Biker immer häufiger in Unfälle verwickelt, aber nur selten schuld!
Hallo Leute und wieder einmal bestätigt sich meine Vermutung.
Immerwieder gibt es Berichte über tötlich verunglückte Biker und es wird geschimpft, "diese Raser", "Verkehrsroudies", "sind doch selber schuld wenn sie so rasen" usw.
Aber ist es auch wirklich so? NEIN
http://www.evisor.tv/.../unschuldige-motorradfahrer-die-9925.htm
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von NOMDMA
Laut ADAC-Statistik werden 46,5% aller Motorradunfälle von deren Fahrer verursacht, 53,5% von anderen VT.Die Frage ist, inwiefern mancher Motorradfahrer durch seine Fahrweise quasi "Mithilfe" beim Fehler anderer VT leistet? Wenn z.B. innerorts mit Vollgas beschleunigt wird, dann darf sich keiner wundern, dass der PKW-Fahrer die Zeit bis zum Aufeinandertreffen falsch einschätzt.
Gruß
Frank
ehm, wenn ich es nicht einschätzen
kann, dann muss ich halt warten...
131 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von NUR_ICH
Genau diese bezweifelten BIKER sind die, welche im Zinkkoffer weg geräumt werden.
Will dir nicht zu nahe treten, aber die Aussage ist schon etwas gewagt, meinste nicht?
Nur weil ich eine Statistik anzweifle, hat das mM nach nichts mit riskanter Fahrweise zu tun, oder?
Ich finde dieses Video sehr gut. Endlich eine objektive Darstellung, in welcher nicht nur, wie es in der Regel ist, nur auf die Motorradfahrer rumgehackt wird. Es zeigt aber auch, wie wichtig es ist, ständig mit den Fehlern anderer zu rechnen, dass heißt Augen wie ein Camälion.
Bezüglich der Sichtbarkeit fahre ich grundsätzlich mit eingeschalteten Zusatzscheinwerfern, hatte auch noch nie diesbezüglich Probleme mit der Rennleitung.
Bezüglich der Beschleunigung sollte sich allerdings mittlerweile herum gesprochen haben, dass diese enorm ist. Wenn diese Leute über die Motorradfahrer in Bezug auf Raser schimpfen, wissen sie es plötzlich auch, oder ??? 😉
Vor kurzem fuhr ich innerorts mit vorgeschriebener Geschwindigkeit (evtl. 3 km/h mehr) auf der Hauptstrasse. Kurz vor einer Einmündung fuhr ein dort stehender Cabriofahrer trotz meiner Vorfahrtsberechtigung plötzlich los. Dank ABS und schneller Reaktion gings grade mal gut. Was war ich sauer, logisch hab ich erst mal losgebrüllt. Der Cabriofahrer aber auch. Wegen dem nachfolgenden Verkehr musste er weitergefahren. Da seh ich plötzlich, dass ich meinen rechten Blinker noch anhatte. Ich Heini. Mein Schwager meinte im Nachhinein, der Cabriofahrer hätte trotzdem Schuld gehabt, hätte warten müssen, bis ich Einbiegevorgang eingeleitet habe...richtig??? Was nutzt es, wenn ich draufgefahren wäre mit all den Folgen...seit dem kontrollier ich mehrmals, ob Blinker aus...sonst aua möglich!
redburger
Schuld oder Teilschuld müssen immer die Gerichte klären, abr nach Gesetz ist es tatsächlich so, daß sich der jenige, der in eine Vorfahrtberechtigte Straße einbiegt vergewissern muß, ob der jenige der blinkt, auch tatsächlich abbiegt.
In meinen Augen zwar eine "unfaire" Gesetzeslage, aber ist so.
Gruß, susireiter
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Zitat:
Original geschrieben von susireiter
Schuld oder Teilschuld müssen immer die Gerichte klären, abr nach Gesetz ist es tatsächlich so, daß sich der jenige, der in eine Vorfahrtberechtigte Straße einbiegt vergewissern muß, ob der jenige der blinkt, auch tatsächlich abbiegt.
