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Betrug beim Autokauf bzw. Autoverkauf

Themenstarteram 29. Oktober 2006 um 16:58

Guten Tag,

Nachdem in diesem, sowie in anderen Foren sehr häufig nachgefragt wird, ob ein Angebot auf einer der bekannten Automobilhandelsplattformen der Realität entspricht und leider auch mittlerweile Betrugsopfer bei MT vorhanden sind, möchte Ich diese Problematik hier einmal zusammenfassen.

Vermutlich werde ich nicht in der Lage sein diesen Beitrag "erfüllend" zu schreiben und werde sicherlich die ein oder andere Masche nicht aufzählen, die da noch existieren mag.

Doch fangen wir mal an.

In der Regel findet man solche Angebote auf den am stärksten frequentierten Automobil-Handelsseiten wie z.B. Autoscout24.de oder mobile.de, doch auch auf Ebay.de wurden schon entsprechende Angebote gesehen.

Ein solches Angebot sieht meist wie folgt aus. Ein allgemein auf dem deutschen bzw. europäischen Markt stärker nachgefragtes Fahrzeug wird deutlich unterhalb seines üblichen Marktpreises zum Verkauf ausgeschrieben.

Hierbei fallen mir folgende Fahrzeuge ein, bei welchen Ich bereits solche "Fakeangebote" gesehen habe, zum einen handelt es sich um die volle Bandbreite an Sportwagen vom Alfa Romeo Spider bis hin zum japanischen Tuningkultobjekt Toyota Supra. Aber auch "solide" Fahrzeuge der gehobenen Mittelklasse, wie aktuelle E-Klassen oder 5er BMW tauchen hierbei häufig auf. Die vom Verkäufer aufgerufenen Verkaufspreise erscheinen vom Standpunkt des normalen Marktpreises her als lächerlich. Oftmals handelt es sich hierbei um Preise, die sogar deutlich unter denen für verunfallte Fahrzeuge zum Ausschlachten liegen. So tauchten bereits 530er Diesel von BMW der aktuellen Baureihe für unter 10.000 Euro in der Angebotspalette der Automobilbörsen auf.

Sehr häufig fallen diese Angebote dem Aufmerksamen Interessenten hier bereits auf. So haben die Fahrzeuge oftmals keine europäischen Kennzeichen, oder es handelt sich sogar um Pressefotos des Herstellers. Weiterhin ist in der Regel kein NAME und KEINE Adresse angegeben, oftmals gibt es nur eine Angabe der Stadt (oftmals die wenigen International bekannten wie Hamburg, München, Berlin, Köln). Eine angegebene Telefonnummer passt nicht zum Ort und entspricht meist auch keiner deutschen Handynummernvorwahl.

Schickt man dem Anbieter per Email einige Fragen, erhält man in der Regel eine Antwortemail auf englisch.

In dieser steht sinngemäß immer das das Auto in BESTZUSTAND sei, keinerlei Kratzer oder Beulen habe und selbstredend auch unfallfrei sei. Als Grund für den sehr niedrigen Verkaufspreis sind z.B. persönliche Schicksale (Vater gestorben, Bruder verunfallt) oder spontane berufliche Veränderungen (Neuer Beruf in Angola, Australien etc.pp.) und die Unmöglichkeit das Fahrzeug einzuführen oder ähnliches (z.B. weil es Linkslenker sei etc.pp.). Das Fahrzeug, welches natürlich eine deutsche Zulassung hat, steht aber in Spanien oder England oder oder oder (Warum wenn es ein deutsches Auto ist ???). Sollte Interesse vorhanden sein, dann würde man das Auto zum Interessenten bringen.

Antwortet man und zeigt weiterhin interesse, dann wird einem angeboten, das das Fahrzeug zu einem gebracht wird. Ab hier unterscheiden sich die vorgehensweisen dann z.T. im Detail. In einem Fall wird man gebeten eine Anzahlung zur Deckung der Transportkosten treuhänderisch über Western Union zu leisten, welche man selbstredend bei Nichtgefallen zurückerstattet bekäme. Ein zweiter Weg sagt aus, das man bitte eine Anzahlung oder den vollen Betrag auf ein Treuhänderkonto (meist in GB) zahlen solle, oder aber diesen Betrag zu einer treuhänderischen Transportfirma (z.B. Automovers24.com) überweisen solle. Sobald das Geld eingegangen ist, werde das Fahrzeug dann zu einem gebracht, das Geld wieder ausgezahlt, wenn das Auto nicht gefallen sollte.

