Das 7 Grad Märchen
Auf stern.de wurde nun ein Test veröffentlicht, der zumindest teilweise mit dem 7-Grad-Märchen aufräumt.
In dem Test wurden die Bremswege bei 4,0 - 6,3 Grad mit Sommer- und Winterreifen gemessen.
Das Ergebnis:
Die Sommerreifen hatten sowohl bei trockener als auch nasser Fahrbahn die Nase vorne, und zwar um bis zu 3,3m!
Hier das Ergebnis
Damit ist der Marketing-Gag der Reifenindustrie erstmal entkräftet, die Reifenhersteller relativieren schon...
Anders verhält es sich allerdings auf Schnee:
Mit Winterreifen und Tempo 50 steht ein Auto nach ca. 25m.
Mit Sommerreifen kommt man gute 20m später zum stehen!
216 Antworten
Moin Hotrod,
Denkmodell ... das gleiche, was ich schon x-mal runtergebetet habe ...
Ist es nicht abermals sicherer als mit WR auf Schnee und Eis rumzufahren, das Auto stehen zu lassen und auf Bus&Bahn umzusteigen ?
Wenn ich das kann ... warum ist bei mir dann Hopfen und Malz verloren, wenn ich ein Auto mit SR bei Schnee und Eis STEHEN lasse ?! Ist das nicht ganz im Gegenteil die wesentlich bessere Lösung ?! 😉
Think about it ... und setz' die verlinkten Testwerte in Relation zur Argumentation.
Fakt ist, ich kaufe mir KEINE WR, Ich fahre stattdessen BUS und Strassenbahn und spare über 4-5 Jahre zwischen 50 und 100 Euro, nebenbei bin ich noch deutlich sicherer unterwegs als Ich es mit Winterreifen jemals sein könnte.
MFG Kester
Und der Bus kann nicht von der Straße rutschen? Ahja...
Und für alle die so gegen Leute sind, die bei guter Witterung WR fahren: Eure Bremswerte bekommt man bei einer Vollbremsung von 100 km/h zusammen. Wie oft bremst man voll? Also ich finde es schneit wesentlich häufiger.
Und wie schon so oft gefallen ist: Fahrstil anpassen.
Zitat:
Original geschrieben von Ricky2000
Sind mehr Reserven an 10 Tagen wirklich der beste Kompromiss, wenn man dafür 90 Tage weniger Reserven hat? Warum geht auf dieses Problem niemand ein? Wo zieht ihr persönlich die Grenze?
Vielleicht geht es darum in den 10 Tagen (bei mir sind es zwar deutlich mehr...) noch sicher fahren zu können und auch ankommen zu können.
Das Potential der Winterreifen muss man einfach häufiger ausschöpfen als das der Sommerreifen. Und der Unterschied im Bremsweg auf trockener Fahrbahn ist doch eher gering - 4 Meter aus 100 km/h zu Gunsten des Sommerreifens durchfährt man bei der Geschwindigkeit schon in 0,15 Sekunden...
Wann passieren mehr Unfälle? Bei trockener oder nasser Fahrbahn oder auf Schneefahrbahnen und bei Glatteis?
Das ist eine ganz ausgezeichnete Frage!
Oft hört man an den schönsten, trockensten Frühlings- oder Sommertagen haufenweise Wellblech-Meldungen im Verkehrsfunk und fragt sich, wie es möglich ist.
Wenn jemand eine Statistik darüber hat, bitte posten.
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Zitat:
Original geschrieben von cpp
Wann passieren mehr Unfälle? Bei trockener oder nasser Fahrbahn oder auf Schneefahrbahnen und bei Glatteis?
Antwort:
Freitag- uns Samstagnachts.
Da ist die Selbstüberschätzung am höchsten. 😠
Zur Tempofrage:
Bei Schnee und Eisglätte fahren die meisten vermutlich zwischen 30 und 60 km/h. Dann fahre ich eben 14 Prozent langsamer um bei 20 Prozent schlechterer Bremsleistung den selben Anhalteweg zu haben.
Bei trockenem Wetter fahren auf der Autobahn auch im Winter einige mit WR 190 und 210 km/h.
