Das Alter und der Führerschein. Sollte man sich trennen, wenn sie sich nicht mehr vertragen?

Aktuell beschäftigt mich diese Frage, obwohl ich noch Jahrzehnte davon entfernt bin, es für mich selbst zu erwägen.

Ich meine nicht die üblichen Argumente dafür. Also Gebrechen aller Art, Sehschwäche und so.
(Auch Inkontinenz wenn ich mit Elli im Rückspiegel erscheine, zählt nicht. Davon wären ja auch CBR900-Fahrer betroffen..)

Sondern:

Alte Menschen neigen oft zu Starrsinn und Unbelehrbarkeit. Oft fällt es im privaten Bereich auf. Doch was ist mit Neuerungen im Verkehrsrecht oder gar mit der StVO?

Ich erinnere da eine schöne Debatte mit mir als Radfahrerin und einem Autofahrer, der mich fast gezielt umgenietet hat, als ich in "die falsche Richtung" eine Einbahnstraße fuhr. Selbst als ein beherzter Nachbar ihn auf eine entsprechende Beschilderung hinwies, die dies erlaubte, glaubte der Mann noch an sein Recht  und wurde fast gewalttätig...

Kurz:
Auch so ein Starrsinn und seine Folgen können eine Gefahr bedeuten. Jedoch sind sie vergleichweise schwieriger zu Diagnostizieren als körperliche Defizite - tauchen sie doch meist erst in aktuellen/speziellen Situationen auf.

Hätte "mit 70 ist Schluss" da nicht eine ersthafte Berechtigung?

Beste Antwort im Thema

@Dessie
(Vorsicht lieber Sammler...zu deutliche - und manchmal zu undeutliche Missgunstbekundungen können hier gern mal zu symphatischer Parteiergreifung mit wunderlichen Auswüchsen wie im "Hallo"-Thread führen.)

Ich habe nichts gegen gelegentliche gutmütige Frotzeleien, aber wenn jemand permanent bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit seinen "Lieblingsgegener" angeht, werd ich ungemütlich. Dies gilt für und gegen jeden hier! Moppedsammler und siegiw raufen sich ja auch zusammen, warum soll dies nicht auch anderen Usern hier gelingen? Und sich wegen einer kurzen Anmerkung jetzt schmollend in die Ecke zu setzen und mit Dreck zu schmeißen - nun ja, erwachsenes Benehmen.....

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Bin auch für einen Test ab einem gewissen Alter. Seh.Hören,Reaktion. Mit meinem Motorrad fahre ich Sonntags erst später aufs Land. Dann wenn die Älteren schon ihren Spaziergang hinter sich haben,und wieder zu Hause sind. Die setzen sich nach dem Spatiergang ermattet in ihren Fahrzeugen und schleichen dann von den Waldparkplätzen. Wie oft ist mir das schon passiert,das die dich anschauen,und dann noch rausziehen. Und du musst voll in die Bremse. Manche sehen keine 50 m weit. Stand mal Sonntags beim Bauern. Da kam ein älteres Ehepaar im Daimler angefahren. Wollten auch einkaufen. Beide zusammen wohl 160 Jahre alt. Die Oma stieg aus und ging für ihr Alter noch recht gut. Dann der Fahrer.Tür ging auf und er drehte sich mit dem ganzen Körper,sodass beide Beine zusammen rauskamen. Dann zog er sich am Dach hoch um aus dem Auto zu kommen. Er hangelte sich am Auto lang zum Kofferraum und hohlte zwei Krücken raus und schleifte sich ins Geschäft. Hab nur mit dem Kopf geschüttelt. Wenn der mal reagieren muss,dann knallt es heftig.
Wegen solchen Leuten kann ich nur einen Test befürworte. Aber es gibt auch genud Ältere die noch Flott sind und durchaus in der Lage sind ein Auto sicher zu bewegen.

Zitat:

Original geschrieben von Sonntagnachtsfahrer



Zitat:

Original geschrieben von Nr.5 lebt


Was spricht eigentlich dagegen, schon ab 40 regelmäßige Kontrollen für die Augen durchzuführen?
Der Passus "Fahrerlaubnis unbefristet gültig". Steht im rosa Lappen so drin.

Ja und? Und wenn ich jetzt durch einen Unfall mein Augenlicht verliere, dann darf ich dich also über den Haufen fahren?

@Drahkke
Mir ist schon klar, dass auch optische Warnsignale eingesetzt werden, ich sagte ja nur dass es mich wundert, weil ja sonst in D jeder Sch&%$ reglementiert wird.

Tach!

Die Diskussion hatten wir doch erst.

Vernünftig wäre:
Bis 60 alle 5 Jahre, ab 60 alle 2 Jahre ein Gesundheitscheck beim Hausarzt nach dem Vorbild des Checks für Privatpiloten.
Evtl. noch alle 10 Jahre eine Theorieauffrischung, Besuch verpflichtend, ohne Prüfung.

