Blaues Abblendlicht
Vorab. Beim Augenarzt war ich erst vor einem Jahr. Mir geht es um folgendes, was mir neuerdings hin und wieder auf dem Motorrad auffällt.
Ich fahre Nachts auf der Autobahn oder Landsraße. Hinter mir relativ viele Autos mit Halogenlicht. Dann taucht irgend ein PKW mit (vermutlich) besonders blauem LED weit hinter mir auf und beschleunigt vermutlich, so dass ich (vermutlich) kurz in seiner besonders farbigen Hell/Dunkel Grenze der Linsen bin. Zumindest ist das mein Erklärungsansatz. Vielleicht ist es aber auch Fernlicht? Im ersten Moment denke ich dann an Polizei, bis ich dann näher hinsehe. Aufgefallen ist mir das erst seit wenigen Jahren. Kann es sein, dass LED i.d.R. blauer ist als Xenon? zu den Farbtemperaturen habe ich keine allgemeingültigen Aussagen im Internet finden können.
Auf dem Beispielbild zum LED Licht in der Wikipedia finde ich es ziemlich deutlich.
Ist euch so eine Verwechslung auch schon mal passiert?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@TaifunMch schrieb am 12. Dezember 2016 um 22:10:40 Uhr:
Genau das meine ich. Die Real-Life-Diskussion gibt es nur mit Leuten die ihre dunklen Halogen-Funzeln haben.
Und wer glaubt er sieht in einem Auto von 1998 mit Halogen-Funzeln genug, hat null Ahnung. Einmal mit Xenon oder LED fahren und man weiß, dass die Funzeln einfach dunkel sind.
Es ist zutreffend, dass Xenon- oder LED-Scheinwerfer die Straße besser beleuchten. Allerdings ziehst du einen falschen Schluss aus deiner Beobachtung, nur mit "Funzelfahrern" solche Diskussionen führen zu müssen. Wenn ich selber ein Blender bin, kann ich mich schlecht über die Blendung bei anderen Autos aufregen. DESHALB beschweren sich Fahrer mit modernen Lichtsystemen seltener.
Und neben der Einstellungsfrage halte ich das zunehmende "sich Verlassen auf Lichtassistenten" für ein größeres Problem als die hellen Scheinwerfer.
So lange man keinen Abblendassistenten hatte, hat man als verantwortungsvoller Autofahrer schon abgeblendet, wenn man hinter der nächsten Kurve am Horizont das Licht vom Gegenverkehr flackern sah. Das nehmen die Sensoren vom Abblendassistenten aber gewöhnlich noch nicht wahr. Sie blenden erst ab, wenn das Licht der entgegenkommenden Scheinwerfern in einer gewissen Intensität auf die Sensoren trifft - und bis dahin hat man den Gegenverkehr schon ein bis zwei Sekunden geblendet.
Das mag für dich und deine jungen, gesunden Augen (noch) kein Problem sein, aber warte es mal ab. Ich bezweifele dass du freiwillig den Lappen abgibst, wenn deine Augen irgendwann auch mal länger brauchen um sich auf hell/dunkel-Wechsel einzustellen.
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So ein Blödsinn. Natürlich sieht man mit LED oder Xenon mehr als mit Halogen. Aber Halogen reicht auch. Nicht ganz so hell, aber die Sichtweite mit ABL ist genausoweit wie bei Xenon. Weiter geht nur mit Fernlicht bzw Fernlichtassistent.
Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte ich übrigens noch eine Ente, die hatte noch nicht mal Halogen, sondern ganz gewöhnliche Bilux-Glühbirnen. Ging auch, einziges Problem war die geringe Haltbarkeit (die Dinger waren aber billig und sehr einfach zu wechseln, von daher hat sich der Ärger in Grenzen gehalten).
Natürlich sollte man dann bei Dunkelheit auf der Landstraße mit Abblendlicht etwas unter Tempo 100 bleiben. Aber das wäre auch mit Hightech-Scheinwerfern kein Fehler.
Zitat:
@TaifunMch schrieb am 12. Dezember 2016 um 22:10:40 Uhr:
Genau das meine ich. Die Real-Life-Diskussion gibt es nur mit Leuten die ihre dunklen Halogen-Funzeln haben.
Und wer glaubt er sieht in einem Auto von 1998 mit Halogen-Funzeln genug, hat null Ahnung. Einmal mit Xenon oder LED fahren und man weiß, dass die Funzeln einfach dunkel sind.
Es ist zutreffend, dass Xenon- oder LED-Scheinwerfer die Straße besser beleuchten. Allerdings ziehst du einen falschen Schluss aus deiner Beobachtung, nur mit "Funzelfahrern" solche Diskussionen führen zu müssen. Wenn ich selber ein Blender bin, kann ich mich schlecht über die Blendung bei anderen Autos aufregen. DESHALB beschweren sich Fahrer mit modernen Lichtsystemen seltener.
