Bis zu welchem Tempo ACC brauchbar

Audi A6 C6/4F

Hallo Liste,

interessiert lese ich die Themen zu Abstand, ACC und GRA. Bis jetzt hatte ich in jedem Fahrzeug die GRA, da ich die Funktion gerne zum "Hochziehen" des Fahrzeuges aud die Engeschwindigkeit benutze.

Die ACC kann m. E. "nur" bis 200 arbeiten - möchte ich schneller fahren, muss ich Gas geben. Richtig?

Bis zu welcher Geschwindigkeit macht die ACC wirklich Sinn? Wird man wirklich immer nach hinten durchgereicht - auch mit DynamicMode 1?

Im Prospekt konnte ich lesen, dass die ACC auch für die Vorbereitung auf eine Vollbremsung gut ist. Funktioniert das auch, wenn diese gar nicht aktiviert worden ist?

Für Eure Erfahrungen wäre ich dankbar - möglicherweise behalte ich die ACC dann in der Konfig meines neuen 4F.

Danke

Marc

42 Antworten
  1. Generell ist es m.E. unbrauchbar für Fahrer, die häufig die Fahrspuren wechseln. Prinzipbedingt zwingt einen das System, in der Spur zu bleiben.
  2. Bei dichterem Verkehr werden die Abstände über einen gewissen Geschwindigkeit (100 +-) so groß, dass andere Kollegen die entstandenen Lücken nutzen.
  3. Das Fehlen der nicht-radargestützten Geschwindigkeitsregelung (also Standard-GRA) fällt für mich daher besonders schwer ins Gewicht.

1. man muss eben vor erreichen des Minimalabstandes zum Vorderman die Fahrspur wechseln (zum Überholen) bzw. beim Rausfahren aus einer Kolonne die Wunschgeschwindigkeit korrigieren - wie soll das auch anders gehen???

2. Der kürzeste Abstand im ACC ist "gerade noch nicht gesetzeswidrig" - was anderes kann man von einem TÜV-geprüften System wohl kaum erwarten (IMHO zu Recht); ob einem das subjektiv weit entfernt vorkommt hat schon sehr mit dem eigenen Fahrstil und der Akzeptanz der Festlegungen der STVO zu tun: mich erzieht das System nun eher, das tut mir gar nicht so schlecht und besenodrs meine family begrüßt als Beifaherer größere Abstände...

3. das würde ich mir auch wünschen

Für mich ist ACC eine enorme Komfort-Verbesserung, insbesondere wenn ich nach einem 10..12 Stunden-Arbeitstag noch eine gut 300 Kilometer Dienstreise erledige.

Dass das System so ist, wie es ist, ist verständlich. Es ist aber für meinen Fahrstil unbrauchbar.

Um es meinem Fahrstil anzupassen, muss ich ständig eingreifen, in dem ich die Geschwindigkeit ändere, mit dem Gaspedal das System überstimme oder es kurzzeitig ausschalte. Ich merke, dass mich das selbst im dichten Verkehr stärker belastet, als wenn ich nur ganz normal mitschwimme.

Mein Ziel ist, möglichst wenig zu bremsen. Am liebsten gleite ich. ACC verhindert das, weil es ständig regelnd eingreift, in dem es die unruhige Fahrweise meines Vordersmann auf meinen Wagen und mich überträgt.

Für meinen Fahrstil nehme ich in Kauf, dass ich mal einen größeren Abstand als vorgeschrieben habe, aber durchaus auch unter der Mindestabstand gehe, wenn ich erkennen kann, dass mein Vordermann auch wieder beschleunigen wird, weil es vor ihm frei wird.

Zudem glaube ich nicht, dass ACC zur Sicherheit beiträgt. Vielmehr erlebe ich, dass man sich auf das System verlässt und unaufmerksam wird. Der Vorteil, den der Sicherheitsabstand bietet, wird dadurch sicher wieder zunichte gemacht.

Dann haben wir 2 komplett gegensetzliche Meinungen zum ACC 🙂

Ich finde ja auch nichts Schlimmes daran, wenn Meinungen gegenläufig sind, aber die Fahrweise von Hüne entspricht viel eher, der von mir und ich denke, ich könnte 2500 km hinter >Hüne< herfahren, ohne den geringsten Stressaufwand.

ACC kommt definitiv für mich nicht mehr in Frage, außer es gibt eine Kombination von GRA + ACC.

