BMW vs. Offizialer BMW-Service vs. Freie Werkstatt und das elektronische Serviceheft

BMW 5er F10

Hallo zusammen,

ich muss in den nächsten Wochen meine erste große Inspektion durchführen (F10 BJ2014 126Tkm), mit allen Filter, hinteren Bremsbeläge, Ölwechseln usw. Ich war heute morgen bei BMW und ein Angebot für das ganze bekommen. Angebot im Sinne vom 'Preis', kein Sonderpreis 🙂

Danach habe ich mir dieses Thema überlegt ob ich das ganze am besten in einer freien Werkstatt günstiger machen lassen soll.. Kam natürlich sofort die Frage was ist mit dem elektronischen Serviceheft.. Im Internet findet man tausende Diskussionen darüber, dass man bei den freien Werkstätten eine Lücke in Serviceheft bekommt, und das eventuell den Wiederverkaufswert verschlechtert.

Deshalb habe ich gerade ein paar Werkstätte hier in Nürnberg gesucht und die angerufen, um zu fragen ob die mit dem Serviceheft was machen.. Die sagen mir "wir sind ein ganz offizieller BMW-Service und können die durchgeführten Service in das elektronische Serviceheft eintragen". Eine ist z.B. diese Werkstatt http://www.autoservice-noris.de/ Die sind hier in der Umgebung ziemlich bekannt und gelobt anscheinend.

Also es gibt anscheinend diese 3 Möglichkeiten für die Inspektionen: BMW Selbst, offizieller BMW Service und Freie Werkstatt. Soweit ich bisher mitbekommen habe, diese offizielle Services sind vom Preis her wie eine Freie Werkstatt (also günstiger als BMW), und können den Serviceheft pflegen.. Wenn so ist, verstehe die ganzen Diskussionen im Internet nicht. Könnt ihr mir das Thema bissc. erleuchten?

Weißt ihr noch zufällig was dann im Autos iDrive System in der Historie mir angezeigt wird als "Filiale"? Bisher habe ich dort immer BMW mit irgendwelche Filialennummer stehen.

Danke und Grüße,

Beste Antwort im Thema

Jede freie Werkstatt kann sich bei BMW AOS (Aftersales Online Service System) registrieren. Die Anmeldung wird von BMW München überprüft und danach kann auch jede freie Werkstatt (kostenlos) einen Eintrag im elektronischen Scheckheft machen. Danach können die daten Online entweder per icom oder per j2534 interface ans Fahrzeug übertragen werden. Wird danach der Service abgefragt steht dahinter halt nicht BMW Niederlassung XYZ sondern der Name der Werkstatt.
Leider ist das bei den meisten freien Werkstätten nicht bekannt...
Ich Arbeite bei einer Freien (Diagnose)Werkstatt in Holland. So sieht z.B. die online Service Historie aus von meinem (ex) E60

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@Tim-X-treme
Naja, die Registrierung ist für freie Werkstätten kostenfrei. Die Jahresnutzungsgebühr liegt bei knapp € 4k!

Man kann wahrscheinlich mit diversen Diagnoseprogrammen Eintragungen im elektronischen Serviceheft vornehmen, gespeichert werden aber ausschließlich selbige, welche über das AOS- Portal auf dem BMW- Server eingetragen wurden.

Habe ich oder eine Werkstatt ohne AOS- Portal- Zugang Eintragungen im Fahrzeug vorgenommen und lasse danach nochmal einen "offiziellen" Service bei BMW machen, ist alles davor überschrieben und weg!

Zitat:

@Edgeraze schrieb am 24. Juni 2020 um 18:21:58 Uhr:


Nee, steht nur Ölwechsel, sonst nichts. Werde aber bei Gelegenheit mal da vorbeifahren und nachfragen (im Schlüssel ist ja auch alles gespeichert). Die sagen mir dann genau was ansteht und ob ich eigenes Öl, etc. mitbringen kann.

