Bremsen neu, plötzlich Probleme ...
Hallo an alle,
...bitte nicht sofort nörgeln, ab in Fachwerkstatt...
...wenn keine Lösung, dann mach ich das...!
Ich habe bei meinem Golf (Bj. 90, 54PS, 1,6D, 321 TKM)
vorne Scheiben und Beläge gewechselt.
..is gut gelaufen..
1. Jetzt, vorne neue Reifen aufgezogen (Werkstattauftrag)
...
2. Bei TÜV-Nachuntersuchung ist Prüfer nochmals auf Bremsenprüfstandsrolle
gefahren (beidseits ca. 235 NM ) also ja quasi Vollbremsung mit neuen billigen
Scheiben...
plötzlich, jetzt SCHLEIFEN die Beläge an den Scheiben, häähh???
hhhmmm ... versteh ich jetzt nicht.
Frage: Muss bei den Belägen, die haben ja oben und unten
eine U-förmige Nut, welche auf dem Bremssattel "quasi läuft" auch
dort eine große Menge Kupferpaste aufgebracht werden?
Feststellung: Wenn man Rad von Hand dreht (Wagenheber), dann dreht das Rad nur ca. 5 Umdrehunhen und schleift. Ist das normal ???
...Ich bitte um Tipps...
Hermfred
PS: Der ganze PKW wirkt so als fehlen 5-10 PS
Beste Antwort im Thema
Hallo
Bremsschläuche kann man wie folgt prüfen:
Bremse mehrmals tretten um maximalen Druck aufzubauen (wer Erfahrung hat fühlt schon im Pedal das der Rest-Druck nicht abgebaut wird, wenn die Wade zuwenig Muskel hat; Motor laufen lassen damit der BKV Unterdruck bekommt. Andererseits müsste ein BKV genug Vacuumreserve für 5-6 Vollbremsungen haben, ABS mit Hydropumpe lass ich mal links liegen).
Wenn dann Bremsscheibe schwergängig bzw Fest ist den Entlüfternippel am Sattel öffnen, wenn Überdruck im Sattel dann ist der Schlauch zu prüfen oder der HBZ bzw das Spiel zwischen HBZ und Druckstange. Wenn kein Überdruck und mit offener Entlüfterschraube Bremse noch Schwergängig liegt es am Sattel.
(auf den Entlüfternippel einen ca 0,5m langen durchsichtigen Schlauch stecken dann sieht man auch was für eine Dreckbrühe rauskommt und man kann auch die Menge abschätzen)
Bremsschläuche altern intern lange von aussen unsichtbar. Je seltener die Bremsflüssigkeit getauscht wird also je höher der Wasseranteil um so mehr Rost hat man im Bremssattel und um so kürzer ist die Standzeit der Bremssschläuche. Wenn die Bremsschläuche aussen Blasen werfen ist dass meist schon Jahre nachdem die sich intern zersetzt haben.
Wer dazulernen will einfach mal alte ausgebaute Bremschläuche mit Druckluft beschicken oder einfach mal durchschneiden und erst mal sehen wie die intern zugequollen sind auch Längsschnitte oder Schrägschnitte sind aufschlussreich.
Ein guter Indikator für poröse Bremsschläuche ist der schwarze Bodensatz im Flüssigkeitsbehälter dass sind die abgelössten Partikel aus den Bremsschlauchinnenwandungen und wenn man Pech hat Partikel aus den Dichtmanschetten an Bremskolben und im HBZ, der braune Anteil ist Partikelrost.
Es gab bei VW ab ca 1990 Bremsschläuche die schon nach wenigen Jahren Blasen geworfen haben laut VW ein Produktionsausreisser völlig unbedenklich. Sah der TÜV anderst. Jetzt kommt wieder der Spruch von den Japan Auto Fahrern dass die nie die Bremsschläuche wechseln das ist korrekt die meisten Japaner werden bevor deren Bremsschläuche erneuert gehören verschrottet oder exportiert.
In den 70ern haben sich Japaner und US Bremschläuche von Europäischen unterschieden die Europäer haben einen anderen Materialmix genommen damit die Bemsschläuche möglichst wenig Pedal-Druck verlieren während man in Übersee fast 100% der Autos mit einem Bremskraftverstärker bestückt hat womit der Druckverlust im Schlauch kompensiert wurde also hat man dort einen anderen Materialmix genommen der längere Standzeiten hat. Warum dass wohl bis heute noch so ist gehört zu den vielen Rätseln der Welt (oder liegt daran das man einmal optimierte Produkte solange weiterbaut bis es besseres gibt bzw bis die Maschinen verschlissen sind)
Wie gesagt wer alle 2-3 Jahre die Bremssflüssigkeit erneuert oder bei jedem Belagwechsel die alte Flüssigkeit aus dem Sattel drückt und neue auffüllt der kommt mit den Bremsschläuchen auf Standzeiten von 15+ Jahren. Sobald man Feuchtigkeit im Sattel hat und einige heisse Bremsungen macht dann hat man überspannten Wasserdampf im System der die Bremsschläuche von innen zerstört.