Bis hierhin könnte man meinen, handelt es sich um einen normalen Geschäftsablauf. Dem wäre auch so, wenn nicht Western Union oder "Treuhänderkonten" nur eine trügerische Sicherheit vorgaukeln. Denn einmal per Western Union angewiesenes Geld ist weg und kann nicht mehr zurückgebucht werden, ebenso können Treuhänderkonten von den entsprechenden berechtigten kurzerhand leergeräumt werden, so dass kein Geld mehr vorhanden ist. Selbstredend wird man das Auto niemals sehen und das Geld verschwindet in dunklen Kanälen.

Ein weiterer Trick ist, das bei solchen Angeboten Handynummern oder andere unverfängliche Nummern angegeben sind. Diese Nummern sind jedoch entweder nur dazu da, um ankommende Anrufe auf teure kostenpflichtige Nummern umzuleiten oder stellen selbst oftmals gut getarnte häufig sehr kostenintensive ausländische Servicenummern dar. Die Überraschung kommt dann spätestens 4 Wochen später mit der Telefonrechnung. Mir sind Fälle bekannt, wo einzelne Anrufe deutlich über 100 Euro kosten sollten.

Kommen wir zur Abzocke beim Autoverkauf. Man inseriert sein Fahrzeug im Internet. Insbesondere bei Fahrzeugen die aufgrund spezieller Ausstattungsmerkmale (z.B. fehlende Klima, ungünstige Farbe) oder sehr hoher km-Leistung oder sonstiger Gründe schwer verkäuflich sind kann es einem passieren, das man auf einmal Emails oder SMS bekommt.

z.B. erhält man eine Email, wo ein Herr im Ausland Interesse am Fahrzeug zeigt. Dieser Herr kann jedoch nicht persönlich vorbeikommen, sondern würde gerne einen Beauftragten vorbeischicken. Dies passiert in der Regel auch, der Ankäufer zahlt jedoch z.B. mit einem ausländischen Check, mit einer Western Union Anweisung oder auch mit Falschgeld (jedoch in letzter Zeit eher ungewöhnlich). Der Käufer hat jedoch in der Regel einen Check dabei der höher ist, als der Kaufpreis (oftmals im Bereich 500-2000 Euro). Dann folgt die Bitte doch den Überhang auszuzahlen, weigert man sich, wird einem schmackhaft gemacht, das man nur 50% ausgezahlt haben möchte. Hat man dies getan, sind Auto und Geld weg. Der Betrag des Western Union / ausländischen Checks wird auch erstmal gutgeschrieben, alles sieht aus wie man sich das Vorstellt. Das böse erwachen kommt erst mehrere Tage bis Wochen später. Der Check platzt dann und man sieht weder Auto noch Geld jemals wieder.

Eine weitere derzeit beliebte Abzockmethode ist das man eine SMS einer "Maklerfirma" erhält, die sagt, sie habe mehrere Interessenten für GENAU dieses Fahrzeug. Es müßten noch ein paar Formalitäten erledigt werden dann könne das Auto vermittelt werden. Ruft man dort an, erhält man nach einigen Tagen eine Rechnung, welche man begleichen solle. Hat man dies getan, hat die Firma ihre Schuldigkeit getan, stellt das Fahrzeug oftmals im eigenen Internetauftritt ein. Da in den AGBs eine ERFOLGREICHE Vermittlung nicht garantiert wird, ist das Geld, egal ob das Auto jemals verkauft wird ... weg. Ein Inserat in einer Tageszeitung, im Internet oder in Anzeigenzeitungen erreicht wesentlich mehr Interessenten als diese Makler und verspricht auch mehr Erfolg.

