Caddy 2K Bj. 2006 Bremsscheiben und Beläge vorne wechseln
Hallo zusammen,
nachdem ich die Warnmeldung 'Bitte Bremsbeläge prüfen' bekommen habe, möchte ich kurz meine Erfahrungen zum Tausch mitteilen.
Die Bremsen hinten wurden vor geraumer Zeit durch eine freie Werkstatt getauscht. Die Vorderen will ich nun selbst tauschen.
Zunächst habe ich mir erstmal die Bremsbeläge angeschaut, da die Warnmeldung auf dem Weg in den Urlaub kam. Die Bremsbeläge hatten noch einen Belag von ca. 5mm. Eine sofortigen Handlungsbedarf habe ich also nicht gesehen.
Im Nachhinein kann ich leider nicht sagen ob die Anzeige bei ca. 5mm immer kommt, oder ob es sich doch 'nur' um ein Kontaktproblem handelt, da ich nach Ausbau des inneren Bremsbelages vorne links bemerkt habe das ein Kabel abgerissen war. Ich werde noch ein Bild des Bremsbelages nachträglich einfügen.
Das Auto war zum Wechsel der Bremsflüssigkeit eine Woche vorher ebenfalls in der oben erwähnten freien Werkstatt.
Um überhaupt man grundsätzlich zu wissen wie das Wechseln vonstatten geht habe ich mir erstmal in Youtube nen Wechsel beim Golf 5 angeschaut. Bremsbeläge habe ich bisher nur an meinen Motorrädern gewechselt. Sah für mich alles machbar aus.
Youtube Video
Die Ersatzteilbeschaffung sah dann erstmal etwas schwieriger aus, da ja zur korrekten Bestellung der PR Code benötigt wird. Auf der Suche auf der Volkswagen Seite poppte dann so ein Chat Fenster auf, da stellte ich einfach meine Frage und bekam auch recht prompt meine Antwort.
Bei mir (Zul. Teil 1 2.1/ 2.2, 0603/AGG...) 1ZE.
Damit konnte ich mir nun einen kompletten Satz ATE mit Ceramik Bremsbelägen für 122,- bestellen.
Dummerweise war die abgebildete Anti Quietsch Paste nicht mit dabei. Kupferpaste soll man nicht verwenden, also noch schnell zu ATU und eine Tube Plastilube für 5,- besorgt. Bremsenreiniger hatte ich noch.
Nun zum eigentlichen Aus- und Einbau.
Sicherungsfedern entfernen (Im Video waren keine Sicherungsfedern zu sehen, wurden aber im Text davor erwähnt)
Entgegen des Videos wird kein Inbus, sondern ein Torx benötigt um den Bremssattel zu lösen.
Bei mir war alles recht verrostet (204.000km) und ohne mechanische Gewalt konnte ich die Bremsbeläge und die Scheibe nicht ausbauen.
Ich habe vorne links angefangen, dort ist auch bei mir der Bremsbelag mit der Verschleissanzeige. Mein Caddy hatte ab Werk Longlive.
Leider ist mir beim Lösen des Steckers sehr schnell/leicht das Gehäuse in der Fahrzeughalterung abgebrochen. Dazu später mehr.
Ohne Lösen der Bremssattelhalterung (Schlüsselweite 21) konnte ich die Bremsscheibe nicht entfernen.
Das war auf beiden Seite der schwierigste Part, da die Schrauben extrem fest gebacken waren.
Mit Hilfe der Verlängerung am Steckschlüsselquergriff bei eingeschlagenem Lenkrad hatte ich genug Hebelwirkung um die mit WD40 behandelte Schrauben zu lösen.
Beim wieder eindrehen habe ich einfach etwas von der Antiquietschpaste auf das Gewinde gegeben.
Die ausgebaute Bremssattelhalterung konnte ich nun im Schraubstock sehr gut mit Stahlbürste und Feile reinigen.
Anschließend natürlich auch noch die Bremsscheibenaufnahme (?) wie im Video ersichtlich reinigen.
Mit Hilfe einer kleinen Schraubzwinge und einer großen Wasserpumpenzange konnte ich den Bremskolben bis fast zum Anschlag zurück drücken.
Den Deckel des Bremsflüssigkeitsbehälters hatte ich bereits geöffnet und auch schon etwas Flüssigkeit abgesaugt.
Der Einbau in umgekehrter Reihenfolge war dann bedeutend einfacher, bitte dazu unbedingt die dem Bremsensatz beiliegende Erläuterung zur Handhabung und Reinigung beachten.
Sicherungsfeder am Ende nicht vergessen.
Für die linke Seite habe ich gut 2h benötigt, für die Rechte dann nur noch knapp 1h.
Würde ich es jetzt direkt nochmal machen, wäre ich bestimmt in weniger als 2h fertig.