Ich weiss nicht, 4 Golf Bremschläuche bei den Trommelbremsern kosten im Zubehör um 50€ die vorderen sind leicht zu wechseln die hinteren sind leider etwas blöde verbaut und oft festkorrodiert.
Bremschläuche an Trommelbremsen sind weniger kristisch weil die oft weniger heissen Wasserdampf aushalten müssen und man bei Trommelbremsen viel weniger Bremsflüssigkeitsvolumina pendelt.
Es wird mehr Geld für unnsinniges Tuning ausgegeben und man muss nicht unbedingt warten bis ein Bremsschlauch "platzt" oder komplett "zugeht" und man anschliessend eine oder beide Bremsattel und Bremsscheibe überhitzt hat wenn man Pech hat kocht noch das Radlagerfett aus, also die Folgekosten von einem defekten Bremsschlauch stehen nicht in Realiation zu dem was man sparen kann wenn man denn bis zur letzten Sekunde drin lässt.
Bremssättel vom Golf II sind so konstruiert dass die mit Verschleiss mehr Spiel in den Buchsen/Hülsen bekommen.
Solange da keiner Fett in die Buchse/Hülse presst klappert der Sattel aber er geht nicht fest. Mit dem korrekten Fett wie Optimoly ist das Spiel kleiner und der Sattel etwas leichgängiger aber manchmal wird auch das falsche Fett verwendet das dann verharzt.
Wenn man etwas Erfahrung hat dann fühlt man schon ob der Sattel klemmt oder wegen Fettfüllung zu zäh zurückgeht.
Bolzen bzw Schrauben, Buchsen/Teflonhülsensatz kann man als Reperatursatz kaufen und selbst erneuern, es gibt welche mit Dichtgummistulpe und Verschlusskappe und welche wo nur die Teflongleiter drin sind.
Wenn der Kolben im Schwimmsattel fest ist dann liegt das meist daran dass die Staubmanschette pröse oder gerissen ist und der Bremskolben bzw die Bohrung Rost angesetzt hat.
Wenn man neue Beläge einbaut dann wird der Kolben in die Bohrung zurückgedrückt und damit drückt man auch denn äusseren Rost mit dem Kolben über den Minutenring auf die innere Druckseite.
Dann klemmt der Sattel obwohl er bei den zuvor runtergefahrenen Belägen noch problemlos funktioniert hat. Deswegen sieht der Profi, wenn er die Beläge ausbaut, nach wie die Manschette aussieht und wenn die rissig ist wird der Rest entfernt und man reinigt die Kolbenaussenseite bzw "überholt" den Sattel.
Der nächste Punkt ist wenn man den Bremskolben zurücksetzt kann man fühlen ob der wie es sein sollte "flutscht" oder was nicht sein sollte "hemmt" und sieht dann genauer hin.
Das sind alles Punkte die man sich durch Praxis aneignet und zu einem Belagwechsel dazugehören.
Jemand der das erste mal oder alle 3 jahre mal Beläge wechselt entgehen viele "Feinheiten" weil er nicht die Praxis hat und nicht den Vergleich zu dem wie es sich anfühlen müsste.
Und die Anweissungen der Reperturleitfäden sind meist für Praktiker geschrieben da wird nicht erwähnt dass man beim Belagwechsel noch mehr mehr draufhaben sollte und sich mit dem System Bremse praktsich auskennen muss.
KFZ Mechanniker haben mal die Theorie gebüffelt und dann wurden denen am Objekt von deren "Lehrmeistern" (Gesellen) gezeigt was wie läuft und welche Ursache welche Wirkung haben und wenn man täglich Bremsen macht kommt einmal die Woche ein Fall der nicht 0815 ist dann zeigt der Meister am Objekt wie man rausfindet was Ursache ist und er zeigt auch was man nicht tun sollte weil man sich dadurch den Arbeitstag durch unnötige Tätigkeiten versaut. Sprich man erlernt mit der Zeit wie man sich durch Diagnose am schnellsten/effektivsten die Arbeit korrekt erledigt.