Und neben der Einstellungsfrage halte ich das zunehmende "sich Verlassen auf Lichtassistenten" für ein größeres Problem als die hellen Scheinwerfer.
So lange man keinen Abblendassistenten hatte, hat man als verantwortungsvoller Autofahrer schon abgeblendet, wenn man hinter der nächsten Kurve am Horizont das Licht vom Gegenverkehr flackern sah. Das nehmen die Sensoren vom Abblendassistenten aber gewöhnlich noch nicht wahr. Sie blenden erst ab, wenn das Licht der entgegenkommenden Scheinwerfern in einer gewissen Intensität auf die Sensoren trifft - und bis dahin hat man den Gegenverkehr schon ein bis zwei Sekunden geblendet.
Das mag für dich und deine jungen, gesunden Augen (noch) kein Problem sein, aber warte es mal ab. Ich bezweifele dass du freiwillig den Lappen abgibst, wenn deine Augen irgendwann auch mal länger brauchen um sich auf hell/dunkel-Wechsel einzustellen.
Zitat:
@TaifunMch schrieb am 12. Dezember 2016 um 22:10:40 Uhr:
Genau das meine ich. Die Real-Life-Diskussion gibt es nur mit Leuten die ihre dunklen Halogen-Funzeln haben.
Das ist ja auch logisch. Wenn man LED und Xenon als blendend empfindet wird man aus Rücksicht auf seine Umwelt selber sicher sowas nicht fahren. Es soll Leute geben die keine Egoisten sind. Aber ich muss zugeben, ist schon selten geworden.
Den meisten ist heute nur eins wichtig: Hauptsache ICH sehe gut, scheiß drauf ob der andere noch was sehen kann. Wenn diese Leute alle so "gute Augen" haben, warum brauchen sie dann LED oder Xenon? Warum fahren diese nicht mit Halogen herum? Haben wohl doch nicht so gute Augen wie sie denken.
a) Ich fühle mich nicht geblendet und ich bin sicher nicht der einzige.
b) Was hat es mit Egoismus zu tun, dass ich Fußgänger, Radfahrer etc. früher und sicherer erkenne? Die Straße zu sehen ist kein Problem.
c) Wer sich von Xenon oder LED bei trockenem Wetter grundsätzlich geblendet fühlt sollte bei Regen im Dunkeln gerade auf der Landstraße auf das Autofahren komplett verzichten. Das ist aus meiner Sicht erheblich anstrengender und wenn dann noch das Gefühl von Blendung dazu kommt, dann ist das Blindflug.
LED und Xenon haben eine sehr weiße Lichtfarbe. Die wird durch einen höheren Blauanteil im Lichtspektrum erreicht. Gerade bei größerer Entfernung und unter bestimmten Winkeln kann durch Brechungseffekte der blaue Anteil stärker hervortreten. Man sieht eine blaue Reflexion, die man sicherlich mit Blaulicht verwechseln kann. Gerade ältere Blaulichter und auch einige Stroboskop-Blitzleuchten waren recht hell in der Blautönung.
Inzwischen setzt sich auch beim Blaulicht die LED durch. Das LED-Blaulicht ist sehr intensiv durch und durch blau. Da besteht dann absolut keine Verwechslungsgefahr mehr.
Zitat:
@fire-fighter schrieb am 14. Dezember 2016 um 10:31:14 Uhr:
LED und Xenon haben eine sehr weiße Lichtfarbe. Die wird durch einen höheren Blauanteil im Lichtspektrum erreicht. Gerade bei größerer Entfernung und unter bestimmten Winkeln kann durch Brechungseffekte der blaue Anteil stärker hervortreten. Man sieht eine blaue Reflexion, die man sicherlich mit Blaulicht verwechseln kann.
Danke.
Es gibt den Begriff des "Signalbilds". Gerade nachts sind wir stark gefordert, wir sehen unzählige Lichtquellen, die beachtet werden müssen und uns Entscheidungen abfordern. Wo ist das Licht, wie groß und wie hell ist es, welche Form hat es, wie bewegt es sich, ist es dauerhaft oder blinkend, und vor allem: Welche FARBE hat es?
Bestimmten Farben sind bestimmte Bedeutungen zugeordnet. Gerade ein Blaulicht ist ein extrem wichtiges Signal und sollte sich vom sonstigen Bild deutlich absetzen. Bläuliches erscheinendes Weißlicht aus Hauptscheinwerfern, egal ob es wegen Simultankontrast so erscheint oder wegen dieser (saudummen) Farbfleck-Lampen, stört das Signalbild, kann Fehlbeobachtungen zur Folge haben und verschlechtert also ggf. die Sicherheit.
