Betriebsgründung Reifenservice
Hallo und guten Abend.
wie ich ja in einem anderen Thread ja schon erwähnt habe montiere ich ja die Reifen für die Fahrzeuge in unserer Familie. Da mich nun aber immer mehr Freunde drauf ansprechen ob ich das nicht gewerblich machen möchte um Ihnen dann auch Reifen montieren zu dürfen habe ich mir die letzten Tage mal Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen: Warum eigentlich nicht. Ich hatte eh ab und an schon mit dem Gedanken gespielt, aber dann immer wieder verworfen.
Da ich hauptberuflich angestellt bin soll dies lediglich ein Nebenerwerb sein. Spielt also keine Rolle ob Kunden kommen oder nicht. Ich will nur rechtlich abgesichert sein damit mir später keiner Schwarzarbeit anhängen kann wenn ich anfange Geld von bekannten zu nehmen für die Montage.
Der erste Gang ging zum Bauamt wg. Nutzungsänderung der Garage, dann Gewerbeanmeldung. Steuerlich soll das ganze nach P19 UstG abgewickelt werden.
Ist jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir vielleicht eine gute Betriebshaftpflichtversicherung nennen?
Beste Antwort im Thema
Vor allem muss dann auch das Equipment auf Höhe der Zeit sein, da sind schnell 10000 EUR für eine einfache Basisausstattung zusammen, die ja auch erwirtschaftet werden sollten, da kommt man mit dem Kleinunternehmertum nach §19 schnell an gewisse Grenzen, vor allem kann man dann die Umsatzsteuer nicht zurückholen, wenn man was ins Lager legt, auch die Erstattung der Steuer bei Investitionen dürfte hier ein Knackpunkt sein.
Um dann wirtschaftlich zu arbeiten, sollte schon ein gewisser Umsatz erzielt werden, der weit über die Grenzen des §19 geht, wir nennen den auch gerne den Liebhabereiparagraphen, weil man den vielleicht ziehen kann, wenn man T-Shirts bedruckt oder ähnliche Dinge betreibt, aber hier wird der eher hinderlich als nützlich sein.
Wenn du das gewerblich machst und auch ernsthaft aufziehen willst, sollte mindestens folgendes da sein:
Reifenmontiermaschine, die auch mit Runflat klarkommt
Reifenwuchtmaschine, die auch mit Problemfällen klarkommt
RDKS-Equipment (Programmiergerät, Diagnosegerät)
Ob Hebebühne oder Wagenheber, bleibt den Wünschen der Kunden überlassen
Vernünftiges Werkzeug
Verbrauchsmaterial (Gewichte, Ventile, Servicekits für RDKS)
Natürlich sollte auch die Beherrschung der Maschinen und der aktuellen technik im Reifensektor gesichert sein, hier sollte man auch darauf achten, ständig auf dem neuesten Stand zu sein (Schulungen etc.)
An dem Punkt, an dem du stehst, stehen vermutlich viele, wenn sie sich dieselben Gedanken machen. Früher konnte man da mehr verdienen als heute, da hat es leichter funktioniert, daraus eine rentable Sache zu machen, heute rentiert es sich erst wirklich ab einer gewissen Größe, die einen aber auch schnell ruinieren könnte. Ich würde es vermutlich auch wieder tun, aber ich hätte heute mehr Respekt vor dem Scheitern.
Ich hab damals bei einem Freund mitgeholfen, der hatte in der Garage eine Montiermaschine, eine Wuchtmaschine und einen Wagenheber, damit haben wir das gerockt.... Irgendwann hatte ich dadurch viele Kunden und der Freund zog sich aus beruflichen Gründen mehr zurück, also habe ich mir eine gebrauchte Ausstattung besorgt und auf eigene Rechnung losgelegt. Man hatte 2-3 Lieferanten und konnte damals durchaus mit den Großen konkurrieren. Heute ist das etwas anders, vor allem die Margen bei den Reifen selbst fehlen fast komplett, so dass man da wirklich dran denken muss, dass das Geld damit verdient werden muss, dass man den Leuten das verkauft, was sie nicht selbst machen können. Reifenkaufen ist heute kein Ding, im Internet 2-3 Klicks und die Dinger sind unterwegs, der Rest ist dann dein Ding, und da gibt es eben auch einiges an Konkurrenz.
Denk gut darüber nach und mach es, wenn du sicher bist, dass die Kosten dir den Spass daran nicht verderben.
