Bremsleitung HL geplatzt G350 BLUETEC 2012

Mercedes G-Klasse W463

Hallo,

mein W463.346 hat mich jetzt nach ca. 7,5 Jahren und ca. 125.000 km schon diverse graue Haare gekostet (Getriebe, Vibrationen, starker Rost am vorderen Scheibenrahmen uvm.).

Gestern war ich unterwegs als ich plötzlich nach und nach ein weiches Bremspedal und relativ großen Betätigungsweg bemerkte. Zuerst dachte ich mir nicht viel dabei, da ich ohnehin nur noch ca. 500 m Weg zu fahren hatte bis nach Hause. Kurz darauf leuchtete dann auch die Bremswarnleuchte auf und es wurde niedriger Bremsflüssigkeitsstand angezeigt.

Zuhause angekommen machte ich mich gleich auf die Suche. Hinten links am Reifen waren innen einige feuchte Spritzer zu sehen und unmittelbar daneben tropfte es im Sekundentakt vor der Hinterachse Bremsflüssigkeit. Nach Anheben der HInterachse konnte ich mir das Desaster genauer ansehen. Dort sitzt oben direkt über der Hinterachse ein Verteiler mit verschiedenen Bremsleitungen auf Bremsschläuche, die wiederum an einen Verteiler auf der HA führen.

Die von vorne kommende Bremsleitung HL war kurz vor dem Verteiler am Boden regelrecht geborsten (siehe Foto). Direkt dort verlaufen auch einige Kabel, und mir scheint, dass eines möglicherweise an der Bremsleitung gescheuert und so offensichtlich letztendlich unbemerkt zur Durchkorrosion geführt haben könnte.

Ich habe das im Foto sichtbare Stück abgetrennt und durch ein selbstgefertigtes Stück verlängert bis zum Verteiler. Ich habe versucht, das verdächtige (natürlich ziemlich unbewegliche) Kabel etwas zur Seite zu ziehen. Dort ist aber sehr wenig Platz. Mehr war leider nicht machbar.

Wer auch so ein Auto hat, sollte vielleicht vorsorglich mal an der Stelle nachsehen...

Bremsleitung HL über Hinterachse
17 Antworten

Auch für Stahlflex gibts bei MB keine Freigabe. Aber evtl. gibt sich ja Stahlflex die Freigabe selbst.

Vielmals wird mit der Herstellung für alle möglichen Fahrzeuge geworben und im Kleingedruckten steht dann evtl. "Nicht im Bereich der STVO" verwenden.

Meist scheitert es beim kompetenten TÜV. Dort wo erfahrungsgemäß durch den "Wander-TÜV" nicht so genau hingeschaut wird, ist das wohl dann auch kein Problem.
Z. B. Cunifer, hier gibt es jetzt seit 2020 eine Zulassung, aber welche Fahrzeughersteller dass zutrifft kann ich nicht sagen. Bei MB ist das jedenfalls noch nicht angekommen.

Übrigens, reine Cu-Bremsleitungen sind schon seit 1995 am PKW verboten. Auch an Oldtimern musste bei Defekt damals auf Stahlleitung umgerüstet werden.

Da es mich jetzt auch interessiert hat habe ich auf der Seite von Kunifer mal nachgelesen. Es gibt eine ABE für die Kunifer Bremsleitungen, aber nur für 4,75mm. Diese ist allgemeingültig. Die ABE und das Gutachten habe ich mir auch durchgelesen. Es ist tatsächlich so, das die Kunifer-Leitungen per Änderungsabnahme in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden müssen.

Was Stahlflex angeht. Es sind ja keine starren Leitungen, sondern Schläuche, die als Ersatz für die “normalen“ Bremsschläuche verbaut werden können. Es gibt mehrere Hersteller. Welche haben für bestimmte Fahrzeuge ein Teilegutachten. Sie müssen also auch per Änderungsabnahme eingetragen werden. Andere haben eine ABE in der alle geprüften Fahrzeuge aufgeführt sind. Mit ABE müssen sie nicht eingetragen werden, so lange sich das Fahrzeug im Originalzustand befindet.
Ich habe alle Bremsschläuche durch Stahlflex ersetzt. Der Hersteller hat für mein Baumuster 463.234 eine ABE mitgeliefert.

Zitat:

Meist scheitert es beim kompetenten TÜV…

Weiss ich nicht … ich kenne einige Autos mit Stahlflex Bremsleitungen, kein Besitzer musste beim TÜV jemals die ABE zeigen. Sowohl bei richtig TÜV bzw. Wander TÜV/Dekra.
Da gab es eher sehr wohlwollende Kommentare dazu …Kontrolliert, Bremstest, fertig.

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