Blick über den Tellerrand auf eine kleine Kuh
Vergangenes Wochenende nun hatte ich die geplante Gelegenheit, eine kleine Kuh, genauer „Kuh 5“, ausgiebig Probe zu fahren.
Prolog
Als langjähriger VW-Fahrer verwirklichte ich mir anno 2004 meinen langjährigen automobilen Traum und erwarb meinen ersten Volvo, einen V70 2.4D, welchen ich 2006 zum V70 D5 AWD „updatete“, welcher wiederum im vergangenen Sommer durch einen „XC60 D5 Geartronic Summum“ mit 205 PS ersetzt wurde.
Zeitgleich fahre ich häufig den A6 Avant 2.7 TDI meines alten Herren, bin also nicht völlig unvertraut mit einem Audi.
Wie es zur kleinen Kuh kam
Vielleicht hat der eine oder andere geneigte Rezipient dieses Forums mitbekommen, dass ich mit meinem XC60 Diesel nicht immer in jeder Hinsicht glücklich bin.
Nachdem ich längere Zeit vergeblich versuchte, irgendeinen (!) XC60 Benziner zwecks Probefahrt in den Bundesländern MV, Berlin und Brandenburg ausfindig zu machen und auch Volvo Car Germany in Köln nur meinte: „Nein, wir können da leider nichts machen. Auf Wiederhören.“, befand ich, dass es Zeit sei, einmal einen Blick über den Tellerrand zu wagen.
Erster Anruf beim Audi-🙂:
„Ich möchte gerne einen Q5 3.0 TDI Probe fahren.“
„Gerne, DSG oder Handschaltung?“
„Oh, dann nehme ich gerne DSG.“
„Kein Problem. Wann soll es losgehen?“
„Hm, kann ich den ev. Übers Wochenende haben? Ich weiß, dass geht normalerweise nicht,...?“
„Natürlich, aber dann erst in 14 Tagen.“
Oha, das bin ich nicht gewohnt.
Das Fahrzeug
Es handelte sich um einen Q5 3.0 TDI DSG S-line, allerdings ohne Side- und Lane-Assist, ohne adaptive-Cruisecontrol und ohne Fernlichtassi. Dafür war Bang & Olufsen, die elektrische Heckklappe, Navi , BT, Panoramaglasdach und Dynamiklenkung an Board.
Der Innenraum
Leider war das Fahrzeug nicht aufbereitet und sah innen etwas desolat aus, der vorherige Fahrer war offensichtlich Besitzer eines großen Hundes, so dass der Gesamteindruck nicht ganz so piekfein war – außerdem war das Fahrzeug innen komplett Anthrazit und stand noch dazu in einer dunklen Tiefgarage.
Dafür kann das Auto zwar nichts, aber der erste Eindruck wiegt bekanntlich aus psychologischen Gründen schwer.
Dem 4-jährigen Testbegleiter fiel sofort auf, dass das Armaturenbrett sehr bunt und mit ganz vielen Knöpfen übersät war – puh, ob ich je herausbekommen würde, wie sich alles bedient? Dazu gleich mehr.
Insgesamt fühlte sich das Auto „satter“ an, als mein XC60, das begann mit dem satten „Plopp“ beim Schließen der Türen, im Gegensatz zum dünnblechernen „Peng!“ beim XC60, und endete später bei der Geräuschkulisse im Fahrbetrieb.
Ein kleines Detail, die integrierte ISOFIX-Aufnahme, sei beispielgebend dargestellt. (links XC60, rechts Q5)
Das Panoramaglasdach der Kuh verdient diesen Namen mehr, als selbiges beim Elch, bei welchem es auch etwas mehr knistert, manchmal knarzt und bei dem man auf gar keinen Fall hinter die Kulissen schauen sollte – es sei denn, man ist Fremdfabrikatverkäufer und möchte gewisse Sparmaßnahmen genüßlich sichtbar machen.
Bang & Olufsen
Hm, naja, auch nach ausgiebigem Einstellungsmarathon muß ich sagen: Mein HP Audio nebst Sub gefällt mir besser, klingt nicht so synthetisch und war nicht halb so teuer.
Prädikat Spar-System, kann man sich sparen. Die iPhone-Bedienung konnte ich leider nicht testen (Kabel vergessen), allerdings ist die FM-Bedienung komfortabler, da die Sendernamen in einer Liste angezeigt werden und man sich nicht die Belegung von 20 Stationen auf 10 Nummerntasten merken muß. Womit wir auch gleich beim nächsten Punkt sind:
Die Bedienung
Ich bediene ab und zu die einfache 2005er A6 MMI-Version – mit dem neuen System war ich ehrlich gesagt zunächst hoffnungslos überfordert, allein das Koppeln des iPhones dauerte 10min – immerhin klappte das pairing im Gegensatz zur Volvo-BT-Implementierung auch schon im ersten Anlauf.
Dennoch, ist es für meinen Geschmack eher verwirrend denn nützlich, einen Haufen Informationen sowohl auf dem Fahrerdisplay als auch auf dem großen Navi-Display zu sehen.
Die Bedienung geht tw. übers MMI und zusätzlich (aber auch nicht immer) über die Lenkradtasten.
Das MMI dreht aus Usability-Sicht in die falsche Richtung: Die Uhr dreht sich nach rechts vorwärts, MMI nach links.
Für kürzere Navigationswege wäre ein Springen über das Ende hinaus zurück zum Anfang wünschenswert.
Auch ist nicht exakt jeder Rastpunkt ein Menüpunkt, wenn man langsam dreht, benötigt man manchmal 2 Rastepunkte des Drehrades, das ist nicht konsistent.
Die potentiell integrierte Funktionalität des Joysticks (welcher sehr fummelig zu bedienen wäre) konnte ich bis zum Schluß nicht ergründen.
Die „gefühlten 5000 Tasten“ in der gesamten Mittelkonsole haben sich mir längst nicht alle erschlossen.
Die Sprachsteuerung ist sicherlich ganz nett, wenn sie denn auch nur annähernd die gesprochenen Namen verstehen und dann auch noch alle gefundenen anzeigen würde: Wenn es z.B. 6x Müller im Telefonbuch gibt, warum bietet mir das System mal diesen und mal jenen Müller und mal eine unvollständige Liste einiger Müllers an?
(Beim Navi hat es besser funktioniert – allerdings reicht mir für all dies mein iPhone 3GS mit Sprachsteuerung und Navigon völlig aus.)
