Die unendliche RP-Motor-Geschichte
Hallo liebes Forum,
nachdem mein Golf mit RP-Motor mich nun seit über einem Jahr mit einem schrecklich unruhigen Leerlauf quält und zudem jedes Jahr 10km/h Endgeschwindigkeit einbüsst, habe ich mich nun einmal daran gemacht, die Monojetronic-Einspritzung, also alles zwischen dem (neuen!) Zwischenflansch und der Ansaugglocke (mit neuer Dichtung!) auszutauschen. Seitdem sind immerhin die ständigen Fehler 2121 weg, die ca. einmal am Tag auftraten, wenn ich konstant 80-100 gefahren bin. Die Störungs-LED ging dann zwar aus, sobald ich vom Gas ging, aber der Fehler blieb gespeichert. Soweit sogut, zuerst war die LL-Drehzahl nach dem Umbau etwas zu hoch (1200), der ZZP lag völlig daneben. Nach dem Einstellen schnurrte er dann so wie ich es gewohnt war - einen ganzen Tag lang. Vorgestern (feuchte Luft? Sonnenstürme?) ging das Leerlaufgeruckel dann wieder wie gewohnt weiter 🙁 Was mir mit der neuen Zentraleinspritzung auffällt, ist, dass er nicht mehr ganz so bissig beschleunigt, aber kontinuierlicher, d.h. beim Gasdurchtreten quietschen die Reifen nicht mehr, aber er beschleunigt konstant durch, vorher waren immer mal wieder Aussetzer drin, trotzdem klingt er etwas gequält beim Gasgeben. Ob sich was an der Endgeschwindigkeit, die zuletzt bei knapp 160 lag, geändert hat, kann ich noch nicht sagen... Komischerweise beschleunigt er vor und nach dem Umbau bis ca. 100-120km/h sehr gut, danach mässig und bei 160 ist abrupt Schluss. Letztes Jahr ging's noch bis 170, und das Jahr davor über 180. Bisher neu sind: Zwischenflansch, Hydros (naja anderer Grund...), Verteilerkappe und -finger, Unterdruckschläuche, auch der zum BKV, Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch (Marder), Kerzen, Temp-Fühler blau, jetzt die Monojetronic-Einspritzeinheit (aus einem 70tkm Unfaller ohne Motorprobleme) samt Dichtungen. Die Verkabelung macht einen guten Eindruck. Was mich etwas nervt -ausser dass er erst gut lief und jetzt wieder muckt- ist, dass Geschwindigkeit und vor allem Beschleunigung sich zusehends verschlechtern und dass er sich abartig schüttelt, furchtbar im Stadtverkehr. Ist die Vorförderpumpe übrigens zu irgendwas gut? Ich hatte mal versucht, die Pumpen zu prüfen, ob die nun läuft oder nicht, am Fahrverhalten ändert sich nichts (bis 140km/h getestet). Wo könnten mögliche Ursachen für die Fehlerbilder liegen? Neues Steuergerät liegt hier schon, mal auf gut Glück... was kann man sonst noch prüfen? Und noch was: ich verliere etwas (nicht viel) Kühlwasser, kann aber die Stelle nicht finden, wo es entfleucht. Nach langen Stadtfahrten riecht er auch nach heissem Glykol, kann aber nicht feststellen, wo das herkommt. Kühler und Schläuche sind ok, Wasserpumpe ist mal komplett neu gekommen und auch dicht. Öl ist sauber (der Vorgänger (40kW MPI) hat das Kühlwasser irgendwann ins Öl gekotzt, Riss im Kopf wenn ich mich richtig erinnere). Also .... Ideen? Wochenende steht vor der Tür, Zeit zum Basteln 🙂
Gruss
Stefan
21 Antworten
Hi,
hab ich vergessen zu schreiben: Steuerzeiten wurden gestern auch kontrolliert, alles ok. Demnächst sind eh Unterflurarbeiten fällig, dann werde ich mal zusehen, ob man dem Kat was ansieht. Fehlercode ist nicht, seit die neue Jetronic drauf ist. Vorher hatte ich, wenn ich das Gas bei ruhiger Fahrt eine Weile nicht bewegt habe, immer mal einen 2121. Die LED ging während der Fahrt an und blieb solange an, wie ich nicht vom Gas ging. Wieso macht sich das Abklemmen der Sonde nicht bemerkbar, ich denke, es wird im Leerlauf auch auf ein mittleres Lambda von 1 geregelt. Beim Fahren ändert sich allerdings gefühlsmässig auch nichts, wenn die Sonde abgestöpselt ist, auch auf der "Bahn" nicht. In beiden Fällen ist er etwas schlapp.
