Der XC90 T8 als Langstreckenfahrzeug (Fahrweise/Verbrauch/Tankgröße/Reichweite)

Volvo XC90 2 (L)

Ich mache zu dem Komplex XC90 T8 als Vielfahrerauto mal einen neuen Thread auf, da die Thematik im "normalen" T8 Thread öfter mal gefragt wurde, dort inzwischen aber etwas untergeht. Meinen habe ich nächsten Di. 4 Wochen und er wird dann 6.ooo km auf der Uhr haben, ich würde mich also als Heavy-Autobahnuser bezeichnen und ein paar meiner Gedanken zu dem Auto darstellen.

Eines schonmal vorweg: Möchte man den T8 als Langstreckenfahrzeug einsetzen muß man bereit sein Kompromisse einzugehen, ein perfektes Langstreckenfahrzeug wie der kleine Bruder V60 D6 Plug-In Hybrid ist er auf keinen Fall.

Der wichtigste Kompromiß, der wohl die meisten bei einem Fahrzeug mit Papierdaten von 400+PS und 230km/h TopSpeed etwas herausfordern wird ist der Verzicht auf hohe Geschwindigkeiten, um auf erträgliche Reichweiten zu kommen. Nur am Rande: Wer sich nicht vorstellen kann jemals im Leben den Tempomat auf unter 200 zu setzen braucht ab hier gar nicht mehr weiterlesen, denn für den ist der T8 schlicht ungeeignet.

Bei mir war die Abkehr von hohen Tempi ein eher schleichender Prozeß, der momentan mit dem T8 kulminiert. Meine Hauptpendelstrecke ist 396km lang, davon sind etwa 370km Autobahn. Als ich vor vielen Jahren mit der Pendelei anfing hatten wir noch eine erheblich geringere Verkehrsdichte und ich hatte mit Anfang 30 meinen ersten "250er" unter dem Hintern. Besonders wenn ich in der Nacht von So. auf Mo. ins Büro pendelte hieß es immer Pedal to the Metal. Oft fand sich dann auch ein anderer V8 und man war gemeinsam auf der Bahn unterwegs. Völlig egal ob ABM, die 250er respektierten sich gegenseitig, man machte sich abwechselnd mit den Bi-Xenons die linke Spur frei und hielt gern auch beim Tank-Stop noch ein Pläuschchen. Irgendwann erfolgte dann eine erste Temporeduzierung, da ich nun einen auf Autogas umgebauten V8 fuhr, bei dem die Gasanlage bei 250 ausstieg. Zudem fingen dann die 3L Vertreter-Diesel sich gegenseitig zu bekriegen. Aus dem Miteinander der V8 ABM wurde ein Gehacke der Audis vs. die BMW's und die Daimlers. Da hatte ich auch nicht wirklich Lust zu. Ich fuhr dann "nur noch" so um die 210 - 220 und stellte anfänglich überrascht fest, das sich meine Fahrzeiten praktisch gar nicht veränderten.

Ich griff dann erstmals zum Taschenrechner: Auf den 380km Autobahn waren So. Nachts unter Idealbedingungen (keine Baustellen) etwa 300km unbeschränkt. Mit konstant 250 würde man diese 300km also in 1,2h = 72min fahren können, mit 200 würde es 90min dauern. Theoretisch also ein Zeitgewinn von 18min. der in Realitas aber nie erfahrbar war, da es immer wieder langsamere Fahrzeuge/Elefantenrennen und ähnliches gab. Während man also hinter einem LKW/KloMo oder sonstigem Verkehrshindernis hängt ist es egal, ob man 200 oder 250 fahren möchte, ist die Bremse weg erfolgt ein Zeitgewinn nur noch während der Phase von 200-250, wobei man dabei noch berücksichigen müßte, das man bei 250 viel früher bremsen muß, wenn der nächste rollende Bremsklotz rauszieht.

Nach ein paar Jahren begann ich wochentags zu Pendeln (Mo. oder Di. vormittags hin, Do. oder Fr. nachmittags zurück). Da hatte ich es dann nicht nur mit elektronisschen Schilderbrücken und temporären (6h-20h) Geschwindigkeitsbegrenzungen zu tun, sondern es kamen auch immer mehr massiv beschränkte Baustellen hinzu. Aus den idealisierten 300km freie Fahrt wurden, wenn es hoch kommt 180km. Inzwischen hatte ich mein erstes Auto mit Abstandregeltempomaten, der aber "nur" bis 200 ging, also reduzierte ich meine 210-220 abermals auf nun 200 wo immer erlaubt. Auf meine Fahrzeiten wirkte sich das überhaupt nicht aus, der Verbrauch sank beim Diesel-V8 ML aber durchaus merkbar. Das wurde beim Benziner V8 ML nochmals mehr, als ich anfing mit Tempomat 180 unterwegs zu sein. Bei 180km unbegrenzter Autobahn macht eine Reduzierung von 200 auf 180 einen Zeitverlust von 6min, real (s.o.) noch viel weniger.

