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Das Auto als Zeuge der Anklage

Themenstarteram 11. August 2016 um 14:51

Ich habe gerade einen interessanten Bericht im Deutschlandfunk gehört.

Mit Hilfe der gespeicherten Daten aus einem Mietwagen wurde ein Student zu 33 Monaten verurteilt, da er einen Fahrradfahrer bei einem Unfall tödlich verletzt hat. Rechtlich noch Neuland, aber nicht mehr unmöglich.

Das eigene Auto hat als Zeuge ausgesagt.

Auf Grund der Tatsache, das gerade nach Unfällen viel gelogen, betrogen und verschleiert wird, die Wahrheit oft schwer zu beweisen ist und im Dunklen bleibt, Opfer auf ihren materiellen oder gar körperlichen Schäden sitzen bleiben, finde ich das ein Weg in die richtige Richtung.

Wie seht ihr das in Bezug auf die Verkehrssicherheit, wenn solche Daten vor Gericht offiziell zugelassen werden ?

Hier noch, Dank Kai R. , der richtige Link zum angesprochen Fall.

Beste Antwort im Thema

Spätestens an dem Tag, an dem eure Frauen auslesen können, wie und wo ihr die letzten drei Überstunden verbracht habt und wieso das Auto dabei gewackelt hat, werdet ihr euch etwas Datenschutz zurückwünschen.

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genau deswegen sollen doch die Geldstrafen und Freiheitsstrafen angehoben werden! Um 1. Wirkung bei den Tätern zu erzielen und 2. dem Staat Geldeinnahmen zu verschaffen.

Warum sind in D die Strafen so niedrig wie in keinem anderen Land? Wegen der Lobby / Interessenverbände.

Vor wenigen Wochen haben einige Bundesländer ja versucht die Strafen anzuheben, der Bund und andere Länder haben sich aber verweigert!

rzz

Zitat:

@lex-golf schrieb am 12. August 2016 um 21:12:24 Uhr:

Es würde reichen die Kontrolldichte zu erhöhen und das mögliche Strafmass auch auszunutzen. Aber Kontrolldruck kostet. Material UND Personal. Genau dafür wollen unsere Volksvertreter aber nicht mehr ausgeben. Also, wann wurde von Euch mal direkt ein Stadtrat, Landes oder Bundespolitiker angesprochen? Das zeigt den wirklichen Grad der Wichtigkeit. Oder?

Verbessern kann man alles. In D läuft das aber so alles in allem einigermaßen gut. Idioten gab es zu allen Zeiten und genervt haben die auch. Die Erde dreht sich trotzdem weiter. An beidem wird sich nichts ändern.

Von mir durfen die gerne die daten abgleichen. Wenn ich mist gebaut habe, stehen ich dazu. In vielen fallen kann Es auch die unschult zeigen.

Rudiger

Und das ist der Punkt. Was ist sinnvoller. Dass die irrsinnig vielen Unschuldigen ihre Unschuld beweisen oder dass den wenigen Schuldigen ihre Schuld nachgewiesne werden muss? Ich bin der Meinung, dass letzteres mehr Sinn macht.

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 12. August 2016 um 23:14:36 Uhr:

Und das ist der Punkt. Was ist sinnvoller. Dass die irrsinnig vielen Unschuldigen ihre Unschuld beweisen oder dass den wenigen Schuldigen ihre Schuld nachgewiesne werden muss? Ich bin der Meinung, dass letzteres mehr Sinn macht.

Ist dir schon mal aufgefallen, dass man seine UNSCHULD gar nicht beweisen kann ? Man kann immer nur eine Schuld nachweisen.

Denn wie will man belegen, dass man etwas nicht getan hat ?

am 13. August 2016 um 7:04

Zitat:

@Gleiterfahrer schrieb am 13. August 2016 um 08:28:21 Uhr:

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 12. August 2016 um 23:14:36 Uhr:

Und das ist der Punkt. Was ist sinnvoller. Dass die irrsinnig vielen Unschuldigen ihre Unschuld beweisen oder dass den wenigen Schuldigen ihre Schuld nachgewiesne werden muss? Ich bin der Meinung, dass letzteres mehr Sinn macht.

Ist dir schon mal aufgefallen, dass man seine UNSCHULD gar nicht beweisen kann ? Man kann immer nur eine Schuld nachweisen.

Denn wie will man belegen, dass man etwas nicht getan hat ?

Während du nachweislich auf dem Mond warst, kannst du keinen Mord auf dem Mars begangen haben (kriminattechnisch: "Wassserdichtes Alibi". Zur Vorbeugung gegen überflüssige Kommentare: Bewusst überzogenes Beispiel).

Zitat:

@situ schrieb am 13. August 2016 um 09:04:53 Uhr:

 

Während du nachweislich auf dem Mond warst, kannst du keinen Mord auf dem Mars begangen haben (kriminattechnisch: "Wassserdichtes Alibi". Zur Vorbeugung gegen überflüssige Kommentare: Bewusst überzogenes Beispiel).

Ich könnte auch wem ein Alibi verschaffen. Oder an der Uhr spielen. Es gibt da schon ein paar Möglichkeiten. Ein Beweis für deine Unschuld sind sie nicht.

Und geht nicht die Justiz selbst von dem Grundsatz aus, dass man solange unschuldig ist, bis man die Schuld bewiesen hat ? Warum steht da nicht: Bis man seine Unschuld bewiesen hat ?