Gruss
Stefan
Zitat:
Original geschrieben von mampfmuffin
..........Wieso macht sich das Abklemmen der Sonde nicht bemerkbar, ich denke, es wird im Leerlauf auch auf ein mittleres Lambda von 1 geregelt. Beim Fahren ändert sich allerdings gefühlsmässig auch nichts, wenn die Sonde abgestöpselt ist..........
Das Steuergerät ist mit einem festen Kennfeld vorprogrammiert. Da das optimale Gemisch (um auf Lambda 1 zu kommen) aber je nach Betriebszustand und Motorzustand (Verschleiß) immer etwas von dieser Grundprogrammierung abweicht, liefert die Lambdasonde die Lambdawerte ans Steuergerät, sodass dieses die Einspritzzeiten verlängert oder verkürzt. So liefert die Einspritzanlage immer ein optimales Gemisch.
Diese Gemischkorrekturgrößen (Adaptionswerte) werden im Steuergerät abgespeichert. Das Steuergerät lernt sozusagen.
Mit diesen gelernten Werten speziell für den jeweiligen Motor weiß das Steuergerät sozusagen schon verher, welche Einspritzzeiten für deinen Motor (egal in welchem Betriebszustand) das beste Gemisch ergeben.
Daher wird auch mit abgezogener Sonde ein nahezu optimales Gemisch geliefert, sodass es dir nicht auffällt wenn du die Sonde abziehst.
... und eine defekte Sonde führt dann zu falschen Grössen, die sich das Gerät merkt? Irgendwo muss ja der Grund dafür liegen, dass es durch Sondenfehler zu Leistungsverlust kommt. Ausserdem pendelt die Sondenspannung und damit die O2-Konzentration des Abgases ja immer hin und her, also scheint ja doch irgendwas geregelt zu werden. Wenn das Steuergerät eine feste Grösse vorgeben würde, dürfte sich da nicht viel tun. Oder bezieht sich das Heranziehen der gespeicherten Werte wirklich nur auf den Fall, dass das Steuergerät die Abwesenheit der Sonde festgestellt hat? Irgendwie muss es ja auch steuern, wenn die Sonde für vernünftige Werte noch zu kalt ist.
Was bleibt also an Fehlerquellen? Keine Falschluft, Steuerzeiten ok, Steuergerät ok - der Kat wird in Kürze kontrolliert. Noch irgendwas?
Gruss
Stefan
Also die Sonde sollte in jedem Falle i.O. sein. Bei Volllast wird zwar das Lambdasignal selbst nicht beachtet, jedoch wird die Volllastanreicherung (tritt inkraft ab einem Drosselklappenwinkel von 73,5°) aus den abgespeicherten Adaptivwerten errechnet.
Als Fehlerquelle fällt mir außer einem zusitzenden Kat evtl. noch eine nicht arbeitende Fliehkraftverstellung ein.
Nach meinen eigenen Erfahrungen muß man mit einem serienmäßigen RP auf gerader Strecke mit Tacho 175-180 sehr zufrieden sein! Erwarte also nicht zuviel !
