Betrug oder harmlos?
Hallo, liebe Fachleute
Der 210er Benz meines Mitarbeiters steht bei Mobile zum Verkauf. Da ruft nun ein Interessent aus der Ukraine an, bietet an die Kiste gegen bar zu kaufen, möchte aber unbedingt die normalen Kennzeichen eine Woche weiter nutzen um das Auto in die Ukraine zu bringen. Der Interessent bietet 1000 Euro Pfand über Kaufpreis an bis er die Kennzeichen und den Schein eine Wocher später zurückgegeben hat.
Unbedenklich oder irgendein neuer Betrug? Wer kennt sich aus?
M.f.G
RW550
Beste Antwort im Thema
Ich bin Polizeibeamter und rate, den PKW ohne Zulassung zu übergeben.
Passiert ein Unfall oder wird eine Straftat mit dem Fahrzeug begangen, kommt man immer in Erklärungsnot.
Mit dem Verkauf muß jede Haftung ausgeschlossen sein, dann kann man auch ruhiger schlafen.
Nur meine Meinung! Gruss HG
45 Antworten
sobald das fahrzeug verkauft - der kaufvertrag vollständig mit datum, uhrzeit, adresse des käufers ausgefüllt wurde - geht auch die kfz-haftpflicht auf den käufer über...d.h. baut der käufer auf der heimreise einen unfall mit dem auto, steigt der verkäufer nicht in der versicherung...steht in soziemlich jedem versicherungsvertrag (meist unter punkt-6)...
problematisch und mit viel zeitaufwand verbunden, ist allerdings die rennerei wenn der käufer das auto nicht abmeldet...das geht zwar ohne schilder, brief und schein aber bis es dann mal soweit ist, bucht die versicherung und die steuer weiterhin zu lasten des verkäufers ab!
deswegen das fahrzeug NUR abgemeldet und gegen kopie des personalausweises des käufers übergeben...und wer 1000€ als pfand hinterlegen kann, der kann auch überführungskennzeichen kaufen!
Kenne das aus den Autohäusern nur so:
Der ukrainische/ osteuropäische Kunde fährt mit einem Ausfuhrkennzeichen in seine Heimat.
Mittlerweile muß er braucht er dafür:
- Brief
-Schein
- gültige TÜV/AU
- deutsches Konto, weil er für 14 Tage Gültigkeit der Kennz.
Kraftfahrzeugsteuern bezahlen muß
Außerdem will die Zulassungsstelle das Fahrzeug sehen!
Der alte Brief wird entwertet und ein neuer Brief und Schein
mit der Export Nummer erstellt.
Ist doch klar das die Spezies das umgehen wollen.
Auf alles andere nicht einlassen. Schlauer ist das...
Gruß
Mein Mitarbeiter, selbst Ex-Russe, hat heute seinen mittelmäßigen W210 gegen 5700 Euro getauscht, weitere 1500 Euro Pfand für die Nichtabmeldung des Autos erhalten. In einer Woche soll die Abmeldung, die Rückgabe des Pfandes erfolgt sein. Die guten Nachrichten bisher: Mein Mitarbeiter lebt noch, das Geld scheint echt zu sein. Der moldawische Autohändler, dessen Ausweis wir kopiert haben, konnte mittels dieses Passes aufzeigen, dass er ständig zwischen BRD und Moldawien pendelt um Autos zu "verschieben"
Ich bin optimistisch das es glatt geht.
Ich werde den Abschluss der Geschichte nachreichen, versprochen.
Allen besten Dank für die Erfahrungsberichte und Einschätzungen.
Gruß
RW550
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Kann es sein, dass die "Auto-Verschieber" mit den deutschen Kennzeichen Zoll, Steuer etc. umgehen wollen? Daher auch die hohen Pfandsummen. Die fahren "ganz normal" und völlig legal mit einem in Deutschland zugelassenen Auto ins jeweilige Land hinein und erst später wird die Kiste dann, mutmaßlich am Zoll/Steuer vorbei, aufs Empfängerland "umgebaut". So lautet meine Theorie ...
Ich meine mich zu erinnern, dass die Steuern auf Gebrauchtwagenimporte in der Ukraine & Co. massiv gestiegen sind.
So gesehen: vermutlich nicht für alle Beteiligten (der jeweilige Staat) harmlos ...
Ich finde es wirklich erstaunlich, dass hier etliche Doktorarbeiten zu dem Thema verfaßt werden.
Es ist eigentlich ganz einfach: Abmelden - Kaufvertrag (und Pass zeigen lassen, Daten notieren) - Geld in Empfang nehmen und prüfen!
Das war's und Gute Fahrt wünschen..........Alternative nicht gegeben!
@P122
Vielleicht siehst du das zu eindimensional:
-Wenn vorher zwanzig Interessenten Dein für 6000 annonciertes Auto ansehen und keiner mehr als 5 Riesen bietet, dann dieser moldawische Käufer breit ist ohne große Debatte 5700 zu geben, aber diesen Wunsch mit dem Kennzeichen für eine Woche hat.
