C215 V12 M137 (Sauger, noch ohne Bi-Turbo) Nockenwelle Halterung gebrochen
Hallo,
hab heute rein zufällig bei meinem C215 mit der Taschenlampe in die Öffnung zum Öl befüllen geleuchtet. Da ist mir aufgefallen dass die Halterung von der Nockenwelle die ja links und rechts eine Schraube hat gebrochen ist. Zwischen den beiden Teilen die ja fest verschraubt sind ist ein Abstand von 3mm. Kann mir jemand sagen woher das kommt, und was zu tun sei?
Der cl hat 85000 km, wurde immer gewartet läuft auch rund. Es ist also nichts zu hören.
Danke.
Beste Antwort im Thema
Hallo C215,
vielen Dank für Deine PN. So richtig helfen kann ich Dir leider auch nicht und eine fundierte Aussage ist vor Demontage sicher nicht möglich. Aber im Allgemeinen kann ich Dir ein bisserl was dazu sagen, wobei sich die Details bei jedem Motor teilweise nicht unerheblich unterscheiden.
Beim Anziehen der Lagerschalen sind exakte Arbeitsschritte und eine genaue Reihenfolge zu beachten, da ansonsten der Druck auf einzelne Lagerschalen und die Nockenwelle zu hoch wird und ein Verkannten auch nicht auszuschließen ist. Das Anziehen erfolgt nicht nur mit einem exakt einzuhaltenden Drehmoment, sondern in mehreren Stufen und zu denen ist die genaue Reihenfolge enorm wichtig.
Wenn wir nun davon ausgehen, dass kein Materialfehler (Lunker, Gefügefehler, ...) vorliegt, ist die einzige für mich nachvollziehbare Erklärung ein Montagefehler. Noch mal im Detail: selbst wenn das Drehmoment exakt eingehalten wird, kann die falsche Reihenfolge oder das Anziehen in einem Zug zu einer Überlastung führen.
Will heißen: von allein bricht eine solche Lagerschale nicht im eingebauten Zustand, auch nicht aufgrund von Laufleistung oder Alter des Motors. Der Nachweis für einen solchen Montagefehler ist jedoch praktisch nicht zu führen, leider.
Als Trösterle in der Anlage ein Ausschnitt aus der dreiteiligen Fotostory zum Aufbau eines Zwölfenders mit diesen Arbeitsschritten im Mittelteil, einfach mal so zum Anschauen.
Sternengruß von Ingolf
103 Antworten
Gerade gesehen: Wenn diese Kugel zwischen die Gleitlagerflächen geraten ist, hatte diese Kugel ja bereits in Verbindung mit dem Bruch des Lagerbockes zur Verspannung / Verbiegen der NW gesorgt und da vermute ich, war das andere einseitig verschlissene Lager wohl nur ein Folgefehler.
Die von mir zuvor vermutete Verspannung kam somit wohl vom gebrochenen Lagerbock und der eingearbeiteten Kugel.
Zumindest wäre das eine logische Erklärung :-)
Zitat:
@kappa9 schrieb am 28. Dezember 2021 um 13:07:51 Uhr:
Gerade gesehen: Wenn diese Kugel zwischen die Gleitlagerflächen geraten ist, hatte diese Kugel ja bereits in Verbindung mit dem Bruch des Lagerbockes zur Verspannung / Verbiegen der NW gesorgt und da vermute ich, war das andere einseitig verschlissene Lager wohl nur ein Folgefehler.
Die von mir zuvor vermutete Verspannung kam somit wohl vom gebrochenen Lagerbock und der eingearbeiteten Kugel.
Zumindest wäre das eine logische Erklärung :-)
.... so wird es sein. Aber warum die eine Rolle jetzt fest ist bleibt nun wieder ein Rätsel........
Einmal Mangelschmierung oder Pittings am Ringrillenlager genügt, um später zu fressen und wie fest geschweißt zu sein. Passt vom Schadenbild.
Die ausgeschlagene Kugel hat ja vielleicht auch den Ölkanal so weit geöffnet, dass es wie ein Leck gewirkt hat und andere Stellen nicht mehr genug Schmierung bekamen.
Zitat:
@kappa9 schrieb am 28. Dezember 2021 um 13:35:49 Uhr:
Einmal Mangelschmierung oder Pittings am Ringrillenlager genügt, um später zu fressen und wie fest geschweißt zu sein. Passt vom Schadenbild.
