Bestechlicher Tüv Prüfer?

Mercedes E-Klasse W210

Habt ihr das schon mal erlebt, dass ein TÜV Prüfer bestechlich ist?

Ich kenne einige die davon Berichtet haben, allerdings kann ich mir nicht vorstellen das man so schnell einen TÜV Prüfer findet. Vor allem ist das ja nicht ganz so legal. Aber die Berichte häufen sich.

Die Frage die sich mir stellt, wie finden die Leute solche Prüfer?

Beste Antwort im Thema

Moin,

bestechliche Prüfer gibt es denke ich nicht mehr viele. Was es aber noch recht häufig gibt, sind gefälschte TÜV-Gutachten und Plaketten. Das ist nämlich das, was man meist für seinen 100€-TÜV ohne Autovorführung bekommt.

Ich für meinen Teil habe trotz meines jungen Alters (29 Jahre) aufgrund der vielen Autos die ich schon so hatte diverse HU mitgemacht. Dabei waren TÜV, GTÜ und Dekra als Prüforganisationen vertreten.

Meiner Erfahrung nach hängt der Erfolg der Prüfung in erster Linie vom Auto und in zweiter Linie vom Auftreten des Besitzers ab. Wer meint alles besser zu wissen, schön zu reden, oder aus zu diskutieren, der braucht nicht mit einem zugedrückten Auge des Prüfers zu rechnen.

Weiter oben wurde über "Jungspunde" und "Führerscheinneulinge" gesprochen, die hier am schlimmsten seien. Ich habe meinen Lieblingsprüfer beim TÜV Nord schon vor einiger Zeit mal genau darauf angesprochen und er sagte, dass die anstrengendsten Kunden meist ältere Herren (ab 45 aufwärts) seien, die oft Autoritätsprobleme haben und sich nichts sagen lassen wollen, schon gar nicht wenns um das liebste Kind geht. Die und bestimmte Angehörige anderer Kulturkreise..

Mein Lieblingsprüfer arbeitet hier bei der TÜV Nord Station und ich bin mit ihm weder verwandt noch verschwägert, "kenne" ihn nur von ein paar Prüfungen. Er macht da meist die speziellen Fälle und Abnahmen. Ich habe bei ihm u.A. H-Gutachten mit gleichzeitiger Eintragung des Motorumbaus am W123 (230E auf 240D), Eintragung und Prüfung einer selbst eingebauten LPG-Anlage an einem Volvo 240 und die Vollabnahme meines Japan SL500 (129er) gemacht.

- Beim 123er war ein Tonnenlager an der Hinterachse fertig und ein Dieselschlauch am Tank hat geschwitzt. Ein Nebelscheinwerfer hat auch nicht funktioniert (absolute Fehlleistung meinerseits - kein Leuchtmittel drin). Er hat mir erklärt wie man die defekten Tonnenlager erkennen kann und nach einer aufrichtigen Versicherung meinerseits, dass die Mängel umgehend behoben werden, gab's das Gutachten und die Plakette. 1 Woche später waren alle Mängel behoben.

- Beim SL sagte er mir zum Schluss noch beiläufig, dass die Folie auf den Scheiben des Hardtops kein E-Prüfzeichen hat und die beim nächsten mal ab sein sollte.

Kurzum, mit dem Mann kann man vernünftig reden und über kleinere Mängel wird im vernünftigen und angemessenen Rahmen auch hinweg gesehen, wenn er erkennt, dass eine Bereitschaft und ein offenes Ohr vorhanden ist.

MfG Bene

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Ich glaube direkt bestechliche Prüfer gibt es nicht so viele, das Risiko erwischt zu werden ist doch recht groß wenn man "jedem dahergelaufenen" für ein paar Mark extra die Plakette klebt.