In meinen Augen zwar eine "unfaire" Gesetzeslage, aber ist so.Gruß, susireiter
Ich hatte auch schon so eine Situation, ich fahre auf der Vorfahrtsstraße und hintermir ein paar Autos. Rechts ist eine Straße wo ein Wagen wartet rauszufahren. Ich wollte ca 5-10m hinter der Straße die nach rechts abgeht parken. Also hab ich geblink damit der rückwärtige Verkehr sich darauf einstellt das ich langsamer werde un abbiege. Leider dachte der Stehende PKW er könnte einfach raus fahren weil ich ja vermeindlich in die Straße will. Ist zwar nichts passiert aber es hätte fast gekracht.
Will man mir jetzt falsches Verhalten vorwerfen oder dem rausfahrenden "ungedult".
Also lieber warten bis man sicher ist das der jenige abbiegen will dann erst rausfahren sonst wirds teuer.
@ Harryheilbutt
Die Statistik findest Du af der Website des ADAC.
Und "voll Beschleunigen" ist für mich auch 6 oder 8 (anstatt möglicher 3) Sekunden auf 100. Man muss es einfach immer im Verhältnis zum PKW sehen. Aus diesem Grund orientiere ich mich innerorts lieber am PKW und belasse es bei wenig mehr als Standgas (auch wenn´s sich unspektakulär anhört).
Wie man im Video sieht (bzw. nicht sieht), kann man z.B. den vor dem PKW fahrenden Motorradfahrer fast nicht erkennen (trotz Ablendlicht). Da immer mehr PKW mit Tagfahrlicht unterwegs sind, wird das nicht besser.
Um noch einen weiteren Diskussionspunkt einzuwerfen - ich würde den Autoführerschein mit Pflichtstunden auf dem Motorrad verbinden (und sei es als Sozius), damit wirklich jeder kapiert, wie sich so ein Teil anfühlt bzw. wo die Gefahren im Zusammenspiel mit anderen VT liegen.
Gruß
Frank
Zitat:
Original geschrieben von redburger
Vor kurzem fuhr ich innerorts mit vorgeschriebener Geschwindigkeit (evtl. 3 km/h mehr) auf der Hauptstrasse. Kurz vor einer Einmündung fuhr ein dort stehender Cabriofahrer trotz meiner Vorfahrtsberechtigung plötzlich los. Dank ABS und schneller Reaktion gings grade mal gut. Was war ich sauer, logisch hab ich erst mal losgebrüllt. Der Cabriofahrer aber auch. Wegen dem nachfolgenden Verkehr musste er weitergefahren. Da seh ich plötzlich, dass ich meinen rechten Blinker noch anhatte. Ich Heini. Mein Schwager meinte im Nachhinein, der Cabriofahrer hätte trotzdem Schuld gehabt, hätte warten müssen, bis ich Einbiegevorgang eingeleitet habe...richtig??? Was nutzt es, wenn ich draufgefahren wäre mit all den Folgen...seit dem kontrollier ich mehrmals, ob Blinker aus...sonst aua möglich!redburger
ich frage mich wie man ständig vergessen kann den Blinker auszumachen😕 seh ich öfters...
ich blinke meist gar nicht und wenn dann vergess ich den aber auch nicht auszumachen...
jetzt wird wieder ne Diskussion ausbrechen weil ich kein Bock hab zu blinken...
Nö, da braucht man nicht drüber diskutieren. Blinkmuffel gleich den Führerschein weg. 😉
Ich vergesse niemals den Blinker auszumachen. Es hilft dabei, dass BMWs nach 300 Metern von alleine den Blinker ausmachen...
Ich hatte schon mal so einen Unfall, wo ich als Linksabbieger darauf vertraut habe, dass der rechte Blinker und das Herabsetzen des Tempos des entggegenkommenden Fahrzeugs bedeutete, dass er auch tatschlich abbiegen würde. Weil dann hätte ich wegen einer Fussgängerinsel Vorfahrt gehabt.
Aber er ist dann doch geradeaus gefahren und ich bin wieder auf die Bremse gelatscht. Ich stand auch sofort wieder, aber er meinte, mit blockierten Reifen mich rammen zu müssen, statt mal kurz die Bremse zu lösen und einfach einen Schlenker zu machen. Platz wäre genug gewesen. Damals habe ich zu 100% Schuld bekommen, inzwischen ist das deutlich zu ungunsten des Blinkenden Verschoben.
Moin, Moin,
Zitat Lewellyn:
....Ich vergesse niemals den Blinker auszumachen. Es hilft dabei, dass BMWs nach 300 Metern von alleine den Blinker ausmachen...
