Chaos bei den Zulassungstellen
Mich hat es jetzt auch mit dem Zulassungswahnsinn erwischt. Meinen alten Wagen musste ich abgeben, da der Leasingvertrag auslief und ich auch keine Lust mehr hatte, einen neuen TÜV machen zu lassen.
Der neue steht beim Händler auf dem Hof und die Unterlagen liegen nun seit mehr als drei Wochen bei der Zulassungstelle.
Mal eine blöde Frage, wie sieht es mit Schadenersatz von Seiten der Zulassungsstelle im Rahmen von Amtshaftung aus, wenn man in der Zwischenzeit andere Fahrzeuge nutzen muss. Schon mal jemand versucht oder muss ich da echt mal einen Versuchsballon starten?
90 Antworten
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 7. Juli 2021 um 12:12:29 Uhr:
Zitat:
@ktown schrieb am 7. Juli 2021 um 09:34:40 Uhr:
1. Ich habe nicht gesagt, dass jemand der es wünscht nicht darf.
2. Sie sagen es. Er muss eingearbeitet werden. Wer soll das bei der dünnen Personaldecke auch noch machen?
3. Wenn vom Verteilungsschlüssel keine Planstelle für diesen Bereich mehr vorgesehen ist, dann kann auch ein Referatsleiter sich darüber nicht hinwegsetzen.Ich sag nicht, dass es nicht auch in manchen Zulassungsstellen ein internes Problem gibt. Aber so pauschal wie hier manche wettern ist es doch zu einfach.
Klares problemorientiertes Denken. Richtung Lösungsorientiertheit geschwenkt und man bekommt auch so eine Einarbeitung hin.
Und zum Thema Planstellen, das ist ja wieder ein anderes Thema. Aber vielleicht muss man einfach mal aufhören in Planstellen zu denken, sondern eher in zugeordneten FTE oder sonstwas. Auch hier ist die Behörde aufgefordert, bedarfsorientiert zu arbeiten. Sorry aber solche Dinge sind in vielen Unternehmen völlig unproblematisch und daily business.
Wieviel SB hast Du bzgl. FZV, StVZO, GebOSt, KraftStG, EMOG, VwVfG, VwGO, StVG, PflVG und was die da noch brauchen eingearbeitet?
Ein Großteil der Stellen wird mittlerweile durch Quereinsteiger besetzt, Gründe dafür schrobte ich weiter vorne schon mal.
Zitat:
@autoauto2 schrieb am 7. Juli 2021 um 11:43:52 Uhr:
In meiner Stadt war es vor Corona relativ easy, kurzfristig ein Auto anzumelden. In der Pandemie hat man dann auf Online-Terminvergabe umgestellt, wobei für jeden Kunden 1/2 Stunde reserviert wurden. In kürzester Zeit war die Situation so, dass man Wartezeiten von mehreren Wochen hatte.Nun stelle ich mir natürlich die Frage, was der Mitarbeiter mit seiner Zeit macht, wenn der Kunde nach 10 Minuten "abgearbeitet" ist und der nächste erst in 20 min. kommt. Maniküre? Blumen gießen? Mutti anrufen?
Ich kann nicht für alle Zulassungsstellen bzw. Verwaltungen sprechen, aber hier bei uns haste erstmal das Onlinebuchungssystem und dann weiterhin solch ein Wahlgerät was sich Telefon nennt. Ich glaube es gibt keine Verwaltungsstelle bei der von Telefonanrufen abgeraten wird.
Hier werden, aus der Erfahrung heraus, diese 20 Minuten über Telefonanrufe vergeben. So bekomme ich selbst bei uns hier spätestens nach 3 Tagen einen Termin.
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 7. Juli 2021 um 12:12:29 Uhr:
Klares problemorientiertes Denken. Richtung Lösungsorientiertheit geschwenkt und man bekommt auch so eine Einarbeitung hin.Und zum Thema Planstellen, das ist ja wieder ein anderes Thema. Aber vielleicht muss man einfach mal aufhören in Planstellen zu denken, sondern eher in zugeordneten FTE oder sonstwas. Auch hier ist die Behörde aufgefordert, bedarfsorientiert zu arbeiten. Sorry aber solche Dinge sind in vielen Unternehmen völlig unproblematisch und daily business.
Deine Ausführungen zeigen auf, dass du von der Verwaltung des öffentlichen Dienstes null Ahnung hast.
Da gab es schon Politiker die versucht haben Verwaltung zu privatisieren und sind kläglich an den Verwaltungsgesetzen und so manch einer auch bei entsprechenden Verwaltungsgerichten gescheitert.