Nota bene. Das Signalbild ist eine erlernte Sache, mit der Zeit passt es sich an. Wenn neuere Blaulichter intensiver blau sind, sollte das klappen. Aber es ist eine Art Wettrüsten. Irgendwann landen wir bei der "Weihnachtsbaumbeleuchtung" der amerikanischen Einsatzfahrzeuge ...
Ich vermute, die "Blendung" durch LED - Lichter hat den gleichen Grund wie die "Blendung" durch XENON-Scheinwerfer in den späten 80er Jahren:
Sie sind etwas neues. Etwas das auf das Auge synthetisch, künstlich, unnatürlich wirkt (da es aben dies auch ist).
Sie wirk(t)en aufgrund des Spektrums unangenehm und bedrohlich.
Heute kräht kein Hahn mehr nach der Blendung durch XENON, wir haben uns dran gewöhnt.
Vermutlich wird es auch mit LED-Scheinwerfern in einiger Zeit so sein.
Als die ersten Verkehrsampeln und Rücklichter auf LED umgestellt wurden glaubte ich jedesmal Augenkrebs zu bekommen.
Heute nehme ich das gar nicht mehr gesondert wahr.
Zitat:
@Matsches schrieb am 14. Dezember 2016 um 12:35:55 Uhr:
Ich vermute, die "Blendung" durch LED - Lichter hat den gleichen Grund wie die "Blendung" durch XENON-Scheinwerfer in den späten 80er Jahren:
Und in den 70er-Jahren gab es diese Diskusion, als das Halogenlicht eingeführt wurde.
Alleine die pauschale Behauptung, quasi alle Xenon- und LED-Scheinwerfer blenden, spricht doch für sich.
Ich werde weit häufiger von Fahrzeugen mit Halogenlicht geblendet als dies bei Xenon und noch weniger bei LED der Fall ist. Das liegt aber nicht am Licht an sich, sondern an der Unfähigkeit der Fahrer, mit der LWR ihres Fahrzeugs umzugehen. Wahrscheinlich wissen die meisten gar nicht, dass ihr Auto sowas hat.
Zitat:
@hoinzi schrieb am 14. Dezember 2016 um 17:55:09 Uhr:
… Alleine die pauschale Behauptung, quasi alle Xenon- und LED-Scheinwerfer blenden, spricht doch für sich. …
Du übersiehst nur, dass das gar niemand behauptet hat.
Ich habe heute tatsächlich mal den i3 im Regen hinter mir gehabt, schon sehr auffällig, der hat relativ blaue LEDs. Aber: Von einem drehenden Signalzeichen kann ich die auch auf ein paar hundert Meter Entfernung unterscheiden.
@birscherl:
Der TE schreibt in Beitrag im Thread eigentlich schon, dass er auch Xenon-Systeme allgemein auf grund der relativ langsamen adaptiven Bewegung der LWR für untauglich hält. Auch die aktuellsten Xenon-Systeme sind da nicht schneller als sein "alter" 997. Und über die LEDs schreibt er letztendlich auch, das die komplett unausgegoren sind.
Zitat:
@birscherl schrieb am 9. Dezember 2016 um 22:35:52 Uhr:
Jep, das ist mir auch schon unangenehm aufgefallen. Beruhigend, dass ich nicht der einzige binWas noch dazukommt ist die Blendung durch die entgegenkommenden LED-Fahrer, da braucht es wohl noch ein paar Jahre bis die Scheinwerfer ausgereift sind.
Nein, Du hast recht, hat niemand behauptet...

Wo steht das was von "alle Xenon- und LED-Scheinwerfer"?
Diese Diskussion führt zu nichts. Wenn Du schon deine eigenen Posts relativierst. Und der TE hat sich ähnlich geäußert. Und von "alle" schrieb ich nicht.
Tatsache bleibt: LED und Xenon blenden nicht mehr als Halogen auch. Lediglich die andere Lichtfarbe sorgt bei einigen Menschen für das subjektive Gefühl.
LED und Xenon vielleicht nicht, aber manche Fernlichtassistenten sehr wohl.
Tatsache bleibt: Deine Aussage stimmt nicht, hoinzi. Du hast deine Wahrnehmung, ganz viele andere haben eine andere Wahrnehmung. "Blendung" ist immer ein subjektives Geschehen, weil jedes Auge anders sieht. Und da sehr viele von LED-Scheinwerfern und von unausgegorenem automatischem Fernlicht geblendet werden, muss eben die Industrie die Scheinwerfer so weiterentwickeln, dass der Großteil nicht mehr geblendet wird.