Zwischenfazit: Beim Q5 kann man zig Funktionen und Unterfunktionen konfigurieren und über multiple Wege benutzen, der XC60 konzentriert sich bei kaum geringerem Funktionsumfang eher aufs Wesentliche und ist dadurch zwar nicht so allumfassend komplex, bedient sich aber von Beginn an intuitiver. Die Lernkurve beim Q5 ist enorm steil – im Alltag und nach vielen Studien diverser Handbuchseiten kommt man sicherlich früher oder später auch damit gut klar, mir haben 1,5 Tage dafür nicht ausgereicht.
Besser gelöst ist der Tempomat (zugegebenermaßen Geschmacksache) und vor allem der Schalterbereich links des Lenkrades. Welcher Riesenhonk sich bei Volvo die bei „Zündung aus“ unbeleuchteten Futzelschalter, welche auch noch im Schatten der Lenksäule liegen, ausgedacht hat, will ich lieber nicht wissen. Die sich nahezu lautlos (!), schnell (!) und weit über 1,90cm (!) öffnende Heckklappe (das geht sogar bei Skoda so , ich hasse das elend laute und lange iiiieieieieiieieiii.... Gejaule der spanischen Billigpumpe beim XC60!) bedient man durch einen Schalter in der Türablage, Verwechslungen mit dem überflüssigen Tankklappenschalter also ausgeschlossen.
Platzverhältnisse
XC60 und Q5 haben fast identische Außenabmessungen, für die Insassenbequemlichkeit gilt dies ebenso. Kommen wir zur sicherlich mit Spannung erwarteten K-Frage: Wie groß bzw. wie gut nutzbar ist der Kofferraum?
Während ich den Hörnerschlitten im Volvo locker quer hineinstellen kann, gibt es beim Umladen des Gepäckes in den Audi lange Gesichter, denn da fehlen etliche cm und so muß der Schlitten quer hinein. Aber auch die Tiefe ist geringer, wie man an der IKEA-Tüte und der noch davor stehenden Bohrmaschine sieht. So habe drastisch hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Irgendwo bei MT hat mal jemand vermasste Fotos der Kofferräume von u.a. Q5, XC60 und GLK eingestellt und dort war es seinerzeit schon ablesbar: Audi schummelt bei der Volumenangabe gewaltig.
Die Rücksitzbank kann ich zwar um 10cm verschieben, aber erstens kann auch dies nicht den Vorsprung des XC60 kompensieren und zweitens ist es eigentlich auch völlig unpraktikabel, siehe Foto rechter Rückbankteil vorgeschoben.
Das Laderaumvolumen ist aus meiner Sicht das größte Manko der Kuh.
Fahrkomfort
Wow!
.
.
.
So g**l!
.
.
(Noch Fragen?)
.
.
.
Ich bin noch nie ein so agiles, starkes, souveränes und dabei so leises Dieselfahrzeug gefahren, der Volvo spielt hier eher in der Liga eines MB W123. Das war eine beeindruckende Demonstration des derzeitigen Standes der Technik – der 3.0 TDI harmoniert perfekt mit dem 7-Gang DSG, ich verneige mich und bin erschüttert über die Chuzpe, mit der Volvo seinen D5 als modernen Motor preist. Insbesondere der Umstand, dass ich trotz unüblich „zackiger“ Fahrweise 9,1l auf dem BC zu stehen hatte, bestärkt mich in meinem Zweifel über die fadenscheinigen Begründungen für das Festhalten am 5-Zylindermotor in Göteborg: 0,6l Hubraum und 1 Zylinder weniger sorgen eben NICHT für weniger Verbrauch, sondern in erster Linie für mehr Krach und weniger Leistung.
Dem kann ich nichts hinzufügen außer den beiden Sounddateien, einmal den Q5 beim schnellen (aber nicht Kickdown) Beschleunigen auf 70km/h und danach folgendem Zwischenspurt von 60 auf 100km/h und als Vergleich dazu eine sehr ruhige Landstraßenfahrt (allerdings auf Flüsterasphalt) mit dem XC60 , beides per iPhone auf dem Beifahrersitz aufgenommen, daher muß die Wiedergabe sehr laut gestellt werden. WIE leise der Q5 ist, kann man sich vielleicht insbes. am Zurück-"Krachen" des Blinkerhebels zu Beginn verdeutlichen, daß ist "In Echt" nämlich eigentlich fast nicht zu hören.
Einkaufspreise
Mein XC60 hatte einen LP von 55k Euro, allerdings mit Zwangsoptionen (E-„Hackklappe“, E-Sitz) und Systemen, die ich so nicht noch einmal kaufen würde (BLIS, Lane-Assistant). Ein nach meinen (!) heutigen Gesichtspunkten konfigurierter Q5 hätte einen LP von 59,6k Euro. Aus dem Volvo fehlen würden mir dabei aber die integrierten Kindersitze, die sind nicht für Geld und gute Worte bei Audi zu bekommen.
Dafür hätte ich Schaltpaddels am Lenkrad, DSG statt Wandlerautomatik, eine schwenkbare AHK, 6 statt 5 Zylinder, mehr Leistung und weniger Verbrauch. Die weichen Faktoren, wie mehr Ruhe, Fahrspaß, etc. noch mit"gerechnet", ist aus meiner Sicht der Preisunterschied gerechtfertigt. Möchte ich ebensolchen Komfort im XC60 müßte ich schon einen T6 ordern, der käme dann fast genauso viel – hier wäre aber der Erwerb eines Tanklasters hinzuzurechnen.
Die derzeit erzielbaren Rabatte nehmen sich nach einer ersten Kurzrecherche nicht sonderlich viel, beide liegen um die 15%.
Fazit:
Fahrwerkstechnisch ist der XC60 der kleinen Kuh noch ebenbürtig, bei der Verarbeitung fällt er besonders hinter den Kulissen bereits etwas zurück.
Das Dieselherz des Elches ist aber auf einem Entwicklungsstand, welcher anno 1999 state of the art gewesen sein mag – jedoch die in „3 Jahren Entwicklungsarbeit“ 2009 neu hinzugefügten Elemente wie neue Piezoinjektoren, ein BiTurbo und eine geänderte Abgasrückführung reichen offensichtlich nicht annähernd aus, einer immerhin auch schon 5 Jahre alten Motorenkonstruktion aus Ingolstadt in irgendeiner Form nahe zu kommen.