Hier mal ein Screenshot vom letzten Service, kann aber nicht alle Symbole zuordnen. Vllt kann mir einer weiterhelfen? Wurde nur das gemacht wo das Häckchen drunter zusehen ist?

https://i.ebayimg.com/00/s/ODQ3WDEwODU=/z/ndUAAOSwQcpe832g/$_10.JPG

Beim Routine-Ölwechselservice wird auch sehr gerne der Innenraum-Mikrofilter mit gemacht (+\- 160,-€). Da vielleicht drauf achten und dankend ablehnen und bei Bedarf selber tauschen.

Danke für den Hinweis.

Zitat:

@Olli_E60 schrieb am 24. Juni 2020 um 15:03:04 Uhr:


Muhaha, bei VW gut aufgehoben.

Die haben jahrelang mit höchster krimineller Energie nicht nur den Staat (bzw. viele Staaten), sondern insbesondere auch ihre Kunden betrogen.

Wie die überhaupt noch Autos verkaufen, ist mir ein Rätsel. Ich finde VWs sowieso absolut langweilig, aber seit dem Abgasbetrug käme diese Mafia, äh Marke, definitiv nicht in Betracht.

Guck Dir an, wie die in Deutschland heute noch mit ihren betrogenen Kunden umgehen. Beschämend.

Prinzipiell gebe ich dir Recht und es war damals auch ein Grund für mich, nichts aus dem VAG-Konzern zu betrachten. Daher habe ich es als fraglich dargestellt, ob man woanders besser aufgehoben ist. Vielleicht ist es tatsächlich die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Und wenn es so ist, spricht es nicht viel für die Autoszene hier in DE.

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Tja, die deutschen Hersteller bedienen primär ihre Aktionäre, erst zweitrangig ihre Kunden. Ob das bei ausländischen Anbietern anders ist, sei dahin gestellt.
Solange die Kunden es mit sich machen lassen, ändert sich nichts.
Und wenn die Hersteller, wie VW, den Bogen überspannen, passiert ... Richtig! Nichts! Systemrelevant, Land Niedersachsen Anteilseigner, viele Arbeitsplätze ...
Und Herr Diess ist frech genug, für seinen Verbrecherladen Staatshilfen wegen Corona zu fordern. Um davon Dividenden zu zahlen.
Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Aber das ist jetzt sowas von OT.
Zurück zum Thema ...

Ich hatte in den vergangenen drei Monaten zweimal (beruflich) „Gelegenheit“ zu etwas umfangreicheren Diskussionen und intensiveren Gesprächen mit einem Freundlichen. Dabei waren die Ursachen/Gründe ziemlich unspektakulär und hatten gar nichts mit einer Dienstleistung des Autohauses zu tun. Es hat sich aber gerade daraus ergeben, auch mal deutlich zu signalisieren wie der durchschnittliche (selbstzahlende) Privat-Kunde häufig angenommen, behandelt und abgefertigt wird. Das wird nun aber zu lang... unterm Strich: die Hersteller-Werkstätten haben (gefühlt) u.a. einen wahnwitzigen Vorteil auf ihrer Seite, den (fast) kein anderer Dienstleiter in D vorweisen kann: Sie verkehren die ursprüngliche Handelsbeziehung mit dem Kunden. Der Kunde wird nicht als Auftraggeber anerkannt (der die Wahl hat und viele Regeln bestimmt) und sich selber sieht man weniger in der Rolle des Auftragnehmers. Das hat nach zwei Beispielen selbst der Gesprächspartner eingestehen müssen. Vielleicht sollten mehrerer Kunden dieses Verhältnis öfter in Erinnerung rufen. Ich AG, Du AN. Ich zahle, Du erfüllst.

@tosimaxs Da ist wohl viel Wahrheit dran!

Zitat:

@tosimaxs schrieb am 24. Juni 2020 um 22:26:24 Uhr:


Vielleicht sollten mehrerer Kunden dieses Verhältnis öfter in Erinnerung rufen. Ich AG, Du AN. Ich zahle, Du erfüllst.

Wie? Keiner kann es sich leisten sein Auto nicht reparieren zu lassen.

Die Werkstätten sitzen am längeren Hebel.

Das Auto ist der komplexeste Gegenstand, den die meisten Privatleute besitzen.

