Bremsschlauch geplatzt
In der Werkstatt stieg der Mechaniker am Bremsenprüfstand voll auf die Bremse und der Bremsschlauch platzte an der Naht. Danach ging das Bremspedal voll durch, weil keine Bremsflüssigkeit mehr im Behälter war. Wozu dann eine Zweikreisbremse? Wenn das in voller Fahrt passiert!
Es war aber "nur" ein Opel Vectra...
Hat der W124 eine "echte" Zweikreisbremse, z.B. geteilter Bremsflüssigkeitsbehälter? Ist das beim W124 besser gelöst?
Beste Antwort im Thema
boah... setzen 6
es sind 2 kreise... und die kupplung wird füllhöhentechnisch einfach nicht mehr bedient wenn der füllstand einen bestimmten bereich unterschreitet...und logischer weise ist der kupplungkreis nur an einem der beiden kreis angeschlossen.....
läuft der kupplungskreis also leer... ist noch genug flüssigkeit für die beiden bremskreise da....
13 Antworten
zumindest hat mb sich das so gedacht, allerdings ist die 2. kammer im behälter für die kupplung gedacht. der 2. kreis wird im hauptbremszyl. realisiert.
ciao
ulf
boah... setzen 6
es sind 2 kreise... und die kupplung wird füllhöhentechnisch einfach nicht mehr bedient wenn der füllstand einen bestimmten bereich unterschreitet...und logischer weise ist der kupplungkreis nur an einem der beiden kreis angeschlossen.....
läuft der kupplungskreis also leer... ist noch genug flüssigkeit für die beiden bremskreise da....
auch wenn 6, ev. kannste dich nochmal etwas deutlicher äußern, michel?
du meinst, daß ein kreis hinten im behälter mit der kupplung zusammenhängt?
welche achse, die hintere?
warum lassen sich dann die bremsen auch entlüften, wenn dahinten zuwenig drin ist, die kupplung aber nicht?
wäre nett, wenn du dich dazu nochmal auslassen würdest.
ciao
ulf
Zitat:
Original geschrieben von Manfred.57
In der Werkstatt stieg der Mechaniker am Bremsenprüfstand voll auf die Bremse und der Bremsschlauch platzte an der Naht. Danach ging das Bremspedal voll durch, weil keine Bremsflüssigkeit mehr im Behälter war. Wozu dann eine Zweikreisbremse? Wenn das in voller Fahrt passiert!Es war aber "nur" ein Opel Vectra...
Hat der W124 eine "echte" Zweikreisbremse, z.B. geteilter Bremsflüssigkeitsbehälter? Ist das beim W124 besser gelöst?
hallo,
es gibt keine fahrzeuge mehr ohne zweikreisbremssystem !!!!
Als Zweikreisbremsanlage bezeichnet man im Fahrzeugbau eine Bremsanlage, deren Bremsen über zwei, voneinander unabhängige Leitungskreise angesteuert und ausgelöst werden. Sie kommen sowohl als Hydraulikbremsen in Personenkraftwagen, als auch als Druckluftbremsen oder kombinierte Hydraulik-/Druckluftanlagen in Lastkraftwagen oder Großmaschinen vor. Durch die zwei unabhängigen Kreise ist es möglich, auch beim vollständigen Ausfall eines Kreises ein Fahrzeug gefahrlos zum stehen zu bringen. Der Einbau solcher Systeme ist in Deutschland seit den 1960er Jahren gesetzlich vorgeschrieben.
Man unterscheidet fünf unterschiedliche Systeme.
Echte Zweikreisanlagen auch Vierräder-Bremssystem oder HH-Aufteilung
Dabei wird jedes zu bremsende Rad doppelt angesteuert. Alle Bremsen haben doppelte Bremszylinder, die unabhängig voneinander angesteuert werden. Beim Ausfall eines Kreises steht trotzdem die volle Bremsleistung zur Verfügung.
Zweiräder-Bremsanlage oder TT-Aufteilung (Schwarz-Weiß Aufteilung)
Dabei werden die Räder einer Achse durch jeweils einen Kreis angesteuert. Beim Ausfall eines Kreises stehen damit nur noch die Bremsen an den Rädern einer Achse zur Verfügung. Da bei einem Bremsvorgang die Bremsen an der Vorderachse den größeren Anteil der Bremsleistung erbringen, kann es zu einem verlängerten Bremsweg bei deren Ausfall kommen. In Kurven besteht die Gefahr des Ausbrechens. Bei Bremsungen entsteht allerdings kein Giermoment um die Fahrzeughochachse, sodass nicht zwingend ein negativer Lenkrollradius verwendet werden muss.
Diese Bauart wird vor allem bei heckgetriebenen Fahrzeugen verwendet, wo der relative Anteil der Hinterachse an der gesamten Bremskraft noch relativ hoch ist und so auch bei Ausfall des vorderen Bremskreises die gesetzlichen Mindestanforderungen für die Verzögerung erfüllt werden können. Für frontgetriebene Fahrzeuge ist diese Aufteilung nicht geeignet, weil die dynamische Hinterachslast bei Bremsungen sehr gering ist und damit die gesetzlichen Mindestanforderungen meist nicht mehr erfüllt werden können. Solche Systeme werden auch im Rennsport verwendet, weil es damit möglich ist, die Bremsleistung auf die beiden Achsen variabel zu verteilen.
Diagonal-Zweikreisbremse auch K-Aufteilung
Dabei wird jeweils eines der diagonal gegenüber liegenden Räder der Vorder- und Hinterachse von einem Kreis versorgt. Im Falle des Ausfalls eines Kreises steht damit immer ein Rad an der Vorderachse zur Verfügung. Allerdings entsteht bei Bremsungen mit nur einem Bremskreis ein Giermoment um die Fahrzeughochachse, weil das eine gebremste Vorderrad wesentlich höhere Bremskräfte überträgt, als das auf der anderen Fahrzeugseite liegende gebremste Hinterrad. Um eine ausreichende Fahrstabilität zu gewährleisten ist deshalb ein negativer Lenkrollradius fast unausweichlich. Nachteilig ist auch, dass bei zu hoher thermischer Belastung der Bremsen an der Vorderachse beide Bremskreise gleichzeitig ausfallen können.
Diese Bauform wird vor allem bei frontgetriebenen Fahrzeugen verwendet, weil sie wegen der geringen Hinterachslast zumindest ein gebremstes Vorderrad benötigen, um die gesetzlichen Vorschriften für die Mindestverzögerung bei Ausfall eines Bremskreises, erfüllen zu können.
Vier- und Zweiräder-Bremssystem auch HT-Aufteilung
Dabei versorgt ein Kreis alle Räder, der zweite Kreis steuert zusätzlich die Vorderachse an. Die Vorderachsbremsen haben doppelte Bremszylinder, die unabhängig voneinander angesteuert werden. Im Falle des Ausfalls eines Kreises steht zumindest die Vorderachsbremse zur Verfügung.
Dreiräder-Bremssystem auch LL- oder Volvo-Aufteilung
Dabei versorgt jeweils ein Kreis beide Räder der Vorderachse und ein Rad der Hinterachse. Die Scheibenbremsen der Vorderachse haben doppelte Bremskolben, die unabhängig voneinander angesteuert werden. Bei Ausfall eines Kreises stehen noch 80 Prozent der Bremsleitung zur Verfügung, da weiterhin beide Vorderräder und ein Rad der Hinterachse gebremst werden. Es ist nach dem schwedischen Automobilhersteller Volvo benannt, der das System erstmals ab 1966 im Volvo 140 verwendete.
beim w 124 ist es aufgeteilt -- vorn und hinten -- und der bremsflüssigkeitsbehälter hat demnach auch 2 kammern die höhenunterschiedlich von einander getrennt sind -- der eine für die hintere bremsanlage, ist dann noch einmal unterteilt in der höhe für die hydr. kupplung -- sollte bei der kupplung flüssigkeit auslaufen , geschieht dieses nur bis zu einer bestimmten höhe und die bremsanlage bleibt voll funktionfähig.
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dank dir für deine erklärung!😁
ciao
ulf
Wieso hats im Vectra versagt wenns seit über 40 Jahren vorgeschrieben ist?
Hallo
mir ist noch nie ein Bremsschlauch geplatzt hab die vorher immer erneuert 😉
Aber es gibt Kunden denen kann man erzählen was man will solange das Teil nicht sifft oder platzt tuts doch 😉
Im Zweifelsfall kann man immer noch runterschalten und die Feststellbremse progressiv reinhauen.
Leider hat Daimler nur einen Schwarz/Weiss Bremskreis andere haben Diagonal (Audi/Saab/Lancia) oder 2/3 (Volvo, Saab) oder gar 2x2 Diagonal Bremskreis (Echte Ferrari beim 365 mit 8 Bremsschläuchen und 12 Entlüfternippel)
OK die W100 Bremse lassen wir mal aussen vor
Grüsse
hallo,
bei mir isz einmal beim BMW 1802 (mit 2Kreisbremssystem) ein Bremssattel undicht geworden, an der Apel hatte ich auf einmal
NULL Bremswirkung (da hab ich mich sehr gewundert weil
2Kreisbremse). Ich hab es dann noch mit Müh und Not mit der Handbremse geschafft.
Ciao
Eine fahrzeugtechnische Grundsatzerläuterung vorbildlicher Art: besten Dank an urmel!
Zitat:
Original geschrieben von Tom Reuel
hallo,
bei mir ist einmal beim BMW 1802 (mit 2Kreisbremssystem) ein Bremssattel undicht geworden, an der Ampel hatte ich auf einmal
NULL Bremswirkung (da hab ich mich sehr gewundert weil
2Kreisbremse). Ich hab es dann noch mit Müh und Not mit der Handbremse geschafft.Ciao
Hallo Tom Reuel,
auch mit meinem 1802 hatte ich genau den gleichen Fall, wie Du; mein Glück war, daß ich mich im Berufsverkehr im Schrittempo bewegte.
Als Fehlerursache habe ich schließlich einen defekten Hauptbremszylinder und natürlich den undichten Bremssattel ermittelt.
Der 1802 hatte einen Tandem Hauptbremszylinder. D.h. im Haptbremszylinder sind - sozusagen- auf einer Achse zwei Kolben aufgebracht. Und diese beiden sind voneinander - hydraulisch gesehen- nur durch einen Gummidichtring voeinander getrennt.
Wird dieser Dichtring undicht, haben wir es wieder mit einer Einkreisbremsanlage zu tun.
Viele Grüße
quali
Hallo
Zitat:
Original geschrieben von Llama
Wieso hats im Vectra versagt wenns seit über 40 Jahren vorgeschrieben ist?
auf der Bremsenprüfrolle wird immer nur eine Achse ( ausser bei Allradrollen) getestet. Insofern wissen wir nicht ob der zweite Kreis auch ausgefallen ist/wäre.
Die Schwarz/Weiss teilung ist die billigste aber technisch betracht unsinnigste. Bei heckmotorautos geht das noch weil man da ca 50-60% der Bremsleistung auf der Hinterachse hat aber bei Frontmotorlern bremst die Hinterachse nur 20-40% der Gesamtmasse deswegen sind hinten ja auch kleinere Bremsen drauf 😉
Grüsse
ich muß dich korrigieren, bei unseren karren sind eher 80% bremskraft vorne und der rest hinten.
ciao
ulf
Zitat:
Original geschrieben von Llama
Wieso hats im Vectra versagt wenns seit über 40 Jahren vorgeschrieben ist?
Weil da nix versagt hat. Ich wage zu bezweifeln, das hier schon viele einen geplatzten Schlauch gehabt haben-dafür haben aber einige schonmal entlüftet, wer das gemacht hat und das ist im Grunde nichts anderes, der weiss das man bei einem offenen Kreis bis zum Boden treten kann. Da aber beide Kreise über den selben HBZ bedient werden, der in zwei Kammern aufgeteilt ist, wird trotzden der andere bedient (erklärt auch das Unterschiedliche Druckgefühl beim entlüften).
Hier kann man aber dann hoffen, dass immer fleißig gewechselt wurde, denn was bringt es einen Kreis in Reserve zu haben, wenn der HBZ beim Durchtreten durch Ablagerungen hops geht?