Billige Helme wirklich sicher??

Hallo Forum!

Ich hab mal ne Frage: Was haltet ihr von günstigen Helmen?

Kann ein Helm für 39,99 Euro überhaupt sicher sein?

Auf welche Prüfnummern muss ich denn beim Helmkauf achten?

Mir geht es in diesem Threat nicht darum, ob ein Helm komfortabel ist, schick aussieht, oder diversen Schnickschnack hat, sondern ganz allein und ausschließlich um den Sicherheitsfaktor.

Der verlinkte Helm soll nur als Beispiel dienen.

Danke für eure Beiträge!

vG, Basti

Beste Antwort im Thema

Also, der Helm ist mit ECE-R 22.05 gekennzeichnet!
Damit ist er für den Straßenverkehr tauglich.

Ich zitiere mal:

Zitat:

Die ECE-Norm legt folgende Kriterien für die Helmprüfung fest:

- Größe und Form der Dämpfungsschale,
- chemische Resistenz der Außenschale,
- Stoßdämpfungswerte an einzelnen Punkten durch den Falltest,
- Abstreiftest vor allem bei den kleinen Größen,
- Belastbarkeit des Kinnriemen und die Absicherung des Kinnriemen,
- Belastbarkeit des Kinnriemenverschlusses,
- Größe des Sichtfeldes,
- Durchdringungswiderstand des Visiers, Tönung des Visiers

Bei der Prüfung nach ECE 05 gelten zusätzlich noch:

- Senkung der z.Z. gültigen Grenzwerte für Kopfverzögerung und HIC (Head Injury Criterion)
um 10%. Damit wird die Kollisionsgeschwindigkeit zwischen Kopf und Anprallobjekt höher
angesetzt um eine höhere Sicherheitsreserve zu schaffen.
Kinnaufschlag, Prüfung der Kinnteildämpfung,
- Messung der Rotationsbeschleunigung (Außenschale),
- Visiertönung bis zu 50 % = ausschließlich Tagesnutzung mit Kennzeichnungspflicht,
- das ECE -Etikett muß mit Klarsichtfolie übernäht werden,
- Kinnriemensicherung wie bisher, (nicht für TRIAL- Helme)

Ich denke, dass du bei dem Komfort Abstriche machen musst.

Aber wenn er dir gefällt, why not?

Allerdings empfehle ich, dass du den Helm vorbei anprobierst. Die Passform ist sehr wichtig. Wenn ein Helm bspw. zu groß ist, hilft dir die tollste ECE-Norm rein gar nichts!

Sicherlich werden gleich wieder ein paar Sicherheitsfetis ankommen, welche auf Knopfdruck rumjammern (können). 😁😁😁

Schönen Abend,
Calle

edit: Hier noch ein kleiner Link, leider schon etwas älter...
http://www.motorradonline.de/.../90599?seite=2

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Ja, sage ich ja. Das ist die Entwicklung.
Wenn die Form einmal da ist, kostet der Helm nüscht mehr.

Zitat:

Original geschrieben von 030565


Bei Helmen soll es unterschiedliche Materialien geben:
Carbon, Glasfaser, Polycarbonat

Auch die Stärke/Dicke der Schale ist nicht unwichtig, und so weiter und so fort. 😉

Ich bin in diesem Bereich keinesfalls ein Spezialist oder kenne mich BESONDERS gut aus, aber des Internet bietet unendliche Informationen.

Aber, zu der Frage:
Mein Kollege hatte damals in der Tat einen Shoei Helm mit Carbonschale auf.
Der Unfall war 2006.

Viele Grüße,

Arne

2006, SHOEI, Carbon ... ??? War wohl eher eine Mischung aus Duroplast und GFK, SHOEI nennt das AIM.

Zitat:

Original geschrieben von muhmann


Hier sind ja einige dabei, die sich mit dem Mopped schonmal aufs Maul gelegt haben.
Mal interessehalber: Bei wie vielen von euch hatte der Helm Bodenkontakt?