Das "stand" mal so da. Das war damals. Schon ein bisschen her. Nannte sich heilige Inquisition und es gab die offenherzige Möglichkeit, sich durch Unterziehung unter eine "peinliche Befragung" (meint exakt und gründlich ... auch als Folter bekannt) zu entlasten. Das wäre dann also das Vorbild. Nö, als Zielsetzung halte ich das - auch wenn es nur Parallelen hätte - nicht für den richtigen Weg.

am 13. August 2016 um 10:06

Zitat:

@Gleiterfahrer schrieb am 13. August 2016 um 11:23:23 Uhr:

Zitat:

@situ schrieb am 13. August 2016 um 09:04:53 Uhr:

 

Während du nachweislich auf dem Mond warst, kannst du keinen Mord auf dem Mars begangen haben (kriminattechnisch: "Wassserdichtes Alibi". Zur Vorbeugung gegen überflüssige Kommentare: Bewusst überzogenes Beispiel).

Ich könnte auch wem ein Alibi verschaffen. Oder an der Uhr spielen. Es gibt da schon ein paar Möglichkeiten. Ein Beweis für deine Unschuld sind sie nicht.

Aber die Identifizierung eines Täters zum Beispiel durch "Augenzeugen" sind Beweise, gell? Tolle Logik.

Sie sind so gut Beweise für die Unschuld wie anders herum Beweise für die Schuld. Auch Schuld ist nicht in jeden Fall beweisbar, obschon das manche glauben (und nach der Exekution des vermeintlichen Delinquenten trotz später erwiesener Unschuld an den Konsequenzen ihres "Beweises" nichts mehr ändern können).

Viele Unschuldige sitzen hinter Gittern oder wurden sogar hingerichtet (auch in modernen "Rechtsstaaten"). Vielen blieb es erspart, weil sie ihre Unschuld - trotz zunächst angeblich erdrückender Beweise ihrer Schuld - beweisen konnten.

Mit dem Grundsatz, dass eine Schuld nur dann zur Strafe führt, wenn sie nachgewiesen wurde, hat das alles rein gar nichts zu tun - das ist ein völlig anderes Feld.

Schuldsprüche werden von Menschen gefällt. Was macht der Richter? Er "würdigt" Beweise (und zwar pro und contra) - manchmal halt auch falsch (in beiden Richtungen - selbstredend).

Was ist denn eigentlich, wenn ich bei nem selbstverschuldeten Unfall mein Auto so zu Schrott fahre, das es als "Zeuge" nicht mehr aussagefähig ist? Ich habe den einzigen Zeugen quasi abgemurkst.

Gibt es da ne Mordanklage? ;)

Das dürfte ziemlich schwierig werden ein Auto so hinzurichten. Selbst dem Haider sein VW konnten die Datendetails des Unfalls entlockt werden.

Zitat:

@situ schrieb am 13. August 2016 um 12:06:06 Uhr:

Aber die Identifizierung eines Täters zum Beispiel durch "Augenzeugen" sind Beweise, gell? Tolle Logik.

Das hast du nun reininterpretiert.[/i]

Sie sind so gut Beweise für die Unschuld wie anders herum Beweise für die Schuld. Auch Schuld ist nicht in jeden Fall beweisbar, obschon das manche glauben (und nach der Exekution des vermeintlichen Delinquenten trotz später erwiesener Unschuld an den Konsequenzen ihres "Beweises" nichts mehr ändern können).

Was du meinst, sind keine Beweise, sondern Indizien. Ein Beweis ist unumstösslich und kann nicht nach Gefühl mal dafür und mal dagegen gewertet werden. Das funktioniert nur bei Indizien. Und mehrere Indizien können ein Beweis sein, müssen es aber nicht. Es wäre auch gut möglich, dass sich mehre Indizien gegeneinander aufheben.

Zitat:

@situ schrieb am 13. August 2016 um 12:06:06 Uhr:

Viele Unschuldige sitzen hinter Gittern oder wurden sogar hingerichtet (auch in modernen "Rechtsstaaten").

Nein, es sind nicht "viele", schon gar nicht in modernen Rechtsstaaten. Dort sind es sehr wenige. Nota bene: Jedes falsche Urteil, jede ungerechtfertigte Strafe ist eine zuviel. Aber "viele" sind es nicht.

Ergänzung: Viele Verurteilte sind felsenfest davon überzeugt, unschuldig zu sein. Hier ist "viele" angebracht. :cool:

am 14. August 2016 um 19:25

Sicher ist "viele" keine konkrete Angabe. Für mich sind die Fälle, von denen ich über die Medien Kenntnis erlange, "viele". Zu viele, wenn es um Todeszellen und -strafe geht. Wie hoch Kenner die Dunkelziffer schätzen, weiß ich nicht. Bin ja keiner.

Es ging um den Kontext der absoluten Behauptung, Schuld sei beweisbar, Unschuld dagegen nicht.

Fälle von nachweislichen Fehlurteilen erhalten natürlich immer eine starke mediale Aufmerksamkeit. Aber wenn man mal nachzählt, liegt sowas im jährlich einstelligen Bereich. Wie viele (Straf-)Urteile insgesamt gesprochen werden - keine Ahnung. Eine sechsstellige Zahl aber bestimmt.

Unschuld kann durchaus beweisbar sein; wenn ich oben richtig gelesen habe, ging es aber um was ganz anderes, nämlich die Frage, ob Totalüberwachung damit zu rechtfertigen sei, dass man "ja seine Unschuld immer beweisen könne". Diese Frage kann sich so aber nicht stellen, denn in einem Rechtsstaat muss IMMER Schuld bewiesen werden (Prinzip der Unschuldsvermutung). Das hat seine guten Gründe, und es lohnt sich, mal genau drüber nachzudenken.

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