Bus-Sanierung: Fragen zur Fugenrostbehandlung und Lack Rollen
Hallo liebe Bus-Freunde,
da meine Doka der Winter etwas härter mitgenommen hat als gedacht, will ich sie jetzt einer Optischen Auffrischung unterziehen.
Da es n Ex-BW Bus ist, wird die Farbe wieder Bronzegrün (also standart BW-Farbe, RAL 6031) und da es ja n Matter lack ist bietet es sich an zu Rollen weil: Billig (sehr wichtig bei der aktion, die technik wird bestimmt irgendwann wieder Zicken...) einfach und geht verhältnismäßig schnell.
Zum Rollen hab ich nur die Frage, was ich am Besten für ne Schleifpapier-Körnung zum anrauhen nehmen soll? Hab an 600er gedacht... und als Lack selber dacht ich an nen 2K-Lack, oder tuts auch normaler Kunstharzlack?
So, da der Winter leider Schnee-Arm und Salz-Reich war sehen bei mir die Fugen im hinteren Bereich und teilweise vorne nicht so rosig aus, aber denke noch im Rahmen. Ursprünglich hatte ich vor diesen Rost einfach zu ignorieren und mit irgendnem Rost-Stopper einzuschmieren und drüber gerollt. Jetzt allerdings hab ich bei dem gedanken doch schon ein schlechtes gewissen, und möchte es wenigstens ein bisschen Proffesioneller angehen. Nach viel recherche im Netz hab ich denk ich einen guten arbeitsablauf zusammengestellt:
-alten Lack runter, alte dichtmasse gründlich auskratzen und rost so gut wies geht abschleifen
-mit Fertan die blanken Fugen behandeln
-Fugen grundieren
-Fugen mit dichtmasse abdichten (da nimmt man anscheinend Sikaflex? welches muss ich da nehmen, auf was muss ich evtl achten?)
-neuen Lack draufrollen
Bitte korrigiert diese Punkte falls nötig.
Und bitte keine Diskusion über den Sinn des Rollens, oder die Optik etc. is mein Auto und ich muss damit rumfahren :^)
MfG Hannes
14 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Spitzberchsn
Nach viel recherche im Netz hab ich denk ich einen guten arbeitsablauf zusammengestellt:-alten Lack runter, alte dichtmasse gründlich auskratzen und rost so gut wies geht abschleifen
-mit Fertan die blanken Fugen behandeln
-Fugen grundieren
-Fugen mit dichtmasse abdichten (da nimmt man anscheinend Sikaflex? welches muss ich da nehmen, auf was muss ich evtl achten?)
-neuen Lack draufrollenBitte korrigiert diese Punkte falls nötig.
Ich würde dem nur noch hinzufügen, dass ich die Fugen bei meinem Bus nach dem Grundieren noch von innen lackiert habe. Nach jetzt 6 Jahren kommen die ersten kleinen Stellen zurück - das ist fast wie original, Dein Plan ist nicht schlecht!
Von Innen solltest Du auch etwas machen. Ich arbeite alle 2 Jahre mit Fluidfilm liquid A in den Hohlräumen, das läuft mittlerweile an den bisher noch originalen Fugen von innen nach außen - worauf ich schließe, dass diese zwar kaputt sind, aber nichts von Außen nach Innen läuft 🙂
PS: Achte darauf, das Fertan penibel nach Anleitung zu verarbeiten - insbesondere in Bezug auf die Reinigungshinweise, sonst funzt es nicht. Es macht auch Sinn, nach dem ersten Abwaschen nochmal Fertan aufzutragen und noch ein 2. Mal abzuwaschen.
schau dir zur Rostumwandlung als Alternative zu Fertan auch mal Teroson an.
beachten: Fertan BRAUCHT Rost, um chemisch seinen Job zu machen. Also für blanke Fugen nur bedingt geeignet. Von innen im Blech etwas problematisch wegen des ZWINGEND nötigen Abwaschens.