Die ausgeschlagene Kugel hat ja vielleicht auch den Ölkanal so weit geöffnet, dass es wie ein Leck gewirkt hat und andere Stellen nicht mehr genug Schmierung bekamen.
ok. Oder kommt es von längeren Standzeiten? Aber dieses Set liegt jetzt schon seit Jahren rum und jede Rolle läuft wie "geschmiert". Die Rollen werden ja auch Kugellager haben oder? Vielleicht ist da eine gebrochen. Komisch ist nur dass es genau hinter der gebrochenen Schale ist. Somit ist ein Zusammenhang wahrscheinlich.
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Zitat:
@C215 schrieb am 28. Dezember 2021 um 13:38:18 Uhr:
Zitat:
@kappa9 schrieb am 28. Dezember 2021 um 13:35:49 Uhr:
Einmal Mangelschmierung oder Pittings am Ringrillenlager genügt, um später zu fressen und wie fest geschweißt zu sein. Passt vom Schadenbild.
Die ausgeschlagene Kugel hat ja vielleicht auch den Ölkanal so weit geöffnet, dass es wie ein Leck gewirkt hat und andere Stellen nicht mehr genug Schmierung bekamen.ok. Oder kommt es von längeren Standzeiten? Aber dieses Set liegt jetzt schon seit Jahren rum und jede Rolle läuft wie "geschmiert". Die Rollen werden ja auch Kugellager haben oder? Vielleicht ist da eine gebrochen. Komisch ist nur dass es genau hinter der gebrochenen Schale ist. Somit ist ein Zusammenhang wahrscheinlich.
Belastung des Kugellagers durch diese "Verbiegung? oder vielleicht auch Fremdstoffe (ausgebrochene Partikel, Späne) des zum Teil harten Materiales, die in das Lager aufgrund der anderen Schäden eingedrungen ist? Würde so wie ich das sehe alles zusammen passen.
Vielleicht hat ein Profi dazu ja noch weiter gehende Infos oder Vermutungen
Zitat:
@kappa9 schrieb am 28. Dezember 2021 um 13:40:58 Uhr:
Zitat:
@C215 schrieb am 28. Dezember 2021 um 13:38:18 Uhr:
ok. Oder kommt es von längeren Standzeiten? Aber dieses Set liegt jetzt schon seit Jahren rum und jede Rolle läuft wie "geschmiert". Die Rollen werden ja auch Kugellager haben oder? Vielleicht ist da eine gebrochen. Komisch ist nur dass es genau hinter der gebrochenen Schale ist. Somit ist ein Zusammenhang wahrscheinlich.
Belastung des Kugellagers durch diese "Verbiegung? oder vielleicht auch Fremdstoffe (ausgebrochene Partikel, Späne) des zum Teil harten Materiales, die in das Lager aufgrund der anderen Schäden eingedrungen ist? Würde so wie ich das sehe alles zusammen passen.
Vielleicht hat ein Profi dazu ja noch weiter gehende Infos oder Vermutungen
ich würde sagen da ist ein kleines Metallstück mit in das Lager gezogen worden. Denn so fest zementiert ist ohne mechanische Beschädigung nach meinem Empfinden nicht möglich. Bei den Kräften und Geschwindigkeiten der arbeitenden Teile könnte es sich dann so zutragen.
Zusammengefasst kenne ich jetzt folgende Probleme beim M137
-Die unbekannte Kugel, welche auch bei anderen Usern schon mit dem gleichen Schadensbild aufgetaucht ist
-Der tiefliegende Ölkühler der gerne leckt (bei mir noch nicht aufgetreten)
-Die ZAS, die Probleme machen soll (bei mir noch nicht aufgetreten, habe das nur gelesen)
-Die beiden Zündspulen (bei mir schon beim Vorbesitzer gewechselt)
-Die allgemein enge Bauweise in Alu (Schrauben dürfen auf keinen Fall über das erlaubte Drehmoment gedreht werden, nicht unbedingt M137 spezifisch)
Natürlich entschädigt der Motor durch ein außergewöhnliches Fahrerlebnis. Das überwiegt auch eindeutig. Sonst könnte man den ja gleich in die Tonne kloppen. Ob es bei dem M120 oder dem Nachfolger auch derartige Probleme gibt weiß ich nicht so genau. Vielleicht sollte ich mir mal einen M120 anschauen weil ich keine Turbomotoren mag...........
Zitat:
@C215 schrieb am 28. Dezember 2021 um 15:48:09 Uhr:
Natürlich entschädigt der Motor durch ein außergewöhnliches Fahrerlebnis. Das überwiegt auch eindeutig. Sonst könnte man den ja gleich in die Tonne kloppen. Ob es bei dem M120 oder dem Nachfolger auch derartige Probleme gibt weiß ich nicht so genau. Vielleicht sollte ich mir mal einen M120 anschauen weil ich keine Turbomotoren mag...........
