Braincap nicht verboten !?
Obwohl nach § 21a Absatz 2 StVO amtlich genehmigte Schutzhelme getragen werden müssen, können ebensogut Schutzhelme getragen werden, die nicht amtlich genehmigt sind.
Die steht hier, ganz unten ...
Weiß jemand noch mehr darüber ?
Allsqure
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Nurfluegler
... worum geht es dir eigentlich in diesem thread?
Apostel Honda, Brief an die Biker, Vers 13
Selig sind diejenigen, die lesen können.
Sie finden die Antworten immer heraus.
Allsquare
114 Antworten
Das Bayerische Staatsministerium informiert (zur Helmauswahl):
Vor dem Kauf müssen folgende Fragen geklärt werden:
* Schütteln Sie kräftig den Kopf. Wackelt der Helm oder sitzt er fest?
Ich meine, ich könnte mir von meinem Zahnarzt ein paar Implantathülsen in die Schädeldecke aussen einpflanzen lassen und den Helm dann jedesmal fest verschrauben.
* Ist das Visier kratzfest ...?
Es gibt kratzfeste Visiere ? Warum zum Teufel sagt mir das keiner ?
Allsquare
Zitat:
Original geschrieben von allsquare
Ich meine, ich könnte mir von meinem Zahnarzt ein paar Implantathülsen in die Schädeldecke aussen einpflanzen lassen und den Helm dann jedesmal fest verschrauben.
Da wärst Du aber nicht der Erste. Sowas hab ich schon in irgendeiner Talkshow gesehen. Der Typ fand Eisenspitzen auf dem Kopf wohl hübsch 😁
Und bevor jemand lästert...ich bin ein Mädel, ich darf Talkshows mögen 😛
Zitat:
Original geschrieben von bb-blue
braincaps sind nicht verboten.
dohj wenn du einen unfall baust und dir kopfverletzungen zuziehst, oder gar dich sehr schweer verletzt, kann dir deine versicherung, egal ob unfall oder leben, die leistungen streichen, da du nicht ausreichend geschützt warst und damit grob fahrlässig mit deiner gesundheit umgegangen bist.
ein gutachter wird hinzugezogen und der wird dann bestätigen das diese art von verletzungen mit einem genormten ECE helm nicht passiert wäre...
Du schreibst das so, als sei es gesicherte Rechtssprechung. Das möchte ich an dieser Stelle bezweifeln. Zunächst einmal wäre festzustellen, ob das Tragen eines Helmes, der nicht der ECE 22.05 genügt, grob fahrlässig oder nur fahrlässig ist. Ich würde eine grobe Fahrlässigkeit "aus dem Bauch heraus" erst einmal verneinen. Dann wäre zu klären, ob die Versicherung tatsächlich die gesamten Leistungen streichen darf, das darf sie nämlich meines Wissens seit einiger Zeit nicht mehr - das "Alles oder nichts"-Prinzip ist abgeschafft worden.
Eingermaßen wahrscheinlich erscheint es mir, dass eine versicherung versuchen dürfte, die Versicherungsleistungen zu kürzen, wenn Du einen Unfall mit Non-ECE-Helm hast. Ob sie damit durchkommt, dürfte dann Gegenstand eines Rechtsstreites sein.
Samplemam (nur mit Integral oder Jethelm unterwegs)
Zitat:
Original geschrieben von allsquare
Du lieber Himmel, hoffentlich erzählt keiner unseren Soldaten, daß sie keinen geeigneten Schutz haben. Selbst ich mußte 1967 beim Bund mit diesem Hirnbeschwerer fahren ...Zitat:
Original geschrieben von pfisti
Momentan spricht man lediglich vom geeigneten Schutzhelm und nimmt nur Stahlhelme konkret aus.Allsquare
1967 war die Welt noch in Ordnung. Ich bin damals als Kind ohne Kindersitz in Autos mitgefahren die weder Sicherheitsgurt noch Kopfstützen oder gar Airbags hatten. Über Helmpflicht auf Skipisten hat man sich nicht einmal als Sience fiction Gedanken gemacht und weder unsere Kinderwagen noch unsere Fahrräder oder Spielsachen hatten ein GS-Prüfzeichen. Trotzdem bin ich erwachsen und groß geworden und habe mir sogar erhebliches Übergewicht erarbeitet.