Jetzt kann man mal die Restgeschwindigkeiten ermitteln, wenn die jeweils andere Bereifung bei den jeweils gefahrenen Geschwindigkeiten bereits steht.
Hier nochmals eine These für Flachlandtiroler und die dazugehörge Grenznutzenberechnung
Zitat:
Original geschrieben von Gepard
Das ist eine ganz ausgezeichnete Frage!
Oft hört man an den schönsten, trockensten Frühlings- oder Sommertagen haufenweise Wellblech-Meldungen im Verkehrsfunk und fragt sich, wie es möglich ist.Wenn jemand eine Statistik darüber hat, bitte posten.
Keine Statistik, aber eine einfache Erklärung.
Die Sonne weckt die Lebensgeister und den Übermut.
Wird es nach längeren Schönwetterperioden leicht feucht,
dann bildet sich aus dem Straßenstaub eine ekelhafte Schmiere und die Wägen und Böcke fliegen ab.
Sagt ein alter Mopedfahrer.
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Dann fahre ich eben 14 Prozent langsamer um bei 20 Prozent schlechterer Bremsleistung den selben Anhalteweg zu haben.
Das setzt allerdings voraus dass du mit Sommerreifen noch anhalten kannst. Es gibt absolut nichts unangenehmeres als ein rutschendes Fahrzeug das man bergab nicht mehr zum Stehen bringen kann....
Zitat:
Bei trockenem Wetter fahren auf der Autobahn auch im Winter einige mit WR 190 und 210 km/h.
Jetzt kann man mal die Restgeschwindigkeiten ermitteln, wenn die jeweils andere Bereifung beiden gefahrenen Geschwindigkeiten bereits steht.
Es sind flotte 16 km/h mit denen man noch unterwegs ist. Voraussetzung: die Bremsanlage ist stark genug um überhaupt noch in den ABS Regelbereich zu kommen. Wäre das nicht der Fall dann wäre der Vorteil noch geringer.
Ich fass es nich... da fährt er lieber langsam, hält den ganzen Verkehr auf, hat kein schlechtes Gewissen dabei und setzt es einfach aufs Spiel seine eigene und anderer Leute Sicherheit zu gefährden. Mag ja gut gehen, aber wenn nich?
Bist du eigentlich gegen Wirtschafswachstum oder was kaufst du dir von der Ersparnis "ich brauch keine Winterreifen?
Zitat:
Original geschrieben von sladaloose
Bist du eigentlich gegen Wirtschafswachstum oder was kaufst du dir von der Ersparnis "ich brauch keine Winterreifen?
Was kauft man schon von dem gesparten Geld??
Natürlich Sommerreifen.
Mal Scherz beiseite, was spart man wenn man keine Winterreifen kauft??? Natürlich nichts, die Sommerreifen verschleißen halt schneller.
Zitat:
Original geschrieben von cpp
Es sind flotte 16 km/h mit denen man noch unterwegs ist. Voraussetzung: die Bremsanlage ist stark genug um überhaupt noch in den ABS Regelbereich zu kommen. Wäre das nicht der Fall dann wäre der Vorteil noch geringer.
Dem Beispiel aus dem Autobildtest folgend:
SR: 49 m bei 100 km/h = 196 m bei 200 km/h
WR: 55 m bei 100 km/h = 220 m bei 200 km/h
Der SR steht und der WR hat noch 24 m Bremsweg vor sich.
Restgeschwindigkeit des Winterreifens =33 km/h
Bei Tempo 100 sind es tatsächlich nur 16 km/h
Bei Schnee und Glatteis werden wesentlich geringere Geschwindigkeiten gefahren.
Du wirst Schweirigkeiten haben solche Restgeschwindigkeiten zu erreichen. Hinzu kommt die geringere Reibungshaftung des Untergrunds, d.h. der Aufprall wird weniger dramtische Blechschäden zur Folge haben.
Hier Ergebnisse zum Nachrechnen.
