nochmal zu meinem Beispiel. Ich fahre ca. 35000km im Jahr und hab schon so ne halbe Million hinter mir- unfallfrei. Ich kann Geschwindigkeiten sehr gut einschätzen und schaue immer einmal zuviel, als einmal zu wenig.

Bei diesem Beispiel war ich mit dem SMART unterwegs. Die Möhre, die auf der rechten Spur blieb war ein 1,6 Astra. Es war abends und die Autobahn leer. Der Depp hat, nachdem er mir gestikulierend in den Kofferraum gekrochen ist dann doch noch überholt- weit und breit kein Auto, immer noch nicht. Dann hat er sich vor mich gesetzt wollte mich abermals ausbremsen.

Sorry, aber ich kenne meine Pappenheimer und ich bin nicht so ängstlich, auch mein Auto entsprechend einzusetzen, wenn es sein muss. Anderes nettes Beispiel ist das Einfädeln bei Fahrbahnverengungen: Wenn da jemand meint, er müssen "zumachen" und mich nicht einfädeln lassen, weil ich mich ja "vordrängle", indem ich bis zum Ende der Verengung fahre- ich komme immer rein 😁 Auch wenn manchmal nur noch ein Blatt dazwischenpasst, aber ich schaffe es. Hierbei regt es mich auf, dass Leute den Verkehrserzieher spielen wollen- jedoch selbst die Regeln gar nicht kennen.

Sinnvoll? Meiner Meinung nach - JA: Denn es sind gerade diese Leute, denen es nicht darum geht, schnell unterwegs zu sein. Im Gegenteil, sie wollen andere absichtlich ausbremsen. Bei mir fällt das aus- wer das mit sich machen lässt, bitteschön.

Zitat:

Original geschrieben von golf_v_tdi_66kw


WENN er aber sein Auto versägt, zahlst DU! Kannst du auf 10m (=0,5Sec) Beschleunigungsstreifen beurteilen, ob links frei ist?!
Wobei Beschleunigungsstreifen von der Länge wirklich die Härte sind. Sowas gibt es dauerhaft und ohne Standstreifen??

Kein Standstreifen, mittlerweile aber mit Blitzer auf 50km/h runtergeregelt... Die Auffahrt davor sieht genauso aus, ist allerdings nicht runtergeregelt, da pfeiffen die Autos und LKWs mit 70-100 an einem vorbei...

Kein Problem, jede Auffahrt beschreibt eine festgelegte Kurve. Da dort selten Bäume gepflanzt werden, ist es kein großes Problem den rückwärtigen Verkehr schon in der Kurve zu beobachten...

Und das der Auffahrende in jedem Fall Schuld ist, hat doch keiner bestritten? Es geht nur darum, das es einfach asozial ist, keinen Platz zu machen, wenns möglich ist...

Zitat:

Original geschrieben von golf_v_tdi_66kw


Wobei Beschleunigungsstreifen von der Länge wirklich die Härte sind. Sowas gibt es dauerhaft und ohne Standstreifen??

Im Ruhrpott gibt’s ein paar davon ... beispielsweise auf einer dicht befahrenen Stadtautobahn in Essen. Probleme beim Auffahren machen hier aber eigentlich nur ein paar "nette" Lasterfahrer ... einen PKW-Fahrer, der hier das Einfädeln durch langsam/schneller werden oder spurwechseln nicht ermöglicht hatte, habe ich persönlich dabei noch nicht erlebt.

Trotzdem; … Vorfahrtnehmer, die sich immer auf die Rücksicht anderer verlassen, sind m E nicht weniger asozial, als diejenigen, welche mit Scheuklappen durch die Gegend eiern und nichts tun, wozu sie nicht extra verpflichtet sind.

Zitat:

Original geschrieben von oink


Kein Standstreifen, mittlerweile aber mit Blitzer auf 50km/h runtergeregelt... Die Auffahrt davor sieht genauso aus, ist allerdings nicht runtergeregelt, da pfeiffen die Autos und LKWs mit 70-100 an einem vorbei...
Kein Problem, jede Auffahrt beschreibt eine festgelegte Kurve. Da dort selten Bäume gepflanzt werden, ist es kein großes Problem den rückwärtigen Verkehr schon in der Kurve zu beobachten...

Ok, indem Falle erübrigen sich die meisten Einwände meinerseits.

Ist aber wirklich abenteuerlich so nen Standstreifen auf Dauer! Schon bei den (vorher angekündigten) Verkürzungen an Baustellen braucht man schon ordentlich Glück oder Wohlwollen der andern Verkehrsteilnehmer, um auffahren zu können...

man sollte (wenn man die ddr nicht-spurwechsel-regel und die hier geltenden vorfahrtsregeln erwähnt) nicht vergessen, dass die geschwindigkeitsunterschiede heutzutage einfach viel größer sind also vor 20-30 jahren.

wenn man mit >200 angeflogen kommt, sollte man (schon alleine aus sicherheitsgründen) auf die linke spur wechseln - die sollte bei dem tempo eh zu 99% frei sein.

User aus dem Rhein-Main-Gebiet werden vielleicht auch den schönen 30m-Beschleunigungsstreifen auf der A643 Richtung Bingen (Auffahrt MZ-Mombach) kennen. In der Auffahrt kann man durch die physikalischen Umstände nicht viel schneller als 70 fahren (60 erlaubt) und eine Übersicht hat man wegen der Brückenmauer auch nicht.

30m klingen relativ viel, sind aber in der Realität verdammt wenig. Ein bisschen Glück und etwas Motorleistung sind da hilfreich. Unfälle gibts da öfter, kurzfristige Lösungmöglichkeiten sehe ich keine, da es sich um eine Brücke handelt, die an der Stelle nichtmal über einen Standstreifen verfügt.

Da ist man oft genug auf die Rücksicht anderer angewiesen, ich fahre das kurze Stück generell links rüber, wenn der Verkehr das zulässt.

Hier ein Bild (Google Earth sei Dank 😉)

Ups. Hier isses.

Ich habe es gehasst, wenn ich zu meiner Zivizeit dort auffahren musste. Wenn man Glück hat ist die Geschwindigkeit auf erhöhtem Schritttempo, dann gehts einigermaßen, oder wenn man sehr viel Glück hat konnte man sogar mit 'nem untermotoriesiertem DRK VW-Bus problemlos draufkommen, was allerdings einer komplett leeren AB entsprechen würde...

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