Wie konnten wir das nur überleben?
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Zitat:
Original geschrieben von uwbiker
Trotzdem bin ich erwachsen und groß geworden und habe mir sogar erhebliches Übergewicht erarbeitet.
Hach ... ich bin nicht allein !!!
Übrigens:
"Bislang gibt es noch keinen einzigen Nachweis, dass Braincaps geeignete Schutzhelme sind", sagt Rolf Hönig aus dem Innenministerium Baden Württemberg in Stuttgart, Abteilung Verkehr. Das Innenministerium ist Dienstherr der Polizei. Das TÜV-Gutachten Rheinland sei nur eines von mehreren, die Braincaps die notwendige Schutzwirkung absprechen. Keinen Zweifel lässt Hönig daran, wie sich die Polizei zu verhalten hat: "Wer mit einem Braincap fährt, muss 15 Euro Busgeld bezahlen und die Maschine stehen lassen. Die Straßenverkehrsordnung gilt bundesweit einheitlich, Ausnahmen gibt es keine."
Unsere freie Presse schreibt dieses.
Ob der Herr Hönig weiß was er redet ? Wer muß was nachweisen ... der, der es verbieten will oder der, der eines tragen will ? Wäre die Sache so eindeutig, wäre sie m.E. bereits Gesetz ...
Allsquare
Zitat:
Original geschrieben von uwbiker
Wie konnten wir das nur überleben?
Das ist leider eine ziemlich hohle Aussage. 1972 erreichte die Zahl der Verkehrstoten in der BRD ihr Allzeithoch von über 21.000. Seitdem ist diese Zahl mehr oder weniger konstant am Sinken und liegt heute bei unter 6.000 - obwohl wir heute schätzungsweise ein Viertel mehr Bürger haben, doppelt so viele Fahrzeuge in Gebrauch und damit ca. dreimal soviele Kilometer zurücklegen. In den vergangenen 35 Jahren ist das Risiko pro gefahrenem Kilometer, in Deutschland bei einem Verkehrsunfall zu sterben, um etwa 90 Prozent zurückgegangen. Dafür verantwortlich sind sicherlich viele Faktoren: Bessere Straßen, verstärkte Tempolimits (1972 durfte man auf Landstraßen noch heizen, was das Zeug hielt), eine verbesserte Fahrschulausbildung, verbesserte Unfallnotversorgung - aber auch sicherere Fahrzeuge, Anschnallpflicht und eben Helmpflicht.
Ich verstehe sehr wohl, dass Du Dich nicht über die Maßen bevormunden lassen willst, aber so zu tun als würde dies alles nichts bringen, halte ich für blauäugig.
Sampleman
Zitat:
Original geschrieben von sampleman
Ich verstehe sehr wohl, dass Du Dich nicht über die Maßen bevormunden lassen willst,
Ich denke, nur darum geht es ! Wenn das Leben im Rest der Welt (wir zivilisierten Westeuropäer stellen ja nur knapp 5% der Weltbevölkerung) so dramatisch unsicher wäre (abgesehen von gewaltsamen Auseinandersetzungen), dann wäre die Anderen sicher schon fast alle da ! Unser Sicherheitsbewußtsein beruht auf nicht zu Ende gedachten, statistischen Werten.