Nimmt man in diese Betrachtung noch den Getrag-Dinosaurier a.k.a. „Schwabbeltronic“ und das DSG mit auf, dann ist der Rückstand noch drastischer, hier hat Volvo absolut nichts, ich betone: Nichts! zu gewinnen. Leistungsentfaltung, Laufruhe, Harmonie mit dem Getriebe, Verbrauch (bei 170km/h liegen 2.400rpm im Q5, 3.200rpm beim D5 an: „Und während in Villa Riba schon das Drehmomentplateau an sein Ende kommt, fährt Villa Bacho quasi locker im Standgas.“) – alles kann das Milchvieh um 2 (sic!) Klassen besser.
Dennoch hat der Q5 einen gewaltigen Haken:
Die K-Wertung geht überdeutlich zugunsten des Elches aus, meinen persönlichen Designcontest gewinnt das Nordlicht ebenso ausdrücklich und zwar sowohl in der Außen- als auch in der Innenwertung.
Das beide Fahrzeuge insgesamt zu teuer sind, zeigte mir neulich der Skoda Superb Kombi, aber „Ach, Luise, laß … das ist ein zu weites Feld“.
In diesem Sinne – Ring frei!
Es grüßt – der manatee, welcher nun ebenso schlau als wie zuvor ist.
Beste Antwort im Thema
Vergangenes Wochenende nun hatte ich die geplante Gelegenheit, eine kleine Kuh, genauer „Kuh 5“, ausgiebig Probe zu fahren.
Prolog
Als langjähriger VW-Fahrer verwirklichte ich mir anno 2004 meinen langjährigen automobilen Traum und erwarb meinen ersten Volvo, einen V70 2.4D, welchen ich 2006 zum V70 D5 AWD „updatete“, welcher wiederum im vergangenen Sommer durch einen „XC60 D5 Geartronic Summum“ mit 205 PS ersetzt wurde.
Zeitgleich fahre ich häufig den A6 Avant 2.7 TDI meines alten Herren, bin also nicht völlig unvertraut mit einem Audi.
Wie es zur kleinen Kuh kam
Vielleicht hat der eine oder andere geneigte Rezipient dieses Forums mitbekommen, dass ich mit meinem XC60 Diesel nicht immer in jeder Hinsicht glücklich bin.
Nachdem ich längere Zeit vergeblich versuchte, irgendeinen (!) XC60 Benziner zwecks Probefahrt in den Bundesländern MV, Berlin und Brandenburg ausfindig zu machen und auch Volvo Car Germany in Köln nur meinte: „Nein, wir können da leider nichts machen. Auf Wiederhören.“, befand ich, dass es Zeit sei, einmal einen Blick über den Tellerrand zu wagen.
Erster Anruf beim Audi-🙂:
„Ich möchte gerne einen Q5 3.0 TDI Probe fahren.“
„Gerne, DSG oder Handschaltung?“
„Oh, dann nehme ich gerne DSG.“
„Kein Problem. Wann soll es losgehen?“
„Hm, kann ich den ev. Übers Wochenende haben? Ich weiß, dass geht normalerweise nicht,...?“
„Natürlich, aber dann erst in 14 Tagen.“
Oha, das bin ich nicht gewohnt.
Das Fahrzeug
Es handelte sich um einen Q5 3.0 TDI DSG S-line, allerdings ohne Side- und Lane-Assist, ohne adaptive-Cruisecontrol und ohne Fernlichtassi. Dafür war Bang & Olufsen, die elektrische Heckklappe, Navi , BT, Panoramaglasdach und Dynamiklenkung an Board.
Der Innenraum
Leider war das Fahrzeug nicht aufbereitet und sah innen etwas desolat aus, der vorherige Fahrer war offensichtlich Besitzer eines großen Hundes, so dass der Gesamteindruck nicht ganz so piekfein war – außerdem war das Fahrzeug innen komplett Anthrazit und stand noch dazu in einer dunklen Tiefgarage.
Dafür kann das Auto zwar nichts, aber der erste Eindruck wiegt bekanntlich aus psychologischen Gründen schwer.
Dem 4-jährigen Testbegleiter fiel sofort auf, dass das Armaturenbrett sehr bunt und mit ganz vielen Knöpfen übersät war – puh, ob ich je herausbekommen würde, wie sich alles bedient? Dazu gleich mehr.
Insgesamt fühlte sich das Auto „satter“ an, als mein XC60, das begann mit dem satten „Plopp“ beim Schließen der Türen, im Gegensatz zum dünnblechernen „Peng!“ beim XC60, und endete später bei der Geräuschkulisse im Fahrbetrieb.
Ein kleines Detail, die integrierte ISOFIX-Aufnahme, sei beispielgebend dargestellt. (links XC60, rechts Q5)
Das Panoramaglasdach der Kuh verdient diesen Namen mehr, als selbiges beim Elch, bei welchem es auch etwas mehr knistert, manchmal knarzt und bei dem man auf gar keinen Fall hinter die Kulissen schauen sollte – es sei denn, man ist Fremdfabrikatverkäufer und möchte gewisse Sparmaßnahmen genüßlich sichtbar machen.
Bang & Olufsen
Hm, naja, auch nach ausgiebigem Einstellungsmarathon muß ich sagen: Mein HP Audio nebst Sub gefällt mir besser, klingt nicht so synthetisch und war nicht halb so teuer.
Prädikat Spar-System, kann man sich sparen. Die iPhone-Bedienung konnte ich leider nicht testen (Kabel vergessen), allerdings ist die FM-Bedienung komfortabler, da die Sendernamen in einer Liste angezeigt werden und man sich nicht die Belegung von 20 Stationen auf 10 Nummerntasten merken muß. Womit wir auch gleich beim nächsten Punkt sind:
Die Bedienung
Ich bediene ab und zu die einfache 2005er A6 MMI-Version – mit dem neuen System war ich ehrlich gesagt zunächst hoffnungslos überfordert, allein das Koppeln des iPhones dauerte 10min – immerhin klappte das pairing im Gegensatz zur Volvo-BT-Implementierung auch schon im ersten Anlauf.
Dennoch, ist es für meinen Geschmack eher verwirrend denn nützlich, einen Haufen Informationen sowohl auf dem Fahrerdisplay als auch auf dem großen Navi-Display zu sehen.
Die Bedienung geht tw. übers MMI und zusätzlich (aber auch nicht immer) über die Lenkradtasten.
Das MMI dreht aus Usability-Sicht in die falsche Richtung: Die Uhr dreht sich nach rechts vorwärts, MMI nach links.
Für kürzere Navigationswege wäre ein Springen über das Ende hinaus zurück zum Anfang wünschenswert.