Aber wenn man viele Leute kennt dann lernt man noch mehr kennen, und so habe auch ich einen Prüfer im Telefonbuch, da kann ich aufm Roller hinfahren und komme mit TÜV fürs Auto zurück. Das geht aber nicht von heut auf morgen, da braucht es aufgebautes Vertrauen zu. Inzwischen weiß er dass ich von den Baureihen, für die ich TÜV brauche, mehr Ahnung habe als er und dass ich sicherheitsrelevante Mängel auch unabhängig von der Fälligkeit einer Hauptuntersuchung umgehend behebe.
Und es gibt natürlich ein paar Spielregeln. Wichtigste Regel: Das Auto wird nicht verkauft. Und wenn dann nur ohne das TÜV-Gutachten und mit "verlorenem" Fahrzeugschein.
Zweite Regel: Der Wagen muss von außen so aussehen als wäre alles in Ordnung. Golfballgroße Durchrostungen in den Kotflügeln? No-Go.
Aber ein Riss in der Frontscheibe an einem Auto was eh nurnoch als Nutzvieh in der Stadt gehalten wird war dann eben bei der Hauptuntersuchung nur ein Steinschlag ohne Beeinträchtigung des Sichtfelds, den "Ölverlust Motor ohne Abtropfen" hätte ich auch vor einer regulären HU mit Bremsenreiniger kaschieren können, die defekte Kennzeichenleuchte (die sich aufgrund festgefressener Schrauben nichtmehr mit vertretbarem Aufwand tauschen lässt) war halt zur HU noch funktionsfähig.

Wenn man das nicht überreizt funktioniert das und ich würde den Teufel tun und ihn was TÜVen lassen was absolut nicht verkehrssicher ist.

Und wer sich in der Branche ein bisschen auskennt weiß: In kleinen Hinterhofwerkstätten läuft das nicht anders, da wird zum HU-Termin die Plakette geklebt und für den Werkstattinhaber gibts einen handgeschriebenen Zettel was bitte noch zu erledigen ist. Oder glaubt im Ernst jemand dass die ganzen Hinterhofklitschen die Kundenautos noch kurz in eine Werkstatt mit Equipment für eine Abgasuntersuchung überführen? Wohl kaum..

Anschwärzen hingegen würde ich jederzeit Prüfer, die wissentlich zum Verkauf gedachten Fahrzeugen eine HU verpassen, obwohl eindeutig Mängel existieren. Das ist bewusstes Betrug, da habe ich 0 Verständnis für. Und man findet massenhaft Fahrzeuge die mit frischem TÜV zum Verkauf angeboten werden, wo sich schon nach kurzer Prüfung rausstellt dass die nie ein richtiger Prüfer auf der Bühne hatte...

Gruß,
td-t

@benedasbrot
Es war auch nicht so gemeint, das alle gleich sind.
Aktuelles Beispiel von letzter Woche ...
Frührerscheinneuling (satte 2 Jahre nannte er ihn sein Eigen) fuhr mit seinem 3er Golf und schon seit mehreren Monaten abgelaufenen TÜV mit quitschenden/rauchenden/abgefahrenen Reifen auf den Hof und wollte mal eben zum Discountpreis neuen TÜV/AU....am besten sofort.
Jeder, der zu uns kommt, weiß, das Donnerstag TÜV Tag ist...erster Minuspunkt an den jugendlichen Freund.
Das Auto auf der Bühne und er bei der ersten Begutachtung durch uns mit dabei...Bremsen vorne und hinten Schrott, Stoßdämpfer hinten undicht...es waren selbstverständlich keine Standartteile, sondern welche, die einst mal beim kompletten Tiefelegungssatz dabei waren.
Lambdasonde ... Kabel bis auf eins abgerissen...
Traggelenk links zerstört, Spurstangenköpfe li/re komplett ausgeschlagen.
Seine Laune wurde binnen Minuten schlechter, als er die E-Teil Preisliste von uns in die Hand bekam,kam doch als Antwort...Für so Kleinigkeiten hätte er kein Geld!
Aber trotzdem konnte er sich die Frage nicht verkneifen...Bekomme ich so keinen TÜV, warum?
Ohne Worte...das ist nur ein Beispiel von vielen...
Es gibt auch andere. Mit den angesprochenen Mitt 40gern und aufwärts haben wir eher keinerlei Probleme, was gemacht werden muss, muss halt neu.
So unterschiedlich sind die Regionen in D.