Am besten lies mal die Produktdatenblätter bei
http://www.korrosionsschutz-depot.de
da kannste dich auch beraten lassen, ist n ganz guter Laden.
Ansonsten schließe ich mich Baumi an:
Wenn es länger halten soll, mußt du von Innen was machen, denn der Rost kommt von innen nach außen. Fluid Film ist was gutes, ich nehme allerdings die Sprühdosen (gleich dazu ein Paar lange Sprühsonden bestellen, kosten 50 ct oder so) und Owatrol Kriechöl für die Fugen von außen.
Fluid mit Sonden auch von unten in die A, B und C-Säulen rein jubeln und z.B. durch die Rücklicht-Löcher über die Radkästen, Türen unten innen uswusw, halt überall, wo du dran kommst
(Andere schwören auf Fertan oder BOB, ist halt Geschmax-Sache).
Grundsätzlich zu überlegen (auch optische Frage):
Wenn du die Fugen neu Machst und lackierst, hast du bald wieder Haarrisse im Lack auf der Fuge drin.
Du kannst das Sika auch über dem Lack verarbeiten. Gibts halt IMHO nur in schwarz oder weiß. Gibt dem Bus halt ne etwas andere Optik, aber ich denke, wo es passt ist es sinnvoll.
Sikaflex:
UV-Beständig wäre 265, wenn du es eh überlackierst, kannst du auch 221 oder 227 nehmen.
Danke schonmal für die antworten 🙂
Hab jetzt noch ne frage zu meiner eigenen vorgehensweise gefunden^^ warum eigentlich erst grundieren und dann dichtmasse drauf? Wär es anderesrum nicht eigentlich sinnvoller?
Dann die Tipps mit dem innen vor rost schützen werd ich dann auch mal beherzigen, danke dafür!
Zitat:
Original geschrieben von Tom1869
Grundsätzlich zu überlegen (auch optische Frage):
Wenn du die Fugen neu Machst und lackierst, hast du bald wieder Haarrisse im Lack auf der Fuge drin.
Du kannst das Sika auch über dem Lack verarbeiten. Gibts halt IMHO nur in schwarz oder weiß. Gibt dem Bus halt ne etwas andere Optik, aber ich denke, wo es passt ist es sinnvoll.Sikaflex:
UV-Beständig wäre 265, wenn du es eh überlackierst, kannst du auch 221 oder 227 nehmen.
Eigentlich will ich nur sehr ungern das zeug von ausßen an den Bus schmieren, hätte es gerne alles einheitlich. Ich denk kleinere risse in den Fugen werd ich mit pinsel und lack ausbessern so gut es geht, oder falls nicht eben mit Sikaflex.
Was sagt ihr zu meinen Fragen zum Rollen?
MfG Hannes
Zitat:
Original geschrieben von Spitzberchsn
Was sagt ihr zu meinen Fragen zum Rollen?MfG Hannes
das Rollen selbst stand ja nicht zur Diskussion, oder? Bei matten Lacken hab ich auch schon ganz ordentliche Ergebnisse gesehen. Bei vergleichbarem, erwartetem Ergebnis tust du dich allerdings IMHO mit ner Baumarktpistole und nem ausgeliehenen Kompressor (viel Volumen!) leichter.
Zum Anschleifen sollte 400er nass von Hand reichen. Oder trocken 240er mit Excenterschleifer, nur die Ecken und Kanten von Hand, sonst bist du aufm Blech.
Entfetten nicht vergessen!
PS:
Hast du mal über Folieren nachgedacht?
Ich kenn mich damit nicht wirklich aus, finde die Idee aber ganz interessant. Würde das selbst gern mal probieren, passt sich aber gerade nicht.
Sollte bei ner DOKA einfacher sein als beiden meisten anderen Autos. Und bei 5-10€/m2 bleiben die Kosten auch im Rahmen.