Da sind 300m aber verdammt lang, vor allem, wenn auf 300m wieder zwei abzweigungen kommen !!🙁
Gruß, susireiter
Tja, auf das Eingangsposting hätte ich eigentlich nicht geantwortet. Zur Kenntnis genommen, festgestellt dass ich's eh schon kenne, und gut is. Aber die Diskussion wird ja mal wieder schön angeheizt...
Ich hatte kürzlich eine absolut nervige Diskussion mit ein paar Arbeitskollegen. Alles gebildete, intelligente und besser situierte Leute. Da wurde kräftig gemeckert gegen Drängler, Raser, Schleicher, Blockierer usw. Führerschein Weg, härtere Strafen und was weiß ich alles. Habe dann mal geschildert, wie ich den Alltag auf dem Motorrad wahrnehme - bei dem Tempo, dass man auf dem Krad machen kann (nicht muss!), wird zwangsläufig jeder Autofahrer, der weniger als grob geschätzt 50.000 € in seinen Neuwagen investiert, zum Hindernis. Zumindest solange die Straße trocken ist. Bei Nässe ist es umgekehrt, da drängeln plötzlich alle, weil ich halt deutlich langsamer fahre. Trotzdem bringe ich allen anderen hinreichend Toleranz entgegen, um nicht ständig das Gefühl haben zu müssen, dass "die alle" Arschlöcher wären oder nicht fahren könnten. Okay, manchmal schon, wenn man gerade zum vierten Mal hintereinander fast abgeräumt wurde... Aber das ist dann doch auch verständlich?
Naja, Einsicht gab es bei den Kollegen keine. Jeder der langsamer ist ist ein Schleicher und Blockierer, jeder der schneller ist ein Raser. Rücksicht auf andere wird keine genommen (Schulkinder, Rollerfahrer... haben wir ums Werk genug). Und das von gestandenen Familienvätern mit Kindern von "gerade den Windeln entwachsen" über "schreibt an der Doktorarbeit" bis hin zu "Kindern", die selbst schon (mehrere) Kinder haben.
Und jetzt frage ich euch: Wie soll man von solchen Leuten, die nichtmal "ihresgleichen", sprich andere Autofahrer, verstehen wollen, Empathie für Aliens wie Rad-, Motorrad-, LKW- und Busfahrer erwarten? Entsprechend habe ich zum Thema Motorradunfälle inzwischen eine ganz klare Meinung:
1. Keine "juristische Gnade" für Autofahrer. Nach allem, was man so liest, schaffen es die Dosentreiber zu oft, sich mit Floskeln wie: "Der ist doch, wie man das von Motorradfahrern halt kennt, viel zu schnell gerast.", aus der Affäre zu ziehen. Außerdem erinnere ich hier auch nochmal an das unselige und gottlob in nächster Instanz aufgehobene Urteil, nach dem ein Motorradfahrer, dem Wanderer vor die Karre gesprungen sind, seinen Schaden nicht ersetzt bekommt, weil Motorradfahren an sich sowieso schwachsinnig gefährlich sei und man es ja alleine durchs Motorradfahren geradezu herausfordere.
2. Unabhängig davon, dass Sprüche wie "Die sind doch eh alle zu schnell" oder "Ich hab ihn nicht gesehen" keine funktionierenden Ausreden sein dürfen: Es liegt an jedem selbst, wo er wie weit den Hahn aufmacht - und was noch viel wichtiger ist, wo er dabei hinschaut. Wenn ich bei erlaubten 50 Sachen im - je nach Motorrad - ersten oder zweiten Gang voll aufmache und dabei stur den Ortsausgang fixiere, muss ich mich ganz ehrlich nicht wundern, wenn "urplötzlich" Mutti im Kindergartentaxi vor mir steht.