Gruß

Ich denke, das mit der Bestechlichkeit hat heute keine größere Ausmaße mehr. Wir sind schließlich nicht in Rußland...

Zum TÜV gehe ich nicht mehr, seit mir mal einer eine ganze Stunde totgeschlagen hat. Ich fand es ätzend, daß er jeden Millimeter der Sicherheitsgurte mit der Lupe untersuchte und obendrein noch ewig lange an den Traggelenken herumwackelte. "Die sind doch eigentlich immer kaputt..."

Seither gehe ich zu einer GTÜ-Filiale im Nachbarort. Die freuen sich dann über zwei Dinge: Erstens daß man überhaupt zu ihnen kommt, zweitens daß meine Diva noch so schön dasteht.
Man sieht, daß das Auto gepflegt ist und dann wird auch nicht viel herumgewackelt.

Beim TÜV hatte ich immer den Eindruck, die Prüfer werden dafür bezahlt, wenn sie möglichst viele Mängel finden...

Ich glaube dass es oft "Gefälligkeiten" gibt.
Letztes Jahr habe ich einen Camptourist gekauft.
Ich musste noch eine Woche drauf warten, weil er noch frischen TÜV bekam.
Zuhause dann, nach dem Kauf, fiel mir dann etwas auf:
Die Auflaufbremse funtioniert, jedoch lässt sich der Hebel der Feststellbremse nicht einrasten.
Ob das so ok ist, weiß ich nicht.
Bin aber noch nicht irgnendwo hin gefahren, um schlafende Hunde zu wecken.
Das mache ich kurz vor Ablauf.

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Der TÜV ist ein zahnarmer Papiertiger geworden seit das Monopol gefallen ist.
In den Achtzigern hatte ich vorher schon tagelang Magengrummeln vor dem TÜV Termin weil ich wusste das der Prüfer Ford Knudsentaunus per se nicht leiden konnte und ich neverever beim ersten Mal mit der Plakette nach Haus fahren würde.
Also hab ich immer maximal überzogen und die damals noch 6 Wochenfrist bis zur Nachuntersuchung ebenfalls maximal ausgenutzt.
Derselbe Mann ist heute immer noch in der TÜV Station Barntrup, wenn ich da mit meinem 72er Granada hinfahre ist er, im Vergleich zu früher, handzahm. Da gibt es kein Gestochere mit dem Schraubendreher mehr und auch kein Gewemse mit dem Fäustel an den Überlappungsstellen der Längsträger..und das ist kein Witz. Anno 84 hat der das gemacht.

jepp. tüv in heidelberg und z.b. gtü in frankenthal sind alleine schon von der freundlichkeit wegen schreiende unterschiede. ich gehe nur noch zu gtü.

Ist verboten....so zu prüfen..

Wie kann man Prüfmethoden von '84 zu heute vergleichen.... Anscheinend weiß keiner mehr, was da für Rostbeulen unterwegs waren... Da wurden die Kisten mit Bitumen, Glasfasermatten, Gips und Beton zusammengeschustert, um Plaketten zu erschummeln. Da wurden Rosteimer in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammengeflickt. Die Technik war, weil einfach und beherrschbar weit weniger das Problem, als der Rost. Da war ohne Hammer und Schraubenzieher nix zu finden.

Gruß

Jürgen

Zitat:

@Locke1971 schrieb am 29. März 2018 um 08:52:59 Uhr:


Wie kann man Prüfmethoden von '84 zu heute vergleichen.... Anscheinend weiß keiner mehr, was da für Rostbeulen unterwegs waren... Da wurden die Kisten mit Bitumen, Glasfasermatten, Gips und Beton zusammengeschustert, um Plaketten zu erschummeln. Da wurden Rosteimer in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammengeflickt. Die Technik war, weil einfach und beherrschbar weit weniger das Problem, als der Rost. Da war ohne Hammer und Schraubenzieher nix zu finden.

Gruß

Jürgen

Dir ist anscheinend entgangen das ich da mit einem 72er Granada hingefahren bin. Geht er jetzt einfach davon aus das der 2017 nix hat aber 1984 schlecht gewesen wäre?

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