Ich zitiere hier nochmals:
Die Angst-Industrie (war eine Fernsehsendung)
Warum wir Risiken maßlos überschätzen
Die Hauptuntersuchung am Auto, der TÜV, könnte viel seltener stattfinden, ohne dass das Risiko auf der Straße größer würde, rechnen Experten vor. Vogelgrippe, SARS, BSE, Feinstaub - das sind die Risiken, vor denen wir uns fürchten. Riesenschlagzeilen, aufgeregte Politiker, verunsicherte Menschen. Panik, Hysterie, Aktionismus. Wir wollen Nullrisiko. Wir wollen Nullrisiko von unserem Staat, den Schutz vor allen Gefahren des Lebens. Vollkasko. Aber Risikoabwehr kostet immer mehr Geld. Und bringt oft wenig. Für die BSE-Bekämpfung zum Beispiel geben wir Hunderte von Millionen Euro aus und schützen uns vor einem Risiko, das statistisch nicht existiert. Das Geld hätte besser eingesetzt werden können, um Krankenhausinfektionen zu verhindern, an denen jährlich Tausende Patienten sterben. Warum bewerten wir Risiken völlig irrational? Welche Rolle spielen Wissenschaftler, die Medien und die Politik bei der Bewertung von Risiken? Warum haben wir Angst vor BSE, aber rauchen gleichzeitig, klettern beim Fensterputzen auf den wackligen Küchenstuhl und setzen uns täglich im Straßenverkehr tausendmal höheren Gefahren aus? Ist der tägliche "Katastrophismus" gar eine deutsche Eigenschaft? Panik bei Nitrat im Kopfsalat, Thrombosen im Flugzeug und Elektrosmog. "Die Deutschen trinken sich zu Tode, rauchen sich zu Tode, fahren sich zu Tode. Kann jeder selbst entscheiden. Aber wenn eine Gefahr von außen droht, werden sie hysterisch", überspitzt es ein Ausländer, der schon lange hier lebt.
... und gebe dies zu lesen.
Zitat:
Original geschrieben von sampleman
aber so zu tun als würde dies alles nichts bringen
Den Eindruck hatte ich nicht.
Allsquare
Du hast in Deinem Link am Anfang ja selbst darauf hingewiesen, wie die derzeitige Gesetzeslage ist, und zwar "Nicht verboten". Das gilt natürlich nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, wo es zu jedem Gesetz eine Ausnahmeverordnung mit 25 Ausnahmen zu dieser Verordnung und 10 Sonderfallregelungen für bestimmte Regionen und 20 Anwendungsbeispiele gibt. Also, Deckel auf und Fahren!!!
Zitat:
Peter Schaudt, Helmexperte beim TÜV-Rheinland in Köln geht mit Halbschalen-Helmen hart ins Gericht: "Braincaps bieten so gut wie keinen Kopfschutz, weil Gesicht, Ohren und Kinn völlig blank liegen."
Find ich putzig. Meine Damen und Herren, ich präsentiere den Jethelm!
http://www.power-bike.ch/shopping/images/C59D5085.jpgHier der Caberg Breeze, geprüft nach ECE 22!!!
Mal sehen.
Ohren geschützt? Check!
Kinn geschützt? Nope!
Gesicht geschützt? Nur bei geschlossenem Visier. Aber wieviele der Biker fahren dennoch mit offenem Visier und Brille?
Aber das liebe ich an Deutschland. Nix halbes und nix ganzes. Wenn ich die Biker vor sich selbst schützen möchte, dann mache ich um Himmels willen den Integralhelm zur Pflicht!!! Das deutsche Politiker, Richter und Staatsanwälte sowas nicht hinkriegen, sollte aber nach 60 Jahren jedem klar sein. Noch ein gutes Bsp., Handy am Steuer ist verboten, weil lenkt vom fahren ab. Nicht verboten sind Zigarette rauchen, essen und trinken! Um die Feinstaubbelastung zu senken werden Umweltzonen eingerichtet. Nur blöd das 50% der Fahrzeuge keinen nennenswerten Feinstaub produzieren, nämlich die Benziner und das der größte Teil des Feinstaubes von der Industrie, den Haushalten und der Natur produziert wird. Ja meine Damen und Herren, die Natur verpestet sich selbst. Klingt komisch, is aber so.
Zum Glück sind die Polizisten hier in Sachsen nicht so verkniffen wie z.B. in Bayern und Baden-Würtemberg. Ich fahre mit Braincap. 😛
Am liebsten würd ich mir ne Helmbefreiung holen damit die ganze Diskutierei ein Ende hat. Kennt jemand nen Arzt der sowas macht?
...allsquare...was zettelst du da jetzt wieder an?...
...ja, die risikovermeidung spielt in vielen köpfen eine derart grosse rolle, dass man schon fast den preis dafür vergisst...jede risikovermeidung kostet viel geld...im falle eines nichteintretens einer potentiellen gefährdung ists sogar rausgeschmissenes geld...im umkehrschluss müsste sich also jeder, der in die abwehr etwaiger risiken investiert, inbrünstig hoffen, dass dieses risiko eintritt...nur so macht sich die vermeidung bezahlt...