Es mag für Außenstehende vielfach starr und unflexibel erscheinen (es ist sicherlich in vielen Dingen auch so).
Achja in der freien Wirtschaft ist es auch daily business das Hire and Fire zu praktizieren. Sowas kannste im öffentlichen Dienst auch nicht.
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 7. Juli 2021 um 13:23:18 Uhr:
Wobei diese Einzelfälle halt in Erinnerung bleiben und schon hat man das "oft" erlebt. Ich habe das noch nie erlebt, kenne das jedoch aus Erzählungen einer Amtsleiterin, die regelmäßig laut eigener Aussage die Polizei rufen muss. Die Leute, die so ausfallend werden, beschränken das aber sicherlich nicht auf Ämter, sondern verhalten sich generell so. Da darf dann jeder Mensch mit beruflichem Kundenkontakt drunter leiden.
Naja, so oft bin ich nicht beim Amt. "So wenig wie möglich, so oft wie nötig". Aber die paar mal in denen ich dort war... Wobei die Situation in Dortmund schon extrem ist mit den überaus langen Wartezeiten. Einmal war ich da mit Online-Termin, alles dabei. Wollte nur ein Auto anmelden. Hatte sogar den Ausdruck mit der Bestätigungs-Mail dabei. Am Eingang dann holte mich die Realität ein:
"Unser Terminvergabe-System ist abgestürzt, wir können nicht nachvollziehen ob Sie wirklich einen Termin haben. Wenn Sie wollen stellen Sie sich an der Schlange an, aber wahrscheinlich wird das heute nix mehr."
Da war ich zugegebenermaßen auch kurz davor, zumal der Ausdruck keinen interessiert hat. 😁
Aber grade dann könnte man doch den Urlaubstag als Schadenersatz geltend machen…..
Mit einem rieeeeeeesen Verwaltungsakt…..
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Zitat:
@ktown schrieb am 7. Juli 2021 um 13:31:04 Uhr:
Ich kann nicht für alle Zulassungsstellen bzw. Verwaltungen sprechen, aber hier bei uns haste erstmal das Onlinebuchungssystem und dann weiterhin solch ein Wahlgerät was sich Telefon nennt. Ich glaube es gibt keine Verwaltungsstelle bei der von Telefonanrufen abgeraten wird.Zitat:
@autoauto2 schrieb am 7. Juli 2021 um 11:43:52 Uhr:
In meiner Stadt war es vor Corona relativ easy, kurzfristig ein Auto anzumelden. In der Pandemie hat man dann auf Online-Terminvergabe umgestellt, wobei für jeden Kunden 1/2 Stunde reserviert wurden. In kürzester Zeit war die Situation so, dass man Wartezeiten von mehreren Wochen hatte.Nun stelle ich mir natürlich die Frage, was der Mitarbeiter mit seiner Zeit macht, wenn der Kunde nach 10 Minuten "abgearbeitet" ist und der nächste erst in 20 min. kommt. Maniküre? Blumen gießen? Mutti anrufen?
Hier werden, aus der Erfahrung heraus, diese 20 Minuten über Telefonanrufe vergeben. So bekomme ich selbst bei uns hier spätestens nach 3 Tagen einen Termin.
Zitat:
@ktown schrieb am 7. Juli 2021 um 13:31:04 Uhr:
Deine Ausführungen zeigen auf, dass du von der Verwaltung des öffentlichen Dienstes null Ahnung hast.Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 7. Juli 2021 um 12:12:29 Uhr:
Klares problemorientiertes Denken. Richtung Lösungsorientiertheit geschwenkt und man bekommt auch so eine Einarbeitung hin.Und zum Thema Planstellen, das ist ja wieder ein anderes Thema. Aber vielleicht muss man einfach mal aufhören in Planstellen zu denken, sondern eher in zugeordneten FTE oder sonstwas. Auch hier ist die Behörde aufgefordert, bedarfsorientiert zu arbeiten. Sorry aber solche Dinge sind in vielen Unternehmen völlig unproblematisch und daily business.
Da gab es schon Politiker die versucht haben Verwaltung zu privatisieren und sind kläglich an den Verwaltungsgesetzen und so manch einer auch bei entsprechenden Verwaltungsgerichten gescheitert.Es mag für Außenstehende vielfach starr und unflexibel erscheinen (es ist sicherlich in vielen Dingen auch so).
Achja in der freien Wirtschaft ist es auch daily business das Hire and Fire zu praktizieren. Sowas kannste im öffentlichen Dienst auch nicht.