Ich blieb dann auch beim D6 bei den 180, selten legte ich mal eine "Alarmfahrt" mit 200 hin (Drüber fuhr ich fast nie, da ACC ja nur bei 200 geht). Der Zeitgewinn war immer völlig für die Füsse, aber es ergab sich meist ein Mehrverbrauch von etwa 1L (7,5L zu 8,5L).

Als ich begann mich etwas konkreter für den T8 zu interessieren und die ersten Verbrauchsangaben im T8-Thread sah wurde mir klar, das ich nochmals an der Temposchraube würde drehen müssen, wenn ich nicht 2x am Tag würde Tanken wollen ....

Beste Antwort im Thema

Ich mache zu dem Komplex XC90 T8 als Vielfahrerauto mal einen neuen Thread auf, da die Thematik im "normalen" T8 Thread öfter mal gefragt wurde, dort inzwischen aber etwas untergeht. Meinen habe ich nächsten Di. 4 Wochen und er wird dann 6.ooo km auf der Uhr haben, ich würde mich also als Heavy-Autobahnuser bezeichnen und ein paar meiner Gedanken zu dem Auto darstellen.

Eines schonmal vorweg: Möchte man den T8 als Langstreckenfahrzeug einsetzen muß man bereit sein Kompromisse einzugehen, ein perfektes Langstreckenfahrzeug wie der kleine Bruder V60 D6 Plug-In Hybrid ist er auf keinen Fall.

Der wichtigste Kompromiß, der wohl die meisten bei einem Fahrzeug mit Papierdaten von 400+PS und 230km/h TopSpeed etwas herausfordern wird ist der Verzicht auf hohe Geschwindigkeiten, um auf erträgliche Reichweiten zu kommen. Nur am Rande: Wer sich nicht vorstellen kann jemals im Leben den Tempomat auf unter 200 zu setzen braucht ab hier gar nicht mehr weiterlesen, denn für den ist der T8 schlicht ungeeignet.

Bei mir war die Abkehr von hohen Tempi ein eher schleichender Prozeß, der momentan mit dem T8 kulminiert. Meine Hauptpendelstrecke ist 396km lang, davon sind etwa 370km Autobahn. Als ich vor vielen Jahren mit der Pendelei anfing hatten wir noch eine erheblich geringere Verkehrsdichte und ich hatte mit Anfang 30 meinen ersten "250er" unter dem Hintern. Besonders wenn ich in der Nacht von So. auf Mo. ins Büro pendelte hieß es immer Pedal to the Metal. Oft fand sich dann auch ein anderer V8 und man war gemeinsam auf der Bahn unterwegs. Völlig egal ob ABM, die 250er respektierten sich gegenseitig, man machte sich abwechselnd mit den Bi-Xenons die linke Spur frei und hielt gern auch beim Tank-Stop noch ein Pläuschchen. Irgendwann erfolgte dann eine erste Temporeduzierung, da ich nun einen auf Autogas umgebauten V8 fuhr, bei dem die Gasanlage bei 250 ausstieg. Zudem fingen dann die 3L Vertreter-Diesel sich gegenseitig zu bekriegen. Aus dem Miteinander der V8 ABM wurde ein Gehacke der Audis vs. die BMW's und die Daimlers. Da hatte ich auch nicht wirklich Lust zu. Ich fuhr dann "nur noch" so um die 210 - 220 und stellte anfänglich überrascht fest, das sich meine Fahrzeiten praktisch gar nicht veränderten.

Ich griff dann erstmals zum Taschenrechner: Auf den 380km Autobahn waren So. Nachts unter Idealbedingungen (keine Baustellen) etwa 300km unbeschränkt. Mit konstant 250 würde man diese 300km also in 1,2h = 72min fahren können, mit 200 würde es 90min dauern. Theoretisch also ein Zeitgewinn von 18min. der in Realitas aber nie erfahrbar war, da es immer wieder langsamere Fahrzeuge/Elefantenrennen und ähnliches gab. Während man also hinter einem LKW/KloMo oder sonstigem Verkehrshindernis hängt ist es egal, ob man 200 oder 250 fahren möchte, ist die Bremse weg erfolgt ein Zeitgewinn nur noch während der Phase von 200-250, wobei man dabei noch berücksichigen müßte, das man bei 250 viel früher bremsen muß, wenn der nächste rollende Bremsklotz rauszieht.

