Bus/LKW Fahrer : Zwischengas beim schalten "verkehrt herum "?
Hallo liebe Forumisten.
Bei einem unsynchronisierten Getriebe wie z.b. Bei Oldtimer Traktoren oder -LKW muss man beim runterschauten bekannterweise Zwischengas geben um die zahnradpaare aufgleiste Drehzahl zu bringen, damit sie ineinander greifen können.
Ganz richtig funktioniert das beim herunter(!)schalten so:
Auskuppeln - Leerlauf - einkuppeln -zwischengas geben (kann beim Einzylindermotor mit hoher Schwungmasse evtl. ganz schön dauern 😉 - auskuppeln, niedrigeren Gang einlegen - einkuppeln - weiterfahren.
Heutige Getriebe machen dieses Prozedere unnötig und dennoch wird oft zwischengas gegeben, wenn auch in der "Light"-version, d.h. Ohne das wiedereinkuppeln im Leerlauf, welches man sich erspart. Wichtig erscheint der Begleitende Gasstoß beim Gangwechsel nach unten.
NÖTIG ist das nicht, wenngleich man das Gefühl haben könnte, das die Gänge etwas weicher einrasten.
Meine Frage bezieht sich auf eine Beobachtung mancher forzugsweise LKW - Bus - und Klein-LKW Fahrer.
Sie geben Zwischengas beim HOCHSCHALTEN, etwas das völlig unnötig, genau betrachtet sogar hinderlich für einen guten Gangwechsel ist.
Warum tun sie das? Der einzige Grund, der mir einfällt ist, dass es cool klingt.
Oder gibt es da etwas, das ich nicht weiß?
Beste Antwort im Thema
Man nimmt durch das Zwischengas etwas Schaltdruck von der Kupplung. Von Porsches Schaltautomaten kenne ich das, die automatisch Zwischengas gaben.
Ich konnte mir das in nunmehr 46 Jahren Fahrpraxis bis heute nicht abgewöhnen. Bei nunmehr fast 4 Mio. Km als Vielfahrer habe ich noch nie eine Kupplung ersetzt, obwohl ich schon Fahrzeuge mit 1/2 Mio. km hatte.
71 Antworten
Zitat:
@Spezialwidde schrieb am 25. April 2016 um 15:01:31 Uhr:
Zitat:
Mit der Zeit entsteht eine gute Beinmuskulatur, brauchst dann kein Sport mehr machen 😉
Den Mercedes Kurzhauber 708, den ich damals gefahren habe, hatte auch keine Lenkhilfe, die Bizeps hatten sich etwas vergrößert 😁.
Wenigstens hatte da der Begriff Kraftfahrer noch seine Berechtigung 😉
In den 90er bin ich dann noch eine ganze Weile mit dem Volvo 340 1.6 Diesel (Renault) unterwegs gewesen, natürlich ohne Servo. Ging aber soweit ganz gut, außer im Stand, aber solange er rollte war es kein Problem.
Im Stand lenken mache ich auch heute nicht.
Warum soll ich die Kugelgelenke an Aufhängung und Spurstange sinnlos belasten?
Zitat:
@sonycom007 schrieb am 25. April 2016 um 10:04:06 Uhr:
Hallo liebe Forumisten.Meine Frage bezieht sich auf eine Beobachtung mancher forzugsweise LKW - Bus - und Klein-LKW Fahrer.
Sie geben Zwischengas beim HOCHSCHALTEN, etwas das völlig unnötig, genau betrachtet sogar hinderlich für einen guten Gangwechsel ist.
Warum tun sie das? Der einzige Grund, der mir einfällt ist, dass es cool klingt.
Oder gibt es da etwas, das ich nicht weiß?
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...Gegenfrage: Warum hast du diesen Beitrag geschrieben. 😕
Weil der TE offensichtlich die Beobachtung gemacht hat ,dass mache Kraftfahrer beim Hochschalten "Zwischengas geben.