57 Antworten
@moonwalk
weist du eigentlich wie verlogen ,dreist und hinterhältig falsch manche Kunden sein können ! Das Problem selbst als Kunde gibt es Benimmregeln , und die sind in den letzten Jahren bei vielen leider verloren gegangen .
Und das schlimmste find ich wenn manche gleich einen auf "He du! " oder Kumpel machen wollen .
Zitat:
@floth schrieb am 31. Juli 2017 um 10:21:08 Uhr:
Zitat:
@cdfcool schrieb am 30. Juli 2017 um 22:07:51 Uhr:
Kommt halt immer drauf an, für wen man investiert. Für unsere Stammkunden machen wir keine Kompromisse, bei Fremdkunden, die eh nur einmal kpmmen, eherKeine gute Einstellung.
Die Fremdkunden würden vielleicht öfter kommen, wenn sie die Stammkundenbehandlung bekommen würden.
Bin zwar in einer anderen Branche, aber das Problem ist das der Aufwand und Anspruch der "Einmalkunden" überproportional zu dem Aufwand steht, welcher auf die Stammkunden verwendet werden wird.
Wenn den Stammkunden aber dieses mehr an Aufmerksamkeit entgegen gebracht wird, dann werden diese auch wiederkommen und bleiben Stammkunden.
Es bleibt somit nur der Weg dem potentiellen "Einmalkunden" ruhig zu vermitteln wie gearbeitet wird, welche Leistungen er tatsächlich bekommt und was dafür zu zahlen ist. Die Entscheidung liegt dann bei Ihm!
Auf der anderen Seite haben wir auch Stammkunden, welchen wir durchaus dazu raten eine bestimmte Leistung online einzukaufen. Z.B. wenn wir wissen das die Preisdifferenz zu hoch ist. Dann übernehmen wir die Montage und er zahlt einen etwas höheren Lohnsatz. Faire Absprache, so das beide Seiten damit leben können.
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In Bezug auf die Geschäftsidee des TE muss ich sagen das ich diese zunächst einfach als Nebengewerbe / Hobby durchführen würde. Maschinen sind günstig Second Hand zu kaufen!
Grundsätzlich würde ich mir jedoch nicht zu viel davon versprechen, schon gar nicht ein schnelles Wachstum oder hohe Gewinnerwartungen. Wenn ich mir die Kundenstrukturen und das Käuferverhalten anschauen, dann sollte er sich freuen wenn er mit seinem Hobby kein Geld verliert!
Zudem;
- Durch seine Haupttätigkeit können Montagearbeiten nur in einem bestimmten Zeitfenster erledigt werden.
- Gute Freunde werden keine höheren Preise wie im Riefenhandel zahlen.
- Der Reifenhandel ist von Mo - Sa. 8:00 - 19:00 Uhr geöffnet.
- Er muss bestimmte Reifengrößen auch erst bestellen. (knappe Lagerkapazität)
- Wie sind seine Einkaufsbedingungen ( Mengenstaffel?)
Ja ,das mit den Freunden kann ich ein Lied singen .
Hab letztens erst den Kleinwagen von meiner Frau ihrer Freundin durch der Hu gehoben und Stoßdämpfer , Hinterachslager,Bremsschläuche ,Federn , Querlenkerlager samt Spureinstellung erneuert .Wo sie anschließend durch die Blume sagte das 300€ ziemlich teuer sei + 100€ Hu. Da hab ich auch gedacht Danke das ich 12h an dem Auto arbeiten durfte für lau.
Und genau diese Einstellung ,ist der Grund warum nicht mehr gegenseitig geholfen wird.
Da macht man und tut man und bekommt noch einen Tritt....
Bekannter meinte mal trocken das sich die Zahl derer denen er am Auto schrauben sollte drastisch reduzierte als er verkündete das er ab sofort 10€/Stunde verlangt. Die die übrig blieben runden seine Rechnung in aller Regel großzügig auf oder laden ihn und seine Frau mal zum Essen ein.
Aber da merkt man doch gleich wer nur Ausnutzen will.
Wenn du hier in der Gegend Jemanden willst der gut und steuerfrei arbeitet ist man mittlerweile locker bei 20€/Stunde.
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Das Problem ist das die Leute es wieder lernen müssen zu schätzen ,das ist völlig verloren gegangen. Bei mir in der Familie da steht auch meine Frau hinter ,mir muss ich den restlichen Familienmitglieder nicht die Karre rep was aber manchmal verlangt wird. Nur weil man es nicht hinbekommen aller 24Monate mal 500€ für Hu wegzulegen.
