Cadillac V8: Der Anfang vom Ende?
Eine amerikansche Ikone wackelt: der Achtzylinder. General Motors hat zum neuen Jahr verkündet, die Entwicklung der neuen Generation von V8-Motoren für Luxusmodelle einzustellen. "Wir haben festgestellt, dass unsere neuen V6-Motoren vor allem bei unseren Cadillac-Kunden inzwischen beliebter sind als Achtyzlinder", heißt es bei GM.
Quelle: Automobilwoche, 14.01.2008
41 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von spechti
Schau mal bei diesem Anbieter rein.
Die haben Nachfertigungen für alte Lincolns in Edelstahl. Der Anbieter versendet weltweit.
Hallo spechti
Danke für den Link, leider gehen die Teile nur bis Baujahr 1976. Trotzdem eine gute Adresse.
Zum V8:
Die acht Zylinder sind natürlich das "Erkennungszeichen" für einen "Ami". Aber ist das das einzige Kriterium? Ich glaube nicht. Vielmehr sind es doch die fortschrittlichen Konzepte gewesen die einen Ami zum "Standard of the World" (Cadillac) gemacht haben. Das gleiche gilt auch für die anderen amerikanischen Marken wie z.B. Lincoln. Wo ist denn dieser Anspruch geblieben? Ein V8 allein macht noch keinen guten Wagen. Ein typisches Beispiel: Habe ein Haubensymbol für meinen Lincoln Towncar bestellt. Meinem Teilelieferanten wurde ein so mieses (Neu!) Exemplar geliefert, das er es wieder zurückgeschickt hat. Kaum zu glauben. Nur wenn sich die Amerikaner wieder auf die alten Tugenden besinnen, wird es auch wieder tolle Autos von da geben. V8 hin oder her.
Gruß
Hanns
Ich stimme Dir da uneingeschränkt zu. Ein amerikanisches Auto stand immer für den Pioniergeist und den Willen, Dinge zu bewegen, Luxus und Komfort zu etwas Selbstverständlichem zu machen. Ein ganzes Land war von diesem Gefühl des Glaubens an eine strahlende Zukunft beseelt.
Auch Autos ohne Achtzylinder schrieben Geschichte und waren Meilensteine ihrer Zeit. Ich habe da drei Favoriten: Den Hudson Hornet Coupe, den Tucker und den Cord 812 (welcher allerdings wiederum ein Achtzylinder war).
Zitat:
Original geschrieben von spechti
Ich stimme Dir da uneingeschränkt zu. Ein amerikanisches Auto stand immer für den Pioniergeist und den Willen, Dinge zu bewegen, Luxus und Komfort zu etwas Selbstverständlichem zu machen. Ein ganzes Land war von diesem Gefühl des Glaubens an eine strahlende Zukunft beseelt.
Auch Autos ohne Achtzylinder schrieben Geschichte und waren Meilensteine ihrer Zeit. Ich habe da drei Favoriten: Den Hudson Hornet Coupe, den Tucker und den Cord 812 (welcher allerdings wiederum ein Achtzylinder war).
Womit bewiesen wäre, dass es doch 8 Zylinder sein müssen. 😉 *grins* In den Cord hab ich mich nämlich schon als Teenager verliebt, als ich den zum ersten Mal in einem Buch voller amerikanischer Oldtimer sah. Da waren unglaublich viele Autos drin, aber nur eines hat mich wirklich begeistert - der Cord. Hudson und Tucker haben auch Meilensteine der Automobilgeschichte hinterlassen, aber der Cord war einfach zu schön. Technisch waren die Autos zwar (wohl wegen chronischem Geldmangel der Herstellerfirma) eher unausgereift, aber das Design ist einmalig.
Heute sind die US-Hersteller in der dummen Situation, dass sie sich zu lange auf den Erfolgen der Vergangenheit ausgeruht haben. Neues Automodell hieß zu oft: Was können wir beim nächsten noch billiger machen? Welches Feature haben andere - was kann man da günstig übernehmen? Wenn wir XYZ preiswerter herstellen, dann kriegen wir es schon verkauft.
Eine Abwärtsspirale war/ist die Konsequenz. Innovation fand woanders statt. Echte Begeisterung für technisches Neuland gabs leider nirgends. Immer ja kein Risiko eingehen.
Was doch meiner Meinung nach die Autos früher ausgemacht hat war die klare Unterteilung in Modellsparten.
Wenn ich mir angucke, was heute alles für merkwürdige Nischenmodelle gebaut werden die entweder sauteuer sind oder besch...eiden aussehen bzw. beides da wünsche ich mir schon irgendwie klare Segmente zurück.
Und wie ich schon mal wo anders geschrieben hab: Es sollte mal wieder ein richtiges Ponycar geben. Wenig Ausstattung aber viel Blech und Power für wenig Geld. Klar, mit den heutigen Sicherheitsstandards wird das schon n Akt aber warum unbedingt aufwändige und teure Technik verwenden die wahrscheinlich alle Nase lang Probleme macht?
Ich kann mir vorstellen, dass ein V6 / V8 in der Bauweise von vor 40 Jahren (mit vielleicht etwas weniger Hubraum) auch heutzutage durchaus einsetzbar wäre, wenn man moderne robustere Werkstoffe verwenden würde und in dem Zug dann das ganze Elektronikgedöhns weglassen würde. Innovationen hin oder her, aber heutzutage braucht es auch Neuwagen, die sich "der kleine Mann mit Ambitionen" locker leisten kann. Und unter 10.000€ gibts momentan nicht wirklich tolle Autos und wenn, dann sind das alles Kleinwagen. Da fehlt ein Auto mit starkem Motor und viel Raum, einfach zu reparieren, aber eben mit "dünner" Ausstattung.