Ich erwische mich immer wieder, daß ich Strecken, die ich früher problemlos mit der GRA bewältigt habe, heute nur mit steifem Gasfuß mache.

bis dann....
Wolf

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Die ACC ist für mich eine klare Komfortverbesserung solange ich meinen Fahrstil so auslege, dass ich mich gemütlich und ohne Stress vom Vordermann „ziehen“ lasse. Vielfach hänge ich mich hinter einen LKW und kann so die Stärken der ACC nutzen. Fairerweise muss ich noch anfügen, dass ich mich dabei auf CH-Strassen bewege, also nicht grosse Distanzen zurücklegen muss.

In allen anderen Fahrsituationen bin ich mit Hüne und goldeneroktober einer Meinung.

@RLuhde
Woher stammt der Wert der Bremskraftbegrenzung auf 25%?

Gruss
H-3

Wäre ich oft in den Nachbarländern CH und A unterwegs könnte ich mir auch den Vorteil der ACC vorstellen. Da ich aber zu 95% auf den Autobahnen dieses Landes unterwegs bin und kein dahinschleichender Fahrer bin, kann ich diese Mehrausgabe nicht nutzen, vielleicht aber mein Nachfolger.

bis dann....
Wolf

Bin mit ACC bisher sehr zufrieden, werde ich mir gerne wieder bestellen, insbesondere wenn die dann auch zum Staufahren bis 0 km/h runter geht.
Man muß aber seine Fahrweise oder besser das Dogma seiner Fahrweise etwas umstellen, sonst wird es schwierig.

Vergesst das sklavische Rechtsfahren, haltet Euch strikt an die STVO (§ 42 Abs. 6, Ziff. 1d) und Urteile (OLG Düsseldorf NZV 90 39). Laßt Euch niemals von einem Drängler einschüchtern oder ärgern, haltet die Abstände zum Vordermann.

(3 Spurige)
Auf die Mittelspur und ACC auf 160 stellen. Dort ziehen lassen, falls einer gar zu langsam auf der Mittelspur fährt rechtzeitig zum Überholen ansetzen und dann wieder auf die Mittelspur. Ganz rechts immer dann, wenn wircklich viel frei ist und man keinen Vordermann hat. Sonst stur hinter dem Vordermann her.

(2 Spurige)
Bei zweispurigen auf die linke fahren, ACC auf Tempo 200 und sich von seinem Vordemrann ziehen lassen. Fährt der schneller als 200 und ist rechts genug frei, nach rechts wechseln, sonst hinterherfahren mit Distanz 2 bis man überholen darf (Geduld).

Zieht einer vor Euch in raus in den Sicherheitsabstand, ist das eben so. Schnell schauen ob Überholen noch geht, sonst ACC machen lassen. Würde man regelgerecht fahren, müßte man ja selbst auch bremsen um wieder auf Mindestabstand zu kommen.

Man muß sich einfach etwas Umstellen in der Fahrweise, mir bringt die ACC viel Komfort. Und wenn die mal bremst und wieder Gas gibt, so what? - auch wenn man selber das vielleicht nicht so gemacht hätte.

Das was mich tatsächlich nervt ist die schwache Reaktionszeit der ACC bei Fahrzeugen die von der BAB abfahren. Also, man fährt einem hinterher und der wechselt (üblicherweise ohne Blinken) auf den Ausfahrstreifen und bremst. Obwohl vor einem die Spur frei ist, zieht der Radarstrahl der ACC wohl mit dem Abfahrer mit und die ACC fängt dann auch an zu bremsen! Hier hilft nur Übersteuern mit Gasfuß bis die ACC endlich merkt das der schon auf dem anderen Fahrstreifen ist.

Ach ja, und manchmal (ganz selten) bekomme ich die "Sensor keine Sicht" Meldung wenn ein Motorradfahrer vor mir rumgurkt. Das wäre eigentlich ok da Einspurige ja nicht richtig erkannt werden, aber leider ist ein Timer eingebaut der die Aktivierung der ACC dannach für ein paar Minuten verhindert, da muß man erstmal wieder mit Gasfuß weitermachen bsi das Ding wieder geht, auch wenn man der Motorradler schon lääääängst überholt hat.

@Audi A8 Power
entgegenkommende Fahrzeuge werden genauso wie stehende Objekte total ausgbelendet. Es kommt beim Überholen dadurch zum Glück also zu keinen Bremsmanövern.

Danke Juhuu,

ich hatte heute die Gelegenheit, die ACC auf 500 km mit einem W12 zu testen.

Im Kolonnenverkehr und in Verbindung mit Tempolimit absolut prima, wie es auch Deine Videos zeigen.