...und wer hundert jahre im leben raucht...der vermiedet damit das risiko früh zu sterben...ob mit oder ohne helm...😁
...sex sells?...angst auch...ganze industriezweige leben nur von der angst...mir wärs im prinzip ja echt wurscht obs eine helmpflicht gäb oder nicht...aber wenn dann einer mit lebensverneinendem fahrstil, ohne helm...mit zu brei geschlagener fresse im kkh rumliegt...der verursacht unter umständen kosten, die mit helm nicht entstanden wären...und jeder, auch der nicht motorradfahrende beitragszahler muss dafür grade stehen...(ich will hier jetzt keine diskussion über die versicherungen führen!)...und es entstehen folgekosten, die möglicherweise vermieden hätten werden können...so gesehen...und isoliert..so macht die helmverordnung schon irgendwie sinn...
...ob nun ein helm mehr sicherheit bringt?...viele studien haben sich damit beschäftigt...ein eindeutiges ergebnis gibts imho nicht...ich habe der helmpflicht nicht viel vorzuwerfen...eher schon der inkonseqeunz der ganzen idee...nicht zu ende denken ist zwar mode, kotzt mich aber dennoch an...wenn der helm also verhindern soll, dass schwerwiegende verletzungen entstehen...wieso nur am kopf?...wieviele leute sitzen im rolli, weil sie ihrem hobby fröhnten?...coole sache, son helm...wieso nicht gleich moppl fahren verbieten?...autofahren auch...und sonst alles..."risikosportarten"?...weg damit...nur damit lassen sich alle risiken bis zur unkenntlichkeit minimieren...ja, alle...denn der mensch (der mitteleuropäische zumindest) neigt eh nur dazu, risiken zu identifizieren, die er auch irgendwie lösen kann...risiken werden nur ganz selten einfach hingenommen (ohne aufwendige risikovermeidungsstrategie), obwohl das eine valide strategie sein kann...es kann genügen, den eintrittsindikator zu sehen...aber wir sind völlig indikationslos gegen so manches risiko versichert, dessen eintrittswahrscheinlichkeit recht gering ist...wenn auch zugegebenermassen der schaden imens sein kann...
...versteht mich bitte nicht richtig...ich sage weder, dass die helmpflicht ein segen ist, noch dass sie nichts taugt...aber konsequent ein ziel zu ende verfolgen sieht imho anders aus...vllt sollte man sich einfach von dem gedanken verabschieden, dass die helmpflicht zum schutze des motorradfahrenden bürgers da ist...ein industriezweig lebt von der herstellung von derlei sicherheitsbekleidung...und ich bin mir nicht sicher, wieviel umsatz da drin wäre, gäb es keine helmpflicht und die angst verletzt zu werden...
Zitat:
Original geschrieben von sampleman
Das ist leider eine ziemlich hohle Aussage. 1972 erreichte die Zahl der Verkehrstoten in der BRD ihr Allzeithoch von über 21.000. Seitdem ist diese Zahl mehr oder weniger konstant am Sinken und liegt heute bei unter 6.000 - obwohl wir heute schätzungsweise ein Viertel mehr Bürger haben, doppelt so viele Fahrzeuge in Gebrauch und damit ca. dreimal soviele Kilometer zurücklegen. In den vergangenen 35 Jahren ist das Risiko pro gefahrenem Kilometer, in Deutschland bei einem Verkehrsunfall zu sterben, um etwa 90 Prozent zurückgegangen. Dafür verantwortlich sind sicherlich viele Faktoren: Bessere Straßen, verstärkte Tempolimits (1972 durfte man auf Landstraßen noch heizen, was das Zeug hielt), eine verbesserte Fahrschulausbildung, verbesserte Unfallnotversorgung - aber auch sicherere Fahrzeuge, Anschnallpflicht und eben Helmpflicht.Zitat:
Original geschrieben von uwbiker
Wie konnten wir das nur überleben?Ich verstehe sehr wohl, dass Du Dich nicht über die Maßen bevormunden lassen willst, aber so zu tun als würde dies alles nichts bringen, halte ich für blauäugig.