-Was würdest Du denn dann tun?
Würdest Du weiter sagen: "Alternative nicht Gegeben" oder würdest Du über das Angebot nachdenken, die 5700 zu kassieren, dazu die 1500 Euro Pfand festzuhalten, das dann noch überschaubare Risiko eingehen?
Gruß RW550
Ich hätte es nicht gemacht.
Hoffentlich bekommt der Verkäufer den Brief, Schein und Schilder zurück um das Auto abmelden zu können.
Zitat:
Original geschrieben von rw550
@P122
Vielleicht siehst du das zu eindimensional:-Wenn vorher zwanzig Interessenten Dein für 6000 annonciertes Auto ansehen und keiner mehr als 5 Riesen bietet, dann dieser moldawische Käufer breit ist ohne große Debatte 5700 zu geben, aber diesen Wunsch mit dem Kennzeichen für eine Woche hat.
-Was würdest Du denn dann tun?
Würdest Du weiter sagen: "Alternative nicht Gegeben" oder würdest Du über das Angebot nachdenken, die 5700 zu kassieren, dazu die 1500 Euro Pfand festzuhalten, das dann noch überschaubare Risiko eingehen?
Gruß RW550
Nein - auch nicht für 10000. Ich sehe das nicht eindimensional, sondern realistisch. Geldgeil war ich noch nie, Gier frißt Hirn.......
Gehen wir doch mal von folgender Situation aus,
der Käufer verkauft in seiner Heimat das Auto mit einem riesigen Gewinn weiter.
Deshalb werden die Autos hier auch gekauft und dann wird ihn die Pfandzahlung nicht mehr interessieren.
Der deutsche Verkäufer ist dann immer noch der Dumme und hat die zusätzlichen Kosten und Rennereien.
Muss alles nicht sein, kann aber...
Deshalb wird immer geraten ein Auto abgemeldet zu verkaufen.
Hallo,
Zitat:
Original geschrieben von FabJo
Das lustige dabei ist wenn der Käufer dann im Ostblock auf deine Kosten jahrelang durch die Gegend fährt.
Jahrelang wird das nicht gehen; wenn der Besitzer nach einer Woche des Nichtabmeldens zur Zulassung fährt und Kennzeichen an Eides Statt als verlustig meldet, kann er das KFZ zwangsstilllegen. Das kann aber nur die Person machen, auf die ein KFZ zugelassen ist.
Zitat:
Original geschrieben von 7Seconds
Hallo,
Zitat:
Original geschrieben von 7Seconds
Jahrelang wird das nicht gehen; wenn der Besitzer nach einer Woche des Nichtabmeldens zur Zulassung fährt und Kennzeichen an Eides Statt als verlustig meldet, kann er das KFZ zwangsstilllegen. Das kann aber nur die Person machen, auf die ein KFZ zugelassen ist.Zitat:
Original geschrieben von FabJo
Das lustige dabei ist wenn der Käufer dann im Ostblock auf deine Kosten jahrelang durch die Gegend fährt.
Sicherlich gibt es die Möglichkeit der Abmeldung, wird aber nicht einfach sein ohne Papiere und Schilder.
Außerdem wird es schwierig werden das Auto im Ostblock ausfindig zu machen und still zu legen.
Ich wage zu behaupten, das es nahezu unmöglich sein wird.
Der neue Besitzer wird weiter mit den Schildern rum fahren oder andere dran gemacht haben und die alten entsorgt haben.
Ihm wird eine Abmeldung in D sch***egal sein.
Was der Käufer dann im Ausland mit Schildern und Auto macht, ist egal, denn durch Anzeige des Verlusts der Schilder und Zwangsabmeldung haftet man nicht mehr dafür. Darum geht es ja.
Das Auto ist gegen Geld verkauft -> also egal. Die Schilder werden zu Unrecht benutzt -> Zwangsabmeldung beendet Haftung des Verkäufers. Der Käufer fährt illegal mit Auto und /oder Schildern rum -> sein Problem, sobald die Zulassung des Verkäufers widerrufen wurde.
Gegen Diebstahlsanzeige, Verlustanzeige und/oder eidesstattliche Erklärung kann man ein Auto auch ohne eines, zwei oder alle drei zur Abmeldung benötigten Artefakte (Brief/Schein/Nummernschilder) abmelden. Dauert, kostet, aber geht.
Um hier jetzt die abschließende Rückmeldung zu geben:
Keine Probleme. Der Käufer hat den Wagen nach Moldawien überführt, alle Unterlagen 8 Tage später geliefert, sein Pfand zurückerhalten.
Es ging bei dieser Vorgehensweise, so viel ist klar, um die Vermeidung von Problemen" und Kosten bei der Einfuhr des Wagens.
Gruß RW 550
danke für die rückmeldung! schön dass es geklappt hat...scheint doch noch auch ehrliche menschen auf der welt zu geben, die regel ist es leider nicht :-(
mfg