Leider müssen die Scheiben etwas eingefahren werden. Sie sind lackiert und dieser Lack wird einfach weggebremst. Schön fand ich den Hinweis auf dem Einbauzettel die nächsten 200km keine Vollbremsung machen zu sollen ;-)
Die Bremse greift nun wieder viel besser zu.
Wenn ich es richtig weis, wurde bei mir noch nie die Bremse vorne gewechselt (werde ich aber nochmal in meinen Unterlagen nachlesen).
Nun zu meinem defekten Steckergehäuse. Ich konnte bisher rausfinden das es das Gehäuse und auch den rosafarbenen Einsatz einzeln zu kaufen gibt.
Ich konnte allerdings noch nicht die Teilenummer ermitteln.
Mich würde interessieren wo im Netz ich mir diese Teilenummern selbst ermitteln kann.
Bei meinem HONDA Motorrad ist das überhaupt kein Problem, da gibt es die entsprechenden Microfiches und die entsprechende Teilenummern zum direkten bestellen.
Wäre super wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte.
Bis dann
Stephan
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen,
nachdem ich die Warnmeldung 'Bitte Bremsbeläge prüfen' bekommen habe, möchte ich kurz meine Erfahrungen zum Tausch mitteilen.
Die Bremsen hinten wurden vor geraumer Zeit durch eine freie Werkstatt getauscht. Die Vorderen will ich nun selbst tauschen.
Zunächst habe ich mir erstmal die Bremsbeläge angeschaut, da die Warnmeldung auf dem Weg in den Urlaub kam. Die Bremsbeläge hatten noch einen Belag von ca. 5mm. Eine sofortigen Handlungsbedarf habe ich also nicht gesehen.
Im Nachhinein kann ich leider nicht sagen ob die Anzeige bei ca. 5mm immer kommt, oder ob es sich doch 'nur' um ein Kontaktproblem handelt, da ich nach Ausbau des inneren Bremsbelages vorne links bemerkt habe das ein Kabel abgerissen war. Ich werde noch ein Bild des Bremsbelages nachträglich einfügen.
Das Auto war zum Wechsel der Bremsflüssigkeit eine Woche vorher ebenfalls in der oben erwähnten freien Werkstatt.
Um überhaupt man grundsätzlich zu wissen wie das Wechseln vonstatten geht habe ich mir erstmal in Youtube nen Wechsel beim Golf 5 angeschaut. Bremsbeläge habe ich bisher nur an meinen Motorrädern gewechselt. Sah für mich alles machbar aus.
Youtube Video
Die Ersatzteilbeschaffung sah dann erstmal etwas schwieriger aus, da ja zur korrekten Bestellung der PR Code benötigt wird. Auf der Suche auf der Volkswagen Seite poppte dann so ein Chat Fenster auf, da stellte ich einfach meine Frage und bekam auch recht prompt meine Antwort.
Bei mir (Zul. Teil 1 2.1/ 2.2, 0603/AGG...) 1ZE.
Damit konnte ich mir nun einen kompletten Satz ATE mit Ceramik Bremsbelägen für 122,- bestellen.
Dummerweise war die abgebildete Anti Quietsch Paste nicht mit dabei. Kupferpaste soll man nicht verwenden, also noch schnell zu ATU und eine Tube Plastilube für 5,- besorgt. Bremsenreiniger hatte ich noch.
Nun zum eigentlichen Aus- und Einbau.
Sicherungsfedern entfernen (Im Video waren keine Sicherungsfedern zu sehen, wurden aber im Text davor erwähnt)
Entgegen des Videos wird kein Inbus, sondern ein Torx benötigt um den Bremssattel zu lösen.
Bei mir war alles recht verrostet (204.000km) und ohne mechanische Gewalt konnte ich die Bremsbeläge und die Scheibe nicht ausbauen.
Ich habe vorne links angefangen, dort ist auch bei mir der Bremsbelag mit der Verschleissanzeige. Mein Caddy hatte ab Werk Longlive.
Leider ist mir beim Lösen des Steckers sehr schnell/leicht das Gehäuse in der Fahrzeughalterung abgebrochen. Dazu später mehr.
Ohne Lösen der Bremssattelhalterung (Schlüsselweite 21) konnte ich die Bremsscheibe nicht entfernen.
Das war auf beiden Seite der schwierigste Part, da die Schrauben extrem fest gebacken waren.
Mit Hilfe der Verlängerung am Steckschlüsselquergriff bei eingeschlagenem Lenkrad hatte ich genug Hebelwirkung um die mit WD40 behandelte Schrauben zu lösen.
Beim wieder eindrehen habe ich einfach etwas von der Antiquietschpaste auf das Gewinde gegeben.