Sampleman
Das mag sein dass Dir meine Aussage hohl vorkommt. Hohl ist aber vor allen Dingen, dass die Eigenverantwortlichkeit des Menschen durch Rechtsnormen ersetzt wird.
Allerdings beabsichtige ich auch in Zukunft selbst zu beurteilen wie hoch das Risiko ist, das ich einzugehen bereit bin. Ich brauche nicht für jede Situation in meinem Leben ein Gesetz, das mir genau vorschreibt wie ich mich zu verhalten habe. Ich habe auch keine Vollkaskoversichderung - für keines meiner Fahrzeuge und wenn ich eine Reise buche, dann verdient keine Versicherung etwas für den (möglichst unwahrscheinlichen) Fall des Reiserücktritts.
Verletzt sich ein Ministerpräsident beim Skifahren - schon droht uns die Helmpflicht auf der Piste. Es mittlerweile schon gute Praxis nach spektakulären Einzelfällen ganze Bürokratien zu installieren. (BSE, Vogelgrippe, Pflegeversicherung, HU, AU, usw.). Unfähige Politiker erhalten nach der Abwahl dafür oft gut dotierte Posten deren Erfolg von vorne herein fraglich erscheint. Stoiber soll in Brüssel Bürokratie abbauen?!?!?!?! Ha ha!
Warum zum Teufel muss alles per Gesetz oder Verordnung vorgeschrieben werden. Es ist MEIN Kopf und es ist MEINE Gesundheit. Das selbe gilt für die Anschnallpflicht und für viele Regelungen die nicht Dritte schützen sondern jeweils den Bürger vor sich selbst. Natürlich bringen die Sicherheitstechnologien etwas - aber warum muss man zum Selbstschutz gezwungen werden?
Das ganze Leben ist lebensgefährlich - trotzdem nimmt Jeder täglich daran teil - allerdings mit zunehmender Zeit immer weniger, denn das übernimmt dann weitgehend das Gesetz!
Zitat:
Ich zitiere hier nochmals:
Die Angst-Industrie (war eine Fernsehsendung)
Warum wir Risiken maßlos überschätzen
Die Hauptuntersuchung am Auto, der TÜV, könnte viel seltener stattfinden, ohne dass das Risiko auf der Straße größer würde, rechnen Experten vor. Vogelgrippe, SARS, BSE, Feinstaub - das sind die Risiken, vor denen wir uns fürchten. Riesenschlagzeilen, aufgeregte Politiker, verunsicherte Menschen. Panik, Hysterie, Aktionismus. Wir wollen Nullrisiko. Wir wollen Nullrisiko von unserem Staat, den Schutz vor allen Gefahren des Lebens. Vollkasko. Aber Risikoabwehr kostet immer mehr Geld. Und bringt oft wenig. Für die BSE-Bekämpfung zum Beispiel geben wir Hunderte von Millionen Euro aus und schützen uns vor einem Risiko, das statistisch nicht existiert. Das Geld hätte besser eingesetzt werden können, um Krankenhausinfektionen zu verhindern, an denen jährlich Tausende Patienten sterben. Warum bewerten wir Risiken völlig irrational? Welche Rolle spielen Wissenschaftler, die Medien und die Politik bei der Bewertung von Risiken? Warum haben wir Angst vor BSE, aber rauchen gleichzeitig, klettern beim Fensterputzen auf den wackligen Küchenstuhl und setzen uns täglich im Straßenverkehr tausendmal höheren Gefahren aus? Ist der tägliche "Katastrophismus" gar eine deutsche Eigenschaft? Panik bei Nitrat im Kopfsalat, Thrombosen im Flugzeug und Elektrosmog. "Die Deutschen trinken sich zu Tode, rauchen sich zu Tode, fahren sich zu Tode. Kann jeder selbst entscheiden. Aber wenn eine Gefahr von außen droht, werden sie hysterisch", überspitzt es ein Ausländer, der schon lange hier lebt.