Als KFZ Mechaniker mit Praxis lese ich einen Reperaturleitfaden anderst und ich weiss auch was nicht drin steht also "Insiderwissen" und mit Praxis weiss ich auch wie sich die Golf Bremse über 10 Jahre verschleisst und ich seh an der Bremse wie der Kunde das Auto nutzt und ich erkenne wenn sich der Verschleissverlauf nicht wie erwartet entwickelt oder was Defekt ist.
Grüsse
18 Antworten
bremse vorn - sorry - hab mich verlesen...
Zitat:
Original geschrieben von G0LFZW0
bremse vorn - sorry - hab mich verlesen...
Wollte auch gerade was sagen 😁
Aber für hinten war die Erklärung spitze 😛
jau - ich hätte sagen sollen: "mach die handbremse los dann läuft der auch wieder" 😁
aber die leichtgängikgkeit der hinteren bremse wurde hoffentlich sicher gestellt 🙂
ich bleibe auch der version eines sattelfehlers - leichtgängigkeit - alles nötige wurde dazu bereits gesagt
von der bremssschlauch-version halte ich nix
auch wenn die bremsschläuche bereits blasen bilden und porös sind so löst sich der sattel wenn er i.o. ist trotzdem
das wechseln der schläuche sollte allerdings immer mal bevorzugt in betracht gezogen werden 🙂
gruss !
Hallo
Bremsschläuche kann man wie folgt prüfen:
Bremse mehrmals tretten um maximalen Druck aufzubauen (wer Erfahrung hat fühlt schon im Pedal das der Rest-Druck nicht abgebaut wird, wenn die Wade zuwenig Muskel hat; Motor laufen lassen damit der BKV Unterdruck bekommt. Andererseits müsste ein BKV genug Vacuumreserve für 5-6 Vollbremsungen haben, ABS mit Hydropumpe lass ich mal links liegen).
Wenn dann Bremsscheibe schwergängig bzw Fest ist den Entlüfternippel am Sattel öffnen, wenn Überdruck im Sattel dann ist der Schlauch zu prüfen oder der HBZ bzw das Spiel zwischen HBZ und Druckstange. Wenn kein Überdruck und mit offener Entlüfterschraube Bremse noch Schwergängig liegt es am Sattel.
(auf den Entlüfternippel einen ca 0,5m langen durchsichtigen Schlauch stecken dann sieht man auch was für eine Dreckbrühe rauskommt und man kann auch die Menge abschätzen)
Bremsschläuche altern intern lange von aussen unsichtbar. Je seltener die Bremsflüssigkeit getauscht wird also je höher der Wasseranteil um so mehr Rost hat man im Bremssattel und um so kürzer ist die Standzeit der Bremssschläuche. Wenn die Bremsschläuche aussen Blasen werfen ist dass meist schon Jahre nachdem die sich intern zersetzt haben.
Wer dazulernen will einfach mal alte ausgebaute Bremschläuche mit Druckluft beschicken oder einfach mal durchschneiden und erst mal sehen wie die intern zugequollen sind auch Längsschnitte oder Schrägschnitte sind aufschlussreich.
Ein guter Indikator für poröse Bremsschläuche ist der schwarze Bodensatz im Flüssigkeitsbehälter dass sind die abgelössten Partikel aus den Bremsschlauchinnenwandungen und wenn man Pech hat Partikel aus den Dichtmanschetten an Bremskolben und im HBZ, der braune Anteil ist Partikelrost.
Es gab bei VW ab ca 1990 Bremsschläuche die schon nach wenigen Jahren Blasen geworfen haben laut VW ein Produktionsausreisser völlig unbedenklich. Sah der TÜV anderst. Jetzt kommt wieder der Spruch von den Japan Auto Fahrern dass die nie die Bremsschläuche wechseln das ist korrekt die meisten Japaner werden bevor deren Bremsschläuche erneuert gehören verschrottet oder exportiert.
In den 70ern haben sich Japaner und US Bremschläuche von Europäischen unterschieden die Europäer haben einen anderen Materialmix genommen damit die Bemsschläuche möglichst wenig Pedal-Druck verlieren während man in Übersee fast 100% der Autos mit einem Bremskraftverstärker bestückt hat womit der Druckverlust im Schlauch kompensiert wurde also hat man dort einen anderen Materialmix genommen der längere Standzeiten hat. Warum dass wohl bis heute noch so ist gehört zu den vielen Rätseln der Welt (oder liegt daran das man einmal optimierte Produkte solange weiterbaut bis es besseres gibt bzw bis die Maschinen verschlissen sind)
Wie gesagt wer alle 2-3 Jahre die Bremssflüssigkeit erneuert oder bei jedem Belagwechsel die alte Flüssigkeit aus dem Sattel drückt und neue auffüllt der kommt mit den Bremsschläuchen auf Standzeiten von 15+ Jahren. Sobald man Feuchtigkeit im Sattel hat und einige heisse Bremsungen macht dann hat man überspannten Wasserdampf im System der die Bremsschläuche von innen zerstört.