Beim M275 Biturbo gibt es auch die Probleme mit der Zündanlage (Zündleisten, Spannungswandler - ist ja der gleiche Kram), ansonsten kommt durch die Turboaufladung Probleme mit zu hoher Ladeluft (habe ich mal erörtert mit dem zu kleinen Ausgleichsbehälter des Ladeluftkreislaufes), die Turbo's können verschleißen, mechanisch ist der Motor gut. Durch mehr Bauteile (Turbo's, Ladeluftkühler, zusätzlicher Kühlkreislauf, zusätzliche Leitungen, etc...) ist es im Motorraum mit M275 noch enger, als mit M137.
Wie alle V12 machen die hohen Temperaturen den ganzen Kunststoffen und Isolationen Probleme - Stichwort Eisenschwein.
Das Fahrerlebnis kann der M275 noch steigern, vor allem in Längsdynamik - auch jenseits der 200 km/h-Marke - es ist der Ritt auf der Kanonenkugel 🙂
M120 will ich mir auch noch antun. Probleme sollen sein: Drosselklappen, Zündung, durch mittlerweile nun auch schon 30 Jahre (ab 1991) seuchen die auch mal überall raus. Mechanisch wüsste ich nicht, was da Probleme bereiten kann. Da gibt es einen M120-Papst, der zerlegt die komplett und baut die neu auf. Der schwört auf die Dinger, wenn die Konstruktionsprobleme hätten, wäre dies schon bekannt.
Zitat:
@E500AMG schrieb am 28. Dezember 2021 um 18:43:43 Uhr:
Zitat:
@C215 schrieb am 28. Dezember 2021 um 15:48:09 Uhr:
Natürlich entschädigt der Motor durch ein außergewöhnliches Fahrerlebnis. Das überwiegt auch eindeutig. Sonst könnte man den ja gleich in die Tonne kloppen. Ob es bei dem M120 oder dem Nachfolger auch derartige Probleme gibt weiß ich nicht so genau. Vielleicht sollte ich mir mal einen M120 anschauen weil ich keine Turbomotoren mag...........Beim M275 Biturbo gibt es auch die Probleme mit der Zündanlage (Zündleisten, Spannungswandler - ist ja der gleiche Kram), ansonsten kommt durch die Turboaufladung Probleme mit zu hoher Ladeluft (habe ich mal erörtert mit dem zu kleinen Ausgleichsbehälter des Ladeluftkreislaufes), die Turbo's können verschleißen, mechanisch ist der Motor gut. Durch mehr Bauteile (Turbo's, Ladeluftkühler, zusätzlicher Kühlkreislauf, zusätzliche Leitungen, etc...) ist es im Motorraum mit M275 noch enger, als mit M137.
Wie alle V12 machen die hohen Temperaturen den ganzen Kunststoffen und Isolationen Probleme - Stichwort Eisenschwein.
Das Fahrerlebnis kann der M275 noch steigern, vor allem in Längsdynamik - auch jenseits der 200 km/h-Marke - es ist der Ritt auf der Kanonenkugel 🙂
M120 will ich mir auch noch antun. Probleme sollen sein: Drosselklappen, Zündung, durch mittlerweile nun auch schon 30 Jahre (ab 1991) seuchen die auch mal überall raus. Mechanisch wüsste ich nicht, was da Probleme bereiten kann. Da gibt es einen M120-Papst, der zerlegt die komplett und baut die neu auf. Der schwört auf die Dinger, wenn die Konstruktionsprobleme hätten, wäre dies schon bekannt.
rein aus dem Bauch würde ich auch sagen der M120 ist der Beste. Jedoch schrecken mich da mittlerweile die Ersatzteilpreise ab. Und es ist die Gefahr dass einiges in absehbarer Zeit gar nicht mehr lieferbar ist. Da reicht mir schon der M119. Und den will ich nicht her geben.
Zitat:
@E500AMG schrieb am 28. Dezember 2021 um 18:43:43 Uhr:
Zitat:
@C215 schrieb am 28. Dezember 2021 um 15:48:09 Uhr:
Natürlich entschädigt der Motor durch ein außergewöhnliches Fahrerlebnis. Das überwiegt auch eindeutig. Sonst könnte man den ja gleich in die Tonne kloppen. Ob es bei dem M120 oder dem Nachfolger auch derartige Probleme gibt weiß ich nicht so genau. Vielleicht sollte ich mir mal einen M120 anschauen weil ich keine Turbomotoren mag...........Beim M275 Biturbo gibt es auch die Probleme mit der Zündanlage (Zündleisten, Spannungswandler - ist ja der gleiche Kram), ansonsten kommt durch die Turboaufladung Probleme mit zu hoher Ladeluft (habe ich mal erörtert mit dem zu kleinen Ausgleichsbehälter des Ladeluftkreislaufes), die Turbo's können verschleißen, mechanisch ist der Motor gut. Durch mehr Bauteile (Turbo's, Ladeluftkühler, zusätzlicher Kühlkreislauf, zusätzliche Leitungen, etc...) ist es im Motorraum mit M275 noch enger, als mit M137.