Bei Geschwindigkeiten ab 160 wird es etwas unentspannt - dabei ist es egal, welche Stufe von 1-4 eingestellt wird: der Wagen verzögert m. E. zu spät, wenn etwas "dazwischenkommt".
Da finde ich eine normale GRA schlichtweg am besten. Zudem ist es auch bedauerlich, dass die GRA nicht ohne ACC genutzt werden kann. Zu schön ist es, wenn die GRA den Wagen wieder auf Endgeschwindigkeit hochzieht - jenseits der 200 km/h-Marke.

Bei zwischenzeitlichem Sprühregen wurde die ACC 4x abgeschaltet.

Ich bin mir sicher, dass sich das ein oder andere noch bei dem Fahrer einspielen muss - nur ist der wirkliche Nutzen außerhalb der Tempobegrenzungen nur schwer nachvollziehbar, wenn man gerne etwas schneller vorankommen möchte.

Zudem wäre eine Verzögerung bis zum Stillstand (wie bei Q7) eine echte Hilfe.

Gut, jetzt habe ich die ACC bestellt - ich ziehe diese immer noch einer Volllederbestuhlung vor.

Schönen Abend noch

Marc

Daaamaaals (tm) konnte ich das ACC nicht bestellen, weil es das noch nicht gab. Genommen hätte ich das aber bestimmt. Der nächste sollte das auch haben.

Darum jetzt mal ein paar Fragen.

Mit der normalen GRA kann ich 180 km/h einstellen. Schiebt sich einer vor mich, muss ich bremsen. Ist der Abstand knapp muss ich eben viel stärker bremsen.

Das ist doch beim ACC genauso. Bis auf die Chance, das wenn der Wagen vor mir, einen Abstand hat, auf den das ACC reagieren kann. Ist die Strecke wieder frei geht es weiter.

Für mich also ist da die ACC gleich oder besser im Vergleich zur GRA.

Die GRA kommt auch nicht zum absoluten Stillstand, die bremst eigentlich nirgendwo ab, es sei denn ich mache ein Resume auf eine niedrigere Geschwindigkeit oder zieh den Heben runter. Auch hier sehe ich die ACC im Vorteil.

Was ich viel hier lese, es wird bemängelt das die ACC nicht einfach wie eine GRA eingestellt werden kann. Das verstehe ich immer noch nicht so ganz. Ich kann doch, bis 200 km/h, jede beliebige Geschwindigkeit einstellen (ab ca. 30 km/h). Also genau wie bei der GRA.

Was genau wird denn nun vermisst?

Hallo Gemeinde,

nach 2 Tagen Fahrpraxis mit dem ACC will ich nun auch mal meinen Senf dazu geben. Ich finde die ACC einfach prima, man muss sich allerdings auf die Arbeitsweise einstellen. Auch bei der GRA muss man doch oft genug eingreifen wenn man jemannd auf die Pelle rückt und nicht nach links kann. Den Fuß braucht man bei beiden Systemen.
Ich weiß auch nicht ob es inzwischen technische Änderungen an diesem System gegeben hat, ich konnte jedenfalls feststellen das im Notfall recht drastisch gebremst wird. Dabei hatte ich nicht damit gerechnet denn meine Spur war frei (mitte), rechts fuhr ein LKW und es war eine lange Linkskurve, da muss das Teil den LKW erfasst haben. Da denkt der hinter mir natürlich ich bin Fahranfänger.
Beim überholen musste ich auch oft eingreifen. Wenn ich gerade überholt wurde und ich will schnell auf die linke Spur und ebenfalls überholen hilft auch nur der Eingriff weil der Abstand zum Vordermann noch zu kurz ist. Finde ich aber kein großes Problem, ist doch nur ein Klick und schon funzt es weiter wie eingestellt.

Gruß Gert

Zitat:

Original geschrieben von Duck


Das ist doch beim ACC genauso. Bis auf die Chance, das wenn der Wagen vor mir, einen Abstand hat, auf den das ACC reagieren kann. Ist die Strecke wieder frei geht es weiter.

Für mich also ist da die ACC gleich oder besser im Vergleich zur GRA.

Das ist auch alles richtig. Die ACC besitzt eine Logik, um vorausschauend Gas zugeben oder zu verzögern, um einen evtl. einzuhaltenden Abstand zu ermöglichen. Diese funktioniert gut, muss aber vom Fahrer erst "erfahren" und mit seinem eigentlichen Fahrstil abgestimmt werden. (siehe auch andere Beiträge)

Die GRA ist also dazu nur ein "Tempohalter" :-) und kann nicht vollatomatisch beschleunigen bzw. verzögern.

