Die StVO und die Rechte des Einzelnen
Die StVO regelt so allerlei, was mit dem Verkehr auf den deutschen Straßen zu tun hat.
Darin steht z.B. wie schnell man fahren darf, in welchen Fällen der eine den anderen vorlassen muss, viele gutgemeinte Ratschläge, viele Verbote und Beschränkungen - sie ist ein ziemlich umfassendes Regelwerk.
Gerne wird die StVO hier in diesem Forum zitiert und zwar meistens dann, wenn es um das Durchsetzen der eigenen Meinung oder den drohenden Zeigefinger geht und jeder hält sich in diesem Moment für den allergrößten Oberchecker. Dabei hat derjenige wahrscheinlich vor seiner google-Suche überhaupt nicht genau gewusst, wie sich die Rechtsgrundlage in dem Fall (was auch immer das für einer sein mag, ich habe keinen bestimmten im Sinn) so darstellt.
Es gibt sogar Anwälte und Gerichte, die sich täglich mit diesen Dingen beschäftigen und denen mangelt es nicht an Arbeit. Warum eigentlich? Wenn sich alle an die StVO halten würden, dann hätten die ganzen Anwälte und Gerichte nichts mehr zu tun.
Okay, diese Vorstellung ist ziemlich realitätsfremd - keine Frage. 🙂
Allerdings sollte es doch für jeden möglich sein, etwas weniger auf sein Recht zu pochen und gelegentlich mal fünfe gerade sein zu lassen. Was vergeben wir uns denn schon, wenn wir es einfach so hinnehmen, dass ein anderer mal einen Fehler macht? Müssen wir diese Person denn gleich mit Lichthupe, Signalhorn und wilden Flüchen gegen die Windschutzscheibe bestrafen?
Okay, das Adrenalin macht einen Schub nach vorne und man bildet sich ein, sich in diesem Moment so richtig groß und stark zu fühlen. Aber ist das wirklich so?
Würde es nicht von einer wahren Größe zeigen, wenn man dem anderen durch das eigene Verhalten zu verstehen gibt: Okay, du hast gerade scheiße gebaut und ich musste wegen dir bremsen aber ich werde dich deswegen jetzt nicht blöd anmachen, weil mir das eigentlich völlig schnuppe ist und ich ein ganz cooler Zeitgenosse bin.
Damit rechnet der andere nämlich nicht - auf die wilden Flüche hingegen ist er innerlich schon gefasst.
Einfach mal ein Lächeln aus dem Autofenster raus, wenn ich ohnehin stehe und einer von links oder rechts einfädeln will und ihn einfach fahren lassen... wo ist denn dabei das Problem? Ich mache das oft und ernte in den allermeisten Fällen ebenfalls ein Lächeln und eine nette Geste dafür.
Einfach mal mit etwas mehr Freundlichkeit durch's Leben fahren, das würde ich mir wünschen.
Kein Autofahrer ist der natürliche Feind des anderen. Feindbilder schafft man sich nur ganz alleine.
Beste Antwort im Thema
Die StVO regelt so allerlei, was mit dem Verkehr auf den deutschen Straßen zu tun hat.
Darin steht z.B. wie schnell man fahren darf, in welchen Fällen der eine den anderen vorlassen muss, viele gutgemeinte Ratschläge, viele Verbote und Beschränkungen - sie ist ein ziemlich umfassendes Regelwerk.
Gerne wird die StVO hier in diesem Forum zitiert und zwar meistens dann, wenn es um das Durchsetzen der eigenen Meinung oder den drohenden Zeigefinger geht und jeder hält sich in diesem Moment für den allergrößten Oberchecker. Dabei hat derjenige wahrscheinlich vor seiner google-Suche überhaupt nicht genau gewusst, wie sich die Rechtsgrundlage in dem Fall (was auch immer das für einer sein mag, ich habe keinen bestimmten im Sinn) so darstellt.
Es gibt sogar Anwälte und Gerichte, die sich täglich mit diesen Dingen beschäftigen und denen mangelt es nicht an Arbeit. Warum eigentlich? Wenn sich alle an die StVO halten würden, dann hätten die ganzen Anwälte und Gerichte nichts mehr zu tun.