Nach ein paar Jahren begann ich wochentags zu Pendeln (Mo. oder Di. vormittags hin, Do. oder Fr. nachmittags zurück). Da hatte ich es dann nicht nur mit elektronisschen Schilderbrücken und temporären (6h-20h) Geschwindigkeitsbegrenzungen zu tun, sondern es kamen auch immer mehr massiv beschränkte Baustellen hinzu. Aus den idealisierten 300km freie Fahrt wurden, wenn es hoch kommt 180km. Inzwischen hatte ich mein erstes Auto mit Abstandregeltempomaten, der aber "nur" bis 200 ging, also reduzierte ich meine 210-220 abermals auf nun 200 wo immer erlaubt. Auf meine Fahrzeiten wirkte sich das überhaupt nicht aus, der Verbrauch sank beim Diesel-V8 ML aber durchaus merkbar. Das wurde beim Benziner V8 ML nochmals mehr, als ich anfing mit Tempomat 180 unterwegs zu sein. Bei 180km unbegrenzter Autobahn macht eine Reduzierung von 200 auf 180 einen Zeitverlust von 6min, real (s.o.) noch viel weniger.

Ich blieb dann auch beim D6 bei den 180, selten legte ich mal eine "Alarmfahrt" mit 200 hin (Drüber fuhr ich fast nie, da ACC ja nur bei 200 geht). Der Zeitgewinn war immer völlig für die Füsse, aber es ergab sich meist ein Mehrverbrauch von etwa 1L (7,5L zu 8,5L).

Als ich begann mich etwas konkreter für den T8 zu interessieren und die ersten Verbrauchsangaben im T8-Thread sah wurde mir klar, das ich nochmals an der Temposchraube würde drehen müssen, wenn ich nicht 2x am Tag würde Tanken wollen ....

1929 weitere Antworten
1929 Antworten

Es gilt unter Anderem auch: F = m x a 😉

Da dem immer ein
-F = m * -a
gegenübersteht, was im Regelfall energetisch verwertet werden kann, wird der T8 immer sparsamer sein, als der T6.

Oder anders, spart der T6 nur in der Beschleunigungsphase 15-20% dieser Kraft, weil er in dieser Größenordnung leichter ist, verbläst er die kinetische Energie komplett beim Bremsen, während der T8 davon 80% nutzen kann.

Wenn man halbwegs mitschwimmt und vorausschauend fährt, spielt der Energieanteil der Beschleunigungsphasen ohnehin nur eine Nebenrolle und dann schrumpft auch gleich der Vorteil des T8. Dessen Stunde schlägt dann aber beim Ausrollen, weil er im Gegensatz zum T6 richtig segelt, also nicht den Motor mitdrehen muss gegen die Kompression.
ferner sind jede Art von Langsamfahrt die Domäne des Stromers, der dafür eigentlich immer Stromreserven aus der Rekuperationsphase in petto hat.

Wie gesagt: ein Versuch macht kluch.

Mein Tipp mind. 2 Liter in der Stadt mit viel +F und -F,
max 1/2 Liter auf der Bahn weniger für den leeren T8 zum T6.

Das ist mal eine interessante und weiterführende Diskussion hier. Ich stehe gerade, aus der VWAudi Welt kommend und dort auf eine attraktive HybridLösung wartend, vor der Entscheidung für den T8. Bisher haben mich die technischen und optischen Argumente angesprochen, die Probefahrt steht nächste Woche an.
Zur Diskussion... ich fahre 30TKM jährlich, meistens in 200 km Abschnitten (bis Flughafen/ICE Bahnhof). Langstrecken über 300 km selten, dann in den Urlaub. In der Regel tagsüber. Selbst mit dem bestens motorisierten Kleinflitzer mit Überholprestige schaffe ich seltenst einen Schnitt über 115, wenn, dann nur nach 21hrs. Die guten Zeiten sind vorbei.
Das Angebot für den T8 ist außergewöhnlich gut, verglichen mit einem gleich ausgestatteten Q7. Da liegen in den tatsächlichen Kosten locker 25 %. Und das ist dann sicher eine große Versuchung, mal den "Schweden" zu probieren. Denke ich vor der Probefahrt. Sehen wir mal...

Das hört sich nicht schlecht an. Also 400 km hin und zurück dann an die Heimtanke, Benzin, wie Strom.

Ähnliche Themen

Jo... oft mit der Option einer Zwischenbetankung. Habe aber noch keine Idee, wie das an öffentlichen E-Tankstellen hinsichtlich Aufenthaltsdauer geregelt ist. Oft muss ich ja dort von morgens bis abends parken.

Bei der ganzen Verbrauchsdiskussion denke ich an einen Geschäftsfreund, der einen Jeep Grand Cheeroke fährt. 3l-Diesel, angenehmes Fahren. Aber bei einem 120er Schnitt geht da nichts unter 11l.