Ich lass die seit einem halben Jahr eiskalt abtreten.
Zitat:
@moonwalk schrieb am 31. August 2017 um 11:56:20 Uhr:
Zitat:
@multiplex79 schrieb am 31. August 2017 um 11:45:14 Uhr:
Heutzutage brauchen sich manche nicht wundern wenn sie schlecht oder gar nicht bedient werden .So wie es reinschallt kommst meist zurück.
Naja, ob man mit dieser Einstellung im Kundenkontakt seine Erträge maximiert, wage ich zu bezweifeln. Aber solange man sich als "Verkäufer" so eine Einstellung "leisten" kann, geht's einem ja prima...
Soll man vor irgendeinem Hirni, der meint, er sei der King persönlich, um jeden Preis kriechen? Nein... Das habe ich nicht mal gemacht, als der Laden schlecht lief.
Wenn der Tag kommen sollte, an dem ich JEDEN bedienen muss, um zu überleben, werde ich das Geschäft aufgeben, bevor ich den ersten derartigen Kunden bedienen musste und dannn etwas getan habe, was mir deutlich gegen den Strich geht.
Und manche kommen trotzdem wieder, nachdem sie ihr Verhalten und ihre Einstellung geändert haben oder einfach einen besseren Tag als beim letztenmal haben. Nicht alle Leute lassen sich für Geld erniedrigen 🙂 Ein Geschäft muss für beide Seiten gut sein, ansonsten lässt man es lieber. Der Kunde soll zufrieden vom Hof fahren und ich mir wünschen, dass er wiederkommt, dann ist alles richtig gelaufen. Im Gegenzug behandelt man seine Kunden immer fair und auf Augenhöhe, dann klappt das auch.
Hallo zusammen, der Beitrag ist zwar schon etwas älter aber ich möchte keinen Neuen beginnen da mein Anliegen hier perfekt reinpasst. Ich habe den Schritt gewagt und ebenso ein Nebengewerbe angemeldet. Leider gibt es nicht wirklich eine passende Anleitung, nur gefährliches Halbwissen aus dem Internet. Nun zu meinem Anliegen. Ich habe bei unserer Gemeinde online das Formular „ Anmeldung für das Gewerbe“ befüllt. Per Post würde mir das Formular zurückgeschickt incl. Rechnung mit 25.- Soll das nun mein Gewerbeschein sein??? Meine Erwartung war ein Zettel mit dem Namen Gewerbeschein. Wie geht es weiter? Benötige ich eine neue Steuernummer oder arbeite ich mit meiner bisherigen? Im Internet steht, einmal so, einmal so. Wann benötige ich eine Umsatzsteuer id Nummer? Achja, angeblich kommt jemand und überprüft meine Hebebühne. Kommt der automatisch oder muss ich den anrufen das der kommt? Bei der HWK und IHK sind sie nicht nicht einig wer für mich zuständig ist. Ich bin Mechaniker mit Industriemeister und betreibe den Reifenservice als Nebengewerbe. Egal wo ich anrufe bekomme ich keine Rechtsverbindliche Auskunft. Ich werde wahnsinnig 😠
Diesen Kontakt solltest Du Dir merken: https://www.bundesverband-reifenhandel.de
Top, Danke!
Okay, als Meister (jetzt mal egal, welcher Branche) sollten dir gewisse Regularien bekannt sein, ansonsten einfach bei der IHK nachfragen, die haben da zumindest in unserer Gegend ganz kompetente Leute dafür siten
Die Gewerbeanmeldung ist der Gewerbeschein. Steuernummer bliebt bei einer Personengesellschaft deine eigene, da du die Einkommensteuer vermutlich dann mit der Anlage für Gewerbebetrieb erweiterst.
Umsatzsteuer ID ist nützlich, wenn du viel Ware im EU-Ausland beziehst, dann sparst du Vorsteuer, was bei Lagerware unter Umständen mehr Liquidität bedeutet. Solange du niemanden bestellst, wird niemand kommen und deine Hebebühne prüfen, aber bevor da jemand anderes als du dran arbeitet, wäre es gut, das machen zu lassen, das mag die Berufsgenossenschaft. Wenn nur du damit arbeitest, ist es nicht zwingend nötig, aber dennoch eine gute Idee 🙂
Na endlich, damit kann ich arbeiten. Danke für deine Antworten.
Eins noch, welches Gerät nutzt du zum programmieren der Sensoren? Ich hätte Interesse am VT56 von ATEQ
Das nutze ich auch, bin sehr zufrieden damit