Okay, diese Vorstellung ist ziemlich realitätsfremd - keine Frage. 🙂
Allerdings sollte es doch für jeden möglich sein, etwas weniger auf sein Recht zu pochen und gelegentlich mal fünfe gerade sein zu lassen. Was vergeben wir uns denn schon, wenn wir es einfach so hinnehmen, dass ein anderer mal einen Fehler macht? Müssen wir diese Person denn gleich mit Lichthupe, Signalhorn und wilden Flüchen gegen die Windschutzscheibe bestrafen?
Okay, das Adrenalin macht einen Schub nach vorne und man bildet sich ein, sich in diesem Moment so richtig groß und stark zu fühlen. Aber ist das wirklich so?
Würde es nicht von einer wahren Größe zeigen, wenn man dem anderen durch das eigene Verhalten zu verstehen gibt: Okay, du hast gerade scheiße gebaut und ich musste wegen dir bremsen aber ich werde dich deswegen jetzt nicht blöd anmachen, weil mir das eigentlich völlig schnuppe ist und ich ein ganz cooler Zeitgenosse bin.
Damit rechnet der andere nämlich nicht - auf die wilden Flüche hingegen ist er innerlich schon gefasst.
Einfach mal ein Lächeln aus dem Autofenster raus, wenn ich ohnehin stehe und einer von links oder rechts einfädeln will und ihn einfach fahren lassen... wo ist denn dabei das Problem? Ich mache das oft und ernte in den allermeisten Fällen ebenfalls ein Lächeln und eine nette Geste dafür.
Einfach mal mit etwas mehr Freundlichkeit durch's Leben fahren, das würde ich mir wünschen.
Kein Autofahrer ist der natürliche Feind des anderen. Feindbilder schafft man sich nur ganz alleine.
129 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Hartz4Fahrer
Anscheind KÖNNEN die es ja eben nicht. Sieht man ja jeden Tag. Aber das du sowas nicht mitbekommst, wundert mich ehrlich gesagt nicht, denn gefühlte 98% der Verkehrsteilnehmer bekommen vom ihrem Umfeld nichts mit. Völlig verpeilt und planlos.
Zitat:
Original geschrieben von Hartz4Fahrer
Weißt du woher? Ich kann mir wenigsten mehr leisten als einen 190er 😁😁Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Die sind für Hartz4 zu teuer 😉
was ja auch soooo immens erstrebenswert ist
Zitat:
Original geschrieben von Azrael1278
...was ja auch soooo immens erstrebenswert ist...
Wenn man sonst nichts hat und nicht ernst genommen wird, definiert man sich eben über einen Haufen seelenlosen Bleches...😉
Um mal das ADS eines gewissen Users nicht noch weiter zu fördern mal zurück zum Thema:
Der Threadtitel beschreibt doch schon das Kernproblem. Wenn jeder mal aufhören würde auf "sein" Recht als Einzelner zu pochen und den Strassenverkehr als großes Gemeinschaftsprojekt zu sehen, würde es auf den Strassen viel entspannter zugehen.
und genau darauf folgt jetzt sicher die altbekannte Weisheit unseres lieb gewonnen ADS-erkrankten.....
Tataaaa
na, wiel lange dauerts ? hm ?
Ähnliche Themen
Zitat:
Wenn jeder mal aufhören würde auf "sein" Recht als Einzelner zu pochen und den Strassenverkehr als großes Gemeinschaftsprojekt zu sehen, würde es auf den Strassen viel entspannter zugehen.
Mehr wollte ich damit auch überhaupt nicht ausdrücken.
Schön, dass es so viele User ähnlich sehen, die anderen regt es vielleicht mal zum Nachdenken an.
Zitat:
Original geschrieben von Hartz4Fahrer
Da würde ich aber zittern 😮Zitat:
Original geschrieben von Azrael1278
Du müßtest mir unter kommen, wenn ich allein im Auto unterwegs wäre, ohne Kiddies und Frau.... hui, das gäbe einen Spaß....