Oder an meinen Kleinflitzer. 2l-Benziner, ok, 310 PS. Aber auch da sind, wenn nicht völlig artfremd gebummelt wird, <10 l illusorisch, > 13 l gut realisierbar.

Gerade die hochgezüchteten Downsizing-Motoren schlucken wie die Großen, wenn es mal zu Sache geht. Und 400 PS, wie auch immer Systembedingt zusammengesetzt, sind kein Perpetuum Mobile und wollen gefüttert werden

Heute 230 km mit einer initialen Ladung, Strecke auf A44/A1/A45 gemischter Verkehr, 8,8l bei ca. 100er Schnitt. Tank ist noch lt Anzeige 3/4 voll.

Natürlich ist Konvis Q sparsamer...

Gruß aus dem Skiurlaub, Fahrt mit Schwiegermuttersarg auf dem Dach, durchschnittlich 108 km/h lt. VOC, 9,8ltr. Verbrauch.
Gruß vom Mainzer

Habt ihr Euch mal den Mehrbedarf an Zeit ausgerechnet über den hier so heiß diskutiert wird?

Nehm ich mal meine 60 TSD KM p.a. und rechne mir aus, was mich der T8 im Vergleich zu meinem D5 mehr an Zeit fürs Tanken kostet, so komme ich pro Woche auf eine Mehrinvestment von 7-9 Minuten.

Klar das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob das nun schnell einen Nervfaktor darstellt oder erträglich ist.

Ich würde das akzeptieren, wenn ich im Gegenzug die Möglichkeit hätte rein elektrisch fahren zu können und als durchaus attraktive Nebenerscheinung 400+PS unterm Popo zu haben.

60.000 km / 500 km Reichweite = 16 h Tankaufwand 😰... Also einen ganzen Nettoarbeitstag mehr im Jahr als mit einem geliebten Diesel für unproduktives Rumstehen. Dazu spielen die Jungs fast monatlich mit Gibabytegroßen Updates rum, statt mit den Kisten Geld zu verdienen. Ich werden den Fuhrparkmanager anweisen, dieses Fahrzeug wegen Arbeitszeitverschwendung auf die Blacklist zu setzen 😛.

Konvi ... ich muss kein Geld mit der Kiste verdienen, ich fahre nur gelegentlich sehr gerne damit.

Ach so, für mich sind Fahrzeuge - leider 🙄 - Arbeitsmittel. Aber wenn der Goldkomet endlich mal in mein Gärtchen fallen sollte, wird sofort der völlig unvernünftige Huracan Spyder als Spaßfahrzeug für Papi bestellt... 😛

Zitat:

@Konvi schrieb am 31. Dezember 2016 um 11:41:13 Uhr:


Ach so, für mich sind Fahrzeuge - leider 🙄 - Arbeitsmittel. Aber wenn der Goldkomet endlich mal in mein Gärtchen fallen sollte, wird sofort der völlig unvernünftige Huracan Spyder bestellt... 😛

Viel Spaß beim tanken 🙂

Den hätte ich dann mit Sicherheit - stets gepaart mit etwas Gänsehaut wegen "potentiellem Abfackeln" 😁.

Zitat:

@Konvi schrieb am 31. Dezember 2016 um 11:03:41 Uhr:


60.000 km / 500 km Reichweite = 16 h Tankaufwand 😰... Also einen ganzen Nettoarbeitstag mehr im Jahr als mit einem geliebten Diesel für unproduktives Rumstehen.

WOW, jetzt kommen die stinkenden NOx Schleudern schon völlig ohne Sprit aus, ich bin geplättet.

Der Mehraufwand beim T8 beschränkt sich auf die häufigeren Anfahrten zur Tanke sowie die Bezahlvorgänge, dafür stehen die Umweltsäue länger an der Zapfsäule, wenn da übers Jahr 1-2 Stunden länger beim T8 rauskämen wäre es schon viel.

Lieber @stelen, natürlich hat du vollkommen unrecht!!!😉🙄😉
Bei Audi, im speziellen beim Q7 geht das alles viel schneller! Und da derselbe viiiiiiieeeeeel weniger braucht, ist er auch viel sauberer. Verstehst Du das endlich?!? 😕😕😕

Auch wenn ich Dir in sonst allen Belangen zu dem von Dir erstellten Thread recht gebe, muß ich leider feststellen, daß Du noch immer nicht kapiert hast, daß DU, Gseum, Hoberger, lapislazulit, Conrado66, schotteadi, Dr. Watson, 850R96 u.v.m. - ach ja, ich auch 🙄 eben das völlig unsinnigste und daher falsche Fahrzeug gekauft haben.

Und noch was: 16 Stunden "netto"/Tag arbeiten tu' ich auch nicht 😁 Weiß, bin eine faule Sau!!!😠😠😠

LG
GCW

Deine Antwort
Ähnliche Themen