Das ist natürlich das Totschlagargument, "du hast keine Ahnung". So ein Bullshit. Tatsache ist, wenn es einen Backlog in der Bearbeitung gibt, muss das gelöst werden. Der einzige Grund, warum es nicht gelöst wird ist, dass die Kunden nicht als Kunden betrachtet werden, die einem auch ganz schnell die Gunst / Aufträge entziehen können. Geht ja nicht. Also wird schön vor sich hin ge bullshittet.
Sorry aber auf der Ebene braucht man gar nicht weiter zu diskutieren. Die Ämter sind ja alternativlos, also braucht man auch nix machen. Kein Thema.
Bin ich froh, dass es bei uns alles normal abläuft wie eh und jeh.
Online Termin buchen, hinfahren, keine Wartezeit, alles abarbeiten, fertig.
Zitat:
@HighspeedRS schrieb am 4. Juli 2021 um 12:24:26 Uhr:
Ich kann ja auch schlecht bei einem Schreiben der Stadt erstmal schreiben, ich kümmere mich aufgrund „Pandemie“ in 6 Monaten drum.
Oh doch, das geht wohl aktuell.
Ich hatte mich über ein Jahr zu spät umgemeldet.
Eine Strafe gab es nicht weil auch hierfür die Fristen ausgesetzt wurden. (Mannheim)
Zur Not kannst du dich bei einem Bekannten als Untermieter anmelden und das Auto in einer anderen Stadt anmelden.
Bei uns klappt das noch super, es gibt keine Zulassungsstellen sondern ca. 20 Bürgerbüros bei denen das mit erledigt werden kann.
Ich bin schon oft umgezogen und so einfach wie in Mannheim war es noch nie!
Zitat:
Das ist natürlich das Totschlagargument, "du hast keine Ahnung".
Na dann sind wir ja beide Meister dieses Fachs. Es ist genauso ein Totschlagargument die Argumentation der Gegenseite als "Bullshit" hinzustellen.
Selbst die Rechtsprechung im Arbeitsrecht zeigt auf, dass auch in der freien Wirtschaft der Chef nicht nach belieben seinen Mitarbeitern neue bzw. andere Arbeiten vergeben kann.
Dies ist nur dann möglich, wenn der Arbeitsvertrag es ermöglicht und/oder in den Arbeitsbereichen wo Angestellte (aufgrund der Angst vor Jobverlust) sich alles vom Chef aufdrücken lassen und dem Chef die Rechte seiner AN schnuppe sind.
Es ist ganz einfach: Es gibt ein Problem, dass in manchen Zulassungsstellen nicht behoben wurde und nun auch nicht mehr mit Corona erklärt werden kann. Warum wird es nicht behoben? Weil es ein Monopol gibt und die Kundschaft außer meckern nix tun kann.
Es ist also völlig egal, mit welchen Vorschriften, Strukturen oder personellen Gegebenheiten die jeweilige Stelle zu kämpfen hat, das Problem muss gelöst werden. Also völlig egal was Du sagst und was ich über die Ämter weiß, solange dieses Problem (lange Wartezeiten für einen Termin über einen längeren Zeitraum hinweg) nicht behoben wird, ist Inkompetenz im Spiel. Und da der Fisch immer vom Kopf her stinkt, meine ich nicht den Sachbearbeiter an der Front.
Dann biete mal eine kompetente Lösung an.
Bedenke auch, dass diese bezahlt weren muss.
Obwohl,dann kannst ja nachher wieder meckern, wie es sein kann, dass für eine Zulassung 150 Euro und mehr bezahlt werden.
Aber wenn jeder Antragsteller 24/7 sofort und ohne warten eine Zulassung begehrt, müsste doppelt soviel Personal vorgehalten werden und selbst dann, würde es in Berlin bspw nicht ausreichen,um jeden zu befriedigen.
Ich finde unsere Vorgehensweise besser und kosteneffizienter.
Alle Zulassungsstellen schließen und die Bürgerbüros stattdessen ausbauen.
Das derzeitige Konstrukt ist viel zu ineffizient, das gilt eigentlich für alles was unsere Politik und Behörden machen und kostet uns alle richtig viel Geld und Zeit!
Zitat:
@3498 schrieb am 9. Juli 2021 um 09:39:41 Uhr:
Ich finde unsere Vorgehensweise besser und kosteneffizienter.
Alle Zulassungsstellen schließen und die Bürgerbüros stattdessen ausbauen.Das derzeitige Konstrukt ist viel zu ineffizient, das gilt eigentlich für alles was unsere Politik und Behörden machen und kostet uns alle richtig viel Geld und Zeit!