Auch ist nicht exakt jeder Rastpunkt ein Menüpunkt, wenn man langsam dreht, benötigt man manchmal 2 Rastepunkte des Drehrades, das ist nicht konsistent.
Die potentiell integrierte Funktionalität des Joysticks (welcher sehr fummelig zu bedienen wäre) konnte ich bis zum Schluß nicht ergründen.
Die „gefühlten 5000 Tasten“ in der gesamten Mittelkonsole haben sich mir längst nicht alle erschlossen.
Die Sprachsteuerung ist sicherlich ganz nett, wenn sie denn auch nur annähernd die gesprochenen Namen verstehen und dann auch noch alle gefundenen anzeigen würde: Wenn es z.B. 6x Müller im Telefonbuch gibt, warum bietet mir das System mal diesen und mal jenen Müller und mal eine unvollständige Liste einiger Müllers an?
(Beim Navi hat es besser funktioniert – allerdings reicht mir für all dies mein iPhone 3GS mit Sprachsteuerung und Navigon völlig aus.)
Zwischenfazit: Beim Q5 kann man zig Funktionen und Unterfunktionen konfigurieren und über multiple Wege benutzen, der XC60 konzentriert sich bei kaum geringerem Funktionsumfang eher aufs Wesentliche und ist dadurch zwar nicht so allumfassend komplex, bedient sich aber von Beginn an intuitiver. Die Lernkurve beim Q5 ist enorm steil – im Alltag und nach vielen Studien diverser Handbuchseiten kommt man sicherlich früher oder später auch damit gut klar, mir haben 1,5 Tage dafür nicht ausgereicht.
Besser gelöst ist der Tempomat (zugegebenermaßen Geschmacksache) und vor allem der Schalterbereich links des Lenkrades. Welcher Riesenhonk sich bei Volvo die bei „Zündung aus“ unbeleuchteten Futzelschalter, welche auch noch im Schatten der Lenksäule liegen, ausgedacht hat, will ich lieber nicht wissen. Die sich nahezu lautlos (!), schnell (!) und weit über 1,90cm (!) öffnende Heckklappe (das geht sogar bei Skoda so , ich hasse das elend laute und lange iiiieieieieiieieiii.... Gejaule der spanischen Billigpumpe beim XC60!) bedient man durch einen Schalter in der Türablage, Verwechslungen mit dem überflüssigen Tankklappenschalter also ausgeschlossen.
Platzverhältnisse
XC60 und Q5 haben fast identische Außenabmessungen, für die Insassenbequemlichkeit gilt dies ebenso. Kommen wir zur sicherlich mit Spannung erwarteten K-Frage: Wie groß bzw. wie gut nutzbar ist der Kofferraum?
Während ich den Hörnerschlitten im Volvo locker quer hineinstellen kann, gibt es beim Umladen des Gepäckes in den Audi lange Gesichter, denn da fehlen etliche cm und so muß der Schlitten quer hinein. Aber auch die Tiefe ist geringer, wie man an der IKEA-Tüte und der noch davor stehenden Bohrmaschine sieht. So habe drastisch hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Irgendwo bei MT hat mal jemand vermasste Fotos der Kofferräume von u.a. Q5, XC60 und GLK eingestellt und dort war es seinerzeit schon ablesbar: Audi schummelt bei der Volumenangabe gewaltig.
Die Rücksitzbank kann ich zwar um 10cm verschieben, aber erstens kann auch dies nicht den Vorsprung des XC60 kompensieren und zweitens ist es eigentlich auch völlig unpraktikabel, siehe Foto rechter Rückbankteil vorgeschoben.
Das Laderaumvolumen ist aus meiner Sicht das größte Manko der Kuh.
Fahrkomfort
Wow!
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So g**l!
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(Noch Fragen?)
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Ich bin noch nie ein so agiles, starkes, souveränes und dabei so leises Dieselfahrzeug gefahren, der Volvo spielt hier eher in der Liga eines MB W123. Das war eine beeindruckende Demonstration des derzeitigen Standes der Technik – der 3.0 TDI harmoniert perfekt mit dem 7-Gang DSG, ich verneige mich und bin erschüttert über die Chuzpe, mit der Volvo seinen D5 als modernen Motor preist. Insbesondere der Umstand, dass ich trotz unüblich „zackiger“ Fahrweise 9,1l auf dem BC zu stehen hatte, bestärkt mich in meinem Zweifel über die fadenscheinigen Begründungen für das Festhalten am 5-Zylindermotor in Göteborg: 0,6l Hubraum und 1 Zylinder weniger sorgen eben NICHT für weniger Verbrauch, sondern in erster Linie für mehr Krach und weniger Leistung.
Dem kann ich nichts hinzufügen außer den beiden Sounddateien, einmal den Q5 beim schnellen (aber nicht Kickdown) Beschleunigen auf 70km/h und danach folgendem Zwischenspurt von 60 auf 100km/h und als Vergleich dazu eine sehr ruhige Landstraßenfahrt (allerdings auf Flüsterasphalt) mit dem XC60 , beides per iPhone auf dem Beifahrersitz aufgenommen, daher muß die Wiedergabe sehr laut gestellt werden. WIE leise der Q5 ist, kann man sich vielleicht insbes. am Zurück-"Krachen" des Blinkerhebels zu Beginn verdeutlichen, daß ist "In Echt" nämlich eigentlich fast nicht zu hören.
Einkaufspreise
Mein XC60 hatte einen LP von 55k Euro, allerdings mit Zwangsoptionen (E-„Hackklappe“, E-Sitz) und Systemen, die ich so nicht noch einmal kaufen würde (BLIS, Lane-Assistant). Ein nach meinen (!) heutigen Gesichtspunkten konfigurierter Q5 hätte einen LP von 59,6k Euro. Aus dem Volvo fehlen würden mir dabei aber die integrierten Kindersitze, die sind nicht für Geld und gute Worte bei Audi zu bekommen.
Dafür hätte ich Schaltpaddels am Lenkrad, DSG statt Wandlerautomatik, eine schwenkbare AHK, 6 statt 5 Zylinder, mehr Leistung und weniger Verbrauch. Die weichen Faktoren, wie mehr Ruhe, Fahrspaß, etc. noch mit"gerechnet", ist aus meiner Sicht der Preisunterschied gerechtfertigt. Möchte ich ebensolchen Komfort im XC60 müßte ich schon einen T6 ordern, der käme dann fast genauso viel – hier wäre aber der Erwerb eines Tanklasters hinzuzurechnen.
Die derzeit erzielbaren Rabatte nehmen sich nach einer ersten Kurzrecherche nicht sonderlich viel, beide liegen um die 15%.