Allsquare
Allsquare, Du bringst es auf den Punkt. "German hysterie" wird es im Ausland belächelnd genannt. Aber die kleine Einschränkung sei mir gestattet-über den Nutzen des Helmes muss eigentlich nicht geredet werden, ob Studie oder nicht. Ich hab leider mehr als eine zermatschte Birne sehen müssen, es ist äußerst unappetitlich, glaub es mir. Helmpflicht find ich o.k., nur ist die Umsetzung mangelhaft-müsste einfach heißen EC-genormt, Punkt. Bevormundung? Ja sicher, aber die Folgekosten bei "inkompletten" Murmelausfall sind immens und von der Solidargemeinschaft zu tragen. Oder es heisstganz einfach, die Leistungspflicht der Krankenkasse/Rentenversicherung bei Schäden, die durch Tragen geeigneter Schutzkleidung wahrscheinlich nicht aufgetreten wären, entfällt. Dann hat jeder die Möglichkeit, seinen freien Willen auszuleben, aber mit ALLEN Konsequenzen. Sprich-es mischt sich niemand in meine Entscheidung ein, aber es räumt auch niemand meine Scheisse auf. Leider sind die Ansprüche ja anders, wenn der Bürger Mist gebaut hat, dann ist das Geschrei nach Vater Staat groß. Ent- oder -weder.
Zitat:
Warum zum Teufel muss alles per Gesetz oder Verordnung vorgeschrieben werden.
Deine eigene Antwort darauf:
Zitat:
Hohl ist aber vor allen Dingen, dass die Eigenverantwortlichkeit des Menschen durch Rechtsnormen ersetzt wird.
Ich interpretiere das so als das somit bereits ein nicht unerheblicher Verlust oder Mangel dieser Eigenverantwortung vorliegt.
Oder ich frage dich jetzt z.B. mal ob es deiner Meinung nach als eigenverantwortlich ist mit nem Halbschalenhelm zu fahren? Weil wenn ja dann liegt das Problem möglicherweise in unterschiedlichen Auffassungen von Eigenverantwortung. Dann haben wir da auch ein Problem.....
Zitat:
Es ist MEIN Kopf und es ist MEINE Gesundheit.
Rein auf deinen Körper bezogen ja. Nur muss dieser im Schadenfall aber für teures Geld zusammengeflickt werden. Für die Dauer der Instandsetzung muss von irgendwo her dein Lohn kommen, sonst bearbeitet Frauchen deine Rübe dermassen dass sie danach im Vergleich direkt nach dem Unfall wie nach 3 Wochen Wellness ausgesehen hat. Für diesen Lohn vollbringst du aber keine Gegenleistung, im Gegenteil, du lässt für die Reparaturzeit Cheffe hängen, er muss teure Temporärarbeiter anheuern um nich vor lauter Arbeit Konkurs anmelden zu müssen.....
Alles Kosten die Anfallen. Und für welche nun mal die Allgemeinheit einspringen muss. Und DARUM habe ich pers. ein vitales Interesse daran dass deine Rübe auf dem Hobel anständig eingelullt ist....😉
Nun kann man sagen auch MIT gutem Helm kann was passieren weil
Zitat:
Das ganze Leben ist lebensgefährlich - trotzdem nimmt Jeder täglich daran teil
. Ganz korrekt. Es ist aber so dass sich die doch an sich vernünftige Allgemeinheit dazu bekannt hat gewisse Risiken zu decken. Im Gegenzug erwartet sie aber von dir das du dich so verhälst das im Schadenfall das Schadensausmass in minimierbaren Grenzen bleibt. Das Bedeutet das du dich aber auch im vernünftigen Rahmen verhalten und auch schützen musst. Also nicht im Suff fahren, nicht rasen, Bock in Ordnung halten und eben auch vernünftige Bikerklamotten inkl. Mütze. WENN das gegeben ist dann hast du alles Zumutbare unternommen um die Risiken von alltäglichen Handlungen nach bestem Wissen und Gewissen zu minimieren.... Und wenn dir DANN ne schwarze Katze über den Weg läuft DANN ist die Gesellschaft auch für dich da.
