Bruttoentgeltumwandlung: geldwerter Vorteil übersteigt Rate

Hallo zusammen,

ich hoffe, hier gibt es ein paar Experten bezüglich Bruttoentgeltumwandlung.
Ich werde meinen bisherigen Dienstwagen wegen Jobwechsels abgeben müssen. Der neue Arbeitgeber bietet ein Bruttoentgeltumwandlungsmodell an, aber keine Dienstfahrzeuge.

Nun habe ich das Modell so verstanden, dass vom Bruttogehalt der Bruttoentgeltumwandlungsbetrag (inkl. Steuer, Versicherung, Tanken, Reifen/Reifenwechsel, Wartung, etc.) abgezogen wird. Dann wird der geldwerte Vorteil wieder auf den entstandenen Betrag drauf gerechnet. Das ist das neue zu versteuernde Bruttoeinkommen. Soweit so gut.
Nun ist es in meinem Fall so, dass der geldwerte Vorteil den Bruttoentgeltbetrag übersteigt, weil dieser ja auch auf der Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte beruht. Diese ist bei mir mit einer einfachen Strecke von 45 km relativ hoch.

Heraus kommt also ein neuer Bruttobetrag, der höher ist, als der ursprüngliche Betrag.

Hier ein Beispiel mit fiktiven Zahlen zum Veranschaulichen:
Brutto-Gehalt: 4000 EUR
Bruttoentgeltumwandlungsrate: 500 EUR
Geldwerter Vorteil: 600 EUR
--> 4000 EUR-500 EUR= 3500 EUR +600 EUR = 4100 EUR neues Brutto-Gehalt

Was passiert in diesem Fall? Wie viel kostet das Fahrzeugleasing inkl. aller Kosten dann wirklich? Es wird ja wohl kaum mehr Brutto-Gehalt dabei herumkommen können?
Oder habe ich da irgendwo falsch gedacht?

Ich hoffe, mir kann da jemand den Knoten im Kopf entwirren...

Danke schon mal vorab!

Beste Antwort im Thema

Der Wagen kostet dich etwa 550 Netto-€ / Monat in deinem Beispiel, je nach Steuersituation (300 € Netto und 250 € höhere Steuern).

Zitat:

Es wird ja wohl kaum mehr Brutto-Gehalt dabei herumkommen können?

Das suggeriert irgendwie, dass du dich schlau machen solltest. Die 4100 € werden versteuert auf Basis von 4100 € und dann werden die 600 € wieder abgezogen, der Rest ist dein Netto.

Edit: Habs kurz noch durch den Steuerrechner gejagt, SK1 alles Standard
Kein Dienstwagen: 2726 € Netto
Dienstwagen: 2180 € Netto

Lag ich garnet so falsch.

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Zitat:

Das stimmt halt leider nicht. 500 € für einen Kompakten sind an Vollkosten pM überhaupt kein Problem, selbst als Junger Gebrauchter. Ein echter Vorteil erwächst sich nur, wenn man den dann eigenen Wagen über typische Leasingzeiträume hinaus hält.
Plant man aber mit häufigeren Fzgwechseln ist ein Angebot wie das vom OP durchaus attraktiv, wenn denn wirklich alles Flatrate-mäßig abgegolten ist mit den 550 €.

wenn man sein auto alle 3-4jahre tauscht und autos der 30.000€ bruttolistenpreis klasse fährt, wird man privat sicherlich günstiger davon kommen. und selbst wenn es+-0 gleich kommt, ist das noch lange kein grund zur großen freude. das eine ist das eigene auto, beim anderen ist es noch immer das auto des chefs. theoretisch kann jeder angestellte damit fahren. und der chef heult natürlich gewaltig rum, wenn er dann die ständigen spritrechnungen bekommt durch das elendige pendeln ^^

Nur mal überschlägig und nicht ins Detail gehend....
Jahresfahrleistung 25.000 km Minimum
BLP 30.000, angenommener alternativer Kaufpreis 25.000
Sprit: Diesel

Alle Annahmen p.a. und m.E. nicht unrealistisch (konkretes Fahrzeug ist ja nicht bekannt) bei Haltedauer 4 Jahre
Treibstoffkosten: 2.000,-
Versicherung: 350-
Steuer: 200,-
Pflege/Waschen: 250,-
Inspektionen: 250,-
Verschleissteparaturen (vermutlich Bremsen und Teilweise Reifen) 250,-
Wertverlust (50% Restwert des BLP mit 100 tkm?): 2.500
Zusätzlich müsste man noch echte Reparaturen kalkulieren....