Fazit:
Fahrwerkstechnisch ist der XC60 der kleinen Kuh noch ebenbürtig, bei der Verarbeitung fällt er besonders hinter den Kulissen bereits etwas zurück.
Das Dieselherz des Elches ist aber auf einem Entwicklungsstand, welcher anno 1999 state of the art gewesen sein mag – jedoch die in „3 Jahren Entwicklungsarbeit“ 2009 neu hinzugefügten Elemente wie neue Piezoinjektoren, ein BiTurbo und eine geänderte Abgasrückführung reichen offensichtlich nicht annähernd aus, einer immerhin auch schon 5 Jahre alten Motorenkonstruktion aus Ingolstadt in irgendeiner Form nahe zu kommen.
Nimmt man in diese Betrachtung noch den Getrag-Dinosaurier a.k.a. „Schwabbeltronic“ und das DSG mit auf, dann ist der Rückstand noch drastischer, hier hat Volvo absolut nichts, ich betone: Nichts! zu gewinnen. Leistungsentfaltung, Laufruhe, Harmonie mit dem Getriebe, Verbrauch (bei 170km/h liegen 2.400rpm im Q5, 3.200rpm beim D5 an: „Und während in Villa Riba schon das Drehmomentplateau an sein Ende kommt, fährt Villa Bacho quasi locker im Standgas.“) – alles kann das Milchvieh um 2 (sic!) Klassen besser.
Dennoch hat der Q5 einen gewaltigen Haken:
Die K-Wertung geht überdeutlich zugunsten des Elches aus, meinen persönlichen Designcontest gewinnt das Nordlicht ebenso ausdrücklich und zwar sowohl in der Außen- als auch in der Innenwertung.
Das beide Fahrzeuge insgesamt zu teuer sind, zeigte mir neulich der Skoda Superb Kombi, aber „Ach, Luise, laß … das ist ein zu weites Feld“.
In diesem Sinne – Ring frei!
Es grüßt – der manatee, welcher nun ebenso schlau als wie zuvor ist.
68 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von erzbmw
Volvo hat in der Mittelklasse ein gutes Image, ab der 6-Zylinder-Klasse spielen jedoch andere die erste Geige. Für die paar absoluten Volvo-Fans, die sich um jeden Preis für einen Kompakt-Cross-Over wie den XC60 einen 6-Zylinder wünschen würden, lohnt doch der ganze Aufwand nicht. Dann lieber sich von der Mittelmäßigkeit ein Stück nach oben abheben (mit dem 5-Zylinder), als die Mittelmäßigkeit der PSA-4-Zylinder zu integrieren (nicht falsch verstehen, sind gute Motoren, aber die sind eben auch ÜBERALL verbaut - also kein Alleinstellungsmerkmal).
Vom Image zehrt Volvo durchaus, kann davon allein aber nicht ewig leben. Es sind, wie wir aus diesem und auch dem P2-Forum wissen, nicht nur "die paar absoluten Volvofans, die sich um jeden Preis für einen Kompakt-Cross-Over wie den XC60 einen 6-Zylinder wünschen würden", die einen laufruhigen, drehmomentstarken Diesel einem rauhen D5 vorziehen würden - es ist auch nicht so, daß dies den Volvoingenieuren nicht möglich gewesen wäre, im Gegenteil - es war eine politische Entscheidung auf höchster Ebene, den D6 schlußendlich nicht auf den Markt zu werfen.
Egal, mit welchem 🙂 ich diesbezüglich Kontakt hatte, jeder von Ihnen hätte liebend gerne anstatt eines evolutionär entwickelten 151kw D5 einen zum Mitbewerb konkurrenzfähigen D6 gehabt.
Es ist für den Verkäufer schon unangenehm, wenn er dem potentiellen Kunden den Unterschied zwischen 2.4D und D5 wahrheitsgemäß erklären soll.
Und ich sagte schon, ich bezweifle, ob es eine wirklich nennenswerte Anzahl an Kunden gibt, insbesondere an NEUKunden, die aufgrund des Alleinstellungsmerkmals der ungeraden Zylinderanzahl einen Volvo kaufen, wenn sie anderswo einen leiseren, genauso starken aber sparsameren 4-Zylinder haben können - oder eben D6.
Aber wir werden es (leider) nicht ändern, es sei denn, Geely kommt auf einmal auf die für Volvo völlig abwegige Idee, dem Volk aufs Maul, respektive Tastatur zu schauen.
C´est la vie.
@Zuckerruebe:
Zitat:
"Die permanente Weiterentwicklung auf der 5-Zylinderbasis zeigt doch sehr schön, wie gut das Grundkonzept dieser Motoren ist."
Tja, was Du als Beweis für ein super Grundkonzept siehst, empfinde ich als Ignoranz gegenüber dem (deutschen) Käufer, die Zulassungszahlen von Volvo, insbes. S60/80 V/XC70 sprechen auch nicht die Sprache eines aufgehenden genialen Konzeptes.
Und: Ich bin mir nicht so sicher, das "der Fünfzylinder an sich" überhaupt so eine starke Tradition hat, wie hier immer kolportiert wird - waren die 2/7/9-Hunderter nicht eher 4 und 6 Zylinder? War die Phase der 5-Zylinder nicht eher auf den 850er beschränkt? Ich habe mich da aber noch nicht hinein vertieft.
Der manatee, der schon 2008 hier irgendwo schrub, daß er sich den D5 nicht noch mal antun will - und dann Volvo zu sympathisch fand, zu g**l auf den schicken XC60 und voller Hoffnung ob der Ankündigung des völlig neu entwickelten Motors war - Schuld eigene.
Zitat:
Original geschrieben von erzbmw
Denn: jede Marke hat ihre Preisobergrenze, bis zu deren Höhe die potenzielle, der Marke verbundene Kundschaft bereit ist, Geld auszugeben. Ich denke, der typische Volvo-Kunde bevorzugt andere Werte, als das Prestige eines 6-Zylinders
Ich denke auch, dass der typische Volvo-Kunde andere Werte als das Prestige eines 6-Zylinders bevorzugt, und bin selbst 5-Zylinder fan. Mir ist auch wirklich egal, ob es 5- oder 6-Zylinder sind und ich wundere mich, wie diese Diskussion sich in dieses Detail verrennt.