Fazit : Beim Kauf und Verkauf von Gebrauchten Fahrzeugen sollte man sich NIEMALS von sehr niedrigen Angebotspreisen blenden lassen. Es sind zwar durchaus Schnäppchen MACHBAR, jedoch hat niemand etwas zu verschenken (Auch Tante Amelie in Argentinien nicht!). Im Falle des Fahrzeugkaufes gilt FAHRZEUG und PAPIERE gegen Bares (Ausser vielleicht bei einem Autohaus !). Im Falle eines Verkaufes gilt ebenfalls BARES gegen Fahrzeug und Papiere. Eine ABSOLUTE Sicherheit hat man leider auch in diesen Fällen nicht. Daher noch einige kleine Empfehlungen ... zum Fahrzeugkauf niemals viel Bargeld an der Person mitsich führen und Geld und Fahrzeugübergabe nur an SICHEREN Orten durchführen (z.B. nicht auf einem Autobahnparkplatz...) zur Sicherheit immer einen Zeugen mitnehmen.

MFG Kester

P.S.: Bitte weitere Maschen können gerne ergänzt werden.

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8731 Antworten

Re: Betrug beim Autokauf bzw. Autoverkauf

 

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach

P.S.: Bitte weitere Maschen können gerne ergänzt werden.

dazu sollte man den beitrag ganz oben "festpinnen" aldiweil, sobald der auf spätestens seite 2 der "topic-liste" ist, wird eh ein neuer aufgemacht.... :rolleyes:

Themenstarteram 29. Oktober 2006 um 17:08

Moin,

Ich denke ... da dies ein wichtiges aktuelles Problemthema ist, wird das sicherlich in der näheren Zeit gemacht. Zumindest eine grundlegende Zustimmung dazu habe Ich bereits erhalten :)

Gruß Kester

Hi Kester,

und danke für den relativ umfassenden Beitrag.

Ich hätte aber noch eine Bitte: kannst du den Post im Sinne einer besseren Übersichtlichkeit etwas weiter aufgliedern (z.B. mit fettgedruckten Überschriften "Verkauf", "Autokauf", "Fazit" etc.)? Wenn man später nochmal was konkretes sucht, muss man sich dann nicht durch den kompletten Text durchhangeln.

Ist nur ne kosmetische Geschichte, würde aber (gerade wenn der Thread weiter wächst, was ja zu erwarten ist) die Übersicht verbessern.

Gruß

Ralle

am 30. Oktober 2006 um 13:39

Vorsicht bei privaten Kfz-Verkäufen:

Über Gebrauchtwagen-Internetportale wird aus dem Ausland per E-Mail Kontakt zu in der Regel privaten Verkäufern von Gebrauchtfahrzeugen aufgenommen. Nachdem man sich über den Kaufpreis geeinigt hat, wird eine kurzfristige Überweisung des Betrages vom Konto eines Freundes angekündigt. Tatsächlich erfolgt die Überweisung jedoch von einem zuvor mittels Phishing ausgespähtem Onlinekonto. Nach Zahlungseingang beim Verkäufer treten die Täter per E-Mail unter einem Vorwand vom Kauf zurück. Der bereits überwiesene Kaufpreis wird, unter Abzug eines geringen Teilbetrages für die entstandenen Unannehmlichkeiten, zurückgefordert. Das Geld soll dabei jedoch ins Ausland transferiert werden. Der wenig später erfolgende Rückruf der Phishing-Überweisung trifft dann den nichts ahnenden Kfz-Verkäufer.

Naja, Schnäppchen sind auch nur in einem gewissen Bereich möglich und auch nur unter gewissen Umständen.

z.B. Fahrzeuge die es in D nie wirklich gab, die schon länger irgendwo stehen oder aus sonstigen Gründen uninteressant sind (z.B. hat kein Turbo oder whatever)...

Allerdings auch nur in einem gewissen Bereich.

Das dumme dabei ist die 'Geiz ist Geil' bzw 'wer zu viel bezahlt ist doof' Mentalität, die ienem von einigen Reklame Dingern eingeimpft wird...

Wobei man auch bei privaten aufpassen muss, nicht selten verkauft jemand 'nen kaputtes Auto...

am 30. Oktober 2006 um 16:52

Zitat:

Original geschrieben von Stefan Payne

Das dumme dabei ist die 'Geiz ist Geil' bzw 'wer zu viel bezahlt ist doof' Mentalität, die ienem von einigen Reklame Dingern eingeimpft wird.....

Schnäppchen JA!