Macht in Summe 5.800 Euro p.a. vs 6.000 Leasingkosten.
Dafür habe ich ein „sorgenfreies Fahren“ und persönlich glaube ich, dass meine angenommenen Kosten um einiges zu niedrig sind.
Und wer jetzt damit kommt, dass ein Dacia (nicht abwertend gemeint) günstiger ist, hat Recht, dann fallen aber auch die Leasingkosten anders aus.

Nicht berücksichtig sind etwaige steuerliche Ansatzmöglichkeiten, die die Leasingkosten erheblich beeinflussen (senken) können.

Im Endeffekt kommt es auf die individuelle Situation und die Feinheiten der Bedingungen sowie Firmenwagenrichtlinie an. Gelten die eingangs vom TE gemachten Angaben für eine unbegrenzte Fahrleistung und beinhalten auch Versicherung, Steuern etc kann das sehr interessant sein.

Der letzte Touran in meiner Signatur war ein Firmenwagen mit Gehaltsumwandlung. Die echten Kosten (im Nachhinein berechnet) lagen für mich über 4 1/2 Jahre bei rund 490 Euro pro Monat. Nicht zum reich werden, aber dafür hätte ich den Wagen nicht privat fahren können.

Mein jetziger XC ist wieder privat, da ich ihn deutlich länger als 4 Jahren fahren will und sich mein Arbeitsort 2016 geändert hat und sich der Firmenwagen für mich aufgrund mehrere Gründe damit nicht mehr rechnete.

Zitat:

@Fahrspaz schrieb am 27. März 2018 um 15:03:16 Uhr:


Sein Gehalt wird doch auch zusätzlich gekürzt.

Das stimmt hab ich übersehen, das ist aber wohl die Ausnahme. Zumindest in meinem Bekanntenkreis hat niemand für einen Firmenwagen, zu der eh schon zusätzlichen Versteuerung, auch noch zusätzlich auf Gehalt verzichten müssen O.o
Der Wagen (mit Privatnutzung) ist mehr Bonus zB statt einer Gehaltserhöhung.

Wenn Firmenwagen, dann bei gleichem Brutto. Bei 2 Freunden gab es sogar aufs Brutto was drauf, damit das Netto trotz Firmenwagen hübsch gleich bleibt 😁
(das ist sehr selten ich weiß, sind beide Verkäufer und müssen den Umsatz sowieso reinbekommen)

Also ich wär raus, müsste ich das bei mir in der Firma machen: Firmenwagen bekommen&versteuern + zusätzlich auf Teil des Gehalts verzichten, ich zahl ja nicht doppelt drauf.

Zitat:

@Chelseagrins schrieb am 28. März 2018 um 16:38:28 Uhr:



Zitat:

@Fahrspaz schrieb am 27. März 2018 um 15:03:16 Uhr:


Sein Gehalt wird doch auch zusätzlich gekürzt.

Das stimmt hab ich übersehen, das ist aber wohl die Ausnahme. Zumindest in meinem Bekanntenkreis hat niemand für einen Firmenwagen, zu der eh schon zusätzlichen Versteuerung, auch noch zusätzlich auf Gehalt verzichten müssen O.o
Der Wagen (mit Privatnutzung) ist mehr Bonus zB statt einer Gehaltserhöhung.

Wenn Firmenwagen, dann bei gleichem Brutto. Bei 2 Freunden gab es sogar aufs Brutto was drauf, damit das Netto trotz Firmenwagen hübsch gleich bleibt 😁
(das ist sehr selten ich weiß, sind beide Verkäufer und müssen den Umsatz sowieso reinbekommen)

Also ich wär raus, müsste ich das bei mir in der Firma machen: Firmenwagen bekommen&versteuern + zusätzlich auf Teil des Gehalts verzichten, ich zahl ja nicht doppelt drauf.

Dann sind es gute Verkäufer 😁! Verkäufern muss verhandeln liegen, besonders beim eigenen Gehalt! Ein Verkäufer der sich abspeisen lässt hat den falschen Beruf ergriffen.

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