Die ausgebaute Bremssattelhalterung konnte ich nun im Schraubstock sehr gut mit Stahlbürste und Feile reinigen.
Anschließend natürlich auch noch die Bremsscheibenaufnahme (?) wie im Video ersichtlich reinigen.
Mit Hilfe einer kleinen Schraubzwinge und einer großen Wasserpumpenzange konnte ich den Bremskolben bis fast zum Anschlag zurück drücken.
Den Deckel des Bremsflüssigkeitsbehälters hatte ich bereits geöffnet und auch schon etwas Flüssigkeit abgesaugt.
Der Einbau in umgekehrter Reihenfolge war dann bedeutend einfacher, bitte dazu unbedingt die dem Bremsensatz beiliegende Erläuterung zur Handhabung und Reinigung beachten.
Sicherungsfeder am Ende nicht vergessen.
Für die linke Seite habe ich gut 2h benötigt, für die Rechte dann nur noch knapp 1h.
Würde ich es jetzt direkt nochmal machen, wäre ich bestimmt in weniger als 2h fertig.
Leider müssen die Scheiben etwas eingefahren werden. Sie sind lackiert und dieser Lack wird einfach weggebremst. Schön fand ich den Hinweis auf dem Einbauzettel die nächsten 200km keine Vollbremsung machen zu sollen ;-)
Die Bremse greift nun wieder viel besser zu.
Wenn ich es richtig weis, wurde bei mir noch nie die Bremse vorne gewechselt (werde ich aber nochmal in meinen Unterlagen nachlesen).
Nun zu meinem defekten Steckergehäuse. Ich konnte bisher rausfinden das es das Gehäuse und auch den rosafarbenen Einsatz einzeln zu kaufen gibt.
Ich konnte allerdings noch nicht die Teilenummer ermitteln.
Mich würde interessieren wo im Netz ich mir diese Teilenummern selbst ermitteln kann.
Bei meinem HONDA Motorrad ist das überhaupt kein Problem, da gibt es die entsprechenden Microfiches und die entsprechende Teilenummern zum direkten bestellen.
Wäre super wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte.
Bis dann
Stephan
21 Antworten
Ma ne Frage . kann Mann Die Bremsscheiben wenn Mann die Räder Entfernt und die M6 Sicherungsschraube Entfernt hatt nicht einfach von der Rad Narbe lösen in dem man den Wagen startet auf die Bremse Tritt und den ersten Gang einlegt ???? Oder wirt sich die Bremsscheibe Dadurch Massiv Verkeilen ...
Sowas könnte man ja nur probieren, wenn der Wagen auf der Bühne steht.
Außerdem müssen die Bremssättel ja weg, damit man die Scheiben abnehmen kann.
Mir wäre das zu gefährlich.
Klopfen und eventuell Wärme sollten da reichen.
Am besten Bremssättel und -Halter ab und mit einem großen Hammer , also nicht nur ne Fäustel beherzt unten am tiefsten Punkt zuschlagen ! Anders machen die das in den Werkstätten auch nicht !
Naja Bühne ist bei mir nicht das Problem auch den Bremssattel würde ich ja anschließend auch abauhen können wenn die Bremscheibe gelöst ist . Hatte damals sehr lange gebraucht um die Hiterad Scheiben zu lösen mittel Hammer und Schweiß war aber auch das erste Mal . Ich Wollte nichts Kaputt machen Mit dem Hammer und Dem Schlagen Auf Die Bremsscheiben .das Lager fängt ja im Endeffekt die Stöße ab
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Wenn die Lager halbwegs in Ordnung sind sollte denen das nicht schaden ! Ich hatte auch mal extrem fest sitzende brems Scheiben bei meinem früheren Audi 100 und die wollten auch nicht runter , da hatte ich dann meinen Nachbarn gefragt der wahr KFZ und LKW Meister bei Mercedes, der hat dann ne dicken Vorschlaghammer verlangt und mit ein zwei Schlägen waren dann die festsitzende Scheibe ab ! Der sagt mir das die Lager, wenn sie keinen zu hohen Verschleiß, also Spiel haben das Problemlos aushalten .
So feste Scheiben hatte ich seit meinem ersten Fahrzeug nicht mehr.
Das war ein /8er aus den 70ern, von einem Bauern gekauft...
Immer schön (ganz dünn aber flächig) Kupferpaste oder Plastilube auf die Auflageflächen an der Nabe(und nur dort!!!), dann wird da nichts mehr fest.
" ... Beim wieder eindrehen habe ich einfach etwas von der Antiquietschpaste auf das Gewinde gegeben."
Wenn Gewinde geschmiert werden, stimmen die Drehmomente nicht mehr!
Die Schrauben müssen gereinigt und trocken eingedreht werden.