Eine Verlagerung eines schlechten, da ineffizienten Prozesses von einer Behörde auf eine andere löst das Problem nicht.
Das ist eine andere Baustelle. Klappt hier allerdings in Mannheim.
Manche Städte schaffen es, die meisten anderen nicht.
Die Lösung muss hierzu leider die Politik liefern.
Im Endeffekt ist es einfach: Man muss den Workflow/Software solch einer effizienten Abteilung auf den Rest der Republik ausweiten.
Das schaffen wir aber nicht einmal im Bildungswesen.
Man fängt wieder von neu an, das Ergebnis ist fast immer schlechter.
In den nächsten 5 Jahren ist eine Verbesserung nicht realistisch, dafür müsste man erst einmal anfangen an den Stellschrauben zu drehen.
Daher: Geht auf die Straße oder zieht um, alles andere ist doch nur großes mimimi und macht euch unglücklich ohne Hoffnung auf Besserung.
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 9. Juli 2021 um 08:51:44 Uhr:
Es ist ganz einfach: Es gibt ein Problem, dass in manchen Zulassungsstellen nicht behoben wurde und nun auch nicht mehr mit Corona erklärt werden kann. Warum wird es nicht behoben? Weil es ein Monopol gibt und die Kundschaft außer meckern nix tun kann.
Klassisches Beispiel in der freien Wirtschaft. Versuch mal als Verbraucher Ware zu kaufen die z.B. nicht klassisch mit der Post (oder der vergleichbaren Konkurrenz) geliefert werden kann, sondern per Spedition. Da wartest du Wochen bis du dran kommst.
Stinkt da auch der Fisch vom Kopf oder wird es hier damit entschuldigt, dass die Speditionen wirtschaftlich denken müssen.
Kundenservice gibt es da auch keinen und entschuldigt wird es bis heute mit der Pandemie.
Es liegt in der Natur des Menschen und des Deutschen an sich, sich über die Verwaltung zu ärgern. Ich glaube uns würde was fehlen, wenn wir es nicht könnten.
Achja und das schlimmste ist dann noch, wenn es nicht so funktioniert wie man sich es selbst vorgestellt hat. Aber es liegt immer an der unflexiblen Art der Anderen.
Zitat:
@windelexpress schrieb am 9. Juli 2021 um 09:24:00 Uhr:
Dann biete mal eine kompetente Lösung an.Bedenke auch, dass diese bezahlt weren muss.
Obwohl,dann kannst ja nachher wieder meckern, wie es sein kann, dass für eine Zulassung 150 Euro und mehr bezahlt werden.
Aber wenn jeder Antragsteller 24/7 sofort und ohne warten eine Zulassung begehrt, müsste doppelt soviel Personal vorgehalten werden und selbst dann, würde es in Berlin bspw nicht ausreichen,um jeden zu befriedigen.
Ach direkt ins andere Extrem? Ohne das unendliche Dazwischen überhaupt ins Auge zu fassen? Typisch V&S. Lass einfach mal das defensive Verhalten komplett weg. Ich meckere hier nicht nach dem Motto "alles Scheisse". Aber wir hatten im Unternehmen wie alle anderen auch mit der Krise zu kämpfen, binnen 3 Monate haben zumindest die Kunden nichts mehr gespürt, auch wenn intern vieles anders geworden ist und sicherlich manchmal auch anstrengender. Aber man kann auch von einem Amt mit "Kunden"kontakt ein Service Level auf die Wartezeiten erwarten, maximal 2 Wochen zum Beispiel. Oder besser, man lernt wie jedes Unternehmen seine Kunden erstmal über RTCF oder derlei kennen und richtet sich dann nach den Wünschen + 10% von mir aus. Ämter, die immer noch permanent darüber liegen, müssen dies einfach angehen.
Dass einige hier selbst diesen minimalen Konsens mit "du weißt ja nicht womit die zu kämpfen haben" eingehen können ist erstaunlich. Egal ob Dunkelverarbeitung, Streamlining von Prozessflows, Over, Personalverschiebungen, was auch immer... Lösungen wird es auch da geben. Ich kenne jetzt wie gesagt nur das Beispiel Finanzamt hier, die einen bestimmten Anteil des Workloads (in diesem Fall Steuererklärungen von Angestellten bis xxx Verdienst) einfach in einem bestimmten Zeitraum durchgewunken haben ohne Prüfung. Nur so konnten sie dem Backlog Herr werden. War bestimmt auch ein harter Kampf mit deren Risikomanagern.