Zitat:
Original geschrieben von Hadrian
Zitat:
Man kann auch noch einen Schritt weiter gehen. Denn wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, und eine anderer VT kracht mir aus Unachtsamkeit in die Karre, dann schepperts mal kurz, die drei dutzend Airbags blasen sich auf, und das war's.
du sprichst mir aus der seele hadrian. die vollkaskomentalität. 🙄 ein m.e. weit verbreitetes übel, das sich mehr und mehr verbreitet.
jede medaille hat zwei seiten. so geben sich die automobilfirmen (zu recht und sinnvollerweise) immer mehr mühe die sicherheit für ihre kunden zu erhöhen. ein airbag hier, ein eingreifendes steuersystem da, automatisches bremsystem obendrauf und fertig ist die 100% sicherheitstrutzburg. der user, gleichzeitig mit bordcomputer, navis und infotainment an den rand der "strassenverkehrsaufnahmefähigkeit" getrieben, lässt sich gerne entmündigen, da prinzipiell bequem. er hat es nun nicht mehr ganz so nötig, bzw. ist wohl auch gar nicht mehr in der lage, sich wie bisher auf den verkehr zu konzentrieren. kann ja (fast) nix mehr passieren - sagt die betriebsanleitung, da verlaß ich mich doch drauf... selbst wenn, versicherungen sind eh alles halsabschneider, sollen halt blechen.
daß es noch andere verkehrsteilnehmer gibt, die nicht über die selben features verfügen (im falle des möppis wohl auch nie verfügen werden), wird allzu gerne dabei vergessen.
für mich ist ein großes problem ist eine schleichende entmündigung des bürgers durch überregulierung (nicht nur im strassenverkehr, aber das ist eine andere baustelle). "der mensch" (der größte teil) neigt leider aus bequemlichkeit dazu, den weg des geringsten widerstands zu gehen. warum daher nicht so auch beim auto?
"so ein bremssystem ist doch super, sollte ich versehentlich mal einen übersehen..." unterschwellig setzt sich das irgendwo im hirn fest und wird in die einschätzungsschublade "etwas geringere aufmerksamkeit erforderlich" abgespeichert. dies lässt sich vmtl. gar nicht vermeiden. jeder von uns wird tagtäglich mit informationen zugeschüttet, die gar nicht mehr zu verarbeiten sind. allzu dankbar lässt man sich da doch entlasten?
fatal für den/im strassenverkehr, finde ich.
ich denke daher, je weniger features mich umgeben, zu desto mehr aufmerksamkeit bin ich gezwungen bzw. umso weniger lasse ich mich ablenken. (ohne airbags wegdiskutieren zu wollen, nicht falsch verstehen bitte..) es geht mir um die m.e. unnötigen features, die in mein handeln eingreifen (können). warum muß ein fahrzeug eine schlupfregelung haben? weil ich meine kurven eingangsgeschwindigkeit nicht abschätzen kann, einen unsensiblen gasfuß habe, alte/keine winterreifen montiert, so viel ps unter der haube habe, daß ständig die reifen durchdrehen, ich aber dennoch als erster von der ampel kommen möchte?
das unfälle durch unachtsamkeit geschehen, lässt sich wohl nicht vermeiden. nicht mit nicht ohne diese features.
...theoretisch vielleicht. mein fahrlehrer sagte in grauer vorzeit bei der pappenübergabe zu mir: "so sicher, wie am tage deiner fahrprüfung wirst du in deinem leben nie wieder unterwegs sein... wenn jeder weiterhin so fahren würde wie bei seiner (bestandenen😉) fahrprüfung, gäbe es vmtl. keine unfälle, geschweige denn tote."
an diesen spruch erinnere ich mich gelegentlich, wenn ich mal wieder gefahr laufe, zu sehr dem kurvenflow auf der schwäbischen alb zu unterliegen und mich über den rentner vor mir ärgere, der mit muttchen auf dem beifahrersitz die landschaft begutachtet und mir vermeintlich meinen spaß raubt. immer öfter gelingt es mir in solchen fällen die gashand zurückzunehmen, es ihm gleich zu tun und zu denken: schöne gegend hier.
Der Punkt ist doch einfach der:
Wer als Biker gegen einen PW ein Duell eingeht hat grösste Chancen dieses zu verlieren.
Somit MUSS es im ureigensten Interesse eines jeden Bikers sein möglichst auf der sicheren Seite zu sein. Und da spielt es auch keine Rolle ob es dafür notwendig ist für andere mitzudenken und nach Möglichkeit auch deren Fehler einzukallkulieren.
Weil es immer noch besser ist KEINEN Schadenfall zu haben als im Schandenfall Recht zu bekommen. Meist ist es nicht nur besser sondern auch gesünder.