Ich weiss nicht, 4 Golf Bremschläuche bei den Trommelbremsern kosten im Zubehör um 50€ die vorderen sind leicht zu wechseln die hinteren sind leider etwas blöde verbaut und oft festkorrodiert.
Bremschläuche an Trommelbremsen sind weniger kristisch weil die oft weniger heissen Wasserdampf aushalten müssen und man bei Trommelbremsen viel weniger Bremsflüssigkeitsvolumina pendelt.
Es wird mehr Geld für unnsinniges Tuning ausgegeben und man muss nicht unbedingt warten bis ein Bremsschlauch "platzt" oder komplett "zugeht" und man anschliessend eine oder beide Bremsattel und Bremsscheibe überhitzt hat wenn man Pech hat kocht noch das Radlagerfett aus, also die Folgekosten von einem defekten Bremsschlauch stehen nicht in Realiation zu dem was man sparen kann wenn man denn bis zur letzten Sekunde drin lässt.
Bremssättel vom Golf II sind so konstruiert dass die mit Verschleiss mehr Spiel in den Buchsen/Hülsen bekommen.
Solange da keiner Fett in die Buchse/Hülse presst klappert der Sattel aber er geht nicht fest. Mit dem korrekten Fett wie Optimoly ist das Spiel kleiner und der Sattel etwas leichgängiger aber manchmal wird auch das falsche Fett verwendet das dann verharzt.
Wenn man etwas Erfahrung hat dann fühlt man schon ob der Sattel klemmt oder wegen Fettfüllung zu zäh zurückgeht.
Bolzen bzw Schrauben, Buchsen/Teflonhülsensatz kann man als Reperatursatz kaufen und selbst erneuern, es gibt welche mit Dichtgummistulpe und Verschlusskappe und welche wo nur die Teflongleiter drin sind.
Wenn der Kolben im Schwimmsattel fest ist dann liegt das meist daran dass die Staubmanschette pröse oder gerissen ist und der Bremskolben bzw die Bohrung Rost angesetzt hat.
Wenn man neue Beläge einbaut dann wird der Kolben in die Bohrung zurückgedrückt und damit drückt man auch denn äusseren Rost mit dem Kolben über den Minutenring auf die innere Druckseite.
Dann klemmt der Sattel obwohl er bei den zuvor runtergefahrenen Belägen noch problemlos funktioniert hat. Deswegen sieht der Profi, wenn er die Beläge ausbaut, nach wie die Manschette aussieht und wenn die rissig ist wird der Rest entfernt und man reinigt die Kolbenaussenseite bzw "überholt" den Sattel.
Der nächste Punkt ist wenn man den Bremskolben zurücksetzt kann man fühlen ob der wie es sein sollte "flutscht" oder was nicht sein sollte "hemmt" und sieht dann genauer hin.
Das sind alles Punkte die man sich durch Praxis aneignet und zu einem Belagwechsel dazugehören.
Jemand der das erste mal oder alle 3 jahre mal Beläge wechselt entgehen viele "Feinheiten" weil er nicht die Praxis hat und nicht den Vergleich zu dem wie es sich anfühlen müsste.
Und die Anweissungen der Reperturleitfäden sind meist für Praktiker geschrieben da wird nicht erwähnt dass man beim Belagwechsel noch mehr mehr draufhaben sollte und sich mit dem System Bremse praktsich auskennen muss.
KFZ Mechanniker haben mal die Theorie gebüffelt und dann wurden denen am Objekt von deren "Lehrmeistern" (Gesellen) gezeigt was wie läuft und welche Ursache welche Wirkung haben und wenn man täglich Bremsen macht kommt einmal die Woche ein Fall der nicht 0815 ist dann zeigt der Meister am Objekt wie man rausfindet was Ursache ist und er zeigt auch was man nicht tun sollte weil man sich dadurch den Arbeitstag durch unnötige Tätigkeiten versaut. Sprich man erlernt mit der Zeit wie man sich durch Diagnose am schnellsten/effektivsten die Arbeit korrekt erledigt.
Als KFZ Mechaniker mit Praxis lese ich einen Reperaturleitfaden anderst und ich weiss auch was nicht drin steht also "Insiderwissen" und mit Praxis weiss ich auch wie sich die Golf Bremse über 10 Jahre verschleisst und ich seh an der Bremse wie der Kunde das Auto nutzt und ich erkenne wenn sich der Verschleissverlauf nicht wie erwartet entwickelt oder was Defekt ist.
Grüsse