BMW 523i (F10) Ex-Mietwagen als Gebrauchtwagen ?
@all
ich setze mich schon einige Zeit mit dem Thema Gebrauchtwagenkauf auseinander und bin noch unschlüssig, ob ich jetzt noch E60 oder F10 kaufen soll. Bei F10 stammt leider der größte Teil der im Internet bei BMW angebotenen Gebrauchtwagen aus der Autovermietung. Ich weiss noch von früher, dass es eher immer hieß Hände weg von ehemaligen Mietwagen. Außerdem sollten ja früher Neufahrzeuge sinnvoll eingefahren werden. Ich weiss nicht, ob das noch gilt. Ich habe mich schon mit jemandem hier aus dem Forum unterhalten. Hatte gerade einen Händler wegen eines anderen Wagens dran und wir kamen auf das Thema. Seine Aussage war, dass die Automatikgetriebe die hohen Drehzahlen sowieso erst freigeben, wenn der Wagen warm ist, dass es bei Automatik kein "Treten bis zum Quälen" geben kann und vor allem, dass sich dies auch günstiger auf den Verbrauch auswirken kann, als wenn ein älteres Ehepaar den Wagen nur spazieren fährt.
Habe zudem gerade mit Dekra telefoniert. Eine allgemeine Meinung dazu haben die nicht, nur, dass sie nicht von vornherein davon abraten würden.
Ich weiss, dass viele, die täglich Autos mieten, einsteigen und auch bei minus 3 Grad gleich auf der Autobahn durchtreten, weil's ja nicht ihnen gehört. So würde ich meinen Wagen nie fahren. Vom Händler gibts dann zu hören, dass gerade Mietwagen gepflegt und in Ordnung sind, weil die sofort in die Werkstatt kommen und dass ich ja Garantie hätte. Stimmt vielleicht, die ersten 2-3 Jahre, aber die "Spätfolgen" treten ja erst auf, wenn es schon ewig keine Garantie mehr gibt und der Motor vielleicht durch übertrieben negative Fahrweise Schaden genommen hat.
Wie ist Eure Meinung dazu und wie seht Ihr das hier ?
Vielen Dank im Voraus.
Beste Antwort im Thema
Richtig, Augen auf beim Autokauf sollte für jeden gelten.
Nochmals zurück zum Thema Ex-Mietwagen. Ich würde auf jeden Fall unterscheiden zwischen den Autos die mit einem BuyBack-Vertrag nach 6 Monaten an den Hersteller zurückgehen und sogenannten Own-Risk-Fahrzeugen, die die Vermieter nach belieben lange fahren und dann selber an den Handel verkaufen.
Erstere erkennt man daran, dass sie ziemlich genau 6 Monate lang angemeldet waren. Der typische Buyback-Vertrag zwischen den Autovermietern und den Herstellern geht über 6 Monate (fast nie länger, selten 4 Monate) und lässt eine Laufleistung von 24TKM zu. Die Vermieter sind darauf bedacht die Laufleistungsgrenze einzuhalten, da sie ansonsten Strafe für Überkilometer zahlen. Teilweise sehe die Verträge Konditionen vor, die dem Hersteller das Recht gibt, die Rücknahme zu verweigern, wenn die Laufleistung deutlich überschritten wurde.
Diese Fahrzeuge bleiben in der Regel in den Grenzen des Serviceintervalls und sehen nur eine Werkstatt, wenn diese notwendig ist. Da die Hersteller mit ihren Gebrauchtwagenprogrammen (BMW: Premium Selektion, MB: junge Sterne ...) einen Standard definieren, werden diese Fahrzeuge professionell aufgearbeitet und eventuelle Schäden beseitigt. Solche Autos sind meiner Meinung nach auf jeden Fall für jeden Endkunden unkritisch.
Anders sieht es bei den Own-Risk-Fahrzeugen aus. Diese Fahrzeuge können von den Vermietern nicht an den Hersteller oder den Händler zurückgegeben werden. Autovermieter nutzen diese Form, da sie die Fahrzeuge immer dann einkaufen wenn sie z.B. aufgrund von Überproduktionen günstig sind. Die Nachlässe für die Vermieter sind sehr groß, dafür trägt der Vermieter selber das Risiko der Vermarktung am Ende der Laufzeit. Gleichzeitig geben diese Fahrzeuge den Vermietern Flexibilität bei der Flottenplanung.
Und hier liegt dann auch schon das Problem: Oft stimmt nach 6 Monaten (Mindesthaltedauer der Fahrzeuge bei den meisten Marken) der Buchwert nicht mit dem Marktwert überein. Damit man die "Verluste" nicht in den Büchern zeigen muss, lässt man die Autos länger laufen und schreibt den Buchwert ab. So werden Gebrauchtwagen produziert, die teilweise bis zu 18 Monaten in der Vermietung laufen und bis zu 70TKM (!!!) auf der Uhr haben. Bei diesen Fahrzeugen wird bei vielen Vermietern am Service gespart und wenn überhaupt nur die einfachsten Dinge wie Ölwechsel durchgeführt. Das heißt dann letztendlich, dass diese Autos, auch wenn sie vor der 2 Jahres-Frist verlauft werden, oft keine Werksgarantie mehr haben. Der Handel weiß das und versucht natürlich solche Themen nicht zu publizieren. Frei nach dem Motto: Passiert schon nichts. Wenn dass der Händler pleite ist, hat der Kunde keinen Ansprechpartner bei eventuellen Problemen.
