Design Zyklen

Volvo

Hallo,

ich hatte letzte Woche die Möglichkeit einem Vortrag von Chris Bangle zu lauschen. Ichmuß sagen, daß er mich als Person ungemein beeindruckt hat. Hier ein paar key leranings:

1. Die aktuelle Designlinie (begonnen mit 7er und Z4) stammt in der Grundidee von 1994

2, Der X6 ist einzig und alleine nach den Bedürfnissen des amerikanischen Marktes ausgerichtet.

3. Ohne hundertprozentige Rückendeckung des Vorstandes geht kein Design auf die Straße

Das heißt zum einen, die "Anfeindungen" für sein Design gehen an Herrn Bangle vorbei. Zum einen weil der Vorstand hinter ihm steht und zum anderen weil er bei den Entwicklungszyklen (understand - ein Jahr, believe - ein Jahr und see - Jahr) heute schon ein bis zwei Generation voraus ist im Design.

Zum Thema X6 freue ich mich heute schon auf den Aufschrei der deutschen Presse, obwohl diese überhaupt nicht den Zielmarkt repräsentiert.

Ich mache mir Sorgen um Volvo, wenn ich das Design des V70 sehe, welches meiner Meinung nach zwar durchaus als gelungen zu bezeichnen (ausser von hinten) ist, aber doch so konserativ, daß ich befürchte, Volvo verliert Designmäßig komplett den Anschluß. Das mag man zwar dann als eigenständig und als "nicht jeder Mode hinterher laufen" bezeichnen, doch wann hat Volvo bei den Volumenmodellen (C30 ist für mich Nische) das letzte mal einen Trend gesetzt?

Ander ist es im Interieru Design. Hier hat Volvo eine eigene und moderne Formensprache gefunden. Aber mal ehrlich, passen das kühle moderne Innendesgin und das rundliche konservative um nicht zu sagen partly altbackene Aussendesign noch zusammen?

Ich bin weit davon weg ein Fan der neuen BMW Designlinie zu sein (3er und neuer X5 gefallen mir sehr gut) und schätze immernoch die Optik eines E39 touring.

Matthias

15 Antworten

Re: Re: Re: Design Zyklen

Zitat:

Original geschrieben von xyc1111


so ganz kann ich dir bei dem ps-wahnsinn nicht zustimmen. im diesel bereich hast du vollkommen recht. ein s80 ist mit dem d5 nicht wirklich übermotorisiert.
bei den benzinern kann ich dir nicht zustimmen. ein v8 ist schon kein kleiner ps zurückhaltender motor. hier hätte auch der 3.2l als top motor gereicht (auch beim xc90). also im benziner bereich geht volvo den ps wahnsinn mit, wenn auch nicht im gleichen tempo wie die deutschen hersteller.

grüsse sven,
der gerne flicken an den ellenbogen der cordjacke hat.

Stimmt. Der V8 paßt nicht zu meinem Lob. Volvo hat ihn aber wohl "unter Zwang" bringen müssen, um nicht gnadenlos in jedem Bericht abgestraft zu werden. Gemessen an Deutschen Herstellern, die inzwischen bei Motorgrößen angekommen sind, die früher jedem Kreuzfahrtschiff zur Ehre gereicht hätten, ist Volvo doch noch moderat.

Ich habe auch gar nichts gegen große und starke Maschinen. es sind technische Wunderwerke, die ich auch jedem, der sie sich leisten kann, gönne. Es nervt nur, dass von der "Fachpresse"so getan wird, als begänne die Motorisierung erst bei mehr als 6 Zylindern, 3l Hubraum und 250 PS und alles andere wäre einfach nur peinlich.

Auch technisch ist diese Megalomanie eigentlich kein echtes Kunststück. Für viel Geld viel zu bieten ist eigentlich normal. Eine echte technische und betriebswirtschaftliche Herausforderung wäre eine Optimierung auf das Wesentliche.

"Schuld" ist aber letztliich der Kunde. Er will immer größere und stärkere Autos, jedenfalls in Deutschland. Offenbar sind die Betriebskosten eines solchen PS-Protzes nicht wirklich hoch. Die Motoren sind zwar objektiv immer sparsamer geworden. Trotz Zunahme des Verkehrs und der Zahl der Kraftfahrzeuge sinkt der Treibstoffabsatz. Ein Großteil des technischen Fortschritts beim Verbrauch wird aber durch den Leistungszuwachs wieder aufgezehrt.

Der Trend läßt nur einen Schluss zu: Treibstoffe sind zu billig. Es muss mal wieder an der Steuerschraube gedreht werden. Die Überlegungen sind ja auch schon in vollem Gange. Wenn auch zur Zeit noch auf dem Umweg über die Kfz-Steuer. Aber das ist ein anderes Thema.

Grüße

vom Ostelch

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