Bodenkontakt auch, aber vorher habe ich mit Kopf bzw. Helm die Motorhaube im Kantenbereich, also dort, wo sie besonders stabil ist, ordentlich eingedrückt. Ich habe den Helm (übrigens ein UVEX) später aufgesägt: Nahezu keine inneren Spuren, der Helm hätte locker noch mehrere Aufschläge locker verdaut! Was ganz beruhigend ist, denn bei sehr vielen Unfallszenarien schlägt man mehr als einmal mit dem Kopf irgendwo an oder auf.

Zitat:

Original geschrieben von muhmann


Rein vom Materialwert steckt in so nem Helm nicht viel drin.
...
In der Massenproduktion kostet der Helm incl. Lohn ganz sicher keine 50€.

Hmmm... Ich würde vermuten, daß 5 € der Wahrheit näher kommen.

Wie oben schon angedeutet, gehe ich davon aus, daß man mit einem Jethelm auf deutlich mehr Sicherheit verzichtet als mit der Verwendung eines Billighelmes. Von Braincaps oder den inzwischen viel getragenen Skihelmen (!) mal ganz abgesehen.

Gruß Michael

Skihelme Oo

Ned dein Ernst????

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Doch, genau das. Das hört und liest man immer wieder, besonders in Chopperforen. Da wird auf möglichst kleine Helme wert gelegt und es werden Skihelme und Braincaps getragen. Ein besonders beliebter, für Motorräder wegen des fehlenden Schutzes in meinen Augen indiskutabler Helm ist der Gensler Titan, der meines Wissens vom Hersteller auch als Skihelm entwickelt und auf den Markt gebracht wurde. Inzwischen ist das DER Helm für Leute, denen die Coolness vor Sicherheit geht.

Gruß Michael

Ich bin schon mit dem Helm über die Straße gerutscht.

Gesamte Seite übers Visier und Kinnteil.

Das hätte jeder Billighelm auch geschafft, nur kein Jethelm. Da würde ich jetzt nicht mehr so gut aussehen 😉

Ich hab mal einen 8 jährigen Jungen gesehen der seitlich vom Auto erfasst wurde und die Windschutzscheibe des Autos mit seinem Helm geschützten Kopf zerstört hat.
Der Junge hat über Schmerzen am Fuß und über sein geknicktes Fahrrad geheult. Ne, eigentlich nur über sein Fahrrad...

Zitat:

Original geschrieben von cng-lpg


Doch, genau das. Das hört und liest man immer wieder, besonders in Chopperforen. Da wird auf möglichst kleine Helme wert gelegt und es werden Skihelme und Braincaps getragen. Ein besonders beliebter, für Motorräder wegen des fehlenden Schutzes in meinen Augen indiskutabler Helm ist der Gensler Titan, der meines Wissens vom Hersteller auch als Skihelm entwickelt und auf den Markt gebracht wurde. Inzwischen ist das DER Helm für Leute, denen die Coolness vor Sicherheit geht.

Gruß Michael

Warum nicht gleich mit Pickelhaube auf ssp ?

Thema ist aber interessant. :-)

Zitat:

Original geschrieben von gullof


Warum nicht gleich mit Pickelhaube auf ssp ?

Habe ich schon mal gesehen. Bei so einem Bekloppten mit Eisernen Kreuzen und ähnlicher Deko an einem Mix aus Schrott-SSP mit fast ganz entfernter Verkleidung und Möchtegern-Streetfighter. Keine Ahnung, ob de Helm echt war, krank sah es jedenfalls aus...

Gruß Michael

Genaugenommen reicht das doch. Vorgeschrieben ist doch nur Geeignete kopfbedeckung.

Im Bergischen fährt einer mit ner Harley, Wehrmachtsmantel und Stahlhelm rum. Kommt der Sache schon recht nah.

Oh je, was muss ich denn hier alles lesen 😰

Fakt - ein Helm gilt als geeignet, wenn er die Prüfnorm nach ECE 22 erfüllt, die aktuellste Norm ist die ECE 22/05. Helme ohne diese Prüfnorm liegen im gesetzlichen Graubereich, da es heisst, es muss ein geeigneter Helm getragen werden. Skihelm, Bauarbeiterhelm und Stahlhelm fallen da wohl eher nicht drunter.

