CNG aktuell fast so teuer wie E10, Zukunft

Moin, verfolge wie wahrscheinlich viele von euch die Preisentwicklung/Abdeckung von CNG, um daraus noch eine Entscheidung für Anschaffung eines Fzg abzuleiten. Bei mir im Berliner Nordosten gibt es großstadtbedingt noch einige CNG Tankstellen mit teilw echt großen Preisunterschieden. Momentan sieht's so aus (ungefähre Angaben):
•Aral & Esso 1.75€; •Total: 1,50€, Spitzenreiter ist die Sprint Knipodstr mit 1,25€, eine Hem Alt-Friedrichsfelde auch noch 1,25€.
= durchschnittlich kommt man also bei 1,50€ raus, was nicht mehr weit von E10 weg ist. Bis 2027 werden durch Wegfall der Steuerbegünstigung weitere 17ct aufgeschlagen. Was bleiben da in 2 Jahren noch für Vorteile? Fällt mir nur die höhere Energiedichte und Kompression ein, die 'dieseltypisch' für niedrigen Verbrauch Innerorts und bei hohem Autobahntempo sorgt, was ich zugegeben ganz nice finde. Ansonsten die üblichen Nachteile einer auslaufenden Technologie.

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Passt eventuell dazu, weil Daimler lange Zeit CNG LKWs nund Nutzfahrzeuge(diese mit einem viel zu kleinen Motor) angeboten hat und überhaupt keine Probleme hätte dieses bei entsprechender Nachfrage wieder zu machen.

https://trans.info/de/co-ziele-lkw-meinung-404931

Und relativ aktuell
https://www.autobild.de/artikel/eu-verbrenner-verbot-2035-4423028.html

Weil es bei PKWs zur Zeit schlecht für BioCNG aussieht(neue HU Regelung) , habe ich in den geplanten Koalitionsvertrag geschaut, was denn in Zukunft kommen könnte:

Landwirtschaft
"Agrardiesel-Rückvergütung und alternative Kraftstoffe
Wir werden die Agrardiesel-Rückvergütung vollständig wieder einführen. Wir wollen den Einsatz
alternativer Kraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft von der Energiesteuer befreien."
Im Moment werden alternative Kraftstoffe noch hoch besteuert. BioCNG oder Rapsöl würden um ca 47 Cent/l günstiger als jetzt und ca 25 Cent/l gegenüber dem neuen Agrardiesel.

Nutzung von Bioenergie
"Bioenergie spielt bei Wärme, Verkehr und steuerbarer Stromerzeugung eine wichtige Rolle"
Da bleibt er sehr vage.

"Erneuerbare Potenziale
Wir wollen eine zeitnahe Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie III (RED III), erhöhen die
nationale Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) und nutzen die möglichen Spielräume der EU-
Vorgaben. Dabei wollen wir den Einsatz alternativer Kraftstoffe, inklusive Biokraftstoffe, voranbringen.
Um heimische Produzenten von regenerativen Kraftstoffen vor unfairen Praktiken zu schützen, werden
wir den Betrug beim Import von regenerativen Kraftstoffen und bei sogenannten Upstream-
Emissionsminderungszertifikaten (UER-Zertifikaten) verstärkt bekämpfen und die Betrugsprävention
ausbauen"

Mir fehlt eine klare Aussage, ob regenerative Kraftstoffe als klimaneutral anerkannt werden sollen, denn diese Diskussion steht für Nutzfahrzeuge in der EU 2026/2027 an. Sollte das eintreten, dann würden solche Nutzfahrzeuge massiv Maut sparen.

"Klimaneutral" geht bei Biotreibstoffen quasi nicht, da diese schließlich einen Acker samt Landwirtschaft, Düngemitteln usw. bedingt. Heisst, die Vorkette geht bei fossilem CO2 voll mit herein. Siehe Stickstoffdünger (Ammoniumnitrat, Harnstoff...), der praktisch vollständig aus Erdgas stammt.

Den Ansatz, in der Landwirtschaft "Biotreibstoffe" von der Energiesteuer zu befreien ist quasi die Rolle rückwärts - war ja bei E85 schon so. Energiesteuer nur auf die 15% Sprit, die 85% Bioethanol waren damals energiesteuerfrei. Kaum wurde die Steuer auf alles an Kraftstoff erhoben - das wars.

Übrigens betrug damals die Agrardieselsubvention ganze 0.4 Mrd Euro - bei über 250 Mrd Euro Umsatz der Lebensmittelbranche in DE. Quelle: https://www.situationsbericht.de/1/...ttelhandel-und-verbrauchertrends

Manche Sachen bzw. Dummschwätzer diverser Grüppchen (gerade solche mit guter Lobby) darfste bloß nicht prüfen - das gibt nur schlechte Laune.

Wenn du das organische Material umgräbst anstatt es in die Biogasanlage zu stopfen, erhälst du Faulgase in die Atmosphäre, Methan, wenn ich mich nicht täusche, mit hohem GWP ?

Da würde ich schon sagen, dass eine CO2 Neutralität möglich ist, noch wichtiger ist aber, es schafft hier Arbeitsplätze und wir können uns selber damit versorgen, wenngleich es nicht für alle reicht ist es besser als nichts.

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Zitat:

@GaryK schrieb am 17. April 2025 um 08:28:37 Uhr:


Übrigens betrug damals die Agrardieselsubvention ganze 0.4 Mrd Euro - bei über 250 Mrd Euro Umsatz der Lebensmittelbranche in DE. Quelle: https://www.situationsbericht.de/1/...ttelhandel-und-verbrauchertrends

Für den Relationsvvergleich den Endverbraucherumsatz heranzuziehen, ist ein ganz klein wenig unfair 😉

Da sollte man doch besser den Umsatz an den Erzeugern heranziehen. Und wenn Du bei denen, am Beginn der Kette, (z.B.) 5% Mehrkosten draufschlägst kommen hinten defintiv 5%+ an .... 5% von 250 Milliarden wären?

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