Zitat:
Original geschrieben von Hartz4Fahrer
Lass mich raten, du machst auch noch schön Platz, eventuell noch extra bremsen?Zitat:
Original geschrieben von Brunolp12
Außerdem hat man im Auto oft garkeine Chance.
Nochmal Beispiel "Fahrrad kommt mir in Einbahnstraße entgegen":
In 8 von 10 Einbahnstraßen ist das mittlerweile erlaubt - warum zum Geier soll ich mir, bloß weil mir ein Rad entgegen kommt, nun in jedem Einzelfall nen Kopf machen, ob genau diese Straße nun so- oder so ein Fall wäre?
Na und ? Dein Ego möcht ich nicht geschenkt haben !
Hauptsache Du,oder 😕😕😕
Zitat:
Original geschrieben von DanVanDamn
Original Beispielsweise gibt es hier an meinem Wohnort am Ortsausgang eine Spedition, deren Fahrer meist auf Tour gehen, während ich auf dem Weg zum Büro bin. Von dieser Ausfahrt kann man ca. 400m den Verkehr in beide Richtungen beobachten und dementsprechend handeln.
Und offensichtlich erwartest Du, dass keiner der Lastwagenfahrer herauszieht, wenn er Dich innerhalb dieser 400 Meter (am Ortsausgang? 50 km/h?) kommen sieht. Da zu dieser Zeit außer Dir vermutlich noch ein paar andere auf dem Weg zur Arbeit sind, wird es sich wohl nicht allzu oft ergeben, dass eine Verkehrslücke länger als 400 Meter ist. Dann sollen wohl sämtliche Speditionsfahrzeuge an der Ausfahrt warten, bis die Rushhour rum ist?
Die von Dir beklagte Situation auf kurviger Strecke hinter dem LKW ist nervig, klar; aber es ist sicher nicht weniger nervig, eine Viertelstunde darauf warten zu müssen, bis man vom Hof kommt.
Gruß vom bösen Dieter
Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Für dich mal zum Thema Radfahrer.Zitat:
Original geschrieben von Hartz4Fahrer
Soso...Wenn ich schon darauf wetten kann, dass ein Radfahrer gleich bei rot fahren wird...
Ich bin heute früh ab Stadtgrenze Berlin mit den Öffentlichen gefahren. Die Bushaltestelle lag direkt vor einer Ampel.
Ich habe da ca. 10 Minuten rumgestanden.
Es waren etwa insgesamt 10 Radfahrer unterwegs, nicht einer ist bei Rot gefahren.
So nun kommt es, zu Beginn jeder Rotphase sind aber mind. 2 bis max. 5 Autos noch rüber gebrettert. Die imaginäre 1 sekunde haben bestimmt 25 % überschritten.
Ich denke in dem Bewusstsein das dort kein Ampelblitzer ist machen das viele VTs bewusst.Warum schreibe ich Dir das ? Weil ich Dein Feindbild Fahrradfahrer abgedroschen finde. Wir Autofahrer sind da nicht besser.
Sorry das ich mich selbst zitiere, aber gerade kam im Radio das in Berlin im letzten Jahr knapp 300 000 mal der Rotlichtblitzer ausgelöst hat, bei einem Anteil von ca. nur 1 % an Blitzerampeln kann man also ausrechnen das in 2011 30 Millionen mal in Berlin bei Rot über die Ampel gefahren wurde. Wenn man von Heimkenntnissen ausgeht und das Wissen des nichtvorhandenseuns eines Ampelblitzers, was die Hemmschwelle herunter setzt, mit einrechnet, sind es denke ich 40 Millionen mal. Wir sind schon echte Helden.
Das was ich hier in einigen Beiträgen lesen musste, ist einer der Gründe, warum ich keine Lust mehr habe Auto zu fahren.