Das dafür erforderliche Spezialwissen verleiht die Macht den Kunden als Bittsteller zu behandeln.

Die Macht verleiht den Herstellerwerkstätten die Gewährleistung und Garantie sowie der Wunsch des Kunden nach Kulanz.
Sobald diese drei Punkte keine Rolle mehr spielen, ab zur Freien!

Na ja so ganz stimmt das auch nicht.
Ich denke der Faktor Mensch ist hier ausschlaggebend. Letztendlich geht es um Vertrauen, gerade wenn man technisch da nicht im Detail drin steckt. Bin mit der Leistung und den Preisen bei meinem Freundlichen voll und ganz zufrieden. Die Beziehung besteht seit 15 Jahren und unserer Fahrzeuge gehen alle auch über die Garantie- und Kulanzgrenzen hinaus dahin.
Der (aller)letzte VW der Familie hat nach der Garantie dagegen nur noch eine Freie Werkstatt gesehen. Die hat einen super Job gemacht und mir unterm Strich 1500€ gespart, weil sie einen Fehler gefunden haben, wo zwei VW Werkstätten unabhängig voneinander gleich tauschen wollten. Manchmal gehört wohl ein wenig Bauchgefühl dazu. LG

Zitat:

@1000miles schrieb am 25. Juni 2020 um 15:31:01 Uhr:



Zitat:

@tosimaxs schrieb am 24. Juni 2020 um 22:26:24 Uhr:


Vielleicht sollten mehrerer Kunden dieses Verhältnis öfter in Erinnerung rufen. Ich AG, Du AN. Ich zahle, Du erfüllst.

Wie? Keiner kann es sich leisten sein Auto nicht reparieren zu lassen.

Die Werkstätten sitzen am längeren Hebel.

Das Auto ist der komplexeste Gegenstand, den die meisten Privatleute besitzen.

Das dafür erforderliche Spezialwissen verleiht die Macht den Kunden als Bittsteller zu behandeln.

Vereinfacht ausgedrückt hast Du damit in Teilen nicht ganz unrecht. Ich hatte auch nicht behauptet der Vorteil läge auf Seiten des Kunden. Das war mehr als Gedankenanstoß gemeint. Aus einem anderen Zusammenhang heraus.
Wenn man konkret Probleme mit einem Händler hat, kann man sich darüber ja trotzdem mal Gedanken machen. Ich für meinen Teil kenne nur wenige Regionen in denen es (fast) unmöglich wäre, einen alternativen Händler mit einer dringendst erforderlichen Reparatur zu beauftragen.

doppelpost

@tosimaxs

Zunächst einmal: Ich freue mich über deine sachliche, weiterführende Antwort 🙂

Meine Gedanken:

Bremsen, Klima und Karosserie: können sie alle

Motor, Turbo, AGR, Getriebe, Fahrwerk, Lichtmaschine/Batterie - da muss man schon eine wirklich gute freie Werkstatt finden, die gibts nicht an jeder Ecke, bzw. ist ohne Kenntnis nicht ohne Weiteres auszumachen. Im Zweifel zum FBH für viel Kohle

Elektronik, Steuergeräte, Head-Up-Display, Navi, usw. - da wüsste ich nicht zu wem außer FBH, bzw. es wäre für mich schwierig seriöse kompetente Alternativen zu finden.

Wenn jemand Tipps hat, wäre super

Soweit würde ich Deinem Fazit hinsichtlich der notwendigen Fach-/Detailkenntnisse zustimmen. Hier und da führt kein (sinnvoller) Weg am Vertragshändler vorbei. Aber auch da gibt es oft Alternativen. Ja, nicht mehr so häufig wie „früher“, aber dennoch.
Als ein Beispiel: als ich letztens ein Problem gelöst haben wollte, fand ich drei, voneinander unabhängige, Vertragshändler im 40km Umkreis. Habe ich also blöde Erfahrungen/Vorbehalte bei A, hätte ich B oder C eine Chance geben können. Ja, es gibt auch Gegenden in denen man keine Auswahl hat. War halt nur ein Beispiel.

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