Wie alle V12 machen die hohen Temperaturen den ganzen Kunststoffen und Isolationen Probleme - Stichwort Eisenschwein.
Das Fahrerlebnis kann der M275 noch steigern, vor allem in Längsdynamik - auch jenseits der 200 km/h-Marke - es ist der Ritt auf der Kanonenkugel 🙂
M120 will ich mir auch noch antun. Probleme sollen sein: Drosselklappen, Zündung, durch mittlerweile nun auch schon 30 Jahre (ab 1991) seuchen die auch mal überall raus. Mechanisch wüsste ich nicht, was da Probleme bereiten kann. Da gibt es einen M120-Papst, der zerlegt die komplett und baut die neu auf. Der schwört auf die Dinger, wenn die Konstruktionsprobleme hätten, wäre dies schon bekannt.
Der M120 ist eine Legende, aber der M275 hat genau die Kraft die man von einem V12 erwartet.
Das stimmt. Aber Turbo ist für mein Empfinden dann doch eine verlogene Kraft. Entweder er schüttelt es saugend aus den Kolben oder eben nicht.
Zitat:
@C215 schrieb am 30. Dezember 2021 um 10:52:38 Uhr:
Das stimmt. Aber Turbo ist für mein Empfinden dann doch eine verlogene Kraft. Entweder er schüttelt es saugend aus den Kolben oder eben nicht.
Der M120 fühlt sich erst ab 1600U/min kraftvoll an, es hat wohl etwas mit der Nockenwellenverstellung zu tun.
Beim M275 kommen die Turbos ab 1800U/min, lassen sich aber nicht so fein dosieren wie beim M120.
Ein grosser Unterschied ist die Akustik, der M120 ist extrem leise und tönt weicher als der M275.
Es gibt auch Gemeinsamkeiten, der Start ist ein Erlebnis, wobei auch da der M120 deutlich leiser ist.
Ich mag beide, lieber fahre ich persönlich den M275.
Ich bin schon ewig keinen M120 mehr gefahren, empfand es damals aber als das Non-Plus-Ultra. Jahre später fuhr ich den BMW V12 im E38, ebenso typisch V12: faszinierendes Startgeräusch, turbinenartige, gleichmäßige Beschleunigung und sehr leise und laufruhig.
Da ist der M275 eine andere Art. Viel bissiger, die Kraftentfaltung kommt nicht gleichmäßig wie beim M120, sondern urplötzlich mit viel Druck.
Kenne den M275 halt als AMG Version im SL65 AMG. Müsste mal den "zahmeren" M275 im S600 fahren, denke da schenkt sich außer im Klang und Mehrleistung nicht viel. Im AMG geht es halt schon brutal los, wenn man die Turbo's komplett freien Lauf zum Schaufeln gibt.
Im älteren W140 passt der M120 sehr gut, Leistung satt, kultivierter Lauf, wie man es von einem "alten" Lord erwartet.
Im neueren W220 und spätere Modelle, da möchte man mit der Zeit gehen, das Moderne haben, heute ist die Leistung höher, als noch vor 20, 30 Jahren. Da passt der Biturbo ganz gut - schnelles Ansprechen, der plötzliche Bums - wie an einem Gummiband gezogen zu werden. In Zeiten von Turbo 4 bis 8 Zylinder gehört es auch zum V12 dazu.
Interessanten Gedankengang habe ich gerade: M275 mit Kompressortechnik aus dem M113 ML, anstatt die Tubro's - denn der M113 ML ist ein bombastischer Motor! Turbine gepaart mit Druck aus dem Kompressor. Würde sicher einen interessanten Charakter geben.
Fiel mir gerade so spontan ein, als ich neben dem M275 auch gern an den M113 ML denke. Faszinierte mich ebenso, auch im R230. 🙂
Ein Twinscroll Turbo wäre auch hochinteressant.
Es überrascht mich das Mercedes Benz im M279 noch keinen verbaut.
Der Elefant im Raum ist der Elektroantrieb, sehr leise, sehr durchzugsstark, extrem direkte Reaktion aufs Gas.