Damit ist dieses Thema an sich erledigt. Konsequentes Umsetzen dieses Wissens zeichnet IMHO z.B. den erfahrenen Biker aus.
Leider liest man doch recht häufig bei Unfallmeldungen PW gegen Bike texte wie "Motorrad ist aus unklaren Gründen auf die Gegenfahrbahn gekommen" oder "Motorradfahrer ist in Kurve nach Sturz auf Gegenfahrbahn gerutscht und überrollt worden".
Solche Ereignisse sind halt auch nicht selten und 100% auf Fehler der Biker zurückzuführen.
100 % ????
Mein Kumpel ist heuer bei relativ geringer Geschwindigkeit in einer leichten Kurve abgeflogen. 100 Meter vor mir. Als ich an die Stelle zum stehen kamm wäre ich auch fast auf die Fresse gefallen.
KÖRNER, genauer Raps .Das Zeug ist auf den schwarzen Asphalt nicht zu sehen. Keine Chance für einen Biker.
Möchte nicht wissen wie viele ungeklärte Stürze auf solche oder ähnlichen Ursachen zurück zuführen sind
Ach ja, der Gegenverkehr ist fünf Meter vor ihm zu stehen gekommen.
Hallo,
ich kann Hadrian nur beipflichten.
Ich fahre jetzt seit 33 Jahren Autos und Mopeds , und kann immer nur wieder feststellen das die Dosentreiber immer trantütiger und unaufmerksamer werden.
Die fühlen sich in ihren modernen Autos mit ABS, ESP, Antischlupf, Bremsassistent , Kurvenlicht, Abstandwarner und einer ganzen Kompanie Airbags offensichtlich so sicher in ihren Blechkisten, dass sie sich beim Fahren mit allen möglichenanderen Dingen beschäftigen als dem Verkehr.
In jedem dritten Auto hat der Fahrer während der Fahrt das Handy am Ohr, oder spielt am Multimedia-Navi oder seiner Begleiterin herum.
Blinken ist anscheinend mittlerweile offensichtlich genauso flächendeckend aus der Mode gekommen wie das Beachten von Stoppschildern , Rechts vor links und ähnlichen "altmodischen" Verkehrsregeln.
Dazu kommt noch die ständig steigende Zahl autofahrender Mumien, also Leute die es kaum noch aus eigener Kraft zu ihrem Auto schaffen bzw. dieses halb blind und taub wie sie sind kaum noch wiederfinden, aber fest davon überzeugt sind besser Auto zu fahren als die "bösen, jungen Raser".
Fatalerweise tummeln sich diese Tattergreise am Wochenende auch noch bevorzugt auf den schönsten Bikerstrecken, und fahren ihre "Gspusi" und den selbstgehäkelten Klorollenschoner spazieren .
Aber der schlimmste Faktor für die ständig steigenden Unfallzahlen der Biker mittels "Fremdverschulden", ist wohl einfach die Tatsache das die Autofahrer unter 50 heute mehrheitlich überhaupt keine Erfahrungen mit Zweirädern gemacht haben.
Die meisten Autofahrer in meiner Altersklasse haben aus finanziellen Gründen ihr Moped noch weit über den 18 Geburtstag hinaus genutzt.
Bei den damals üblichen mickrigen Ausbildungsvergütungen war ein eigenes Auto erst nach der Gesellenprüfung drin, und selbst beim Bund war ich in den 70er-Jahren mit meinem eigenen Auto noch ein Exote.
Anfang der 80er war Moped fahren bei den Teenies dann nicht mehr populär, die 80ccm-Klasse zu teuer im Unterhalt, und dank Sponsoring der wohlhabenden Eltern und Großeltern, hatte fast jeder 18jährige damals ein Auto.
Erst mit dem neuen Roller-Boom Ende des Jahrhunderts stieg die Zahl der jugendlichen Mopedfahrer wieder an.
Man kann also sagen, dass die Mehrheit der heute 30 bis 45jährigen niemals etwas anderes als ein Auto gefahren haben.
Und wie soll man von denen erwarten das die wissen welche enormen Probleme ein Biker bekommt, wenn man diesen beim Überholen schneidet, in einer Kurve zu weit über die Fahrbahnmitte hinauskommt wenn einem ein Biker entgegenkommt, oder diesen durch das Nehmen der Vorfahrt zu einer Notbremsung oder zu einem Ausweichmanöver zwingt ?