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Zitat:
Original geschrieben von Tom1869
PS:
Hast du mal über Folieren nachgedacht?
Ich kenn mich damit nicht wirklich aus, finde die Idee aber ganz interessant. Würde das selbst gern mal probieren, passt sich aber gerade nicht.
Sollte bei ner DOKA einfacher sein als beiden meisten anderen Autos. Und bei 5-10€/m2 bleiben die Kosten auch im Rahmen.
Hab scho drüber nachgedacht, jedoch gibts da n paar Punkte die dagegen sprechen:
-Der rost würde ja unter der Folie weiter gammeln
-Müsste ich allgemein noch viel Karosserie arbeiten durchführen
-Hält die Folie auf dem Matten Lack überhaupt?
Danke für die Tipps zum abschleifen
MfG Hannes
hihi, klar gemmelt es unter der Folie, wenn du nix machst. Das war auch nicht als Alternative zur Rostbehandlung gemeint, sondern als Alternative zum Lack.
Hab keine Ahnung, ob es verschiedene Stärken gibt und ob die Oberfläche so perfekt sein muss wie für ne gute Lackierung. Auch beim Rollen wirst du Mängel bei den Vorarbeiten sehen, aber das ist dir sicherlich klar.
Dass das auf Matt hält, hätte ich jetzt mal unterstellt. wüßte zumindest nicht, warum das nicht klappen sollte.
Achso, dachte schon du willst den Rost einfach unter der Folie verstecken^^
Und das ich beim Rollen die Details auch seh ist mir klar, stört mich auch eigentlich nicht allzu sehr, weil es ist ja immernoch ein Nutzfahrzeug, und wo gehobelt wird fallen spähne...
Bei der Folie seh ich nur die problematik, das es dann eben wirklich extrem an die Karosse geschmiegt ist und man eben "zu viel" Details sieht, aber ich denke ich werd diesbezüglich mal zu ner Firma fahren die sowas macht und mich mal n Bisschen beraten lassen.
Eine Frage bleibt mir noch offen (Falls ich dann eben doch Rolle):
Welchen Lack kann ich nehmen? Vorgemischten 2K-Lack und ganz normalen Kunstharz lack ohne härter? Kenn mich in der hinsicht nicht so aus.
MfG Hannes
Alles, was unter der Folie sichtbar bleibt, siehst Du auch nach dem Rollen. Du solltest natürlich die Stellen, die Du entrostet hast, vor dem Folieren lackieren. Das kannst Du aber selbst machen, weil es nicht schön werden muss.
Zitat:
Original geschrieben von baumi70
Alles, was unter der Folie sichtbar bleibt, siehst Du auch nach dem Rollen. Du solltest natürlich die Stellen, die Du entrostet hast, vor dem Folieren lackieren. Das kannst Du aber selbst machen, weil es nicht schön werden muss.
Mir geht es jetzt eigentlich darum, das wenn ich den Bus Folieren würde, stände er von ausen ja quasi wie neu da (lacktechnisch) Und da geht es gegen meine innere Moral das dann alle schandflecken noch zu sehen wären. Die alle zu beseitigen wären (für dieses Fahrzeug) denke ich zu viel aufwand...
Beim Rollen wird die oberfläche des Lacks ja viel rauer als bei einer Folie, es ist ja allgemein keine Hochwertige Lackierung und man kann damit den ein oder anderen Mackel "vertuschen"
Ich denke ich werde schon beim Rollen bleiben, weil (in meinem Fall) trzd n bisschen arbeit mit dem rost ansteht und da ja dann eh schon recht viel angeschliffen wurde.
Mir is jedoch noch ne Frage eingefallen^^
Hat jemand schon mal ne Doka gerollt und wenn ja, wie seit ihr (oder würdet ihr) bei den Bordwänden der Ladefläche vorgehen, da gibt es ja ma richtig blöde ecken an die ich mit der kleinsten Rolle auch mies rannkomme.