Fakt ist:
in Deutschland regieren die alten. Daher wird nichts passieren.
Vielmehr werden immer wieder irgendwelche für diese Frage irrelevanten Statistiken bzgl. der Unfallzahlen von 18-25-Jährigen herangezogen.

Man muss eben auf seine Kinder achten und bei Annäherung an die typischen Rentnerkisten (Agila, 190er, E Classic, Jetta u.s.w.) besondere Vorsicht walten lassen.

M. D.

Den Starrsinn am Alter festzumachen ist unredlich. Es gibt gensuso viele junge Idioten wie alte. Da jetzt eine generelle Grenze zu ziehen ist unmöglich. Was ich befürworten würde ist eine tauglichkeitsprüfung, die man durchaus mit einer Jährlichen Gesundenuntersuchung kombinieren könnte. Hätte kein Problem damit einmal im Jahr verpflichtend durchgecheck zu werden (mach ich ja jetzt auch schon) und die Daten dann der Führerscheinbehörde zukommen zu lassen. Und das könnte man ruhig früher machen. In Österreich kannst du z.Bsp. ab 35 eine Jährliche Gesundenuntersuchung machen. Wenn diese verpflichtend wäre, könnte man das auch gleich für den Führerschein nutzen. Hätte auch den Nebeneffekt, das die Leute früher und besser über ihren Gesundheitszustand bescheid wissen und bei vielen Dingen durch rechtzeitiges gegensteuern Gesundheitsschäden verhindern können.
Nichts gegen die Freiheit auf Rädern, aber ein Fahrzeug zu lenken erfordert eben ein Minimum an Beweglichkeit, Reaktion sowie Seh- und Hörvermögen. Ist eben so.

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Zitat:

Original geschrieben von Mr. Driveyanuts


Vielmehr werden immer wieder irgendwelche für diese Frage irrelevanten Statistiken bzgl. der Unfallzahlen von 18-25-Jährigen herangezogen.

Interessant... es geht hier also nicht um Verkehrssicherheit  - sondern? um schöner Fahren?😉

Theoretisch wäre auch Tempo 100 ohne Verkehrsschilder und -regeln in der Stadt möglich, wenn jeder Einzelne, unabhängig von Alter und Geschlecht so fahren würde, dass er mit Fehlern anderer rechnen muß, auf andere achtet und sich selbst genug Reserven bewahrt. Da dem nicht so ist, gibt es diese Regeln und es passieren dennoch Unfälle.
Ein 80 jähriger mit Seh- und Reaktionsschwäche kann hierbei durch seine defensive Fahrweise sowohl unfallfördernd als auch unfallvermeidend unterwegs sein, ebenso wie ein reaktionsschneller Musterjungspund mit ausgezeichneten Reflexen. Das ist stark von der Situation abhängig - und diese Umstände werden in Statistiken halt nicht erfasst. Insofern habe ich es auch nicht so mit Statistiken, da diese meist isoliert von den äusseren Umständen betrachtet werden und sowohl als Argument für pro und contra ausgelegt werden können
Eine medizinische Untersuchung an sich erscheint mir nur ein wenig hifreich, prüft sie doch lediglich gewisse körperliche  Grundvoraussetzungen. 
Alter an sich ist kein Grund auf irgendetwas überhaupt zu verzichten, ebensowenig wie jung sein als Freifahrschein herhalten kann. 
BTW: Raserdiskussionen hatten wir auch schon lange nicht mehr.

Eine Beschränkung aufgrund des Alters würde gegen das Antidiskriminierungsgesetz verstoßen. Also müsste es eine objektive Betrachtung der Fahrtüchtigkeit aller Fahrzeugführer geben. Im Ergebnis hätten wir dann einen Führerschein, der befristet ist und alle 5 Jahre neu zu erwerben ist - unabhängig vom Alter. Das kann aber nur die Fahrschullobby wollen.

Ich verrate Euch etwas im Vertrauen. Mein Vater fährt auch noch Auto, lässt sich durch nichts, aber auch gar nichts davon abbringen......
Mein Vater ist 98.......und mir sitzt die Angst im Nacken😰

Tach!

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2


Eine Beschränkung aufgrund des Alters würde gegen das Antidiskriminierungsgesetz verstoßen. Also müsste es eine objektive Betrachtung der Fahrtüchtigkeit aller Fahrzeugführer geben. Im Ergebnis hätten wir dann einen Führerschein, der befristet ist und alle 5 Jahre neu zu erwerben ist - unabhängig vom Alter. Das kann aber nur die Fahrschullobby wollen.

Das ist kein Problem, wird ja beim LKW-Führerschein mit der Kontrolle ab 50 auch schon so gehandhabt.

Die Einführung eines verpflichtenden Gesundheitschecks ab einem gewissen Alter ist kein juristisches Problem, nur ein politisches.