Wie ich schon geschrieben ist dies aber kein Zwischengas sonders Vorgas welches bei getretener Kupplung getätigt wird.
Bopp19
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Den bisherigen Antworten entnehme ich bisher zwei Gründe:
(1) um den Schaltdruck aus der Kupplung zu nehmen ( Antwort von Spargel 1)
Was ist damit genau gemeint ? Die Kupplung trennt und schließt. Fertig. Oder?
(2) um das Turboloch zu vermeiden (Antwort von Baervontoelz)
(3) bopp19 bringt den Begriff "vorgas" ins Spiel. Bopp19: kannst du vielleicht erklären, warum es sinnvoll ist, vorgas (beim hochschalten) zu geben, wenn es nicht zu Punkt (1) und (2) passt?
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Beim doppelt Kuppeln beim Hochschalten tourt der Motor ab.
Durch das Vorgas wird der Motor beschleunigt so ,dass ein sanfteres Einkuppeln gewährleistet wird.
Bopp 19
Wenn der Schaltvorgang "sehr" lange dauert, ist auch beim Hochschalten, wärend des Zwischenkuppelns, ein kurzer Gasstoß durchaus angebracht. Wurde ja hier schon einmal erwähnt.
Bei älteren Fahrzeugen mit Schaltwegen, wo man den Hebel durch die halbe Fahrzeugkabine bewegt 😉, durchaus nicht unvorstellbar. In Kombination mit nicht synchronisiertem Getriebe sowieso, aber auch sychronisierte Getriebe können sich etwas schwer schalten, so das diese Methode des Zwishenkuppelns und Zwischengas beim Hochschalten (wenn der Schaltvorgang lange dauert) sich als hilfreich erweist.
Fährt man dazu noch ein Fahrzeug mit halben Gängen, wo man beim Schalten permanent zw. langer und kurzer Übersetzung wechseln muss, ist auch hier ein Zwischengas beim Hochschalten sehr hilfreich und macht sich mitunter besser, als unmittelbar vor dem Einkuppeln Gas zu geben.
Edit:
Man sollte auch die Unterschiede zw LKW/Bus zum PKW nicht außer acht lassen.
Die Kraftmomente, wenn keine Drehzahlgleichheit zw. Schwung- und Kupplungsscheibe besteht, oder abweichende Umfangsgeschw. innerhalb des Getriebes sind beim LKW/Bus schon um einiges höher als im PKW und deutlichst spürbarer. Da kann es bei manchen Fahrzeugen schon möglich sein, das ein, richtiges, Zwischengas, auch beim Hochschalten, eine bessere Ergonomie, einen besseren Schaltrythmus ergeben.
Ein versierter (mit allen Wassern gewaschener) Kraftfahrer hat das aber binnen 3 bis 4 Schaltvorgängen intus, welche Methode sich beim dem gerad gefahrenen Fahrzeug am besten erweist. 😉
Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 26. April 2016 um 10:11:56 Uhr:
Zwischengas beim Hochschalten ist nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich.
.... wenn du kein Gefühl im Schlappen hast und auf 6.000U/1 reintrittst, dann schon.
Und falls, gleichst Du den abgetourten Motor der Primärwelle an.
Aha?
Wenn ich von 2500UPM hochschalte und dann meine Kupplung/Getriebeeingangsdrehzahl auf 1500UPM liegt, bis ich geschaltet habe die Motordrehzahl aber schon auf 500UPM runter ist, dann gleiche ich den Motor natürlich mittels leichtem gasgeben auf die gleiche Drehzahl an und kuppel damit deutlich verschleißärmer ein. Nicht wie n Fahranfänger über die Kupplung +1000 Überbrücken und mit dem Kopf an die Scheibe knallen ^^
https://www.youtube.com/watch?v=KF5WOxM3ceQ 😉
Beim Hochschalten nix Zwischengas, Vorgas, Hackengas oder was für Gase auch immer.
mfg
Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 26. April 2016 um 10:11:56 Uhr:
Zwischengas beim Hochschalten ist nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich.