Die Schluesselwoerter hier sind "Preisobergrenze" und "Kundenbindung". Wenn ich feststellen muss, dass ein gut ausgestatteter S80-D5 soviel kostet wie ein aehnlich ausgestatteter Jaguar XF 3.0D mit besseren Garantieleistungen und zweifellos hoeherem Fahrkomfort, dann hoert genau in diesem Moment die Markentreue auf. Auch ich finde das Design und das Image von Volvo gut und auf jeden Fall besser als bei Audi, aber deswegen hoere ich nicht auf zu Vergleichen und bezahle blind jeden Preis den VCG aufruft.
Und genau das ist das eigentliche Thema dieses Threads: was bekomme ich beim Konkurrenzmodell (hier Audi Q5) fuer mein Geld im Vergleich zum Volvo (hier XC60) geboten, und stimmt das Preis-Leistungsverhaeltnis? Je nachdem welche Modelle in welcher Ausstattung man dann miteinander vergleicht, kommt man dann manchmal zu ueberraschenden Ergebnissen...
Zitat:
3.0l 6-Ender-Diesel hat mittlerweile, wie mir eindrucksvoll demonstriert wurde, die Laufruhe eines 2.5T Benziner überboten
Das sehe ich nicht so:
Ich wechsle fast täglich zwischen dem XC90 2,5T und dem Q7 3,0TDI.
Der 3,0 tdi im Q7 ist eindeutig lauter und permanenter zu hören (wie auch im Vorgänger des Q7: X5 3,0D) als der 2,5T im XC90.
Aber hier vergleicht man trotzdem Äpfel mit Birnen - würde anstatt dem 2,5T trotzdem ein 3,0TDI im XC90 (oder XC60) nehmen😉
Die 5-Zylinderhistorie fängt bei Volvo tatsächlich erst beim Volvo 850 an.
Volvo war immer bekannt (und berühmt) für seine unkaputtbaren (und oft aufgeladenen) 4-Zylinder. Die 6Zylinder Benziner waren nie konkurrenzfähig (Euro V6 = viel Durst, wenig Leistung).
Die 6-Zylinderturbodiesel (von VW zugekauft und überarbeitet) waren in den 80ern zeitweise die schnellsten und Leistungsstärksten Diesel auf dem Markt.
Mein Traum wäre - wie schon wo anderst beschrieben, sich im Konzerregal zu bedienen, und in allen großen Volvomodellen den 6Zylinder anzubieten.
Es bleibst genug Platz für den 5Zylinder den ich niemals gegen einen 4Zylinder tauschen würde (allein schon der klang der 4Zylinderdiesel...brrrrrrrrr, der kann noch so leise und laufruhig sein, ein knattern bleibt ein knattern, egal wie leise es ist) - und das sehen viele D5-Fahrer auch so und haben sich ganz bewusst gegen einen 4Zylinder Diesel entschieden.
Klar ist, dass auch sparsame 4-Zylinder (Diesel und Benziner) angeboten werden müssen - aber VOLVO, wo ist das Problem, ist ja alles im Konzernregal verfügbar?!
Gruß Daniel
Der TE hat zwei Gesamtpakete miteinander verglichen. X oder Y Zylinder waren wirklich nicht das Thema, aber c'est la vie in Internet-Foren 😉
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Eben nicht. Eine nicht ganz unerhebliche Sache fehlt, und das wird gerne vergessen: Das Getriebe. Kennt irgendeiner von euch ein Schalt- oder Automatikgetriebe für den Quereinbau, das mehr als 500Nm aushält? Die Volvo (Aisin) GT macht bei 470Nm Schluss (und liegt damit schon ziemlich gut), der 3.0D bei Peugeot und Citroen ist auf 450Nm gedrosselt, wegen des Getriebes. Und dann mal eine ernst gemeinte Frage: Würde sich irgendein rational denkender Mensch einen 3l Motor, der wahrscheinlich 5000€ mehr kostet als ein 2,4d, kaufen, statt den kleinen 5 Zylinder auf die gleichen Leistungsdaten zu bringen (Heico)? Selbst wenn man wollte, den 3,0d könnte man nicht auch noch tunen, dann wäre das Getriebe direkt hinüber, im Gegenteil müsste man ihn noch kastrieren. Hier werden immer Äpfel mit Birnen verglichen, Audi, BMW, Mercedes, Jaguar, LandRover, alle habe längs eingebaute Motoren. Ein Automatikgetriebe für den Quereinbau dürfte in etwa so groß sein, wie die Gangräder 1 bis 3 der ZF-Automatik aus BMW, Jaguar und LandRover und dementsprechend auch filigraner.
Da liegt Volvos Problem, nicht, dass sie den Motor nicht einbauen wollten. 😉
Davon mal abgesehen und auf manatees Bericht bezogen, denke ich ist der nicht an allen Punkten wirklich schlüssig. Du hast geschrieben, dass du dir beim Volvo einige Dinge nie gekauft hättest (BLIS, ...), hast sie aber trotzdem im Wagen und bewertest deren Preis? Es haben dir schon mehrere D5-Fahrer, mich eingeschlossen, gesagt, dass dein Motor+Getriebe nicht in Ordnung sind. Versuche doch mal einen 2,4d AWD Probe zu fahren und hilf dann mit Heico nach. Da es ja anscheinend auch ein Geschäftswagen(?) ist, solltest du dir davor doch keine Sorgen machen müssen. Nach Aussage von erzbmw ist der viel leiser als der D5 und liefert fast die gleiche Leistung.
Ich verstehe auch nicht, warum du deinem 🙂 und Volvo nicht ein bisschen auf dem Kopf rumspringst und die Rückgabe/Umtausch beschleunigst. Für mich wirkt das mitlerweile so, als suchtest du regelrecht nach Fehlern und Möglichkeiten den Elch schlecht zu machen. 😕
Ich glaube nicht das Manatee einen Grund sucht Volvo schlecht zumachen, weit hergeholt. Ist ja auch nicht sein erster Volvo. Es gibt hier einige , ich zähle mich dazu, die Volvo aus überzeugung fahren und über viele dinge hinweg sehen können. Aber wenn man das Desaster bei Saab gesehen hat muss man auch offen darüber nachdenken was Volvo (speziell in D) besser machen kann. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis alleine 2 Leute die sicher einen XC60 gekauft hätten wenn es andere Motoren geben würde. Und ich finde das ein moderner 4 Zylinder Diesel einfach dazu gehört (obwohl ich mir nie einen kaufen würde). Motoren und Preispoltik sind für mich derzeit nicht nachvollziehbar, vorallem seit dem ich die schwedische Preisliste kenne 😁
@ Benjamin: Welchen Volvo fährst du eigentlich ?