M. D.

Gesundheitscheck alle 5 Jahre unabhängig vom Alter. => Problem gelöst. 😁

Zitat:

Original geschrieben von Nr.5 lebt


Ja und? Und wenn ich jetzt durch einen Unfall mein Augenlicht verliere, dann darf ich dich also über den Haufen fahren?

Korrekt.

Was ich meinte ist, dass wir hier so eine Mentalität haben, die sich sehr auf Regeln von oben und wenig eigene Initiative stützt.

Hatte es selbst im Bekanntenkreis, dass jemand mit bald 90 Jahren noch gefahren ist. Er hat dann mal beiläufig erwähnt, dass er nicht mehr fährt, seit er jemandem die Vorfahrt nahm und vom Unfallgegner aufs Dach geworfen wurde.

Bevor dieser Wahnsinn nicht per Gesetz geregelt wird, wird das hier nur noch schlimmer werden.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke



Zitat:

Original geschrieben von volvosilke


...aber ich sehe sehr oft alte Leute, die extrem unsicher fahren, viel zu langsam, und die sich nach dem Motto "Das mache ich schon seit 55 Jahren so" benehmen.
Hast du da einen 7. Sinn oder wie kannst du bei den Fahrern das Alter durch Lederkombi und Vollvisierhelm hindurch so genau taxieren?

Ähm, das gilt ja nicht nur für den Moppedlappen, mein Lieber.

Sondern für die Fahrerlaubnis allgemein.

Und ich sehe häufig alte Fahrer in Autos, die wie oben beschrieben fahren.

Ich denke nicht, dass Dessie ihren Vorschlag auf den 1-er Schein begrenzen wollte.

Also ich sehe sowohl bei meinem Vater also auch bei meinem Schwiegervater (Baujahr 1945 und 1946), dass bei denen die Fähigkeit zum Fahren deutlich nachlässt.

Bei meinem Vater merkt man deutlich, dass seine Reaktionen für den Straßenverkehr einfach zu langsam geworden sind. Das merkt er selber und kompensiert das durch Schleichen. Er ist einer von den Rentnern, die mit 60km/h auf die Autobahn juckeln. Nebenbei streift er schonmal das Garagentor, bekommt die Benutzung der Kupplung nicht mehr richtig koordiniert und übersieht Dinge (bisher glücklicherweise keine Personen).

Mein Schwiegervater kann nur noch schwer Entfernungen einschätzen, was teilweise zu abenteuerlichen Bremsmanövern führt und ist auch so nicht mehr sonderlich konzentationsfähig (falls es das Wort gibt 😉 ).

Die beiden sind meiner Meinung nach nicht unbedingt im biblischen Alter. Aber ans Steuer gehören Sie trotzdem nicht mehr.
Daher bin ich der Meinung, dass ab einem gewissen Alter die Fahrtüchtigkeit in regelmäßigen Abständen überprüft gehört.

Zitat:

Original geschrieben von volvosilke


Ich denke nicht, dass Dessie ihren Vorschlag auf den 1-er Schein begrenzen wollte.

Die Beschränkung auf motorisierte Zweiräder habe ich jetzt mal vorausgesetzt, da sie das Thema ja im Biker-Forum plaziert hat.

Ich habe einen durchtrainierten Typen kennen gelernt, der eine K 1200 S fährt. Der Mann ist über 80. Und hat es nicht nötig, dauernd zu unterstreichen, dass er ein "Motorrad" fährt. Er ist eben mit seinem "mopped" unterwegs. Wer das als Wink mit dem Zaunpfahl an siegiw versteht, liegt richtig.

Auch ich bin einer der Befürworter eines, nennen wir es "Fahrtauglichkeitstests" !!

Ab, sagen wir mal, 60 Jahren, für egal welche Klasse ! Es ist doch egal ob Dich ein Auto vom Bock holt oder ein "Kollege", das spielt keine Rolle, oder ?
Test/Prüfungsinhalt:
Reaktion
Schnelligkeit
Sehvermögen
Wahrnehmung
etc..

Kosten?
Sowenig wie möglich ! Denn es gilt ja diesen Menschen, den Anschluss weiter zu ermöglichen, egal wohin sie wollen !

Denn mir selbst ist es passiert, dass mir, trotz Warnweste in gelb, und korrekter Geschwindigkeit, eine "Dame" mit Beifahrer ganz ganz eiskalt die Vorfahrt nahm, der Beifahrer mich auch noch mitleidig anblickend, (trotz Hupenbenutzung und Vollbremsung) das Fenster herunterkurbelte, sich entschuldigte, mit den Worten, "wir wussten nicht, was wir machen sollten" um an der nächsten Kreuzung ebenso eiskalt OHNE BLINKER wieder abzubiegen.
Solche Verkehrsteilnehmer gehören (sorry for) entsorgt !!!

Der SemmeL

PS: keines, denn das hilft auch nix, in diesem Fall, gell

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