Unrealistische Preise die fern jeder Vernunft und Realität sind wohl nein. Die von Kester genannten aktuellen E-Klassen oder 5er BMW für 10.000 € sollten jedem Menschen der die Bildung eines durchschnittlichen Mitteleuropäers annähernd erreicht wohl stark ins grübeln bringen.

Wer tatsächlich auf solche Angebote einsteigt ist zu einem großem Teil selber Schuld.

Zitat:

Die Dummen leben von der Arbeit (oder vom Staat) / die Reichen von dem Dummen

am 30. Oktober 2006 um 20:37

Sehr gute und vorallem aktuelle Zusammenfassung, da sich ja leider Threads zu diesem Thema in letzter Zeit gehäuft haben.

Mfg Stephan

Man sollte noch ergänzen, dass man bei manchen dieser Angebote einen Treffpunkt vorgeschlagen bekommt, wo dann kein Auto wartet sondern 4 lustige Typen mit einem Sportwerkzeug (aka Baseballschläger)

Das ganze gibts auch andersrum, dann wird halt das Auto inkl. Papiere gezockt.

Also Treffpunkte immer selbst bestimmen und immer in Begleitung.

Zitat:

Original geschrieben von Ping pong paul

Man sollte noch ergänzen, dass man bei manchen dieser Angebote einen Treffpunkt vorgeschlagen bekommt, wo dann kein Auto wartet sondern 4 lustige Typen mit einem Sportwerkzeug (aka Baseballschläger)

Das ganze gibts auch andersrum, dann wird halt das Auto inkl. Papiere gezockt.

Also Treffpunkte immer selbst bestimmen und immer in Begleitung.

Bin noch nie in die Verlegenheit gekommen auf diese Weise ein Auto kaufen oder verkaufen zu müssen. Aber auch für so Leute gibt es Sportwerkzeuge ( aka Katana). Wohl dem der sowas zu Hause hat und bei bedarf (verdacht) griffbereit hat.

Zitat:

Original geschrieben von joschi67

Bin noch nie in die Verlegenheit gekommen auf diese Weise ein Auto kaufen oder verkaufen zu müssen. Aber auch für so Leute gibt es Sportwerkzeuge ( aka Katana). Wohl dem der sowas zu Hause hat und bei bedarf (verdacht) griffbereit hat.

... und damit umgehen kann.

Wobei zu klären wäre, in wiefern du diese Waffen wirklich besitzen und mitführen darfst ;)

Aber wir schweifen ab. Zurück zum Thema.

am 31. Oktober 2006 um 10:40

Zitat:

Original geschrieben von joschi67

Sportwerkzeuge ( aka Katana). Wohl dem der sowas zu Hause hat und bei bedarf (verdacht) griffbereit hat.

Katana

Ja das macht gut Eindruck auf Angreifer. Vor allem wen der, der es in der Hand hält damit umgehen kann.

Ich würde ein Verkauf vor dem Polizeirevier aber vorziehen.

edit

Zitat:

Original geschrieben von rallediebuerste

Wobei zu klären wäre, in wiefern du diese Waffen wirklich besitzen und mitführen darfst ;)

Man kann ja sagen, dass es sich nur um ein Showschwert handelt ;)

Zitat:

Original geschrieben von rallediebuerste

Aber wir schweifen ab. Zurück zum Thema.

Du hast recht

am 2. November 2006 um 9:12

mit dem katana fährste dann einfach schnell weg...und wenn sportauspuff dran is schaffst dus bestimmt...hihi

sorry für ot :D

 

aber mal ehrlich, gegen 4 von so spezis würd ich auch zu zweit nix machen, weder mit katana noch mit anderem. ich mein man muss sich ja nich wehrlos ergeben - aber man will auch kein guckloch im bauch. und was soll passieren wenn es dann baseballschläger gegen katana steht? gemetzel? kopf ab? ich mein WENN es so weit kommt und du ziehst eine waffe, dann musst du auch bereit sein sie im notfall einzusetzen weil sonst bist du *richtig* im arsch. vondemher...lieber daheim lassen

mfg Alex

Themenstarteram 3. November 2006 um 8:52

Moin,

Dieser Beitrag ist NICHT (!) dazu gedacht die üblichen Fallstricke zu diskutieren ! Sondern konzentriert sich auf Betrug !

Würdet Ihr euch bitte daran halten ?!

Danke,

Kester

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