Zitat:
Das setzt allerdings voraus dass du mit Sommerreifen noch anhalten kannst. Es gibt absolut nichts unangenehmeres als ein rutschendes Fahrzeug das man bergab nicht mehr zum Stehen bringen kann..
Sorry, auch Sommerreifen haben Weichmacher und Haftung.
Bei Trockenheit hast Du den ABS-Regelbereich angeführt, hier hast Du ihn vorsorglich weggelassen.
Wie hast Du so schön gesagt:
Kommt die Bremse in den Regelbereich, dann wird der Unterschied noch geringer 😁
Gott sei Dank haben wir praktische Ergebnisse und können diese Bemerkung streichen, sonst wäre es ein Eigentor geworden. 😉
Zitat:
Original geschrieben von sladaloose
Bist du eigentlich gegen Wirtschafswachstum oder was kaufst du dir von der Ersparnis "ich brauch keine Winterreifen?
Ich war zwar nicht angesprochen, aber irgendwie finde ich diesen Kommentar sehr seltsam - was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Abgesehen davon: Wer langsam fährt, gefährdet sich und andere im Allgemeinen (mal von 20km/h auf der Autobahnauffahrt abgesehen) erstmal deutlich weniger als wer schnell fährt. Und wer im entscheidenden Moment statt zulässiger Höchstgeschwindigkeit +MwSt nur die zul. Höchtsgeschwindigkeit fährt, der wird dadurch wahrscheinlich mehr Vorteile haben als durch passendere Reifen.
Den Berg herunter rutschend mit dem Gefühl, der Wagen bremst nicht mehr, das hatte ich bisher nur mit Winterreifen im Schnee und dichtem Schneefall - aber nichts passiert, weil ich früh genug langsam genug gefahren bin, um unten im Tal vor dem Bahnübergang zu halten.
MfG, HeRo
Zitat:
Original geschrieben von sladaloose
Ich fass es nich... da fährt er lieber langsam, hält den ganzen Verkehr auf, hat kein schlechtes Gewissen dabei und setzt es einfach aufs Spiel seine eigene und anderer Leute Sicherheit zu gefährden. Mag ja gut gehen, aber wenn nich?
Bist du eigentlich gegen Wirtschafswachstum oder was kaufst du dir von der Ersparnis "ich brauch keine Winterreifen?
Nochmals der Hinweis auf die differenzierte Betrachtung.
Zu Deinen Antworten.
Ich fahre bei Trockenheit auch im Winterhalbjahr schneller als 210 km/h. Deswegen bezeichne ich Winterreifenfahrer nicht als Verkehrsbremsen oder impliziere diesen womöglich noch ein schlechtes Gewissen. 😉
Auch bin ich auf Schnee noch nie als Verkehrsbremse aufgefallen. 😁
Ich fahre ganzjährig angepasst und mein SFR (30%) bestätigt das.
Als Kaufmann achte ich auf Gewinn- und nicht auf Umsatzwachstum.
Ich habe dennoch 5 Sommerreifen und 4 Winterreifen.
Jeweils mit Felgen.
Und wünsche mir offene, kontrovers geführte Diskussionen mit guten Argumenten.
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Dem Beispiel aus dem Autobildtest folgend:
SR: 49 m bei 100 km/h = 196 m bei 200 km/h
WR: 55 m bei 100 km/h = 220 m bei 200 km/h
😁 😁 😁
Wenn es da hart auf hart kommt ist der Bremsweg uninteressant, da selten 200m vorausgeschaut werden kann, sondern nur noch die vielleicht um 5 km/h unterschiedliche Einschlaggeschwindigkeit interessant.
Btw auch für dich hat die Reifenindustrie Winterreifen im Angebot. Mit Geschwindigkeitsindex V, dürfte auch für dein Fahrzeug ausreichend sein 😉
Eingetragen sind W.
Schon bei 200 km/h reichen 200 m Vorausschau bei weitem nicht mehr.
Allerdings zeigt Deine Argumentation, dass Du die Abwägung nicht verstanden hast, sondern auf absolute Grenzen fixiert bist.
Letztere kommen in der Praxis bei sehr schlechter Haftung und damit bei niedrigen Geschwindigkeiten vor.