Sowas wäre glaube ein Weg, den amerikanischen V8 neu zu beflügeln. Nur wird sich das leider kein Hersteller trauen.
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Zitat:
Original geschrieben von HolunderHase
... Es sollte mal wieder ein richtiges Ponycar geben. Wenig Ausstattung aber viel Blech und Power für wenig Geld. Klar, mit den heutigen Sicherheitsstandards ...
Ganz ohne Elektronik geht es bei den Umwelt- und Sicherheitsanforderungen heute eben nicht mehr.
Und wer mehr (als für ein Auto á la Tata Nano...) als ´n Appel und ´n Ei für ein Auto ausgeben kann und will, will auch etwas Komfort.
Aber durchaus in Deine Richtung zielen ja Mustang, Challenger und Camaro!
Und der Mustang (der in den USA so viel kostet wie hier ein Focus!!) geht auch wie geschnitten Brot!
Was ich persönlich aber vermisse, sind klassisch-amerikanisch komfortable Autos. Mustang/Challenger/Camaro buhlen mit gewaltigen Hubräumen und PS-Werten ja eindeutig um die Sport-Kundschaft. Und die hat heutzutage ohnenhin eine breite Auswahl.
Aber wer was richtig plüschig-bequemes will, kann heute nur noch Altware fahren. 😕
@plasma
Weil Du ihn so magst, den Cord, habe ich in meinem Fotoalbum gekramt und schenke Dir dieses gelungene Bild, das ich voriges Jahr auf der Bremer Oldtimermesse aufgenommen habe.
Wenn man ihn neben anderen Autos der gleichen Zeit sieht, erfaßt man erst, wie besonders dieses Auto ist. Er muß den Leuten damals vorgekommen sein, wie von einem anderen Planeten importiert...
Zitat:
Original geschrieben von spechti
Wenn man ihn neben anderen Autos der gleichen Zeit sieht, erfaßt man erst, wie besonders dieses Auto ist. Er muß den Leuten damals vorgekommen sein, wie von einem anderen Planeten importiert...
Ohja, und dann noch Frontantrieb. War ja für damals auch mehr oder weniger eine Sensation. Da fällt mir ein: Warum baut eigentlich keiner mal wieder ein Auto mit solchen Kotflügeln (mal abgesehen von Morgan)? Ästhetischer geht es kaum noch finde ich. 🙂
Zitat:
Was ich persönlich aber vermisse, sind klassisch-amerikanisch komfortable Autos. Mustang/Challenger/Camaro buhlen mit gewaltigen Hubräumen und PS-Werten ja eindeutig um die Sport-Kundschaft. Und die hat heutzutage ohnenhin eine breite Auswahl.
Aber wer was richtig plüschig-bequemes will, kann heute nur noch Altware fahren. 😕
Genauso ist es! Es gibt in den heutigen Autos nur eine Sitzposition die der Herr Ingenieur dem Fahrer zugesteht. Mag ja alles sicher und für manchen auch ergonomisch erscheinen, komfortabel ist das nicht. Warum muß ich igentlich bei Autobahntempo kräftiger ins servounterstützte Lenkrad greifen? Bei Seitenwind ist das teilweise richtig lästig! Und möglicherweise kann ich mit einem weich gefederten Fahrwerk nicht wie M.Schumacher um die Ecke wetzen, aber hab ich überhaupt danach gefragt?
Es gibt bald 10000 verschiedene Karosserievarianten und Ausstattungsmöglichkeiten für jedes Auto - nur Bedürfnisse jenseits der (anscheinend standardisierten) Vorlieben von Autotestern und Zeitungsschreibern werden völlig ignoriert.
@spechti: Danke! Sehr nett! Ist der Cord extra über'n Teich geschwommen oder hat der Bleiberecht in DE?
GM ist alles zuzutrauen. Deswegen machen sie auch 40 Milliarden Verlust.
Aber wer ein Chevy-Logo auf einen Deawoo klebt, hat es auch nicht besser verdient.
Das ist doch kein Chevy! In meiner Garage, da steht ein Chevy!
Da laufen einfach zu viele Marketingexperten rum, die alles verschlimmbessern.
Hallo
Es ist nun mal eine tatsache das Treibstoffnicht billiger wird. Die Einkommen nicht unbedingt höher und der Individualismus auch nicht grösser (seid doch froh, das wir keine Zwangs-vertrabbisierung haben)
Autobauen ist eine Sache der Kompromisse: Je günstiger der kaufpreis desto mehr Kompromisse musste der hersteller eingehen
Die Zwangsvertrabbisierung kommt noch!
Die EU hat doch so tolle Pläne, nachdem Neuwagen nur noch 160 laufen dürfen.....da freuen sich die Tuner 🙂
ich glaub das das an der Firmenpolitk liegt... die haben erkannt das viele eher n Ökonomisches Auto wollen...
das trifft halt nich auf alle zu.. manche würden halt lieber nen V8 Wagen fahren als nen Chevy mit 5 litern Verbrauch
aber Wirtschaftlich gesehn reicht der anteil Kunden nich aus die das wollen.. da sind die stück zahlen so niedrig das sich ne Massenproduktio nich mehr Lohnt...
mfg