Zitat:
Original geschrieben von daniel bullinge
Das sehe ich nicht so:Zitat:
3.0l 6-Ender-Diesel hat mittlerweile, wie mir eindrucksvoll demonstriert wurde, die Laufruhe eines 2.5T Benziner überboten
Ich wechsle fast täglich zwischen dem XC90 2,5T und dem Q7 3,0TDI.
Der 3,0 tdi im Q7 ist eindeutig lauter und permanenter zu hören (wie auch im Vorgänger des Q7: X5 3,0D) als der 2,5T im XC90.
Aber hier vergleicht man trotzdem Äpfel mit Birnen - würde anstatt dem 2,5T trotzdem ein 3,0TDI im XC90 (oder XC60) nehmen😉.....
Die 6-Zylinderturbodiesel (von VW zugekauft und überarbeitet) waren in den 80ern zeitweise die schnellsten und Leistungsstärksten Diesel auf dem Markt.
........
Gruß Daniel
Das waren aber 5-Zylinder-Reihenmotoren ...... 😉
Die gabs am Anfang als 1.9 TDI mit 66 kW (90 PS) und als 2.5 TDI mit 85 kW (115 PS). Den 2.5er hatte ich meinem ersten Audi 100 Avant - das war nach 2 Liter Japan-Saugbenziner eine motorentechnische Offenbarung ... 😁
Im großen und ganzen kann ich manatees bericht was Audi angeht bestätigen ....
Ich selber bin aber vom Preiskarusell abgesprungen und fahre jetzt ohne Zwangsbeatmung Benzin & LPG statt Diesel, V8 statt V6 und mein Amischlachtschiff kostet etwas weniger als die Hälfte wie eine ähnlich ausgestattete 7er-Kuh und immernoch schlappe 15 k€ weniger als ein CX60 oder die Klein-Q .....
Dafür gibts Ami-V8-Geblubber, etwas Truck-Feeling incl. teilweise etwas rustiker Verarbeitung, 730 kg Zuladung, Schrauben im XXL-Format, echten Allrad mit Untersetzung und die Gewißheit etwas Außergewöhnliches zu fahren ...
Das einzige Auto bei dem ich spontan noch Preis und Werthaltigkeit im Einklang sehe ist übrigens Jürgens Land Rover TD6-Landjacht ....
In diesem Sinne - der eMkay
Zitat:
Original geschrieben von Benjamin2111
Eben nicht. Eine nicht ganz unerhebliche Sache fehlt, und das wird gerne vergessen: Das Getriebe. Kennt irgendeiner von euch ein Schalt- oder Automatikgetriebe für den Quereinbau, das mehr als 500Nm aushält? Die Volvo (Aisin) GT macht bei 470Nm Schluss (und liegt damit schon ziemlich gut), der 3.0D bei Peugeot und Citroen ist auf 450Nm gedrosselt, wegen des Getriebes. Und dann mal eine ernst gemeinte Frage: Würde sich irgendein rational denkender Mensch einen 3l Motor, der wahrscheinlich 5000€ mehr kostet als ein 2,4d, kaufen, statt den kleinen 5 Zylinder auf die gleichen Leistungsdaten zu bringen (Heico)? Selbst wenn man wollte, den 3,0d könnte man nicht auch noch tunen, dann wäre das Getriebe direkt hinüber, im Gegenteil müsste man ihn noch kastrieren. Hier werden immer Äpfel mit Birnen verglichen, Audi, BMW, Mercedes, Jaguar, LandRover, alle habe längs eingebaute Motoren. Ein Automatikgetriebe für den Quereinbau dürfte in etwa so groß sein, wie die Gangräder 1 bis 3 der ZF-Automatik aus BMW, Jaguar und LandRover und dementsprechend auch filigraner.
Da liegt Volvos Problem, nicht, dass sie den Motor nicht einbauen wollten. 😉Davon mal abgesehen und auf manatees Bericht bezogen, denke ich ist der nicht an allen Punkten wirklich schlüssig. Du hast geschrieben, dass du dir beim Volvo einige Dinge nie gekauft hättest (BLIS, ...), hast sie aber trotzdem im Wagen und bewertest deren Preis? Es haben dir schon mehrere D5-Fahrer, mich eingeschlossen, gesagt, dass dein Motor+Getriebe nicht in Ordnung sind. Versuche doch mal einen 2,4d AWD Probe zu fahren und hilf dann mit Heico nach. Da es ja anscheinend auch ein Geschäftswagen(?) ist, solltest du dir davor doch keine Sorgen machen müssen. Nach Aussage von erzbmw ist der viel leiser als der D5 und liefert fast die gleiche Leistung.
Ich verstehe auch nicht, warum du deinem 🙂 und Volvo nicht ein bisschen auf dem Kopf rumspringst und die Rückgabe/Umtausch beschleunigst. Für mich wirkt das mitlerweile so, als suchtest du regelrecht nach Fehlern und Möglichkeiten den Elch schlecht zu machen. 😕
So wie Benjamin und einige Passagen von exbmw sehe ich das auch: Manatee, Du hast sicher Pech gehabt mit Deinem D5. Das tut mir unendlich leid; oder vielleicht gar zu hohe Ansprüche? You get what you pay for! Kauf für 40.000 einen BMW (X3) oder einen Q5, wollen mal sehen, wie Du dann schreibst. Ich hatte mehrfach das "Vergnügen" einen nahezu identisch ausgestatteten X3 2,0d zu fahren. Der wäre teurer als mein D5 GT Summum und war sowas von enttäuschend. Mein XC60 ist mein erster Volvo. Bin von einem A6 Avant 3,2 q Dienstwagen gewechselt. Zum Q5 fehlt mir der Vergleich. Mein exDienstwagen (Liste 70.000) war schick, aber nicht sein Geld wert und oft innerhalb von 50.000km in der Werkstatt.
Dein Bericht ist stilistisch der Hammer, lässt aber dennoch einige Fragen offen. So akribisch, wie Du hier postest, wirst Du ja sicher auch Deinen Preis verhandelt haben. Das sollte Dir die notwendige Luft verschaffen, beim Verkauf Deines XC60 nicht drauf zu legen. Viel Spaß beim Allerweltsauto à la VW, Audi & Co.