... und wenn mich jemand vor einer gerade mal 1 Sekunde auf GRÜN leuchtenden Ampel schon von hinten anpupst, nur weil ich versehentlich den 3. Gang eingelegt habe und damit kaum zügig anfahren kann ... Überhaupt, auf "von hinten anpupsen" reagiere ich schon lange nicht mehr. Es ist ebenso überflüssig wie Fahrräder nach China zu liefern oder Salz ins Tote Meer zu kippen ... 😁
Meine AutofahrerErfahung aus über 40 Jahren ist die, sobald sich ein bestimmtes Klientel hinters Steuer setzt glauben die tatsächlich, durch Licht- sowohl als auch TON-Hupe könnte man andere Verkehrteilnehmer atomisieren. Leute ... ihr schaut zu viele Märchenfilme. In der Realität gibbet sowas nicht.
Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Sorry das ich mich selbst zitiere, aber gerade kam im Radio das in Berlin im letzten Jahr knapp 300 000 mal der Rotlichtblitzer ausgelöst hat, bei einem Anteil von ca. nur 1 % an Blitzerampeln kann man also ausrechnen das in 2011 30 Millionen mal in Berlin bei Rot über die Ampel gefahren wurde. Wenn man von Heimkenntnissen ausgeht und das Wissen des nichtvorhandenseuns eines Ampelblitzers, was die Hemmschwelle herunter setzt, mit einrechnet, sind es denke ich 40 Millionen mal. Wir sind schon echte Helden.
... davon hatten wieviel % Sonderrechte, sind also legal bei rot drüber? In Berlin wird ja Blaulicht-techn. immer was los sein...
BTW: Bei uns gibt's nur eine FFW und um die Wache herum sind einige Ampeln. Bis auf wenige Ausnahmen werden die FFWler im Fall der Fälle mit ihrem Privat-PKW mind. 2 passieren müssen (sagen wir mal 50:50, dass sie rot ist), d.h. diese Zahl mal die Anzahl der Feuerwehrleute, die beim Alarm auf der Wache erschienen sind plus x Ampeln mal die Anzahl der Einsatz-Fahrzeuge, die zum Einsatz fahren (meist mehrere)...
Verstehst du, worauf ich hinaus will?
notting
Zitat:
Original geschrieben von Bootsmann22
Das was ich hier in einigen Beiträgen lesen musste, ist einer der Gründe, warum ich keine Lust mehr habe Auto zu fahren.
... und wenn mich jemand vor einer gerade mal 1 Sekunde auf GRÜN leuchtenden Ampel schon von hinten anpupst, nur weil ich versehentlich den 3. Gang eingelegt habe und damit kaum zügig anfahren kann ... Überhaupt, auf "von hinten anpupsen" reagiere ich schon lange nicht mehr.
Zum Glück reagiert auf der Straße jeder 😁 Habe vorhin auch drei angehupt, die nicht sofort bei grün los sind. Schlafen können die im Bett.
Ach herrlich, bin gerade mit 7 Leuten auf dem Frühlingsfest Hannover und jeder bestätigt meine Aussagen und auf dem Weg dort hin haben wir wieder die rücksichtsvollen Fahrer getroffen auf die man ja angeblich Rücksicht nehmen muss. Am besten waren die Kiddies, die absichtlich bei rot latschen und die Freunde mit Rad fahren mussten. Leider war meine Ampel grün und die mussten sich spurten.
Zitat:
Original geschrieben von Hartz4Fahrer
Ach herrlich, bin gerade mit 7 Leuten auf dem Frühlingsfest Hannover und jeder bestätigt meine Aussagen und auf dem Weg dort hin haben wir wieder die rücksichtsvollen Fahrer getroffen auf die man ja angeblich Rücksicht nehmen muss. Am besten waren die Kiddies, die absichtlich bei rot latschen und die Freunde mit Rad fahren mussten. Leider war meine Ampel grün und die mussten sich spurten.
Natürlich bestätigt jeder Deine Aussagen. Du bist doch göttlich unfehlbar. Der Messias der kleinen Leute. Der 2%-Kämpfer gegen den 98%igen Rest der Wahnsinnigen. Unser Leuchtturm der Gerechtigkeit. So sollte jeder sein. Gründe doch eine Partei.
Hupen aller Länder vereinigt Euch! Alle Macht dem einzig und wahren Mercedesfahrer! 😉
Wer hier normal bleibt ist selber schuld ... 😎 Und ... was hat das alles noch mit dem Eingangsthema zu tun?