Und weiter ist es aber doch so dass eine an sich ganz vernünftige und simpel regelbare Sache wie Helmtragen von mehr oder weniger übermotivierten Schreibtischgladiatoren ad absurdum geführt wird. In dem eben immer wieder schwammige Regeln mehr Unklarheit als Klarheit verbreiten. Und DAS kapier ich allerdings auch nicht, vermutlich liegt das einfach in den Genen all der verwegenen Füllfedergrenadiere...
Es wäre doch ganz einfach: Jeder mit einem in D eingelösten Motorrad darf nur mit Helmen fahren die ein XY Gütesiegel bekommen. Punkt, aus die Maus. Turis mal ausgenommen, weil wenns schon in EINEM Land so schwierig ist so wirds international wohl 300% hoffnungslos sein....
Versteh mich nicht falsch!
Ich bin absolut für das Tragen des Helms und auch weiter gehender - nicht vorgeschriebener - Sicherheitskleidung. Aber mich stört eben dass in Deutschland immer alles gesetzlich geregelt werden muss.
Die Definition des zugelassenen Helms ist genau so unklar wie die Definition der mittlerweile ja auch mit einer regelung bedachten Winterreifen. Wir egeln uns zu Tode. Bananenkrümmung, Feinstaubbelastung, Helmpflicht und der Transport meiner Tauchflasche, das alles sind Dinge die auch ohne Vorschriften funktioniert haben. Ich bin schon 1971 ohne Helmpflicht mit GFK-Hut gefahren, freiwillig. Wenn ich aber das Moped von der anderen Straßenseite in den Hof bewegt habe ohne den Helm aufzusetzen hat es niemenden interessiert. Heute beschäftigen sich 3 Polizisten jeweils 2 Stunden damit und ich habe ien Verfahren am Hals.
Es geht mir eigentlich nicht um die Helmpflicht sondern um die Regelungswut allgemein, die niemend mehr überscheuen und überwachen kann. Hintergrund für das alles sind die vielen Streitfälle mit denen sich die Gerichte zu befassen haben, weil irgend ein Geschädigter für einen Bagatellschaden versucht möglichst viel herauszuschlagen. Die Versicherungen versuchen aber möglichst gut weg zu kommen und auf beiden Seiten werden Fairness und Ehrlichkeit von der Profigier verdrängt.
Im Grund sind wir natürlich selber schuld und WIR sind ja bei genauer Betrachtung auch selbst der Staat.
Zitat:
Es mittlerweile schon gute Praxis nach spektakulären Einzelfällen ganze Bürokratien zu installieren. (BSE, Vogelgrippe, Pflegeversicherung, HU, AU, usw.).
Du hast den Terrorismus vergessen - der wohl für die heftigste Demontage der Freiheits/Grundrechte etc. herhalten darf 😉
Ja Aurian - da hast scho Recht. Aber.... die paar Hansel, welche ihre Murmel hinhalten... die kann das System schon verkraften. Bezeichnen wir sie mal polemisch als Depperl - das Auffangen von Depperlfolgen ist nunmal auch Aufgabe einer sozialen Gesellschaft und Depperl sein ist erlaubt.
Das Drama ist imho die Neigung der Deutschen entweder gar nichts zu machen... oder in eine grenzenlose Hysterie, in einen Wahn zu verfallen. Einen vernünftigen Mittelweg... never... und wer nicht mitspringt, der soll am besten gleich an die Wand.
Andere Frage - warum gibt es dann keine Pflicht für Schutzkleidung?
Letztendlich gehen wir einen Weg zur völligen Verblödung und Fernsteuerung... drive by wire quasi.
Aufklären, Wissen/Können vermitteln, Folgen zeigen... und wer dann nicht folgern kann... ja mei. Ein Gesetz ist natürlich einfacher... nur... wollen wir die totale Kontrolle und Regulierung aller Lebensbereiche bis zum Akt? Sonst funzt das nämlich nicht wirklich, sind halt Menschen, keine Normmaschinen 😉
Mir ist das doch piepe... von mir aus hat einer halt die Splitter von einem Nachttopf im Hirn - sein Bier. Mich fasziniert viel mehr die Frage "Ist das erlaubt?". Ich würde wenn überhaupt fragen "Hilft das was oder nicht?".
Achja.... Zusammenfassung: