Bremsprobleme in den französischen Alpen

VW T2 Kasten (Typ 21)

Guten Morgen aus den Alpen,

Jetzt hab ich mir ja im Vorfeld zuviele Gedanken gemacht was notwendig ist um in den Alpen gefahrlos zu fahren. Neben Gedanken auch Taten, viele Teile erneuert, Augenmerk mehr auf Motorüberhitzung, vorher noch nen großen Service gemacht und nun nach ein paar Pässen habe ich starke Bremsprobleme die sich wie folgt äussern:

Nachdem ich ca. 30min Fahrt kann ich Bremspedal völlig durchtreten, Bremswirkung ist FAST wirkungslos sodass ich 30mins Pause machen muss um gefahrlos weiter fahren kann. Sau Scheiss Gefühl.

Was hab ich gecheckt:

1.Bremsbeläge vorne/hinten- ok
2.Undichte Kolben am Bremssattel - nein
3.Bremsflüssigkeit - ok, in Werkstatt gecheckt
4. Hauptbremszylinder Leitungen/Dichtigkeit - ok

Ob die Leitungen unter dem Auto dicht sind weiss ich nicht ... sollten eigentlich sonst hätte ich ja null Bremswirkung.

Wer hat ne Idee??? Was könnte vielleicht die Bremsflüssigkeit so erhitzen dass ich keine Bremswirkung mehr habe??? Vielleicht starke Erhitzung des Bremssattels durch defekte Radlager, die im übrigen laut sind und gewechselt werden sollten????

Danke im Voraus und Gruss aus Rousset
Tommi

29 Antworten

Das hört sich ja gefährlich an. Fragen dazu:

- Handelt es sich bei der Beschreibung um Fading (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Fading_%28Bremse%29)?

- Wieviel Wassergehalt hat die Bremsflüssigkeit, oder wann wurde sie gewechselt?

- Kontrolliere mal bitte den Unterdruckschlauch mit Spiraleinlage zwischen Motor und Rückschlagventil. Spürst Du dort beim Abstreichen mir der Hand einzelne Metalldrähte an der Aussenhaut?

- Wie scher ist in etwa Dein Reisegefährt und welche Bremse (Fest- oder Schwimmsattel) hast du verbaut?

- Wie dick ist die ist die Reibschicht an den BElägen noch? Nicht das du direkt Metall auf Metall bremst!

Fading werde ich gleich mal nachschauen

Bremsflüssigkeit war hier vor Ort gecheckt worden, das war mein erster Gedanke und wollte sie sicherheitshalber wechseln lassen.

Die Belagstärke ist vorne wie hinten ca.5mm von daher kein Problem.

Vermute eher vielleicht schwergängige Kolben am Sattel ... wobei er dann generell schlecht bremsen sollte, was er zumindest in den ersten 30min definitiv nicht tut.

Generell ist die Bremse beim T3 für die maximale Zuladung ausgelegt.
Neben technischen Defekten kann es aber auch ein reines Bedienerproblem sein!

Folgende Grundregeln beachten:
- frühzeitig Herunterschalten
- Motorbremse benutzen!
- nicht auf der Bremse "stehen"
- Bremse immer nur kurzzeitig, aber stark verzögernd, einsetzen
- Bremse immer wieder zum Abkühlen vollständig lösen
- Wer die gesamte Paßstrecke abbremst, also auf dem Bremse "steht",
braucht sich über Überhitzung nicht zu beklagen
- Luftkanäle frei halten! Der T3 hat bei einigen Modellen im Spoiler
zwei "Löcher" in die gerne Zusatzscheinwerfer verbaut werden. Diese Aussparungen sind zur Kühlung der Bremeanlage da! Einbauten entfernen!
- eine Überhitzung der Bremse führt zwangsläufig immer zu einem Radlagerdefekt, sogar die Radnabe kann brechen

Wenn Du trotz Obigem noch Probleme hast kann es sich natürlich
um ein technisches Problem handeln und dann solltest Du umgehend eine Werkstatt aufsuchen.

Das gleiche Problem hatte ich mit billig Bremsbelägen (17 Euro incl. Versand)aus der Bucht (iebäää).
Was etwas geholfen hat ,ist,wie bereits erwähnt,nicht auf der Bremse stehen bleiben sondern immer nur kurz bremsen und natürlich im kleinen Gang die Motorbremse nutzen.

Ich hab jetzt auf innenbelüftete Audi Bremsen umgerüstet,da gibts garantiert keine Probleme mehr.

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Wenn Du anhalten musst, mal vorsichtig die Temperatur der Naben prüfen. Wenn die glühend heiß sind, stellen die Bremszylinder nicht richtig zurück und Deine Bremsscheiben werden durchglühen. Im heißen Zustand ist die Bremswirkung wie beschrieben nicht da.

Grüße, Ulfert

Moin,

haben die in der Werkstatt auch den Wassergehalt der Bremsflüssigkeit geprüft. Vermutlich ist einfach die Flüssigkeit uralt und das Wasser in der Flüssigkeit verdampft, weil es in den Bergen an der Bremse mal etwas wärmer werden kann...

GRuss
Harro

Zitat:

Original geschrieben von harrossurfjoker


haben die in der Werkstatt auch den Wassergehalt der Bremsflüssigkeit geprüft. Vermutlich ist einfach die Flüssigkeit uralt und das Wasser in der Flüssigkeit verdampft, weil es in den Bergen an der Bremse mal etwas wärmer werden kann...

Zitat:

Original geschrieben von Jungteichbauer


3.Bremsflüssigkeit - ok, in Werkstatt gecheckt

Wer lesen kann ist wie gesagt im Vorteil!

Zitat:

Original geschrieben von Ulfert


Wenn Du anhalten musst, mal vorsichtig die Temperatur der Naben prüfen. Wenn die glühend heiß sind, stellen die Bremszylinder nicht richtig zurück und Deine Bremsscheiben werden durchglühen. Im heißen Zustand ist die Bremswirkung wie beschrieben nicht da.

Grüße, Ulfert

Er kann natürlich auch die Bremse mit Wasser kühlen 😁

Zitat:

Original geschrieben von Schreckschraubaer



Zitat:

Original geschrieben von Ulfert


Wenn Du anhalten musst, mal vorsichtig die Temperatur der Naben prüfen. Wenn die glühend heiß sind, stellen die Bremszylinder nicht richtig zurück und Deine Bremsscheiben werden durchglühen. Im heißen Zustand ist die Bremswirkung wie beschrieben nicht da.

Grüße, Ulfert

Er kann natürlich auch die Bremse mit Wasser kühlen 😁

Klar, wenn Du grad' Pipi musst, ist das ein Arbeitsgang.

Ich würde es trotzdem nicht tun, da die Scheibe dabei verhärten kann und sich vielleicht verzieht. Das wirst Du ja sicher noch von der Bearbeitung von Stählen aus der Ausbildung wissen. 😁

Hatte vor 2 Jahren in den französichen Bergen ähnliches Problem. Berghoch (1. und 2. Gang ausschliesslich) hatte ich derbe Temperatur Problmee und nach dem herunterfahren musste ich immer 2x voll durchtreten. Das erstemal trat ich immer wie ins nichts.
War froh als ich dann mit genügend Sicherheitsabstand wieder auf einer Autobahn/ Landstarße fahren konnte.

Habe dann sofort in DE den Hauptbremszylinder und die Bremsflüssigkeit erneuert.
Danach war wieder alles 1A.

Aber das Bremsen war echt ein scheiß Gefühl Bergab.

Moin
Auch wenn die Werkstadt die Flüssigkeit geprüft hat, es klingt nach exakt dem was Harro andeutet. Wasser in der Bremsflüssigkeit. Diese kocht bei hohen Temperaturen und bildet Luftblasen, welche sich komprimieren lassen ohne das die Kolben sich bewegen. Nach einigen Minuten das Stillstandes hört die Flüssigkeit auf zu kochen und die Luftblasen ziehen sich wieder zusammen, der Bremsdruck war wieder voll da. Alle anderen genannten Punkte würden nicht zu einem Drucklosen Pedal führen.

Fading: Man kann den vollen Druck aufbauen, aufgrund einer Dampfblasenbildung zwischen Bremsscheibe und Belege (Trommel etwas anders) habe ich aber keine oder kaum noch Wirkung.

Irgendwas verklemmt sich aufgrund der Wärme: Dann würde die Bremse halt dauerhaft bremsen, sich nicht mehr lösen, aber ich könnte dennoch den vollen Druck am Pedal aufbauen.

Schlechte Belege: Tja, die führen zum einen durch verstärke Ausdünstung des Klebers zum schnelleren Fading, zum anderen können billige Teile die Wärme nicht so gut ableiten, es kommt zur Dampfbildung in alten Flüssigkeiten.

Tausch die Bremsflüssigkeit KOMPLETT!!! durch. Getestet wird meist oben am Kontrollbehälter, hier kann aber neuere Flüssigkeit drin sein als in den Zangen, es ist schließlich kein Kreislauf in den Leitungen!!!!

Ich habe die Menge pro Seite nicht im Kopf, da kann dir aber sicher hier einer helfen. (Irgendwas um 0,25 Liter pro Seite meine ich)

Moin
Björn

Zitat:

Original geschrieben von Friesel


Moin
Auch wenn die Werkstadt die Flüssigkeit geprüft hat, es klingt nach exakt dem was Harro andeutet. Wasser in der Bremsflüssigkeit. Diese kocht bei hohen Temperaturen und bildet Luftblasen, welche sich komprimieren lassen ohne das die Kolben sich bewegen. Nach einigen Minuten das Stillstandes hört die Flüssigkeit auf zu kochen und die Luftblasen ziehen sich wieder zusammen, der Bremsdruck war wieder voll da. Alle anderen genannten Punkte würden nicht zu einem Drucklosen Pedal führen.

Tausch die Bremsflüssigkeit KOMPLETT!!! durch. Getestet wird meist oben am Kontrollbehälter, hier kann aber neuere Flüssigkeit drin sein als in den Zangen, es ist schließlich kein Kreislauf in den Leitungen!!!!

das sehe ich genauso... ganz typisches zeichen für verwässerte Bremsflüssigkeit. ich habe letzte Woche erst meine gewechselt. ich glaube: 0,6l hinten 0,3l vorne und 0,6l Kupplung

mfg

Ok,

Dann werde ich mal die 40€ investieren um die Bremsflüssigkeit zuwechseln, schaden kann es nicht. Gestern wieder gefahren, also bisschen Berg und Tal ( von500m hoch auf 1.150m) und da war zwar wieder dieses Scheissgefühl beim bremsen weil das Pedal einen langen Weg machen musste, aber nicht wie die ganze Zeit völlig bis Anschlag.

Nach dem Tausch werde ich berichten obs besser wurde.

Nach wieviel KM bzw Jahren muss die eigentlich getauscht werden?

alle 2 Jahre sollte die Bremsflüssigkeit gewechselt werden...
es kann aber meiner Meinung nach dennoch ein technisches Problem sein... Wasser kocht ja- ,wie uns allen bekannt, bei 100°C- je nachdem wie viel Bremsflüssigkeit noch im Wasser ist ( lol ) dann halt bei höheren Temperaturen- ich glaube zu wissen, das die "normale DOT4" Bremsflüssigkeit nen Nasssiedepunkt von ca. 150° hat...
also, kann die Bremsflüssigkeit durchaus eigentlich noch o.k. sein- wenn irgendwas an deiner Bremsen so heiß wird!
Sollte dem so sein is irgendwas derbe im Arsch-
wobei ich es auch schon sehr mutig - um nicht zu sagen Wahnwitzig finde - mit defekten Radlagern einfach drauf los zu fahren...

MfG.: Der Kaiser

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