Ich habe in 7 Monaten 15000 km auf die Uhr gebracht und bin immer noch voll zufrieden und würde jedem zu einem XC60 raten, der mit diesem liebäugelt (denn auch mein Hänlder hat mir den Vorführer SAUBER von Freitag bis Monatg Mittag gewährt 😉)
In meinen Augen liegt das Hauptproblem in der GT. Zurzeit fahre ich den V70III 185PS mit Heico 210PS/460NM mit GT. Wenn ich den vergleiche mit meinem vorherigen V70II 163PS 5-Gang, dann kann ich keinem merkbaren Leistungszuwachs feststellen. Die GT nutzt einfach nicht das Drehmoment aus, dreht zu hoch und befindet sich fast immer zwischen den Gängen. Ich denke der aktuelle D5 mit Powershift wäre schon eine andere Klasse. Der beste Motor nützt eben nichts, wenn das Getriebe nicht mitspielt.
Kalli
Immer noch OT, aber was soll's: Was Benjamin2111 schreibt wird in diesen leidigen "Warum kein 6-Zylinder" Diskussionen meistens vergessen. Volvos Festhalten am Quereinbau - aus Sicherheitsgründen, oder wie auch immer - führt tatsächlich schon beim 5 Zylinder zu Platzproblemen. Dadurch sind auch die großen Wendekreise besonders der P2x Modelle bedingt. Dort noch ein entsprechend stark dimensioniertes Getriebe dazwischen zu quetschen scheint wirklich ein Problem, oder zumindest unverhältnismäßig teuer. Auch bei den ersten R Modellen waren die Automatikversionen auf 350NM gedrosselt, da die kleine AW55-50 sonst wohl nicht lange gehalten hätte. Daher wird die GT auch, wie KalliV70D5BE schreibt, oftmals im Wandleröl wühlen anstatt zu überbrücken. Die Belastung wäre vielleicht auf Dauer zu hoch.
Wie gesagt, ist alles kein Problem solange das Produkt dann auch entsprechend günstiger ist als die Konkurrenz mit den größeren Maschinen bzw. mit mehr Komfort/Ausstattung oder besserer Verarbeitung, etc.
Ansonsten schon interessant wie unermüdlich der doch so über den Dingen stehende Volvofahrer immer wieder über 5 oder 6 Zylinder diskutiert und Vergleiche mit Konkurrenzprodukten fast zu religiösen Diskussionen führen... 😁
Zitat:
Original geschrieben von arndt1306
....Am Donnerstag werde ich einen X1 testen. Bericht folgt.
....
Ich bin gespannt auf den Testbericht und den direkten Vergleich zum XC60. Manatee hat ja eine super Vorlage geschrieben!!!
@Manatee: Vielen Dank dafür. Meine Entscheidung für den XC60 waren damals vergleichbar zu Deinen Abwägungen. Der Entwicklungsstand des Motors war mir damals zwar bewusst - aber eben die anderen positiven Punkte haben überwogen.
Nur noch soviel zum Thema Motor - Volvo hatte auch gute 4-Zylinder Saugermotoren, z.B. den 4-Zylinder aus dem 740 GLT 16V, 2.3l, 155PS, 205Nm, etc. Soweit ich mich erinnern kann hatte er als einer der ersten Ausgleichswellen. Tolle Maschine, so lasse ich mir 4-Zylinder auch gefallen...
Volvo hat insgesamt mit dem XC60 eines der sichersten Autos entworfen, das bisher gebaut wurde und vergessen wir nicht, dass City Safety serienmäßig an Bord ist. Dieses System, wäre es ein System eines deutschen Herstellers, stünde mit Minimum 3.000,- Euro in der Aufpreisliste und... keiner würde es kaufen. Allein dieses System aber macht einen Großteil der Sonderstellung des XC60 gegenüber den Wettbewerbern aus und hilft sicherlich die Sicherheit im Stadtverkehr erheblich zu verbessern. Ich konnte es schon mehrfach beim Freundlichen ausprobieren und bin immer wieder beeindruckt. Dementsprechend kann ich auch die Kritik an den weiteren Assistenzsystemen nicht verstehen, die den Fahrer entlasten und somit zusätzliche Sicherheit in den Strassenverkehr bringen sollen.
Jeder Autokäufer ist dementsprechend herzlich eingeladen sich das Auto zu suchen, welches seinen Bedürfnissen entspricht. Ich persönlich preferiere solch ein sicheres Fahrzeug und erfreue mich z.B. guter Hifi-Komponenten lieber im heimischen Wohnumfeld anstatt im Elch zugunsten eines satten 5-Zylinder-Sounds...
S.
Zitat:
Das waren aber 5-Zylinder-Reihenmotoren ......
Die gabs am Anfang als 1.9 TDI mit 66 kW (90 PS) und als 2.5 TDI mit 85 kW (115 PS). Den 2.5er hatte ich meinem ersten Audi 100 Avant - das war nach 2 Liter Japan-Saugbenziner eine motorentechnische Offenbarung ...
stimmt nicht so ganz😉
Den 1,9TDI gabs nie von VW sondern von Renault in den 3er und 4er Modellen. Später gab es den 850 TDI mit 140PS aus dem Audi.
Jedoch wurde schon Ende der 70er Jahre im Volvo 240 ein 2,4 Liter 6-Zylinder Diesel (79PS) verbaut, und den gab es dann in Zahlreichen ausbaustufen.
Toller Sound, wenig Leistung und bei entsprechender Pflege sehr sehr haltbar.
Später kamen die Turbos (gleicher Grundmotor) dazu:
Z.B. hatte mein 1986er 780 Bertone Coupe diesen 6-Zylinder TurboDieselIntercooler mit 129PS. Der fuhr damals jeden Seriendiesel davon. 0-100km/h in 9 Sekunden und 7 Liter Verbrauch.
Ok, back to topic....
Gruß Daniel (der heute einen Tag im X6 35D unterwegs war - Hallo BMW, wo ist da der Unterschied zum 30D ausser dass er viel rauher und lauter läuft (steht dem D5 in der Beziehung ins nichts nach😉) - ich hab nigs gemerkt!)
Zitat:
Original geschrieben von strandmeister
Ich bin gespannt auf den Testbericht und den direkten Vergleich zum XC60. Manatee hat ja eine super Vorlage geschrieben!!!Zitat:
Original geschrieben von arndt1306
....Am Donnerstag werde ich einen X1 testen. Bericht folgt.
....
*Glaskugelmodus an*
Ich tippe mal auf folgendes Ergebnis: Fahrwerk des X1 top, Motoren spritzig, Verbrauch günstiger als im Volvo. Materialien nicht BMW-like, Platz zu wenig, Preise zu hoch, Rabatte zu niedrig.
*Glaskugelmodus aus*
Klar, und dann bitte direkter Vergleich X1 zu XC60... 😁