Und in wie fern, wenn der Motor beim Schalten bis 1000U/min abtourt, wärend dessen aber für den höheren Gang ~1500U/min bei dieser Geschw. anliegen?
Außerdem sollte man nicht vernachlässigen,das große Motoren mitunter auch wesentlich langsamer hochdrehen.
Sprich, das Gaspedal wenige zehntel Sekunden vor dem Einkuppeln antippen, könnte nicht ausreichen, um einen Drehzahlausgleich zu bewirken. Wenn du das dann perfekt austarieren willst, ist eine fließende Bedienungsergonomie eher gestört, weil du dich, durch diesen größeren Zeitverzug beim Einkuppeln speziell darauf konzentrieren musst, das es auch passt.
Ein Zwischengas hingegen, lässt den Motor aus höheren Drehzahlen hochdrehen und beim erneuten Abtouren passt es dann perfekt und du kannst anschließend Kupplung und Gas ganz normal parellel bedienen.
Das Zwischengas beim Rüberschieben des Ganghebels über die Leerlaufstellung lässt sich in der Kobination, etwas längerer Schaltvorgang - lagsames Hochtouren des Motors, wesentlich fließender abhandeln und braucht NULL zusätzliche bewusste Konzentration darauf, wenn im Anschlus eingekuppelt wird. Es passt perfekt in den zeitlichen Bewegungsablauf des Schaltvorganges.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 26. April 2016 um 11:37:28 Uhr:
https://www.youtube.com/watch?v=KF5WOxM3ceQ 😉
Beim Hochschalten nix Zwischengas, Vorgas, Hackengas oder was für Gase auch immer.mfg
Dein Video hat aber nix mit einer konventionellen Handschaltung zu tun. Die Kupplung scheint er da nur zum Anfahren zu brauchen. Und selbst das sieht noch ungewöhnlich aus.
Er legt den Gang ein, lässt die Kupplung los und gibt ca zwei Sekunden später Gas zum Losfahren. Beim Schalten wärend der Fahrt kuppelt er garnicht.
In dieser Diskussion außerhalb der Wertung. 😉
Moin
Fahren die in den USA wirklich immernoch solche Rührwerke? Gab es hier auch mal, in den 70ern.....
Rainer, niemand hält euchbdavon ab Fußballet mit eurem Zwischengas zu spielen. Die Mehrheit braucht das nicht, ihre Kupplungen halten ein Autolebenlang, und vom schalten merkt man nichts.
Moin
Björn
Zitat:
"In dieser Diskussion außerhalb der Wertung."
Nicht ganz. Wenn wir bei handgeschalteten LKW sind, passt das durchaus. Bei unsynchronisierten Getriebe noch mehr. Die kann man halt mit Fußbalett fahren, muss man aber nicht. 😉
Wenn aber bei dieser Art zu schalten die Drehzahl nicht passt, kriegt man gar nix mehr rein.
Übertragen auf ein synchronisiertes Getriebe:
Wenn du beim Hochschalten Zwischengas gibst, belastest du nur unnötig die Synchronringe. Außer vielleicht beim Rennmotor, der schneller abtourt als man gucken kann oder wenn man sich beim Gangwechsel zwischendurch noch einen Kaffee einschenkt. 😉
Ich bin in meiner Lehrzeit damals mit meinem Fiat Ritmo ein paar Wochen ohne Kupplung gefahren. Das Seil war gerissen und das nächste Geld noch ein bisschen außer Reichweite. Einziger Unterschied: Der hatte kein Range- und Splitgetriebe. 😁
@Friesel:
Die haben wohl auch schon Schaltautomaten, genau wie hier, werden aber wohl nicht so gerne genommen. Manche fahren sogar noch Twin-Stick-Shifter. Genaueres kann dir bestimmt Rudiger sagen.
mfg