Ich wollte Dir nichts einreden, sondern nur sagen, dass alles darunter vernünftig gemacht sein muss, egal was man macht.
Zitat:
Hat jemand schon mal ne Doka gerollt und wenn ja, wie seit ihr (oder würdet ihr) bei den Bordwänden der Ladefläche vorgehen, da gibt es ja ma richtig blöde ecken an die ich mit der kleinsten Rolle auch mies rannkomme.
nein, noch nicht gemacht, aber die Bordwände würde ich abhängen und (evtl. liegend) mit der "Knickerbüchse" lackieren. Das hab ich allerdings schon mehrfach gemacht und war positiv überrascht vom Ergebnis.
Wenn das für dich in Frage kommt, schau mal hier bei den Leuten vom Corvette-Forum rein
http://www.corvetteforum.de/thread.php?threadid=9338&boardid=4&sid=
Ein super Beitrag zum Lackieren und drum herum.
Also, MICH hat er echt nach vorne gebracht.
Hallo,
bezüglich deiner Frage:
Original geschrieben von Spitzberchsn
Eine Frage bleibt mir noch offen (Falls ich dann eben doch Rolle):
Welchen Lack kann ich nehmen? Vorgemischten 2K-Lack und ganz normalen Kunstharz lack ohne härter? Kenn mich in der hinsicht nicht so aus.Es wäre gut zu wissen welcher Untergrund Dir jetzt zur Verfügung steht. Es kann auch mal passieren, dass man mit einer 2K Farbe über eine 1K Farbe rollt und du einen Abbeizeffekt erzielst.
Beim Thema Sikaflex würde ich zum 291 greifen. Der ist für den maritimen Bereich entwickelt, heisst seewasserbeständig.
Gruß
Tim
Also ich würde wie oben schon beschrieben erst mal die Falze komplett frei legen mit Drahtbürste und Dremel. Wenn du den Rost komplett weg haben willst dann kauf dir bei Amazon 85%ige Phosphorsäure. Kostet ca. 13,- der Liter. Trage es auf die Falze auf und geh dann nochmal mit Druckluft drüber um die Säure richtig tief rein zu drücken. Phosphorsäure entfernt den Rost komplett. Es bleibt das blanke Metall übrig. Danach nochmal mit dem Dremel die Reaktionsprodukte entfernen. Entfetten mit Azeton, dann Rostschutzfarbe drauf. Sikaflex für die neue Dichtung. Überrollern, fertig. Beim Rollern auf Schwammrollen mit ganz kleinen Poren auf der Oberfläche achten, die machen das beste Ergebnis.
naja, hängt von der gewünschten Dauerhaftigkeit des Ergebnisses ab. Wenn´s um "grob entrosten, versiegeln, drüber rollen und noch ein Paar Jahre Fahren vor dem Schrotti geht, ist das die richtige Lösung.
Aber per Drahtbürste schmierst du halt unvermeidlicherweise immer ne dünne Blechschicht über verbleibende Rostpartiken in den Poren. Diese Partikel kriegst du danach nicht inaktiviert, weil sie IM MATERIAL sitzen. d.h. die kommen wieder, aber halt langsam. Deshalb kann man - je nach Anspruch und Anwendungsfall - damit leben.
Besser wenn du es richtig langfristig haben willst, wäre Strahlen (ist halt etwas aufwändiger) mit feiner Schlacke oder das bekannte "Dunkle Gebäckteilchen mit Migrationshintergrund" 🙂 und dem politisch nicht ganz korekten Handelsnamen "Negerkeks".
Wenn du nach der Drahtbürste (mittlere Drehzahl und v.a. wenig Druck!) mit dem Keks nacharbeitest, kannst du die zugeschmierten Rostkeime wieder soweit frei legen, dass dein Umwandler hier überhaupt wirken kann.
Aber viel wichtiger weil entscheidender ist, dass du auch gründlich von Innen ran gehst.
Aber das ist ja schon gesagt.