Und nun kommt der Haken - die ECE-Norm legt Grenzwerte an genaustens definierten Prüf-Punkten fest. Diese Prüfpunkte sind natürlich allen Herstellern bekannt - und so werden die Helme auf diese Prüfpunkte optimiert. Arg übertrieben - ein Helm, der an der Prüfstelle die Grenzwerte einhält und 2 cm daneben zerbröselt, bekommt die ECE. Klingt komisch, ist aber so. Ein hochinteressanter Artikel http://www.motorradonline.de/.../446372?seite=2

Renommierte Hersteller verzichten auf diese Prüfpunktsoptimierung und legen großen Wert auf die Gesamtperformence. Was nutzen eingehaltene Mondwerte, wenn das Visier nicht richtig schließt? Ist doch prima, da fällt das enorme beschlagen nicht so auf. Interssiert ja auch nicht, dass es bei <10° eiskalt reinzieht, dafür ist bei >25° die Belüftung wirkungslos, gibt ´nen prima Mittelwert. Passform? Komplett überbewertet. Der Murmelschoner zwickt und kneift zwar an allen Ecken und gibt nach ´ner halben Stunde einen Brummschädel, dafür ziehts ihn dann bei Schulterblick bei Tempo 100 von der Rübe. Vernünftiger Verschluss ist kontraproduktiv, so ein labberiges Riemchen erleichter das Abnehmen im Unfallfall erheblich, weil das Schloss hakt und klemmt.

Es muss nicht die superduper Ultra-Carbon-Mütze im Bradl-Valentino-Marquez-Design mit eingearbeiteten Red-Bull-Flügeln sein, aber ein vernünftiges Niveau sollte Pflicht sein. Bei welch geringen Tempi so eine Mütze bröseln kann, sollte der Fall M.Schumacher eindrucksvoll belegt haben!

Sehr schön zusammengefasst.

Bei dem vom TE verlinkten Model bin ich mir nicht sicher, ob das nicht irgendwelcher Chinaramsch ist, der mittels gefakten ECE-Label, hier versucht wird, zu verkaufen.

Die Abwesenheit jeglicher Beschriftung und die Aufmachung der Produktbeschreibung macht mich da etwas misstrauisch. Bei Aldi gibt's auch schon mal Helme für 40€, die sehen aber deutlich anders aus.

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


...

Bei dem vom TE verlinkten Model bin ich mir nicht sicher, ob das nicht irgendwelcher Chinaramsch ist, der mittels gefakten ECE-Label, hier versucht wird, zu verkaufen.

Den Gedanken hatte ich auch. Ist ja nicht unbedingt eine Euro-Banknote, dieses Etikett. Ist nicht aufwendig zu fälschen...

Wer jedoch das Billigste (nicht günstigste!) vom Billigsten kauft, der geht das Risiko wohl gerne ein.

Gibt es da aber trotz dessen keine Möglichkeit der Überprüfung?

Eigentlich habe ich mir bei der Beschaffung eines Helmes über dessen Fähigkeit, Schläge zu dämpfen, keine Gedanken gemacht. Vielmehr achte ich auf
- Passform,
- angenehmes Tragegefühl,
- keine Druckstellen, auch nach Stunden,
- möglichst großes Sichtfeld, auch bei gedruckter Haltung,
- Bewegungsfreiheit in der Kopf Drehung,
- Verschluss DD
- Lautstärke,
- Design , Farbe
... andere wollen noch ein Intercom ...

Eine ECE Kennung oder Tests über die Grenzwerte der Zerstörbarkeit haben mich in der Praxis bei der Kaufentscheidung noch nie interessiert. Allerdings haben mir billige Helme nie das Gefühl gegeben, so etwas haben zu wollen. Der Tragekomfort steigt mit dem Preis. Das kann aber auch an meiner 63er Birne liegen.

Klapphelme kannst du da leichter bewerten. Statt probiker mit bt ist es dann ein anderes klassisches Modell geworden. Der knackte nicht schon im laden.

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