Ich möchte nicht generell sagen, dass diese Autos schlecht sind. Man muss nur aufpassen und lieber einen Blick in das Serviceheft werfen. Wenn es hier Unklarheiten gibt, dann lieber Hände weg von diesem Auto. Mein Fazit: Junger Ex-Mietwagen ohne Bedenken, Ex-Mietwagen mit höheren Laufleistungen und mehr als 1 Jahr alt, dringend genauer hinschauen.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
Gruß,
TOM
36 Antworten
kann tom_nrw nur zustimmen.
mein f10 war genau 6 monate.optisch keine mängel erkennbar.bis jetzt auch sonst keine probleme.zudem ist es ein automatik.mir hat mal jemand gesagt,es gibt für den motor nichts besseres als ein automatik getriebe. selbst wenn man auf manuelles schalten umstellt, schaltet das getriebe ab einer bestimmten drehzahl automatisch höher und auch tiefer,wenn man untertourig fährt.
wie schon erwähnt habe ich meinen e60 über 6 jahre gefahren ohne reparaturen.hatte 138000 km auf dem tacho.
also ich kann nichts negatives über einen mietwagen sagen. würde aber auch nur bei einem bmw händler kaufen und nur als premium selection.also nicht direkt von sixt oder anderen vermietern. achten würde ich auch darauf,daß der wagen nicht älter als 6 monate ist.
Penible Naturen sollten einen Neuwagen, eine Tageszulassung oder einen JAWA vom Rentner kaufen, wobei niemand sieht, ob der nicht auch über die Bordsteine gefahren ist.
Mietwagen, Fuhrparkfahrzeuge und Vorführer nehmen sich sonst nicht viel. Der eine wurde gut behandelt, der andere eben nicht. Viele Sachen merkt man erst mit der Laufleistung, wie z.B. früher ausgeschlagenes Fahrwerk, hoher Ölverbrauch oder ähnliches. Auch Fuhrparkfahrzeuge sind häufig nicht gut aufgearbeitet und haben die ein oder andere Macke.
Wer ein Fahrzeug 6 oder mehr Jahre halten möchte, kann sich durchaus einen Neuwagen mit guter Ausstattung kaufen - wenn man natürlich überall das Kreuz setzen muss, wird es teuer. Wer den Wagen betrieblich nutzt, least oder kauft den Wagen neu und fährt dann entweder 6Jahre oder gute steuerliche 3-4 Jahre.
Ich fasse einfach noch einmal zusammen (gilt auch für die Trheads aus dem E69/E90 Bereich):
Viele Leute haben Bedenken, wie der Wagen behandelt wurde und wie schlimm alle den Wagen umgehen. Bisher gab es NULL Kommentare von Personen, die über Probleme nach dem Kauf eines Ex-Mieters berichtet haben.
Also bleibt mein Fazit:
Wer mit einem "durchgerittenen" (heisst von vielen Fahren benutzten) Wagen leben kann, der lebt ganz gut mit dem Kauf.
Just my two cents (bzw Zusammenfassung der two cents anderer...),
Frank
Zitat:
Original geschrieben von Gilg
Diese Märchen wird doch jedem erzählt der einen Ex-Mietwagen ab 3er, C Klasse bzw. A4 kaufen will.Zitat:
Dieser Wagen war jedoch die gesamte Zeit nur an die Geschäftsführung eines Unternehmens dauervermietet.
So viele Vorstände, Geschäftsführer und sonstige "Mietwagenschoner" gibt es gar nicht.
Ich habe auch einen Ex Sixt Wagen und bin dank Premium Selection, 3 Jahre "Garantie", knapp 40% Nachlass bei 8 Monaten und 20tkm sehr zufrieden.
-Gilg
bei sowas ist es von vorteil wenn ein kumpel bei der sixt zentrale in pullach arbeitet... meiner war auch ein ex mieter. 1 felge war beschädigt, stoßfänger hinten links verkratzt und in den 6 monaten laufzeit 2x langzeit vermietet ;-)
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Zitat:
Original geschrieben von tom_nrw
Hallo zusammenPS: Mein aktuelles Fahrzeug ist ein 320d Touring, Automatik, Navi Prof, Xenon, Leder, USB ... Auto war 6 Monate in der Vermietung bei SIXT und hatte 20TKm auf der Uhr. Nach weiteren 6 Monaten hat er nun 54TKM und läuft problemlos.
Kann ich nur bestätigen. Habe Anfang des Jahres einen 535i Vorführer mit 7T drauf, 17T Nachlaß bei 94T Neupreis (damals waren die Nachlässe noch nicht so hoch wie jetzt)gekauft.
Dann einen Sixt 1er für meine Tochter.
Für mich war der Pflegezustand der Autos innen/außen wichtig. Meiner roch sogar noch nach Leder.
Habe mich in vielen Foren schlau gemacht und eigene Erfahrungen gesammelt. Nicht das Einfahren eines Autos ist entscheidend sonder der dauerhafte pflegliche Umgang.
Hier ein Spässle zum Thema "Auto vom Rentner":
http://www.youtube.com/watch?v=Yc12l3BglHU
SICHER ist man bei Gebrauchtwagen nie, aber ich habe hier nie über schlechte Erfahrungen mit Ex-Mietwagen gelesen (egal in welchem Forum das Thema aufkam).
Amen
@all
Huch, das Thema ist ja nochmal aufgewärmt worden.... Seit Mitte Juli hatte sich die Diskussion erledigt, denn ich hatte mich für einen 528i in sophistograu-metallic entschieden, den ich von einem BMW-Händler gekauft habe und der nicht in der Vermietung war.