Die meisten Autfahrer wären ja heute schon hoffnungslos überfordert, wenn sie mit einem alten Auto ohne ABS oder ESP in eine alltägliche Gefahrensituation geraten würden.
Wie kann man diesen also klarmachen das ein Zweirad im allergünstigsten Fall vielleicht ein ABS hat, aber trotzdem von Haus aus instabil ist, auf der Strasse (trotz schmaler Silhouette ) genauso viel Platz benötigt wie ein Auto und kein ESP, Airbag, Gurt etc. hat und auch schon mal umfallen kann ?
Und ganz schlecht wird mir dann, wenn ich mal wieder lese das im Zuge der EU-Harmonisierung der B-Führerschein zukünftig auch zum Führen von Krafträdern bis 125ccm berechtigen soll.
Selbst in unserm Kaff kommt mindestens einmal pro Woche ein OPldtimer mit seinem 125er-Roller oder -Chopper untewr die Räder, weil er diese mit der "Führerschein-vor-1980-Regel" zwar fahren darf, aber niemals im Leben eine vernünftige Zweiradausbildng hatte.
Und bei der ersten missglückten Vollbremsung liegen sie dann auf der Schn... oder werden vom Gegenverkehr plattgebügelt.
Nein, es gibt zwar immer ein paar unvernünftige Raser unter uns Bikern, die es förmlich darauf anlegen als Organspender zu enden, aber das Problem sind wirklich die steigende Anzahl an Schlafmützen auf 4 Rädern.
Immer wenn mir z.B. im Hönnetal wieder mal eine Kolonne telefoniersüchtiger Dosentreiber oder scheintoter Häkelhuttransporteur entgegenkommt, dann frage ich mich ernsthaft ob die vielen Polizisten die so fleissig an den üblichen Treffpunkten die DB-Eater überprüfen oder 50 Meter vor dem Ortsschild mit der Laserpistole lauern, nicht vielleicht besser mal am Strassenrand stehen sollten und wenigstens die Handysüchtigen "bussgeldpflichtig abgreifen" sollten.
Das bringt mindestens genausoviel Kohle in die klamme Staatskasse und würde dem einen oder anderen Biker vielleicht das Leben retten.
Gruß
Reimund
Hallo @ Nebukatnosor,
Biker haben nun mal keine Lobby.
Bei mir in der Nähe befindet sich ein Betonwerk, und immer wenn die den Sand für ihre Rohstoffbunker per LKW angeliefert bekommen, dann ist die ziemlich abschüssige Kreuzung dort regelrecht mit Sand "gepudert".
Die "Entsorgung" des Sandes wird dann dem nächsten Wolkenbruch überlassen.
Ich habe mich schon mindestens ein dutzendmal beim Ordnungsamt darüber beschwert, damit die den Dreck wenigstens hinterher wegfegen müssen.
Keine Reaktion, und auch die hiesige Zeitung zeigte keinerlei Interesse daran diese Sauerei mal öffentlich anzuprangern.
Und genauso ist es zur Erntezeit.
Ich habe mal in der Fahrschule gelernt das der Verursacher einer Strassenverschmutzung auch für deren Beseitigung verantwortlich ist.
Aber kein Bauer im ganzen Kreis denkt daran die Lehmspuren auf den Strassen zu entfernen, und die Strassenverkehrsbehörde meint wohl das die Sache durch das Aufstellen von ein paar Schildern "Verschmutzte Fahrbahn" völlig ausreicht um sich versicherungstechnisch aus der Affäre zu ziehen.
Exakt das gleiche Spielchen bei fetten Schlaglöchern in Kurven etc..
Wo sich ein Autofahrer im ungünstigsten Fall einen Fahrwerksschaden holt, da bricht sich ein Biker möglicherweise das Genick.
Aber , egal, da ja dort vorschriftsmäßig ein Schild "Fahrbahnschäden" hängt, ist die zuständige Behörde haftungsmäßig aus dem Schneider.
Ich könnte kotzen, wenn ich sehe wie sich unser Staat ganz einfach aus der Affäre ziehen kann, wenn es um die Gesundheit und das Leben eine "Minderheit" geht.
Einer Minderheit die aber immer wieder dafür gut ist, bei schönem Wetter die Kassen der mobilen Mautstationen zu füllen.
Gruß
Reimund