Bis auf "0" kann die GRA und die ACC grundsätzlich nicht verzögern.

Nur: kann man die GRA jetzt tatsächlich "nur noch" bis 200 einstellen? In meinem jetzigen Avant (Vormodell) kann ich einstellen, was ich will, sozusagen auch immer die max. Endgeschwindigkeit, die ich während der Fahrt mal erreicht habe.

Wie gesagt - ich behalte die jetzt drin und werde mich jenseits des Kolonnenverkehrs noch einmal intensiver damit auseinandersetzen.

Danke

Marc

Die normale GRA kann eigentlich über 200 km/h benutzt werden. Nur würde ich sowas nicht tun um längere Strecken zu fahren. Das mach ich mal, bei freier Strecke, um was zu messen.

Was ich mir schon vorstellen kann, wenn man zB Nachts bei fast keinem Verkehr, sagen wir mal 220 km/h halten will. Dann wäre das schon nervig.

Trotzdem hab ich bei den Geschwindigkeiten lieber selber die Kontrolle.

Also ich bin auch eher begeistert von der ACC - hatte vorher auch schon GRA in diversen Autos - sie aber nie benutzt. Die ACC benutze ich jetzt sehr häufig!

Hatte anfangs auch Bedenken wie das so in verschiedenen Situationen funktoniert:

Den Fall dass die ACC ein Fahrzeug (LKW) auf der Nachbarspur anvisiert hatte ich noch nie.

Erstaunlich finde ich mit welcher Sicherheit die ACC ein vor einem einscherendes Fahrzeug nicht berücksichtigt wenn es schneller ist - dann geht der Pfeil zwar kurz in den roten Bereich aber er/sie/es hat deswegen bei mir noch nie gebremst.

Hätte sie aus der Erfahrung mit GRA´s nicht mitestellt aber bin heute froh dass ich sie hab!

Der Unterschied zwischen GRA und ACC ist, dass bei der GRA eben nicht abgebremst wird. Sicher muss ich dann eingreifen, wenn ein Hindernis im Weg ist bzw. bleibt.

Aber es passiert häufig, dass ein Auto(fahrer) die Bahn freigibt, auf der ich unterwegs ist, sei es, weil er nach rechts rüberwechselt, sei es, dass er auf den Verzögerungsstreifen wechselt. Bei der GRA bleibe ich in diesem Fall auf dem Gas, wie auch ohne Geschwindigkeitsregelung. Die ACC bremst mich ein, weil diese Automatik den kommenden Spurwechsel nicht erkennen kann.

Oder die - bei mir - häufige Situation, dass ich einem schnelleren Kollegen Platz mache, in dem ich nach rechts in eine relativ kleine Lücke fahre, zu der meine Erfahrung mir sagt, dass ich wieder nach links komme, ohne bremsen zu müssen. Dabei unterschreite ich die Mindestabstände, wohlwissend, dass ich wieder auf die sichere Seite fahre, zumal ich vorausschauender fahren kann als ein Radarsystem, dass nur das nächste Fahrzeug "sehen" kann.

Auch stört mich die "nur 25%"-Bremsleistung. Das System bremst stärker, als ich es tun würde. Es ist mir unangenehm.
Bisher ist jeder Beifahrer in meinem Auto eingeschlafen. Das führe ich nicht nur auf meinen monotonen Monologe zurück, sondern auf eine sehr ruhige, wenn auch zügige Fahrweise. Zu der passt eine GRA besser als ein ACC.

Es ist nicht mein Ziel, jemandem das ACC madig zu machen. Dennoch gibt es zwei Seiten, und das System ist nicht jedem zu empfehlen.

Zitat:

Original geschrieben von Hüne


Es ist nicht mein Ziel, jemandem das ACC madig zu machen. Dennoch gibt es zwei Seiten, und das System ist nicht jedem zu empfehlen.

So sehe ich das auch, Hüne. Ich habe die ACC bestellt, weil ich noch "etwas übrig" hatte und begeisterungsfähig für derartige Technologien bin. Muss nur einräumen, dass diese für einige Fahrerprofile nicht so gut passt:

- die GRA ist das mindeste und höchste, was ich derzeit für zügige Langstreckenfahrer empfehlen würde (no Limits...).
- die ACC für Fahrer, die häufiger in tempobegrenzten Ballungsgebieten zu tun haben.
- die ACC für nervenstarke, mündige Spurwechsler, die bereit sind, durch Gasgeben die ACC einmal zu "überstimmen". (Diese Option gibt es auch hier noch :-))

Marc

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