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Hi,
ich bin mit dem Auto lt. Tacho halt schon 190 gefahren, und weiss, wie er seinerzeit beschleunigt hat. Mittlerweile passiert ab Tacho-140 halt gar nichts mehr, und wenn er Leistung abgeben muss (so heute: Autobahnauffahrt mit Steigung) merkt man regelrechte Aussetzer beim Beschleunigen. Samstag habe ich ja das andere Steuergerät eingebaut, seitdem zieht er überhaupt erst wieder, Sonntag stand er unbewegt rum und gestern hatte ich das Vergnügen einer etwas anderen Autobahnfahrt - 1 Stunde im ersten Gang. Die ganze Zeit über war der Leerlauf ruhig wie nie. Gestern abend bin ich dann bei Regen (was sonst ein Riesenproblem war) nochmal 40km gefahren, absolut ruhig, aber schlechter Anzug. Heute morgen hat er sich dann wieder wie gewohnt geschüttelt, nicht ganz so schlimm wie in seinen "besten" Zeiten, aber nervig wars allemal. Wenn man dem Lambdasondensignal im LL glauben soll, läuft er eine Weile fett, magert etwas ab, wird wieder fetter, dann verharrt er eine Weile im extrem mageren Bereich (Sondenspannung {0,1V). EIGENTLICH sollte der Regelkreis doch z.B. anreichern, wenn er ein extrem mageres Gemisch erkennt? Wenn ich den Sondenstecker an Masse halte, passiert exakt garnichts, die Spannung der (natürlich abgezogenen) Sonde stolpert fröhlich weite in der Gegend rum. Beim 91er RP eines Bekannten gleitet die Spannung auch im LL schön zwischen 0,2 und 0,8V hin und her, ohne jemals die 0V zu erreichen. Sehr merkwürdig das Ganze. Übrigens wird der Leerlauf eine Zeit lang wieder ruhig, wenn man mal kurz die Batterie abklemmt. Vergisst das Steuergerät da eventuell falsche Adaptionswerte...?
Gruss
Stefan
Zitat:
Original geschrieben von mampfmuffin
......... Übrigens wird der Leerlauf eine Zeit lang wieder ruhig, wenn man mal kurz die Batterie abklemmt. Vergisst das Steuergerät da eventuell falsche Adaptionswerte...
Ja, ist richtig. Sobald die Batterie abgeklemmt wird, wird der Speicher gelöscht.
Häng dich am besten in diesen Thread mit rein, da gehts um genau das gleiche Problem.
http://www.motor-talk.de/t153741/f145/s/thread.html
RP
Hallo mampfmuffin,
ich fahre auch den 1.8 "RP", Bj. 90, 270TKM und hatte Dir auch schon mal geschrieben.
Meine Probleme waren ähnlich. Ich hatte auch alles probiert (ca. 1/2 Jahr lang) und bin dann bei der Lambda-Sonde gelandet. Bei mir hat sich das so dargstellt, dass die Sonde völlig mit irgendeinem Schmodder zugesetzt war, d.h. die eigentliche Funktion vielleicht noch da war, aber die Sonde schlicht und einfach kein Abgas "gesehen" hat bzw. je nachdem wie gerade der aktuelle Beladungszustand war. Naja, habe mir dann im Zubehör eine Neue geholt (NGK, 80.--€) und siehe da, der Motor schnurrt wieder wie ein Kätzchen, egal ob's draußen kalt oder warm ist, trocken oder feucht. Topspeed lt. Tacho 190km/h mit Anlauf.
Aktueller Verbrauch bei moderater Fahrweise: 6.8l/100km (ausgerechnet mit Tankquittungen).
Ich habe zwar jetzt gerade nicht die Fehlercodes zur Hand, aber 2121 war doch irgendwas mit dem Gemisch bzw. Lambda-Sonde??
Drosselklappensteller bzw. Poti war bei mir vor längerer Zeit auch schon defekt, aber das wurde damals korrekt vom Steuergerät erkannt (Fehlerspeicher) und die Rep. war deshalb einfach.
OK, lange Rede, kurzer Sinn...so aus der Ferne betrachtet, sehe ich die Lambda-Sonde als ganz heißen Kandiat für die Wurzel Deines Problems.
Viele Erfolg bei der weiteren Fehlersuche!
Gruß,
M.